Aubergine zubereiten: So wird sie nicht bitter und gelingt saftig

Mario Wormuth
Erstellt von: Mario Wormuth
27 Minuten Lesezeit

Schnellanleitung

⏱️ Vorbereitung: 15-40 Min. (inkl. Salzen) 🔥 Zubereitung: 15-40 Min. 📊 Schwierigkeit: Leicht
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    Waschen & Schneiden: Aubergine gründlich waschen, trocknen und den Stielansatz entfernen. Je nach Rezept in Scheiben, Würfel oder Hälften schneiden. 💡 Tipp: Die Schale ist essbar und muss in der Regel nicht entfernt werden.
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    Salzen (optional aber empfohlen): Die geschnittenen Stücke großzügig mit Salz bestreuen und für 30 Minuten in einem Sieb ziehen lassen. ⏱️ 30 Min.
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    Abspülen & Trocknen: Das ausgetretene Wasser und das Salz gründlich unter kaltem Wasser abspülen. Anschließend die Auberginenstücke mit Küchenpapier sehr sorgfältig trockentupfen. 💡 Wichtig: Gründliches Trocknen verhindert Fettspritzer und sorgt für eine bessere Bräunung.
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    Garen bei hoher Hitze: Ob in der Pfanne, im Ofen oder auf dem Grill – Auberginen immer bei hoher Temperatur zubereiten. So wird die Außenseite schnell versiegelt und das Innere weich und cremig, ohne zu viel Fett aufzusaugen. ⏱️ 15-40 Min.
⚠️ Wichtig: Auberginen sollten nicht roh verzehrt werden, da sie Solanin enthalten, das durch Garen unschädlich gemacht wird.

Die Aubergine, auch als Eierfrucht bekannt, ist ein äußerst vielseitiges Gemüse, das in vielen Küchen der Welt, von der mediterranen bis zur asiatischen, eine zentrale Rolle spielt. Ihr mildes, leicht nussiges Aroma und ihre Fähigkeit, Gewürze und Aromen aufzunehmen, machen sie zu einer beliebten Zutat. Dennoch scheuen sich viele vor ihrer Zubereitung, denn das Ergebnis kann enttäuschend sein: eine bittere, zähe oder fettige Masse, die wenig mit den cremigen, zarten Auberginengerichten aus dem Restaurant gemein hat. Die Ursache liegt oft in kleinen, aber entscheidenden Fehlern bei der Vorbereitung und dem Garen.

Die Struktur der Aubergine ist einzigartig – ihr Fruchtfleisch ähnelt einem Schwamm, der aus unzähligen kleinen Luftkammern besteht. Diese Struktur ist verantwortlich für zwei ihrer größten Herausforderungen: die Neigung, große Mengen Öl aufzusaugen, und eine potenzielle wässrige oder gummiartige Textur bei falscher Garmethode. Das Wissen um die richtige Vorbereitung, insbesondere das kontrovers diskutierte Salzen, und die Anwendung der passenden Garmethode bei der richtigen Temperatur sind der Schlüssel zum Erfolg. Wer die grundlegenden Prinzipien versteht, kann die Aubergine in eine Delikatesse verwandeln.

Dieser Artikel beleuchtet alle Aspekte der Auberginen-Zubereitung im Detail. Er beginnt bei der Auswahl der richtigen Frucht im Supermarkt, erklärt die verschiedenen Schnitttechniken und klärt den Mythos um das Salzen auf. Anschließend werden die gängigsten Garmethoden – Braten, Backen, Grillen und Frittieren – praxisnah erläutert, inklusive konkreter Hinweise zu Temperaturen und Garzeiten. Zudem werden häufige Fehler analysiert und gezeigt, wie man sie zuverlässig vermeidet, um jedes Mal ein perfektes Ergebnis zu erzielen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Qualität erkennen: Eine gute Aubergine hat eine glatte, glänzende Haut ohne Dellen und fühlt sich fest und schwer an.
  • Salzen ist entscheidend: Das Salzen entzieht Wasser, reduziert die Bitterkeit (bei älteren Sorten) und verhindert, dass die Aubergine zu viel Öl aufsaugt.
  • Hohe Hitze ist Pflicht: Unabhängig von der Methode sorgt hohe Hitze für eine schöne Bräunung und eine cremige Textur, während niedrige Hitze zu einem fettigen, matschigen Ergebnis führt.
  • Nicht roh verzehren: Rohe Auberginen enthalten Solanin. Das Garen ist notwendig, um diesen Stoff abzubauen und das Gemüse genießbar zu machen.
  • Vielseitige Garmethoden: Braten, Backen, Grillen und Schmoren eignen sich hervorragend, um die besten Eigenschaften der Aubergine hervorzuheben.

Die richtige Aubergine auswählen und lagern: Qualität als Basis

Der Grundstein für ein gelungenes Gericht wird bereits beim Einkauf gelegt. Die Qualität der Aubergine hat einen erheblichen Einfluss auf Geschmack und Textur. Eine frische, reife Frucht ist weniger bitter und entwickelt beim Garen eine angenehmere Konsistenz. Man erkennt eine gute Aubergine an mehreren Merkmalen. Die Haut sollte glatt, prall und glänzend sein. Eine matte oder schrumpelige Oberfläche deutet darauf hin, dass die Frucht bereits an Feuchtigkeit verloren hat und älter ist. Weiche Stellen, Dellen oder braune Flecken sind ebenfalls ein Zeichen für Überlagerung oder Druckstellen und sollten vermieden werden. Der grüne Stielansatz (Kelch) sollte frisch und grün aussehen, nicht vertrocknet oder bräunlich.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das Gewicht. Eine gute Aubergine fühlt sich schwer für ihre Größe an. Dies ist ein Indikator für einen hohen Wassergehalt und ein saftiges Fruchtfleisch. Leichte Früchte können im Inneren bereits trocken oder faserig sein. Ein sanfter Drucktest gibt weiteren Aufschluss: Wenn man mit dem Daumen leicht auf die Schale drückt, sollte sie minimal nachgeben und sofort wieder in ihre ursprüngliche Form zurückspringen. Bleibt eine Delle zurück, ist die Frucht überreif. Ist sie steinhart, ist sie noch nicht reif genug. Die Farbe sollte, je nach Sorte, kräftig und gleichmäßig sein, ob es sich nun um das klassische Dunkelviolett oder eine der vielen anderen Varianten handelt.

Nach dem Einkauf ist die richtige Lagerung entscheidend, um die Frische zu bewahren. Entgegen der landläufigen Meinung gehört die Aubergine nicht in den Kühlschrank. Die Kälte schadet ihrer Zellstruktur, was zu einer gummiartigen Konsistenz und braunen Flecken im Fruchtfleisch führen kann. Der ideale Lagerort ist ein kühler, dunkler Ort wie eine Speisekammer oder ein Keller bei Temperaturen zwischen 10 und 13 Grad Celsius. Bei Raumtemperatur gelagert, sollte sie innerhalb von zwei bis drei Tagen verbraucht werden. Auberginen sind zudem empfindlich gegenüber dem Reifegas Ethylen, das von Äpfeln, Tomaten oder Bananen abgegeben wird. Eine getrennte Lagerung ist daher ratsam, um eine schnelle Alterung zu verhindern.

Sortenvielfalt bei Auberginen

Obwohl die große, dunkelviolette Sorte am bekanntesten ist, gibt es eine beeindruckende Vielfalt an Auberginen, die sich in Form, Farbe und Geschmack unterscheiden. Ein Blick auf die verschiedenen Sorten kann sich lohnen, da sie sich für unterschiedliche Zubereitungsarten eignen.

Sorte Aussehen Eigenschaften & Verwendung
Klassische Aubergine Groß, keulenförmig, dunkelviolett-schwarz Der Allrounder. Festes Fruchtfleisch, ideal zum Braten, Backen, Schmoren (z.B. für Moussaka, Ratatouille).
Graffiti-Aubergine Violett-weiß gestreift, länglich-oval Etwas zarter und süßer als die klassische Sorte. Dünnere Schale, weniger Kerne. Gut zum Grillen und Braten.
Japanische/Chinesische Aubergine Lang, dünn, hellviolett bis dunkelviolett Sehr zartes, fast kernloses Fruchtfleisch, das schnell gart. Nimmt Saucen exzellent auf. Ideal für Wok-Gerichte und Pfannengerichte.
Weiße Aubergine Eiförmig bis länglich, cremeweiß Sehr mild und cremig im Geschmack. Die Schale ist oft etwas dicker. Perfekt zum Backen und für Pürees.
Italienische Aubergine (z.B. „Rosa Bianca“) Rundlich, bauchig, rosa-weiß meliert Besonders cremiges, kaum bitteres Fruchtfleisch. Gilt als Delikatesse, hervorragend zum Füllen und Backen.

Der wichtigste Schritt: Auberginen richtig vorbereiten

Die sorgfältige Vorbereitung ist das A und O für ein gelungenes Auberginengericht. Der erste Schritt ist immer das gründliche Waschen unter fließendem kaltem Wasser, um Schmutz oder eventuelle Rückstände von Pflanzenschutzmitteln zu entfernen. Anschließend wird die Frucht mit Küchenpapier oder einem sauberen Tuch sorgfältig abgetrocknet. Der grüne Stielansatz sowie der Blütenansatz am unteren Ende werden mit einem scharfen Messer entfernt. Ob die Aubergine geschält werden muss, hängt vom Rezept und der persönlichen Vorliebe ab. Grundsätzlich ist die Schale essbar und enthält viele Nährstoffe sowie Aromastoffe. Bei den meisten Zubereitungsarten, wie Braten, Grillen oder Backen, sorgt sie zudem für Stabilität und verhindert, dass das Fruchtfleisch zerfällt. Nur für sehr feine Pürees oder Cremes wie Baba Ghanoush wird die Schale oft nach dem Garen entfernt, was dann sehr einfach geht.

Nach dem Waschen folgt das Schneiden. Die gewählte Form hängt stark vom geplanten Gericht ab. Für Auberginen-Parmigiana oder zum Grillen eignen sich etwa 1 cm dicke Scheiben (längs oder quer). Für Eintöpfe wie Ratatouille oder Currys sind Würfel von ca. 2×2 cm ideal. Wer Auberginen füllen möchte, halbiert sie längs und höhlt sie vorsichtig aus. Für Pommes-Frites-Alternativen schneidet man sie in dicke Stifte. Wichtig ist, ein scharfes Messer zu verwenden, um die Zellstruktur nicht zu quetschen. Ein weiterer wichtiger Punkt: Auberginen oxidieren schnell an der Luft, ähnlich wie Äpfel. Das Fruchtfleisch verfärbt sich bräunlich. Um dies zu verhindern, sollte man sie erst kurz vor der weiteren Verarbeitung schneiden oder die geschnittenen Stücke sofort in leicht gesalzenes oder mit Zitronensaft versetztes Wasser legen. Dies ist jedoch nur notwendig, wenn zwischen Schneiden und Garen eine längere Zeitspanne liegt.

Auberginen salzen: Mythos oder Notwendigkeit?

Kaum ein Schritt in der Küchenpraxis wird so kontrovers diskutiert wie das Salzen von Auberginen. Früher war es unerlässlich, da die damals gezüchteten Sorten viele Bitterstoffe enthielten, die durch das Salzen ausgeschwemmt wurden. Heutige Züchtungen sind deutlich milder, weshalb das Entbittern nicht mehr der primäre Grund für diesen Arbeitsschritt ist. Dennoch ist das Salzen in den meisten Fällen sehr empfehlenswert, und zwar aus einem anderen, physikalischen Grund. Das Fruchtfleisch der Aubergine hat, wie bereits erwähnt, eine schwammartige Struktur. Das Salz entzieht dem Fruchtfleisch durch Osmose Wasser. Die Zellen kollabieren dadurch, die Porenstruktur wird verdichtet und die Luftkammern verkleinern sich. Dieser Prozess hat zwei entscheidende Vorteile für die anschließende Zubereitung.

Der erste und wichtigste Vorteil ist die reduzierte Fettaufnahme. Eine unbehandelte Aubergine saugt beim Braten Öl auf wie ein Schwamm. Durch das Salzen und den Wasserentzug kann sie deutlich weniger Fett aufnehmen. Das Ergebnis ist ein leichteres, weniger fettiges und bekömmlicheres Gericht. Der zweite Vorteil ist eine verbesserte Textur. Das entwässerte Fruchtfleisch wird beim Garen zarter und cremiger, anstatt wässrig oder zäh zu werden. Es bräunt zudem besser und schneller, was für die Entwicklung von Röstaromen (Maillard-Reaktion) essenziell ist. Die Vorgehensweise ist einfach: Die geschnittenen Auberginenstücke werden auf einem Teller oder in einem Sieb ausgebreitet und von allen Seiten großzügig mit feinem Salz bestreut. Nach einer Einwirkzeit von etwa 30 bis 60 Minuten bilden sich sichtbare Wassertropfen an der Oberfläche.

Nach dem „Schwitzen“ ist es absolut entscheidend, die Auberginenstücke gründlich unter kaltem Wasser abzuspülen, um das überschüssige Salz und die ausgetretene, leicht bitter schmeckende Flüssigkeit zu entfernen. Ansonsten wäre das Gericht ungenießbar versalzen. Der letzte, aber ebenso wichtige Schritt ist das Trocknen. Die abgespülten Stücke müssen mit Küchenpapier oder einem sauberen Geschirrtuch sehr sorgfältig trockengepresst werden, bis sie so trocken wie möglich sind. Restfeuchtigkeit würde beim Braten in heißem Fett zu gefährlichen Spritzern führen und verhindern, dass die Aubergine schön knusprig bräunt – sie würde stattdessen eher dünsten. Auch wenn dieser Prozess etwas Zeit in Anspruch nimmt, lohnt sich der Aufwand für die meisten Garmethoden, insbesondere für das Braten und Frittieren.

Profi-Tipp

Für eine besonders cremige Konsistenz, zum Beispiel für Dips oder Pürees, kann man die Aubergine vor dem Backen im Ofen mehrfach mit einer Gabel einstechen. Die kleinen Löcher ermöglichen dem Dampf, aus dem Inneren zu entweichen, was zu einem konzentrierteren Geschmack und einer gleichmäßigeren Garung führt. Das Fruchtfleisch lässt sich nach dem Backen dann kinderleicht aus der Schale löffeln.

Garmethoden im Detail: Von Braten bis Grillen

Die Wahl der Garmethode bestimmt maßgeblich das Endergebnis. Die Aubergine ist ein wahrer Verwandlungskünstler und entwickelt je nach Zubereitungsart ganz unterschiedliche Aromen und Texturen. Eines haben jedoch fast alle erfolgreichen Methoden gemeinsam: Sie erfordern hohe Temperaturen. Hohe Hitze sorgt dafür, dass die Außenseite schnell karamellisiert und eine schmackhafte Kruste bildet, während das Innere weich, cremig und gar wird. Zu niedrige Temperaturen führen dazu, dass die Aubergine langsam vor sich hin gart, dabei Wasser verliert und gleichzeitig Fett aufsaugt, was zu einem matschigen und öligen Resultat führt. Im Folgenden werden die wichtigsten Garmethoden detailliert vorgestellt.

Auberginen in der Pfanne braten

Das Braten in der Pfanne ist eine der beliebtesten Methoden, um Auberginen eine goldbraune Farbe und köstliche Röstaromen zu verleihen. Hier ist die Vorbereitung durch Salzen besonders wichtig, um die Fettaufnahme zu kontrollieren. Man benötigt eine große, schwere Pfanne (vorzugsweise aus Gusseisen oder Edelstahl), die die Hitze gut speichert und gleichmäßig verteilt. Die Pfanne wird auf mittelhoher bis hoher Stufe erhitzt. Erst wenn die Pfanne richtig heiß ist, gibt man eine ausreichende Menge hitzebeständiges Öl hinzu, beispielsweise Rapsöl, Sonnenblumenöl oder Olivenöl (kein extra natives). Die vorbereiteten, trockenen Auberginenscheiben oder -würfel werden in einer einzigen Schicht in die Pfanne gelegt. Überfüllung ist der größte Fehler, den man hier machen kann. Liegen die Stücke zu dicht beieinander, sinkt die Temperatur der Pfanne rapide, und die Auberginen beginnen zu dünsten anstatt zu braten. Das Ergebnis ist eine graue, weiche Masse. Man sollte lieber in mehreren Chargen arbeiten.

Die Auberginenstücke werden von jeder Seite einige Minuten gebraten, bis sie eine tiefgoldene Farbe angenommen haben und das Fruchtfleisch weich ist. Während des Bratens kann es sein, dass die Aubergine das Öl zunächst komplett aufsaugt. Hier sollte man nicht sofort mehr Öl nachgießen. Sobald die Zellwände durch die Hitze aufbrechen, gibt die Aubergine oft einen Teil des Öls wieder ab. Erst wenn die Pfanne sichtlich zu trocken wird, kann man sparsam etwas Öl nachgeben. Nach dem Braten werden die Auberginenstücke auf Küchenpapier gelegt, um überschüssiges Fett abtropfen zu lassen. Gewürzt wird idealerweise erst nach dem Braten mit Salz und Pfeffer, da Salz während des Bratvorgangs erneut Wasser ziehen würde.

Auberginen im Ofen backen (Rösten)

Das Backen im Ofen ist eine einfachere und fettärmere Alternative zum Braten. Durch die trockene Hitze entwickeln die Auberginen einen tiefen, konzentrierten Geschmack und eine wunderbar zarte Konsistenz. Der Ofen sollte auf eine hohe Temperatur von mindestens 200 °C (Ober-/Unterhitze) oder 180 °C (Umluft) vorgeheizt werden. Die Auberginen können je nach Rezept als Hälften, Scheiben oder Würfel zubereitet werden. Die geschnittenen Stücke werden in einer großen Schüssel mit etwas Olivenöl, Salz, Pfeffer und wahlweise Kräutern wie Thymian oder Rosmarin oder Gewürzen wie Paprika und Knoblauchpulver gut vermischt. Es ist wichtig, dass alle Stücke gleichmäßig mit einem dünnen Ölfilm überzogen sind, der sie vor dem Austrocknen schützt und die Bräunung fördert.

Die marinierten Auberginenstücke werden anschließend auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilt. Auch hier gilt: in einer einzigen Schicht ausbreiten und nicht überladen, damit die heiße Luft zirkulieren kann und die Stücke rösten statt dämpfen. Die Garzeit variiert je nach Größe der Stücke. Würfel benötigen etwa 20-25 Minuten, dickere Scheiben oder Hälften können 30-40 Minuten dauern. Zur Hälfte der Garzeit sollten die Stücke einmal gewendet werden, um eine gleichmäßige Bräunung zu gewährleisten. Fertig sind sie, wenn sie außen goldbraun und leicht knusprig und innen vollständig weich und cremig sind. Eine besondere Variante ist das Backen ganzer Auberginen, beispielsweise für die Zubereitung von Baba Ghanoush. Dafür wird die ganze Frucht mehrfach mit einer Gabel eingestochen und bei 200 °C für 40-50 Minuten gebacken, bis die Haut runzlig ist und das Innere komplett weich ist.

Achtung: Verbrennungsgefahr bei ganzen Auberginen

Wenn man ganze Auberginen im Ofen oder auf dem Grill gart, ist es unerlässlich, die Haut vorher mehrfach mit einer Gabel oder einem Messer einzustechen. Im Inneren bildet sich beim Garen heißer Dampf. Ohne Entweichungsöffnungen kann der Druck so stark ansteigen, dass die Aubergine platzen kann, was zu schweren Verbrennungen durch den heißen Dampf und das spritzende Fruchtfleisch führen kann.

Auberginen grillen: Perfekte Röstaromen

Grillen verleiht Auberginen ein einzigartiges, rauchiges Aroma, das hervorragend zu Sommergerichten passt. Für das Grillen eignen sich am besten dicke, ca. 1,5 cm starke Längs- oder Querscheiben, da diese nicht so leicht durch den Grillrost fallen und eine gute Substanz haben. Kleinere Stücke oder Würfel sollten auf Spießen oder in einem Grillkorb gegart werden. Die Vorbereitung ist entscheidend: Die Scheiben werden großzügig mit einer Marinade aus Öl, Knoblauch, Kräutern und etwas Zitronensaft oder Essig eingepinselt. Das Öl verhindert das Anhaften am Rost und schützt die Aubergine vor dem Austrocknen, während die Säure für eine gute Geschmacksbalance sorgt. Man kann die Scheiben für 30 Minuten oder länger marinieren lassen, damit sie die Aromen gut aufnehmen.

Der Grill sollte auf mittlere bis hohe direkte Hitze vorgeheizt werden. Der Grillrost muss sauber und leicht geölt sein, um ein Ankleben zu verhindern. Die Auberginenscheiben werden auf den Rost gelegt und pro Seite etwa 4-6 Minuten gegrillt, bis sie schöne Grillstreifen haben und durch und durch weich sind. Ein einmaliges Wenden ist in der Regel ausreichend. Zu häufiges Wenden kann dazu führen, dass die Scheiben zerfallen. Gegrillte Aubergine schmeckt hervorragend als Beilage zu Fleisch oder Fisch, in Salaten, auf Sandwiches oder als Basis für Antipasti. Sie harmoniert besonders gut mit Feta, Minze, Granatapfelkernen und einem guten Olivenöl.

Häufige Fehler bei der Auberginen-Zubereitung und deren Vermeidung

Trotz ihrer Vielseitigkeit kann bei der Zubereitung von Auberginen einiges schiefgehen. Die meisten Probleme lassen sich jedoch auf wenige grundlegende Fehler zurückführen. Wer diese kennt und vermeidet, wird mit einem köstlichen Ergebnis belohnt. Das Verständnis für die „Warum“-Fragen hinter den Zubereitungsschritten ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Viele Kochanfänger erleben, dass ihre Auberginen entweder zu einem fettigen, schweren Brei verkommen oder zäh und gummiartig bleiben, anstatt die gewünschte cremige Konsistenz zu erreichen. Fast immer liegt die Ursache in der falschen Handhabung von Temperatur, Fett und Feuchtigkeit.

Der wohl häufigste Fehler ist die Verwendung von zu niedriger Hitze. Gibt man Auberginen in eine nur lauwarme Pfanne, beginnt ein unerwünschter Prozess: Anstatt die Oberfläche schnell zu versiegeln und zu bräunen, heizt sich das schwammartige Fruchtfleisch langsam auf. Dabei gibt es Wasser ab und saugt gleichzeitig das Öl aus der Pfanne auf. Das Resultat ist eine ölige, matschige Textur ohne ansprechende Röstaromen. Die Lösung ist einfach, aber entscheidend: Die Pfanne oder der Ofen müssen immer richtig heiß sein, bevor die Aubergine hineinkommt. Man sollte lieber in kleineren Portionen arbeiten, um die Temperatur hochzuhalten, als die Pfanne zu überfüllen und damit einen Hitzeverlust zu riskieren.

Ein weiterer kritischer Punkt ist der Umgang mit Öl. Zu wenig Öl führt dazu, dass die Aubergine an der Pfanne anhaftet und verbrennt, bevor sie gar ist. Zu viel Öl führt, besonders in Kombination mit niedriger Hitze, zu einem fettigen Gericht. Eine gute Technik ist, mit einer moderaten Menge Öl zu beginnen und die Auberginenstücke es aufsaugen zu lassen. Nach ein paar Minuten bei hoher Hitze beginnt die Zellstruktur aufzubrechen und gibt einen Teil des Öls wieder frei. Erst dann sollte man beurteilen, ob noch mehr Öl benötigt wird. Das vorherige Salzen und Entwässern ist hier die beste Präventivmaßnahme, da es die Saugfähigkeit des Fruchtfleisches von vornherein stark reduziert.

Problem-Lösungs-Tabelle für Auberginen

Hier sind die häufigsten Probleme und ihre direkten Lösungen zusammengefasst, um Pannen in der Küche gezielt zu vermeiden.

Problem Ursache Lösung
Die Aubergine ist fettig und ölig. Zu niedrige Brattemperatur; Pfanne überfüllt; kein vorheriges Salzen. Immer hohe Hitze verwenden. In kleinen Chargen braten. Vor dem Braten salzen, 30 Min. ziehen lassen und gut trockentupfen.
Die Aubergine ist matschig und grau. Die Pfanne war nicht heiß genug und wurde überfüllt. Die Aubergine hat gedünstet statt gebraten. Pfanne richtig vorheizen. Nur eine Schicht Auberginen einlegen, sodass jedes Stück Kontakt zum Pfannenboden hat.
Die Aubergine schmeckt bitter. Verwendung einer älteren, überreifen Frucht oder einer bitterstoffreichen Sorte. Frische, junge Auberginen kaufen. Salzen hilft, die Bitterstoffe mit dem Wasser auszuschwemmen. Gründlich abspülen.
Die Aubergine ist zäh oder gummiartig. Zu kurz oder bei zu niedriger Temperatur gegart. Das Zellgewebe konnte nicht vollständig aufbrechen. Garzeit verlängern, bis das Fruchtfleisch komplett weich ist. Eine Gabel sollte leicht hineingleiten. Hohe Anfangshitze verwenden.
Die Aubergine klebt an der Pfanne/am Grill. Zu wenig Öl verwendet; Pfanne/Grillrost nicht heiß genug oder nicht sauber. Genügend Öl verwenden. Pfanne/Grill gut vorheizen und säubern. Auberginenscheiben vor dem Grillen gut einölen.

Häufige Fragen zur Zubereitung von Auberginen

Muss man Auberginen schälen?

Nein, in den meisten Fällen muss man Auberginen nicht schälen. Die Schale ist essbar, enthält wertvolle Nährstoffe und gibt dem weichen Fruchtfleisch beim Garen die nötige Struktur und Stabilität. Besonders beim Braten, Grillen oder in Schmorgerichten ist es ratsam, die Schale dranzulassen. Eine Ausnahme bilden Gerichte, bei denen eine besonders feine, cremige Konsistenz erwünscht ist, wie bei Dips (z.B. Baba Ghanoush) oder Pürees. Hierfür wird die Aubergine oft im Ganzen gebacken oder gegrillt, bis sie sehr weich ist. Danach lässt sich die Schale ganz einfach abziehen und das Fruchtfleisch weiterverarbeiten.

Warum werden meine Auberginen immer matschig?

Matschiauberginen sind meist das Resultat von zu viel Feuchtigkeit und zu wenig Hitze. Wenn Auberginen in eine nicht ausreichend heiße Pfanne gegeben oder zu eng nebeneinandergelegt werden, kühlt die Pfanne ab. Die Auberginen beginnen dann, im eigenen Saft zu dünsten, anstatt zu braten. Die Zellwände werden weich, ohne dass eine schützende Kruste entsteht. Um dies zu vermeiden, sollte die Pfanne immer sehr heiß sein, bevor die Auberginen hineinkommen. Das Arbeiten in mehreren kleinen Chargen ist entscheidend, um die Temperatur hoch zu halten. Das vorherige Salzen entzieht zudem überschüssiges Wasser und sorgt für eine festere Grundstruktur.

Kann man Auberginen roh essen?

Vom rohen Verzehr von Auberginen wird abgeraten. Sie enthalten von Natur aus Solanin, einen schwach giftigen Stoff, der auch in rohen Kartoffeln oder unreifen Tomaten vorkommt. In größeren Mengen kann Solanin zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen führen. Der Solaningehalt ist in modernen Züchtungen zwar geringer als früher, aber dennoch vorhanden. Durch das Erhitzen beim Kochen, Braten oder Backen wird das Solanin unschädlich gemacht. Abgesehen davon ist die Textur roher Auberginen schwammig und der Geschmack eher bitter und fade, sodass sie gegart ein weitaus größerer Genuss sind.

Fazit

Die Zubereitung von Auberginen ist kein Hexenwerk, sondern eine Frage der richtigen Technik und des Verständnisses für die Eigenschaften dieses besonderen Gemüses. Die häufigsten Hürden – eine bittere Note, eine gummiartige Textur oder ein mit Fett vollgesogenes Ergebnis – lassen sich durch wenige, aber entscheidende Schritte zuverlässig umgehen. Die sorgfältige Auswahl frischer, fester Früchte legt den Grundstein für den Erfolg. Der oft diskutierte Schritt des Salzens erweist sich als äußerst wirksames Mittel, nicht primär zur Entbitterung, sondern vor allem zur Reduzierung der Wasser- und Fettaufnahme, was zu einer deutlich besseren Textur führt.

Der wichtigste Faktor, der über Gelingen oder Misslingen entscheidet, ist jedoch die Temperatur. Ob in der Pfanne, im Ofen oder auf dem Grill: Hohe Hitze ist der Schlüssel. Sie versiegelt die Oberfläche, erzeugt köstliche Röstaromen durch die Maillard-Reaktion und gart das Innere zu einer cremigen, zarten Perfektion. Wer diese Grundprinzipien beherzigt – Qualität, Salzen und Hitze – wird die Aubergine als unglaublich wandelbare und schmackhafte Zutat in seiner Küche neu entdecken und kann Klassiker wie Moussaka oder Ratatouille sowie kreative neue Gerichte mit Zuversicht zubereiten.

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Mario Wormuth
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