Schnellanleitung: Buschbohnen klassisch kochen
-
1
Waschen & Putzen: 500g frische Buschbohnen gründlich unter kaltem Wasser waschen. Die beiden Enden jeder Bohne mit einem Messer abschneiden oder abknipsen. 💡 Tipp: Ältere Sorten können Fäden haben, die man dabei mit abzieht. Bei modernen Sorten ist das meist nicht nötig.
-
2
Kochen: Einen großen Topf mit reichlich Wasser zum Kochen bringen. Kräftig salzen (ca. 1 TL Salz pro Liter Wasser) und optional einen Zweig Bohnenkraut hinzufügen. Die geputzten Bohnen ins kochende Wasser geben. ⏱️ 1 Min.
-
3
Garen: Die Bohnen bei mittlerer Hitze ohne Deckel für 10-15 Minuten kochen lassen. Sie sollten gar, aber noch bissfest („al dente“) sein. Nach ca. 10 Minuten eine Bohne probieren. 💡 Tipp: Kochen ohne Deckel hilft, die grüne Farbe besser zu erhalten.
-
4
Abschrecken: Die Bohnen in ein Sieb abgießen und sofort in eine Schüssel mit Eiswasser geben. Dies stoppt den Garprozess und erhält die leuchtend grüne Farbe sowie den Biss. ⏱️ 2 Min.
-
5
Servieren: Die abgekühlten Bohnen gut abtropfen lassen. Anschließend nach Belieben weiterverarbeiten, z.B. in Butter schwenken, für einen Salat verwenden oder als Beilage servieren.
Buschbohnen, oft auch als grüne Bohnen, Prinzessbohnen oder Fisolen bezeichnet, gehören zu den beliebtesten und vielseitigsten Gemüsesorten in der heimischen Küche. Sie sind nicht nur eine schmackhafte Beilage zu Fleisch- und Fischgerichten, sondern auch eine hervorragende Zutat für Salate, Eintöpfe und Aufläufe. Ihre Zubereitung scheint auf den ersten Blick simpel, doch es gibt einige entscheidende Details, die den Unterschied zwischen matschigem, grauem Gemüse und knackigen, leuchtend grünen und aromatischen Bohnen ausmachen. Die richtige Vorbereitung und Garmethode sind hierbei der Schlüssel zum Erfolg.
Die Kunst der Bohnenzubereitung liegt im Verständnis der grundlegenden Prozesse. Es geht darum, die Bohnen auf den Punkt genau zu garen, sodass sie ihre angenehme Bissfestigkeit behalten, aber gleichzeitig weich genug sind, um ihr volles Aroma zu entfalten. Ein zentraler Aspekt, der oft übersehen wird, ist die Notwendigkeit, Bohnen immer vollständig durchzugaren. Der Grund dafür ist eine natürlich vorkommende Substanz namens Phasin, die in rohen Hülsenfrüchten enthalten ist und erst durch Hitzeeinwirkung unschädlich gemacht wird. Die richtige Zubereitung ist also nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch der Gesundheit.
Dieser Artikel beleuchtet alle Aspekte der Zubereitung von Buschbohnen im Detail. Von der Auswahl der richtigen Bohnen im Supermarkt über das korrekte Putzen und Vorbereiten bis hin zu den verschiedenen Garmethoden – Kochen, Dämpfen, Braten und Rösten. Zudem werden häufige Fehler analysiert und gezeigt, wie man sie vermeidet, um stets ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Auch das Haltbarmachen durch Einfrieren oder Einmachen wird thematisiert, sodass man den Genuss von Bohnen weit über die Saison hinaus verlängern kann.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Qualität beim Einkauf: Achten Sie auf eine kräftige Farbe, eine feste Haptik und ein „knackendes“ Geräusch beim Brechen der Bohne.
- Sorgfältige Vorbereitung: Bohnen immer gründlich waschen und die Enden abschneiden, um zähe Stellen zu entfernen.
- Sicherheit geht vor: Buschbohnen müssen immer gekocht werden, um das giftige Lektin Phasin zu zerstören. Eine Kochzeit von mindestens 10 Minuten ist entscheidend.
- Knackige Textur und Farbe erhalten: Das Abschrecken in Eiswasser nach dem Kochen stoppt den Garprozess und bewahrt die leuchtend grüne Farbe.
- Vielseitige Garmethoden: Neben dem klassischen Kochen eignen sich auch Dämpfen (nährstoffschonend), Braten (für Röstaromen) oder Rösten im Ofen.
Die richtige Auswahl und Vorbereitung von Buschbohnen
Der Grundstein für ein köstliches Bohnengericht wird bereits beim Einkauf gelegt. Die Qualität der frischen Bohnen hat einen direkten Einfluss auf Geschmack und Textur des finalen Gerichts. Frische Buschbohnen erkennt man an mehreren Merkmalen. Die Farbe sollte kräftig und gleichmäßig sein – bei grünen Bohnen ein sattes Grün, bei Wachsbohnen ein leuchtendes Gelb. Flecken, matte Stellen oder eine blasse Farbe können auf eine längere Lagerung oder unsachgemäße Handhabung hindeuten. Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal ist die Haptik. Die Bohnen sollten sich fest und prall anfühlen und nicht biegsam oder gummiartig sein. Der ultimative Frischetest ist der Bruchtest: Bricht man eine Bohne in der Mitte, sollte sie mit einem hörbaren, saftigen Knacken brechen und eine glatte, feuchte Bruchstelle aufweisen. Lässt sie sich nur biegen, ist sie nicht mehr frisch.
Nach dem Einkauf ist die richtige Lagerung entscheidend, um die Frische zu bewahren. Buschbohnen sollten am besten im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt werden. Es empfiehlt sich, sie in einem leicht geöffneten Plastikbeutel oder einem feuchten Tuch zu lagern, um sie vor dem Austrocknen zu schützen. So halten sie sich in der Regel drei bis fünf Tage. Eine längere Lagerung führt unweigerlich zu einem Verlust von Knackigkeit und Aroma. Es ist ratsam, Bohnen so frisch wie möglich zu verarbeiten, um das beste Geschmackserlebnis zu erzielen. Gefrorene Bohnen sind eine gute Alternative außerhalb der Saison, da sie direkt nach der Ernte schockgefrostet werden und so viele ihrer Nährstoffe und ihre Farbe behalten.
Die Vorbereitung, oft als „Putzen“ bezeichnet, ist ein entscheidender Schritt. Zuerst werden die Bohnen in einem Sieb unter fließendem, kaltem Wasser gründlich gewaschen, um Schmutz und eventuelle Rückstände zu entfernen. Anschließend werden die beiden Enden jeder Bohne – der Stielansatz und die Spitze – mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Diese Enden sind oft leicht holzig oder zäh und würden das Esserlebnis stören. Bei älteren Bohnensorten oder solchen aus dem eigenen Garten kann es vorkommen, dass sich an der Naht der Bohne ein zäher Faden entlangzieht. Dieser kann beim Abschneiden der Enden mit dem Messer erfasst und einfach abgezogen werden. Bei den meisten modernen Züchtungen aus dem Supermarkt ist dieser Faden jedoch weggezüchtet, sodass dieser Schritt oft entfällt.
Gut zu wissen: Sortenvielfalt bei Buschbohnen
Obwohl grüne Bohnen am bekanntesten sind, gibt es eine beachtliche Vielfalt. Gelbe Buschbohnen, auch Wachsbohnen genannt, sind oft etwas zarter im Geschmack. Lila oder violette Buschbohnen sind ein optisches Highlight, verlieren ihre beeindruckende Farbe beim Kochen jedoch und werden grün. Dies liegt an den hitzeempfindlichen Farbstoffen (Anthocyanen). Im Geschmack unterscheiden sie sich kaum von ihren grünen Verwandten.
Benötigte Küchenutensilien für die Vorbereitung
Für die Zubereitung von Buschbohnen benötigt man keine spezielle Ausrüstung, aber einige grundlegende Küchenhelfer erleichtern die Arbeit erheblich. Eine strukturierte Vorbereitung sorgt für einen reibungslosen Ablauf und bessere Ergebnisse. Man sollte sich vor Beginn alle notwendigen Utensilien bereitlegen, um während des Kochprozesses nicht in Hektik zu geraten. Dies gilt insbesondere für das Abschrecken, bei dem es auf Schnelligkeit ankommt.
- Großes Sieb oder Seiher: Unverzichtbar zum gründlichen Waschen der Bohnen und später zum schnellen Abgießen des heißen Kochwassers.
- Scharfes Küchenmesser und Schneidebrett: Zum sauberen Abschneiden der Bohnenenden. Ein kleines Gemüsemesser eignet sich hierfür besonders gut.
- Großer Kochtopf: Die Bohnen benötigen ausreichend Platz, um frei im Wasser zu schwimmen. Ein zu kleiner Topf führt zu ungleichmäßigem Garen und kann die Farbe beeinträchtigen.
- Schaumkelle oder Löffel: Nützlich, um die Bohnen aus dem kochenden Wasser zu heben oder um während des Kochens eine Garprobe zu entnehmen.
- Große Schüssel für Eiswasser: Für das Abschrecken ist eine Schüssel notwendig, die groß genug ist, um alle Bohnen und eine ausreichende Menge Eiswasser aufzunehmen.
Buschbohnen kochen: Die klassische Methode im Detail
Das Kochen in Salzwasser ist die traditionellste und am weitesten verbreitete Methode zur Zubereitung von Buschbohnen. Sie ist die Basis für viele weitere Verwendungen wie Bohnensalat oder als einfache Beilage. Der Prozess ist einfach, aber einige Details sind entscheidend für ein perfektes Ergebnis. Zuerst wird ein großer Topf mit reichlich Wasser gefüllt und zum Kochen gebracht. Die Wassermenge ist wichtig: Die Bohnen sollten vollständig bedeckt sein und locker schwimmen können. Eine Faustregel lautet, mindestens 2-3 Liter Wasser für 500 Gramm Bohnen zu verwenden. Sobald das Wasser sprudelnd kocht, wird es kräftig gesalzen. Das Salz verbessert nicht nur den Geschmack der Bohnen, sondern hilft durch den Prozess der Osmose auch, die Zellstruktur zu festigen, was zu einer knackigeren Textur beiträgt. Man rechnet etwa mit einem Teelöffel Salz pro Liter Wasser.
Sobald das Salzwasser kocht, werden die vorbereiteten Bohnen hinzugegeben. Die Wassertemperatur sinkt dadurch kurzzeitig ab. Man sollte die Hitze hoch halten, bis das Wasser wieder sprudelt, und sie dann auf eine mittlere Stufe reduzieren, sodass das Wasser nur noch leicht köchelt. Ein wichtiger Tipp für den Erhalt der grünen Farbe ist, die Bohnen ohne Deckel zu kochen. Während des Kochens setzen die Bohnen Säuren frei. Bei geschlossenem Deckel können diese Säuren nicht entweichen und reagieren mit dem Chlorophyll (dem grünen Farbstoff) der Bohnen, was zu einer unansehnlichen, olivgrünen bis grauen Farbe führt. Das Kochen im offenen Topf lässt die Säuren mit dem Wasserdampf entweichen und die Farbe bleibt leuchtend grün.
Die Gardauer ist der kritischste Faktor. Sie variiert je nach Dicke und Frische der Bohnen, liegt aber in der Regel zwischen 10 und 15 Minuten. Das Ziel ist ein „al dente“ oder bissfester Zustand. Die Bohnen sollten gar und nicht mehr „quietschend“ sein, aber noch einen leichten Biss haben. Um den perfekten Garpunkt zu ermitteln, empfiehlt es sich, nach etwa 8-10 Minuten eine Bohne aus dem Topf zu nehmen, kurz unter kaltem Wasser abzuschrecken und zu probieren. Sobald der gewünschte Gargrad erreicht ist, müssen die Bohnen sofort aus dem heißen Wasser genommen werden. Jeder weitere Moment im heißen Wasser lässt sie weitergaren und weicher werden. Das Abgießen sollte zügig erfolgen, um diesen Prozess zu unterbrechen.
Der letzte, aber entscheidende Schritt der klassischen Methode ist das Abschrecken in Eiswasser. Hierfür wird eine große Schüssel mit kaltem Wasser und reichlich Eiswürfeln vorbereitet. Die heiß abgegossenen Bohnen werden direkt in dieses Eisbad gegeben. Der Temperaturschock hat zwei entscheidende Vorteile: Erstens stoppt er den Garprozess abrupt und verhindert so das Nachgaren und Weichwerden der Bohnen. Zweitens fixiert er das Chlorophyll in den Pflanzenzellen, was dafür sorgt, dass die Bohnen ihre leuchtend grüne Farbe behalten. Nach ein bis zwei Minuten im Eiswasser werden die Bohnen wieder in ein Sieb gegeben, um gut abzutropfen. Danach sind sie bereit für die weitere Verarbeitung – sei es das Schwenken in Butter mit etwas Bohnenkraut oder die Verwendung in einem frischen Salat.
Profi-Tipp: Bohnenkraut für Aroma und Bekömmlichkeit
Das Mitkochen eines Zweiges Bohnenkraut ist ein klassischer Küchentrick. Das Kraut verleiht den Bohnen nicht nur ein typisches, herzhaftes Aroma, das hervorragend mit ihrem Eigengeschmack harmoniert, sondern es hat auch den Ruf, die Bekömmlichkeit von Hülsenfrüchten zu verbessern und Blähungen vorzubeugen.
Zubereitungszweck | Empfohlene Kochzeit | Ergebnis |
---|---|---|
Blanchieren (zum Einfrieren) | 3-4 Minuten | Sehr bissfest, Farbe fixiert, Enzyme deaktiviert |
Für Bohnensalat | 8-10 Minuten | Knackig und bissfest, aber durchgegart |
Als Beilage (klassisch) | 10-15 Minuten | Gar und zart, aber noch mit leichtem Biss („al dente“) |
Für Eintöpfe/Aufläufe | ca. 10 Minuten | Vorgegart, damit sie im Gericht nicht zu weich werden |
Alternative Garmethoden für mehr Vielfalt und Geschmack
Während das Kochen die gängigste Methode ist, eröffnen alternative Garmethoden neue Geschmacks- und Texturwelten. Jede Methode hat ihre eigenen Vorzüge und eignet sich für unterschiedliche Gerichte. Das Dämpfen ist eine besonders schonende Alternative zum Kochen. Hierbei garen die Bohnen nicht direkt im Wasser, sondern im heißen Wasserdampf. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass deutlich weniger wasserlösliche Vitamine und Mineralstoffe aus dem Gemüse ausgewaschen werden. Der Eigengeschmack der Bohnen tritt intensiver hervor. Zum Dämpfen benötigt man einen Topf mit einem passenden Dämpfeinsatz oder einen speziellen Dampfgarer. Man füllt den Topf mit wenigen Zentimetern Wasser, bringt es zum Kochen und legt die vorbereiteten Bohnen in den Einsatz. Bei geschlossenem Deckel garen die Bohnen je nach Dicke in 12-18 Minuten bissfest.
Für Liebhaber von Röstaromen ist das Braten in der Pfanne eine exzellente Wahl. Diese Methode verleiht den Bohnen eine leicht gebräunte, aromatische Kruste, während das Innere zart bleibt. Es ist ratsam, die Bohnen vorher kurz zu blanchieren (ca. 4-5 Minuten kochen und in Eiswasser abschrecken). Dadurch wird sichergestellt, dass sie innen gar sind, bevor sie außen verbrennen. Nach dem Abtrocknen werden die blanchierten Bohnen in einer heißen Pfanne mit etwas Fett (z.B. Butter, Olivenöl oder Speckfett) bei mittlerer bis hoher Hitze für etwa 5-7 Minuten unter gelegentlichem Schwenken gebraten, bis sie leichte Röstspuren zeigen. Knoblauch, Zwiebelwürfel, Speck oder Mandelsplitter können zum Ende der Bratzeit hinzugefügt werden, um zusätzliche Aromen zu erzeugen.
Eine weitere Methode zur Erzeugung von Röstaromen ist das Rösten im Ofen. Hierbei entwickeln die Bohnen eine noch intensivere, leicht süßliche Note und eine angenehm feste Textur. Die vorbereiteten, rohen Bohnen werden auf einem Backblech ausgebreitet und mit etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer vermengt. Wichtig ist, dass die Bohnen in einer einzigen Schicht liegen und nicht übereinander, damit sie gleichmäßig rösten und nicht dämpfen. Im vorgeheizten Backofen bei etwa 200°C (Umluft) benötigen sie ca. 15-20 Minuten. Nach der Hälfte der Zeit sollten sie einmal gewendet werden. Geröstete Bohnen sind eine köstliche Beilage, passen aber auch hervorragend zu Salaten oder als gesunder Snack.
Moderne Methoden: Heißluftfritteuse und Sous-Vide
Die Heißluftfritteuse bietet eine schnelle Möglichkeit, Bohnen zuzubereiten, die dem Rösten im Ofen ähnelt. Die Bohnen werden mit wenig Öl vermengt und bei ca. 180°C für 10-12 Minuten gegart, bis sie knusprig sind. Die Sous-Vide-Methode ermöglicht eine präzise Kontrolle über den Garpunkt. Die Bohnen werden mit etwas Butter und Gewürzen vakuumiert und bei exakt 84°C für etwa eine Stunde im Wasserbad gegart. Das Ergebnis sind perfekt gegarte, sehr aromatische Bohnen mit einer idealen Textur.
Häufige Fehler bei der Zubereitung und wie man sie vermeidet
Trotz der einfachen Grundzubereitung können einige Fehler das Ergebnis erheblich beeinträchtigen. Der wohl kritischste Fehler ist das unzureichende Garen der Bohnen. Wie bereits erwähnt, enthalten rohe Buschbohnen das Lektin Phasin, eine Eiweißverbindung, die für den Menschen giftig ist. Der Verzehr von rohen oder nur kurz erhitzten Bohnen kann zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Phasin wird durch Hitze zuverlässig zerstört. Daher ist es unerlässlich, Bohnen lange genug zu kochen. Eine Mindestkochzeit von 10 Minuten bei sprudelnd kochendem Wasser gilt als sicher. Methoden mit niedrigerer Temperatur wie das schonende Dünsten erfordern entsprechend längere Garzeiten, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Achtung: Gefahr durch Phasin
Verzehren Sie Buschbohnen und andere Hülsenfrüchte niemals roh. Das enthaltene Phasin wird erst bei Temperaturen über 80°C und einer ausreichenden Kochdauer zerstört. Auch das Kochwasser der Bohnen sollte nicht weiterverwendet werden, da gelöstes Phasin darin enthalten sein kann.
Ein weiteres häufiges Problem ist, dass die Bohnen ihre schöne grüne Farbe verlieren und unansehnlich grau oder olivgrün werden. Dies hat meist zwei Ursachen. Die erste ist zu langes Kochen. Je länger die Bohnen der Hitze ausgesetzt sind, desto mehr wird das empfindliche Chlorophyll zerstört. Die zweite Ursache ist das Kochen mit geschlossenem Deckel, wie zuvor erläutert. Die sich ansammelnden Säuren greifen den Farbstoff an. Ein alter Küchentrick, von dem heute abgeraten wird, ist die Zugabe von Natron (Backpulver) ins Kochwasser. Natron macht das Wasser basisch und erhält zwar eine intensiv grüne Farbe, hat aber den großen Nachteil, dass es das Pektin in den Zellwänden der Bohnen angreift und sie schnell matschig und weich macht. Zudem zerstört es wichtige Vitamine wie Vitamin C.
Oftmals schmecken Bohnen nach der Zubereitung fade und wässrig. Dies liegt meist an einer unzureichenden Würzung. Ein entscheidender Punkt ist, das Kochwasser kräftig zu salzen. Die Bohnen nehmen während des Garens Salz auf, was ihren Eigengeschmack hervorhebt. Ein nachträgliches Salzen auf dem Teller ist weniger effektiv. Außerdem sollte man nicht an weiteren Aromaten sparen. Das Mitkochen von Bohnenkraut, einem Lorbeerblatt oder einer angedrückten Knoblauchzehe kann den Geschmack erheblich verbessern. Nach dem Garen können die Bohnen in Butter oder Olivenöl geschwenkt und mit frischen Kräutern, Pfeffer, Muskatnuss oder einem Spritzer Zitronensaft verfeinert werden, um ihnen den letzten Schliff zu geben.
Buschbohnen haltbar machen: Einfrieren und Einmachen
Buschbohnen haben eine relativ kurze Saison im Sommer und Frühherbst. Um das Gemüse auch im Winter genießen zu können, bieten sich zwei klassische Konservierungsmethoden an: das Einfrieren und das Einmachen. Beide Methoden erfordern eine sorgfältige Vorbereitung, um Qualität, Farbe und Textur bestmöglich zu erhalten. Das Einfrieren ist die einfachste und schnellste Methode. Hierbei ist es entscheidend, die Bohnen vor dem Einfrieren zu blanchieren. Das kurze Kochen in Salzwasser für etwa 3-4 Minuten und das anschließende Abschrecken in Eiswasser hat einen wichtigen Zweck: Es deaktiviert die Enzyme im Gemüse, die auch bei Gefriertemperaturen weiterarbeiten und mit der Zeit zu einem Verlust von Farbe, Geschmack und Vitaminen führen würden. Ohne Blanchieren würden die Bohnen im Gefrierschrank mit der Zeit zäh und fade werden.
Der Prozess des Einfrierens ist unkompliziert. Nach dem Blanchieren und Abschrecken müssen die Bohnen sehr gut abtropfen und am besten mit einem sauberen Küchentuch oder Küchenpapier gründlich trockengelegt werden. Restfeuchtigkeit würde zu großen Eisklumpen führen und die Qualität beeinträchtigen. Anschließend können die trockenen Bohnen portionsweise in Gefrierbeutel oder gefriergeeignete Behälter gefüllt werden. Es ist ratsam, die Luft so gut wie möglich aus den Beuteln zu drücken, um Gefrierbrand zu minimieren. Gut beschriftet mit Datum und Inhalt, halten sich die eingefrorenen Bohnen im Gefrierschrank bei -18°C für etwa 8 bis 12 Monate. Bei der späteren Verwendung müssen die gefrorenen Bohnen nicht aufgetaut werden, sondern können direkt in kochendes Wasser, eine heiße Pfanne oder einen Eintopf gegeben werden.
Das Einmachen oder Einwecken ist eine traditionellere Methode, die Bohnen für lange Zeit haltbar macht. Hierbei werden die Bohnen in Gläser gefüllt und durch Erhitzen in einem Wasserbad oder Einkochautomaten sterilisiert und vakuumiert. Zunächst werden die Bohnen wie gewohnt geputzt und je nach Vorliebe ganz gelassen oder in Stücke geschnitten. Anschließend werden sie kurz blanchiert (ca. 5 Minuten), um sie etwas biegsamer zu machen und die Gläser besser befüllen zu können. Die blanchierten Bohnen werden dann dicht in saubere, sterilisierte Einmachgläser geschichtet. Man gießt sie mit einem heißen Sud aus Wasser, Salz (ca. 15-20g pro Liter) und oft auch etwas Bohnenkraut auf, bis sie vollständig bedeckt sind. Die Gläser werden fest verschlossen und anschließend im Einkochtopf bei 100°C für etwa 120 Minuten eingekocht. Dieser Prozess stellt sicher, dass alle Keime abgetötet werden und ein sicheres, haltbares Produkt entsteht.
Häufige Fragen zur Zubereitung von Buschbohnen
Warum müssen Buschbohnen immer gekocht werden?
Buschbohnen, wie viele andere Hülsenfrüchte auch, enthalten in rohem Zustand eine für den Menschen giftige Eiweißverbindung namens Phasin, die zur Gruppe der Lektine gehört. Der Verzehr von rohen oder unzureichend gegarten Bohnen kann dazu führen, dass die roten Blutkörperchen verklumpen (Hämagglutination) und Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen. Phasin ist jedoch hitzeempfindlich und wird durch den Kochvorgang zuverlässig zerstört. Eine Kochzeit von mindestens 10-15 Minuten bei Temperaturen über 80°C macht die Bohnen sicher und bekömmlich.
Kann man das Kochwasser von Bohnen weiterverwenden?
Es wird generell davon abgeraten, das Kochwasser von Buschbohnen weiterzuverwenden. Während des Kochens geht ein Teil des giftigen Phasins aus den Bohnen in das Kochwasser über. Obwohl die Hitze das Phasin größtenteils unschädlich macht, können dennoch Reste im Wasser verbleiben. Zudem können auch Bitterstoffe und Substanzen, die Blähungen verursachen, ins Wasser übergehen. Aus Sicherheits- und Geschmacksgründen ist es daher am besten, das Kochwasser wegzuschütten und für Suppen oder Saucen frisches Wasser oder Brühe zu verwenden.
Wie viele frische Buschbohnen rechnet man pro Person?
Die benötigte Menge an Buschbohnen hängt davon ab, ob sie als Hauptgericht, Beilage oder Teil eines gemischten Gerichts serviert werden. Als grobe Richtlinie kann man sich an folgenden Werten orientieren:
- Als klassische Gemüsebeilage: ca. 150-200 Gramm pro Person.
- Als Hauptbestandteil eines Gerichts (z.B. Bohnensalat oder Bohnen mit Speck): ca. 250-300 Gramm pro Person.
- Für Eintöpfe oder Aufläufe: ca. 100-150 Gramm pro Person, je nach den weiteren Zutaten.
Warum verlieren lila Buschbohnen beim Kochen ihre Farbe?
Das intensive Violett von lila Buschbohnen stammt von wasserlöslichen Pflanzenfarbstoffen, den sogenannten Anthocyanen. Diese Farbstoffe sind leider nicht hitzebeständig. Beim Kontakt mit heißem Wasser zerfallen die Anthocyane, und die violette Farbe verschwindet. Darunter kommt das grüne Chlorophyll zum Vorschein, das auch in grünen Bohnen für die Farbe verantwortlich ist. Aus diesem Grund sehen lila Bohnen nach dem Kochen genauso grün aus wie ihre Verwandten. Geschmacklich gibt es jedoch kaum einen Unterschied.
Fazit
Die Zubereitung von Buschbohnen ist ein Paradebeispiel dafür, wie grundlegendes Küchenwissen und die Beachtung weniger, aber entscheidender Details den Unterschied zwischen einem mittelmäßigen und einem herausragenden Ergebnis ausmachen können. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem ganzheitlichen Ansatz, der bereits bei der Auswahl frischer, knackiger Bohnen beginnt und sich über die sorgfältige Vorbereitung bis hin zur Wahl der richtigen Garmethode erstreckt. Das Wissen um die Notwendigkeit des vollständigen Garens zur Neutralisierung des Phasins ist dabei nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern eine grundlegende Sicherheitsmaßnahme.
Ob klassisch in Salzwasser gekocht und in Eiswasser abgeschreckt, um eine leuchtend grüne Farbe und bissfeste Textur zu garantieren, oder alternativ im Dampf gegart, in der Pfanne gebraten oder im Ofen geröstet, um neue Aromen zu entdecken – Buschbohnen bieten eine bemerkenswerte Vielseitigkeit. Das Vermeiden häufiger Fehler wie Überkochen, Kochen mit Deckel oder unzureichendes Würzen sorgt dafür, dass das Gemüse sein volles Potenzial entfalten kann. Mit den hier vorgestellten Techniken und Tipps gelingt es, Buschbohnen stets aromatisch, knackig und optisch ansprechend auf den Tisch zu bringen und das Beste aus diesem wunderbaren Sommergemüse herauszuholen.