Granatapfel zubereiten: Kern für Kern ohne Spritzer und weiße Haut

Mario Wormuth
Erstellt von: Mario Wormuth
22 Minuten Lesezeit

Schnellanleitung

⏱️ Vorbereitung: 10 Min. 🔥 Zubereitung: 0 Min. 📊 Schwierigkeit: Leicht
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    Vorbereiten: Eine große Schüssel mit kaltem Wasser füllen. Granatapfel waschen. 💡 Tipp: Das Wasser verhindert Spritzer und hilft bei der Trennung.
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    Einschneiden: Den Blütenansatz (Krone) und den Stielansatz flach abschneiden. Die Schale entlang der natürlichen Trennwände von oben nach unten leicht einritzen. ⏱️ 2 Min.
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    Aufbrechen: Den Granatapfel mit den Händen entlang der Schnitte in Segmente brechen. 💡 Tipp: Nicht durchschneiden, sondern brechen, um die Kerne nicht zu verletzen.
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    Entkernen: Die Segmente unter Wasser halten und die Kerne mit den Fingern aus der weißen Haut lösen. Die Kerne sinken zu Boden. ⏱️ 5 Min.
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    Trennen & Abgießen: Die an der Oberfläche schwimmenden weißen Hautteile abschöpfen. Anschließend das Wasser mit den Kernen durch ein Sieb abgießen.
⚠️ Wichtig: Die weiße Haut ist sehr bitter und sollte sorgfältig entfernt werden.

Der Granatapfel, mit seinen leuchtend roten, saftigen Kernen, die wie kleine Juwelen aussehen, ist eine Frucht, die sowohl geschmacklich als auch optisch beeindruckt. Sein süß-säuerliches Aroma verfeinert Salate, Desserts, orientalische Gerichte und Getränke. Doch viele schrecken vor der Zubereitung zurück. Die Angst vor hartnäckigen roten Spritzern auf Kleidung und Küchenwänden sowie die mühsame Aufgabe, die Kerne von der bitteren, weißen Haut zu trennen, hält viele vom Genuss ab. Dabei ist das Entkernen eines Granatapfels mit der richtigen Technik eine saubere, schnelle und unkomplizierte Angelegenheit.

Das Wissen um die korrekte Zubereitung verwandelt eine potenziell frustrierende Aufgabe in einen einfachen Prozess. Es geht nicht nur darum, eine Sauerei zu vermeiden, sondern auch darum, die maximale Ausbeute an unbeschädigten, perfekten Kernen zu erzielen und sicherzustellen, dass keine bitteren Membranteile den Geschmack beeinträchtigen. Die Qualität des Endergebnisses – ob für einen knackigen Wintersalat oder als dekoratives Topping – hängt maßgeblich von der Vorbereitung ab. Eine verletzte oder mit bitterer Haut vermischte Kernmischung kann das gesamte Gericht negativ beeinflussen.

Dieser Artikel führt durch alle notwendigen Schritte, angefangen bei der Auswahl der perfekten, reifen Frucht im Supermarkt. Es werden zwei bewährte Methoden zum Entkernen im Detail vorgestellt: die saubere Wasserschüssel-Technik und die schnelle Klopfmethode. Darüber hinaus werden Themen wie die richtige Lagerung der Kerne, die Herstellung von frischem Granatapfelsaft und die häufigsten Fehler, die es zu vermeiden gilt, ausführlich behandelt. Mit diesen Anleitungen gelingt die Zubereitung mühelos und der Genuss steht im Vordergrund.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die richtige Auswahl: Ein reifer Granatapfel ist schwer für seine Größe, hat eine leicht eckige Form und eine feste, glatte Schale.
  • Die saubere Methode: Das Entkernen in einer Schüssel mit Wasser verhindert Spritzer und trennt die Kerne effektiv von der schwimmenden weißen Haut.
  • Die schnelle Methode: Die Klopftechnik ist sehr effizient, erfordert aber etwas Übung und kann zu leichten Spritzern führen.
  • Bitterstoffe vermeiden: Die weiße Membran (Mesokarp) zwischen den Kernen ist ungenießbar und sollte sorgfältig entfernt werden, da sie stark bitter schmeckt.
  • Lagerung: Frische Granatapfelkerne sind im Kühlschrank bis zu einer Woche haltbar. Zum längeren Aufbewahren können sie eingefroren werden.

Die richtige Auswahl: Merkmale eines perfekten Granatapfels erkennen

Der Erfolg bei der Zubereitung eines Granatapfels beginnt bereits beim Einkauf. Eine unreife oder überlagerte Frucht liefert nicht nur weniger Saft und Geschmack, sondern lässt sich auch schwerer verarbeiten. Im Gegensatz zu vielen anderen Früchten reift ein Granatapfel nach der Ernte nicht mehr nach. Daher ist es entscheidend, von Anfang an ein Exemplar mit optimalem Reifegrad zu wählen. Viele orientieren sich fälschlicherweise allein an einer tiefroten Farbe, doch diese kann je nach Sorte variieren und ist kein alleiniges Qualitätsmerkmal. Ein wirklich reifer Granatapfel verrät seinen Zustand durch eine Kombination aus Gewicht, Form, Schale und Klang.

Das Gewicht ist der zuverlässigste Indikator für eine saftige Frucht. Nehmen Sie mehrere gleich große Granatäpfel in die Hand und vergleichen Sie sie. Die schwerste Frucht enthält den meisten Saft und somit die prallsten Kerne. Eine leichte Frucht ist oft ein Zeichen dafür, dass sie bereits an Feuchtigkeit verloren hat und im Inneren trocken oder vertrocknet ist. Die Form ist ebenfalls ein wichtiger Hinweis. Ein perfekt runder Granatapfel ist oft noch nicht voll ausgereift. Reife Früchte haben eine leicht eckige Kontur. Diese Kanten entstehen, weil die voll entwickelten, saftigen Kerne von innen gegen die Schale drücken und die Frucht in ihre charakteristische, leicht kantige Form zwingen.

Die Schale sollte glatt, prall und fest sein und eine ledrige Textur aufweisen. Kleine, oberflächliche Kratzer oder bräunliche Verfärbungen sind meist unbedenklich und beeinträchtigen die Qualität der Kerne nicht. Man sollte jedoch Früchte mit weichen Stellen, tiefen Dellen, Rissen oder schimmeligen Ansätzen meiden. Solche Mängel deuten auf Druckstellen oder Fäulnis im Inneren hin. Ein weiterer einfacher Test ist der Klang. Klopft man sanft mit den Fingerknöcheln auf die Schale, sollte ein reifer, saftiger Granatapfel einen leicht metallischen, hellen Ton von sich geben. Ein dumpfer Klang deutet eher auf eine trockene oder mehlige Frucht hin.

Qualitätsmerkmale im Überblick

Ein reifer Granatapfel zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • Hohes Gewicht: Fühlt sich schwer für seine Größe an.
  • Leicht eckige Form: Die Kerne drücken von innen gegen die Schale.
  • Feste, glatte Schale: Die Oberfläche ist prall und ohne weiche Stellen.
  • Heller, metallischer Klang: Beim Klopfen klingt die Frucht nicht dumpf.
Eigenschaft Reifer Granatapfel (Ideal) Unreifer/Überlagerter Granatapfel (Zu vermeiden)
Gewicht Schwer für seine Größe Leicht, fühlt sich hohl an
Form Leicht eckig, Kanten spürbar Perfekt rund
Schale Fest, prall, ledrig, glänzend Weiche Stellen, schrumpelig, Risse, matt
Klang (beim Klopfen) Hell, leicht metallisch Dumpf, tonlos

Methode 1: Die Wasserschüssel-Technik für eine saubere Küche

Die Wasserschüssel-Technik ist die wohl bekannteste und sicherste Methode, um einen Granatapfel zu entkernen. Ihr größter Vorteil liegt in der Sauberkeit. Der intensiv färbende Saft wird vom Wasser aufgefangen, wodurch Spritzer auf Arbeitsflächen, Wänden und Kleidung effektiv verhindert werden. Gleichzeitig nutzt diese Methode einen einfachen physikalischen Trick: Die schweren, saftigen Kerne (Arillen) sinken im Wasser zu Boden, während die leichten, schwammartigen Teile der weißen Trennhaut (Mesokarp) an die Oberfläche steigen. Dies macht die anschließende Trennung von essbaren und ungenießbaren Teilen außerordentlich einfach.

Für die Durchführung benötigt man lediglich eine große Schüssel, kaltes Wasser, ein scharfes Messer und ein Sieb. Zuerst wird die Schüssel großzügig mit Wasser gefüllt. Anschließend schneidet man den oberen Blütenansatz (die „Krone“) und den unteren Stielansatz des Granatapfels flach ab. Wichtig ist hierbei, nicht zu tief zu schneiden, um die darunterliegenden Kerne nicht zu verletzen. Nun wird die Schale von oben nach unten entlang der natürlichen, von außen sichtbaren Wölbungen oder Kämme leicht eingeritzt. Diese Kämme markieren die Position der inneren Trennwände. Normalerweise hat ein Granatapfel fünf bis sechs solcher Segmente.

Nachdem die Schale eingeritzt ist, wird der Granatapfel mit den Händen vorsichtig entlang der Schnitte in einzelne Segmente gebrochen. Man sollte ihn nicht durchschneiden, da dies unweigerlich viele Kerne zerstören würde. Die aufgebrochenen Segmente werden nun in die Wasserschüssel gelegt. Unter der Wasseroberfläche lassen sich die Kerne mit den Daumen ganz einfach aus den weißen Membranen herausdrücken oder -lösen. Da alles unter Wasser geschieht, gibt es keinerlei Spritzer. Die Kerne sammeln sich am Boden der Schüssel, während die weißen Hautstücke nach oben treiben und bequem mit den Händen oder einem kleinen Sieb abgeschöpft werden können. Zum Schluss wird der Schüsselinhalt durch ein großes Sieb abgegossen, um die sauberen Kerne aufzufangen.

Profi-Tipp

Für ein noch einfacheres Ablösen der Kerne kann man die Granatapfelsegmente unter Wasser leicht biegen und kneten. Durch den sanften Druck platzen die Kammern auf, und die Kerne lösen sich fast von selbst, ohne beschädigt zu werden. Dies beschleunigt den Prozess erheblich.

Achtung: Bitterstoffe

Die weiße Haut, die die Kernkammern umgibt, enthält viele Tannine und ist extrem bitter. Schon kleine Stücke können den Geschmack einer Speise unangenehm beeinflussen. Die Wassermethode ist ideal, um diese Hautteile gründlich zu entfernen, da sie gut sichtbar an der Oberfläche schwimmen.

Methode 2: Die Klopfmethode – schnell und effizient für Geübte

Die Klopfmethode ist eine beliebte Alternative zur Wasserbad-Technik und gilt als besonders schnell und effizient. Wenn sie korrekt ausgeführt wird, kann ein ganzer Granatapfel in weniger als zwei Minuten entkernt werden. Diese Technik basiert auf dem Prinzip der Erschütterung: Durch gezielte Schläge auf die Schale lösen sich die Kerne aus ihrer Verankerung in der Membran und fallen heraus. Sie eignet sich hervorragend, wenn man größere Mengen verarbeiten muss und etwas Übung mitbringt. Allerdings ist sie nicht ganz so sauber wie die Wassermethode; einige Spritzer sind möglich, weshalb das Tragen einer Schürze und das Arbeiten über einer tiefen Schüssel oder im Spülbecken ratsam ist.

Für diese Methode wird der Granatapfel zunächst quer halbiert, also auf „Äquatorhöhe“. Man benötigt eine große, stabile Schüssel und ein geeignetes „Schlagwerkzeug“. Ideal ist ein schwerer Holzlöffel oder ein Silikon-Teigschaber. Ein Metalllöffel kann zu hart sein und die Kerne oder die Schale beschädigen. Man nimmt eine Granatapfelhälfte in die Hand, hält sie mit der Schnittfläche nach unten über die Schüssel und spreizt die Finger leicht, damit die Kerne hindurchfallen können. Dann beginnt man, mit dem Holzlöffel kräftig und gleichmäßig auf die gesamte Rückseite der Schale zu klopfen.

Während des Klopfens sollte man die Fruchthälfte langsam in der Hand drehen, um alle Bereiche zu erreichen. Die Vibrationen sorgen dafür, dass sich die Kerne lösen und direkt in die Schüssel fallen. Nach kurzer Zeit ist die Schale leer. Eventuell muss man an hartnäckigen Stellen etwas fester klopfen. Nachdem alle Kerne herausgefallen sind, entfernt man manuell noch die größeren weißen Membranstücke, die möglicherweise mit in die Schüssel gefallen sind. Der Hauptvorteil dieser Methode ist die enorme Zeitersparnis. Der Nachteil ist, dass bei zu festem Klopfen einige Kerne beschädigt werden können und Saft austritt.

Kriterium Wasserschüssel-Methode Klopfmethode
Sauberkeit Sehr sauber, keine Spritzer ✓ Einige Spritzer möglich
Geschwindigkeit Moderat, ca. 5-10 Minuten Sehr schnell, ca. 1-2 Minuten ✓
Schwierigkeit Leicht, für Anfänger geeignet Mittel, erfordert Übung
Trennung (Kerne/Haut) Automatisch durch Auftrieb/Absinken Manuelles Nachsortieren nötig
Zustand der Kerne Sehr schonend, Kerne bleiben intakt Risiko von beschädigten Kernen

Gut zu wissen

Die Effektivität der Klopfmethode hängt auch vom Reifegrad des Granatapfels ab. Bei einer sehr reifen Frucht mit prallen Kernen funktioniert sie am besten. Bei einer leicht angetrockneten Frucht sitzen die Kerne fester und lassen sich schwerer herausklopfen.

Granatapfelkerne richtig lagern und frisch halten

Nach dem erfolgreichen Entkernen stellt sich die Frage nach der optimalen Aufbewahrung der gewonnenen Kerne. Selten wird der gesamte Inhalt eines großen Granatapfels auf einmal verbraucht. Die richtige Lagerung ist entscheidend, um die Frische, den Saftgehalt und das knackige Mundgefühl der Kerne so lange wie möglich zu erhalten. Falsch gelagert, können sie schnell austrocknen, matschig werden oder einen gärigen Geschmack entwickeln. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen der kurzfristigen Aufbewahrung im Kühlschrank und der langfristigen Konservierung im Gefrierschrank.

Für die kurzfristige Lagerung im Kühlschrank sollten die Granatapfelkerne in einem luftdichten Behälter aufbewahrt werden. Eine Glas- oder Kunststoffdose mit fest schließendem Deckel ist ideal. Dies schützt die Kerne vor dem Austrocknen und verhindert, dass sie Fremdgerüche aus dem Kühlschrank annehmen. Bevor die Kerne in den Behälter kommen, sollten sie, insbesondere nach der Anwendung der Wassermethode, gut abgetropft sein. Eine übermäßige Restfeuchtigkeit kann die Haltbarkeit verkürzen. So gelagert, bleiben die Granatapfelkerne im Kühlschrank für etwa fünf bis sieben Tage frisch und knackig. Anzeichen für Verderb sind eine weiche, matschige Textur, ein säuerlicher oder alkoholischer Geruch und sichtbarer Schimmel.

Wenn die Kerne länger als eine Woche aufbewahrt werden sollen, ist das Einfrieren die beste Methode. Tiefgekühlte Granatapfelkerne halten sich mehrere Monate und eignen sich perfekt für Smoothies, zum Kochen oder Backen. Um zu verhindern, dass die Kerne zu einem großen Eisklumpen zusammenfrieren, empfiehlt sich das sogenannte Schockfrosten. Dazu werden die Kerne zunächst gründlich trocken getupft. Anschließend verteilt man sie in einer einzigen Schicht auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech oder einem großen Teller. Das Blech wird für ein bis zwei Stunden in den Gefrierschrank gestellt. Sind die Kerne einzeln durchgefroren, können sie in einen Gefrierbeutel oder eine gefriergeeignete Dose umgefüllt werden. So lassen sie sich später portionsweise entnehmen. Im Gefrierschrank sind sie bis zu sechs Monate haltbar, verlieren aber mit der Zeit leicht an Textur.

Profi-Tipp: Ganze Frucht lagern

Ein ungeöffneter, ganzer Granatapfel ist bei kühler, trockener Raumtemperatur etwa ein bis zwei Wochen haltbar. Im Gemüsefach des Kühlschranks kann er sogar bis zu zwei Monate frisch bleiben. Die dicke Schale schützt die Kerne effektiv vor dem Austrocknen. Es ist oft sinnvoller, die ganze Frucht zu lagern und erst bei Bedarf zu entkernen.

Mehr als nur Kerne: Wie man Granatapfelsaft selbst presst

Frisch gepresster Granatapfelsaft ist nicht nur geschmacklich intensiver als gekaufter Saft, er enthält auch keine zugesetzten Zucker oder Konservierungsstoffe. Die Herstellung zu Hause ist mit einfachen Küchengeräten möglich. Je nach verfügbarer Ausrüstung und gewünschter Saftqualität gibt es verschiedene Methoden, um den köstlichen, rubinroten Saft aus den Kernen zu extrahieren. Wichtig bei allen Methoden ist es, den Druck auf die Kerne so zu dosieren, dass nur die saftigen Hüllen (Sarcotesta) aufplatzen, nicht aber der harte, bittere innere Kern (Sklerotesta) zermahlen wird.

Eine sehr unkomplizierte Methode ist die Verwendung einer Zitruspresse. Hierfür wird der Granatapfel wie eine Orange halbiert und mit der Schnittfläche nach unten auf den Kegel einer manuellen oder elektrischen Presse gesetzt. Mit kräftigem Druck wird der Saft herausgepresst. Diese Methode ist schnell, hat aber den Nachteil, dass durch den Druck auf die weiße Haut und die Membranen Bitterstoffe in den Saft gelangen können. Es empfiehlt sich, den so gewonnenen Saft anschließend durch ein feines Sieb zu filtern, um Fruchtfleisch- und Hautre_ste zu entfernen.

Die qualitativ hochwertigste Methode ist die Verwendung eines Mixers oder Blenders. Dafür werden die bereits ausgelösten Granatapfelkerne in den Mixbehälter gegeben. Nun wird der Mixer auf niedrigster Stufe nur für wenige Sekunden und in kurzen Intervallen (Puls-Funktion) betätigt. Das Ziel ist es, die Kerne lediglich anzubrechen, damit der Saft austritt. Ein zu langes Mixen würde die inneren Kerne zerkleinern und den Saft bitter und trüb machen. Anschließend wird die gesamte Masse durch ein feines Sieb, ein Passiertuch oder einen Nussmilchbeutel gegossen und der Saft vom Trester getrennt. Der Trester kann mit einem Löffel ausgepresst werden, um die maximale Saftausbeute zu erzielen. Diese Methode liefert den reinsten und geschmacklich besten Saft.

Achtung: Nicht übermixen!

Der häufigste Fehler beim Entsaften im Mixer ist eine zu lange Mixdauer. Der kleine, harte Kern im Inneren der saftigen Hülle ist essbar, schmeckt aber zerkleinert sehr bitter und holzig. Pulsieren Sie den Mixer nur 2-3 Mal für jeweils eine Sekunde, um dieses Problem zu vermeiden.

Häufig gestellte Fragen

Ist die weiße Haut des Granatapfels essbar?

Theoretisch ist die weiße Haut (Membran oder Mesokarp) des Granatapfels nicht giftig und somit essbar. Allerdings wird vom Verzehr dringend abgeraten, da sie einen extrem hohen Anteil an Tanninen und anderen Bitterstoffen enthält. Der Geschmack ist sehr adstringierend (zusammenziehend) und unangenehm bitter, was den Genuss der süß-säuerlichen Kerne vollständig zunichtemachen würde. Sie sollte daher bei der Zubereitung so sorgfältig wie möglich entfernt werden.

Wie viele Kerne hat ein durchschnittlicher Granatapfel?

Die Anzahl der Kerne in einem Granatapfel kann stark variieren und hängt von der Größe, der Sorte und den Wachstumsbedingungen der Frucht ab. Es gibt keinen festen Wert. Schätzungen reichen von etwa 400 Kernen bei kleineren Früchten bis hin zu über 1.400 Kernen bei sehr großen Exemplaren. Der weit verbreitete Mythos, dass jeder Granatapfel exakt 613 Kerne habe, ist nicht korrekt, auch wenn diese Zahl in einigen kulturellen Kontexten eine symbolische Bedeutung hat.

Kann man den inneren harten Kern der Granatapfelkerne mitessen?

Ja, der kleine, harte Kern im Inneren der saftigen Fruchthülle (Arillus) ist essbar. Er wird als Sklerotesta bezeichnet und ist reich an Ballaststoffen, ungesättigten Fettsäuren und Antioxidantien. Ob man ihn mitisst, ist eine Frage der persönlichen Vorliebe. Die meisten Menschen essen den Kern einfach mit, da er beim Kauen kaum stört. Wenn man den Saft presst oder ein sehr feines Püree herstellen möchte, wird dieser harte Teil üblicherweise herausgefiltert.

Warum ist mein Granatapfel innen blass oder weiß?

Blasse oder fast weiße Kerne in einem Granatapfel können zwei Hauptursachen haben. Zum einen kann es ein Zeichen von Unreife sein. Eine zu früh geerntete Frucht hat oft noch nicht die volle, tiefe Farbe entwickelt und schmeckt zudem wässriger und weniger süß. Zum anderen gibt es aber auch Granatapfelsorten, die von Natur aus blassere Kerne haben. Diese Sorten, manchmal als „White Pomegranate“ bezeichnet, können trotzdem voll ausgereift und sehr süß sein. Der Geschmack ist hier der beste Indikator für die Qualität.

Fazit

Die Zubereitung eines Granatapfels muss keine einschüchternde oder unsaubere Aufgabe sein. Mit dem richtigen Wissen und den passenden Techniken wird das Entkernen zu einem einfachen und sogar befriedigenden Prozess. Der Schlüssel zum Erfolg liegt bereits in der sorgfältigen Auswahl einer reifen, schweren Frucht mit leicht eckiger Form. Dies stellt sicher, dass die Kerne im Inneren prall, saftig und geschmacksintensiv sind. Die vorgestellten Methoden bieten für jede Anforderung die passende Lösung: Die Wasserschüssel-Technik garantiert eine absolut saubere Küche und eine mühelose Trennung der Kerne von der bitteren Haut, was sie ideal für Einsteiger macht. Die Klopfmethode hingegen überzeugt durch ihre unschlagbare Geschwindigkeit und Effizienz, sobald man den richtigen Rhythmus gefunden hat.

Unabhängig von der gewählten Methode ist das sorgfältige Entfernen der weißen Membran entscheidend, um den reinen, unverfälschten Geschmack der Granatapfelkerne zu genießen. Die anschließende korrekte Lagerung im Kühlschrank oder Gefrierschrank sorgt dafür, dass die wertvollen Kerne lange frisch bleiben. Ob als knackiges Highlight im Salat, als dekoratives Element auf Desserts oder als Basis für frisch gepressten Saft – richtig vorbereitete Granatapfelkerne sind eine vielseitige Bereicherung für zahlreiche Gerichte. Die anfängliche kleine Mühe wird durch ein unvergleichliches Geschmacks- und Farberlebnis belohnt, das jedes Gericht aufwertet.

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