Schnellanleitung
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Vorbereiten: Wurzelansatz und die welken, trockenen Blattspitzen abschneiden. Das äußerste Blatt entfernen, falls es zäh ist. 💡 Tipp: Den Wurzelansatz nur knapp abschneiden, damit die Stange zusammenhält.
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Längsschnitt: Die Lauchstange von oben bis kurz vor dem Wurzelende der Länge nach halbieren. ⏱️ 1 Min.
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Gründlich waschen: Die aufgeschnittene Stange unter kaltem, fließendem Wasser halten und die Schichten leicht auffächern, um sämtlichen Sand und Schmutz auszuspülen. 💡 Von oben (grün) nach unten (weiß) waschen, damit der Schmutz herausgespült wird.
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Schneiden: Die sauberen Hälften mit der Schnittfläche nach unten auf ein Brett legen und quer in Ringe oder Streifen der gewünschten Dicke schneiden. ⏱️ 3 Min.
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Garen: Lauchringe in etwas Butter oder Öl bei mittlerer Hitze für 5-10 Minuten andünsten, bis sie weich und glasig sind. Für Suppen oder Eintöpfe direkt zur Flüssigkeit geben. ⏱️ 10-15 Min.
Lauch, auch Porree genannt, ist ein vielseitiges und aromatisches Gemüse aus der Familie der Zwiebelgewächse. Mit seinem mild-würzigen, leicht süßlichen Geschmack ist er eine beliebte Zutat in der europäischen Küche und bildet die Grundlage für unzählige Gerichte wie Suppen, Eintöpfe, Quiches und Aufläufe. Im Vergleich zu seinen nahen Verwandten, der Zwiebel und dem Knoblauch, ist sein Aroma deutlich feiner und weniger dominant, was ihn zu einem exzellenten Begleiter für Fisch, Fleisch und anderes Gemüse macht.
Die richtige Vorbereitung ist bei Lauch jedoch entscheidend für das Gelingen eines Gerichts. Durch seine Wuchsform – die Blätter schieben sich aus der Erde nach oben – sammeln sich häufig Sand und feine Erdpartikel tief zwischen den einzelnen Schichten. Ein knirschendes Gefühl beim Essen kann auch das beste Gericht ruinieren. Daher ist das gründliche Waschen der wichtigste Schritt bei der Verarbeitung. Darüber hinaus beeinflussen die Wahl der Schneidetechnik und die Garmethode maßgeblich die Textur und die Entfaltung der Aromen.
Dieser Artikel erklärt detailliert alle notwendigen Schritte, von der Auswahl frischer Stangen im Supermarkt über die narrensichere Methode zum sandfreien Waschen bis hin zu verschiedenen Schneide- und Gartechniken. Es wird aufgezeigt, wie man die gesamte Lauchstange – vom weißen Schaft bis zu den kräftig grünen Blättern – sinnvoll in der Küche verwenden kann, um Abfall zu vermeiden und den vollen Geschmack zu nutzen.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Qualität erkennen: Frischer Lauch hat feste, pralle Stangen, saftig grüne Blätter ohne gelbe Stellen und einen frischen Wurzelansatz.
- Gründliches Waschen ist Pflicht: Ein Längsschnitt vor dem Waschen ist die effektivste Methode, um Sand und Erde restlos aus den Blattschichten zu entfernen.
- Die ganze Pflanze nutzen: Der weiße Teil ist zart und mild, der hellgrüne Teil aromatisch und der dunkelgrüne Teil kräftig-würzig und ideal für Fonds oder lange Schmorgerichte.
- Vielfältige Garmethoden: Lauch kann gedünstet, gebraten, gekocht, geschmort, gebacken oder gegrillt werden, wobei jede Methode unterschiedliche Aromen freisetzt.
- Optimale Lagerung: Im Gemüsefach des Kühlschranks, idealerweise getrennt von geruchsempfindlichen Lebensmitteln, bleibt Lauch bis zu zwei Wochen frisch.
Die richtige Auswahl und Lagerung von Lauch
Die Qualität der Zubereitung beginnt bereits beim Einkauf. Frischer, hochwertiger Lauch ist die Basis für ein aromatisches und textur-reiches Gericht. Man erkennt gute Qualität an mehreren Merkmalen. Die Stange sollte sich fest und prall anfühlen und auf leichten Druck nicht nachgeben. Weiche oder matschige Stellen deuten auf beginnende Fäulnis hin. Der weiße bis hellgrüne Schaft sollte makellos sein, ohne Risse oder braune Verfärbungen. Die Blätter sind ein weiterer wichtiger Indikator: Sie sollten ein kräftiges, sattes Grün aufweisen und knackig wirken. Welke, gelbe oder trockene Blattspitzen sind ein Zeichen für Überlagerung. Auch der Wurzelansatz gibt Aufschluss über die Frische; er sollte noch leicht feucht und nicht komplett ausgetrocknet oder verschimmelt sein.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Sommer- und Winterlauch. Sommerlauch, der vom Frühling bis in den Herbst geerntet wird, ist in der Regel schlanker, hat einen längeren weißen Schaft und eine zartere Struktur. Sein Geschmack ist feiner und milder, weshalb er sich auch gut für den rohen Verzehr in Salaten eignet. Winterlauch hingegen, der in den kalten Monaten verfügbar ist, ist deutlich dicker, kräftiger und kompakter. Seine Blätter sind dunkler und fester, und sein Aroma ist intensiver und würziger. Aufgrund seiner robusteren Struktur benötigt er oft eine etwas längere Garzeit und eignet sich hervorragend für kräftige Eintöpfe, Suppen und Schmorgerichte, in denen sein Geschmack voll zur Geltung kommt.
Die richtige Lagerung ist entscheidend, um die Frische des Lauchs zu bewahren. Am besten hält er sich im Gemüsefach des Kühlschranks. Ungewaschen und am Stück kann er dort bis zu zwei Wochen gelagert werden. Es empfiehlt sich, welke äußere Blätter erst kurz vor der Verarbeitung zu entfernen, da sie die inneren Schichten schützen. Lauch verströmt einen intensiven, zwiebelartigen Geruch, der von anderen Lebensmitteln leicht aufgenommen werden kann. Um eine Geschmacksübertragung auf Butter, Käse oder Obst zu vermeiden, kann man den Lauch in eine Papiertü-te oder eine perforierte Plastiktüte wickeln. Luftdicht sollte er jedoch nicht verpackt werden, da sich sonst Feuchtigkeit staut und Fäulnis gefördert wird.
Sollte man mehr Lauch gekauft haben, als man zeitnah verbrauchen kann, ist das Einfrieren eine ausgezeichnete Methode zur Konservierung. Dazu wird der Lauch zuerst gründlich geputzt, gewaschen und in die gewünschte Form (z. B. Ringe) geschnitten. Anschließend sollte er für etwa 2-3 Minuten in kochendem Salzwasser blanchiert und sofort in Eiswasser abgeschreckt werden. Dieser Prozess stoppt die Enzymaktivität, erhält die kräftige Farbe und sorgt dafür, dass die Textur nach dem Auftauen nicht zu matschig wird. Nach dem Abtropfen und Trockentupfen kann der Lauch portionsweise in Gefrierbeuteln oder -dosen verpackt und eingefroren werden, wo er sich für mehrere Monate hält. Eingefrorener Lauch eignet sich primär für gekochte Gerichte wie Suppen und Saucen.
Gut zu wissen: Sommerlauch vs. Winterlauch
Die Wahl zwischen Sommer- und Winterlauch hängt stark vom geplanten Gericht ab. Für feine, leichte Speisen wie eine Vinaigrette oder einen Sommersalat ist der zarte Sommerlauch ideal. Für ein deftiges Kartoffel-Lauch-Gratin oder einen wärmenden Eintopf bietet der kräftige Winterlauch die nötige Geschmacksintensität und Struktur.
Eigenschaft | Sommerlauch | Winterlauch |
---|---|---|
Verfügbarkeit | Frühling bis Herbst | Herbst bis Frühling |
Aussehen | Schlanker, längerer weißer Schaft | Dicker, kompakter, kürzerer weißer Schaft |
Geschmack | Mild, fein, zart-süßlich | Kräftig, intensiv, würzig |
Textur | Zart, knackig | Fest, robust, faseriger im Grün |
Beste Verwendung | Salate (roh), Quiches, schnelle Pfannengerichte, als Beilage | Eintöpfe, Suppen, Schmorgerichte, Aufläufe |
Lauch waschen und putzen: Sandfrei in wenigen Schritten
Das gründliche Waschen ist der absolut wichtigste und unverzichtbare Schritt bei der Vorbereitung von Lauch. Aufgrund seiner einzigartigen Wuchsweise ist er prädestiniert dafür, Schmutz und Sand in seinem Inneren zu speichern. Die Blätter wachsen eng anliegend und schieben sich schichtweise aus dem Boden nach oben. Dabei gelangen feine Erdpartikel zwischen die Blattscheiden und setzen sich dort hartnäckig fest. Wer diesen Schritt vernachlässigt oder nur oberflächlich durchführt, riskiert ein unangenehmes Knirschen im fertigen Gericht, das den Genuss vollständig zunichtemachen kann. Ein einfaches Abspülen der äußeren Stange genügt daher in keinem Fall; das Innere muss zugänglich gemacht werden.
Die Vorbereitung beginnt mit dem Putzen der Stange. Zuerst wird der Wurzelansatz mit einem scharfen Messer knapp abgeschnitten. Man sollte nicht zu viel entfernen, da die Wurzelbasis die Schichten zusammenhält, was für den nächsten Schritt hilfreich ist. Anschließend werden die dunkelgrünen Blattspitzen gekürzt, insbesondere wenn sie bereits welk oder trocken sind. Das äußerste Blatt der Stange ist oft zäh oder leicht beschädigt und kann ebenfalls entfernt werden. Dieser Schritt sorgt dafür, dass nur die besten Teile des Lauchs weiterverarbeitet werden und erleichtert die anschließende Reinigung.
Nun folgt die entscheidende Technik, um den Lauch sandfrei zu bekommen: der Längsschnitt. Die Lauchstange wird auf ein Schneidebrett gelegt und von den grünen Blattspitzen bis kurz vor dem Wurzelende der Länge nach halbiert. Man schneidet also nicht komplett durch, sondern lässt die letzten ein bis zwei Zentimeter am unteren Ende intakt. Dadurch bleibt die Stange zusammenhängend, lässt sich aber wie ein Fächer öffnen. Dieser Schnitt legt alle Zwischenräume der Blattschichten frei und macht sie für das Wasser zugänglich. Nur so kann der versteckte Schmutz effektiv herausgespült werden. Diese Methode ist dem Schneiden in Ringe und anschließendem Waschen weit überlegen, da bei Ringen der Sand oft in den innersten Windungen haften bleibt.
Nach dem Aufschneiden wird der Lauch unter kaltes, fließendes Wasser gehalten. Mit den Fingern fächert man die einzelnen Blattschichten sorgfältig auf und lässt das Wasser kräftig hindurchströmen. Man sollte dabei von oben (dem grünen Teil) nach unten (zum weißen Schaft) spülen. Durch diese Richtung wird der Sand und die Erde effektiv aus den Schichten herausgeschwemmt und sammelt sich nicht am Wurzelende. Die aufgeschnittene Stange wird dabei gedreht und von allen Seiten gespült, bis man sicher ist, dass keine Erdpartikel mehr sichtbar oder fühlbar sind. Nach dem Waschen wird der Lauch kurz ausgeschüttelt, um überschüssiges Wasser zu entfernen, bevor er weiterverarbeitet wird.
Achtung: Sand im Essen vermeiden!
Selbst kleinste Mengen Sand können die Textur eines Gerichts ruinieren. Das gründliche Waschen nach der Längsschnitt-Methode ist kein optionaler, sondern ein fundamentaler Schritt. Nehmen Sie sich die Zeit, jede Schicht sorgfältig zu inspizieren und auszuspülen.
Profi-Tipp: Wasserbad für stark verschmutzten Lauch
Bei besonders sandigem Lauch, zum Beispiel direkt vom Feld, hat sich ein zusätzliches Wasserbad bewährt. Den Lauch nach dem Längsschnitt in eine große Schüssel mit kaltem Wasser legen und die Schichten darin für einige Minuten bewegen. Der Sand sinkt auf den Boden der Schüssel. Anschließend den Lauch aus dem Wasser heben (nicht abgießen, um den Sand nicht wieder aufzuwirbeln) und unter fließendem Wasser nachspülen.
Schneidetechniken für Lauch: Von Ringen bis Julienne
Eine oft unterschätzte Eigenschaft von Lauch ist die geschmackliche und texturelle Vielfalt innerhalb einer einzigen Stange. Man kann sie grob in drei Zonen einteilen, die jeweils eine unterschiedliche Verwendung nahelegen. Der weiße und hellgrüne Schaft ist der zarteste und mildeste Teil. Er gart schnell und hat eine weiche Textur, was ihn ideal für schnelle Pfannengerichte, Salate (in sehr feinen Streifen), Quiches oder als milde Basis für Saucen macht. Der kräftig grüne Mittelteil ist aromatischer und etwas fester. Er ist ein exzellenter Allrounder für Suppen, Eintöpfe und Aufläufe. Die dunkelgrünen, äußeren Blattspitzen sind am zähesten und haben den intensivsten, leicht herben Geschmack. Sie eignen sich weniger zum direkten Verzehr in kurzen Garzeiten, sind aber eine unschätzbare Zutat für die Herstellung von Brühen, Fonds und Bouillons. Sie geben eine wunderbare Würze und Tiefe ab und sollten keinesfalls entsorgt werden.
Die gebräuchlichste Schneidetechnik für Lauch sind Ringe oder Halbringe. Nachdem die Stange wie beschrieben längs aufgeschnitten und gewaschen wurde, legt man die Hälften mit der flachen Schnittfläche nach unten auf das Schneidebrett. Dies sorgt für einen sicheren Stand und verhindert, dass das Gemüse beim Schneiden wegrutscht. Nun kann man die Lauchhälften quer in die gewünschte Dicke schneiden. Dünne Ringe (ca. 2-3 mm) garen sehr schnell und eignen sich gut zum Anbraten oder für Salate. Dickere Ringe (ca. 1 cm) behalten mehr Struktur und sind perfekt für Eintöpfe und Schmorgerichte, in denen sie nicht zerfallen sollen. Diese Methode ist schnell, einfach und für die meisten Alltagsgerichte vollkommen ausreichend.
Für eine feinere Textur, beispielsweise in eleganten Gerichten, für Garnituren oder in rohen Salaten, kann Lauch in Julienne (feine Streifen) geschnitten werden. Dazu trennt man die gewaschenen Lauchblätter voneinander ab oder schneidet die Stange in handliche Stücke von etwa 5-7 cm Länge. Diese Stücke werden dann der Länge nach in sehr dünne Scheiben und diese Scheiben wiederum in feine Streifen geschnitten. Diese Methode erfordert ein scharfes Messer und etwas mehr Präzision, belohnt aber mit einer zarten Textur, die sich gut mit anderen feinen Zutaten vermischt. Julienne aus dem hellen Teil des Lauchs sind eine hervorragende, mildere Alternative zu rohen Zwiebelringen.
Die feinste Schnittart ist die Brunoise (kleine Würfel). Sie wird oft in der gehobenen Küche für Füllungen, Saucenansätze (Soffritto) oder als Basis für feine Suppen verwendet. Um Lauch in Brunoise zu schneiden, schneidet man ihn zunächst in Julienne-Streifen. Diese Streifen fasst man dann zu einem kleinen Bündel zusammen und schneidet sie quer in winzige, gleichmäßige Würfel. Diese Technik ist am aufwendigsten, sorgt aber für eine sehr homogene Verteilung des Laucharomas im Gericht und eine kaum wahrnehmbare, weiche Textur nach dem Garen. Gerade in Farcen für Fisch oder Geflügel liefert eine feine Lauch-Brunoise eine subtile, elegante Würze.
Teil der Stange | Geschmack & Textur | Optimale Verwendung |
---|---|---|
Weißer/Hellgrüner Schaft | Sehr mild, zart, süßlich, schnell gar | Roh in Salaten, Anbraten, Dünsten, Quiches, Saucen |
Mittelgrüner Teil | Aromatisch, würzig, etwas fester | Suppen, Eintöpfe, Aufläufe, Schmorgerichte |
Dunkelgrüne Blätter | Intensiv, kräftig, leicht herb, faserig | Brühen, Fonds, Bouquet Garni, lange mitkochen in Eintöpfen |
Garmethoden für Lauch: Geschmack und Textur optimal entfalten
Lauch ist ein kulinarischer Verwandlungskünstler, dessen Geschmacksprofil sich je nach Garmethode stark verändert. Eine der beliebtesten und schonendsten Methoden ist das Dünsten oder Schmoren. Dabei wird der geschnittene Lauch in wenig Fett, klassischerweise Butter, bei niedriger bis mittlerer Hitze langsam erhitzt. Durch die sanfte Hitze tritt Flüssigkeit aus, und der Lauch gart im eigenen Saft. Man kann zusätzlich etwas Wasser, Brühe oder Weißwein hinzufügen und das Ganze zugedeckt für 10-15 Minuten garen lassen. Das Ergebnis ist ein extrem zarter, fast cremiger Lauch, dessen natürliche Süße wunderbar zur Geltung kommt. Diese Methode ist ideal für Beilagengemüse, als Basis für Cremesuppen oder als Füllung für Pasteten und Quiches.
Im Gegensatz dazu steht das Anbraten oder Sautieren. Hier wird der Lauch in einer Pfanne bei höherer Temperatur in Öl oder Butter kurz und kräftig erhitzt. Durch die stärkere Hitze entstehen Röstaromen, und der Lauch karamellisiert leicht an den Rändern, was ihm einen nussigen, intensiveren Geschmack verleiht. Die Garzeit ist kürzer, wodurch der Lauch mehr Biss behält. Diese Methode eignet sich hervorragend für asiatische Wok-Gerichte, als Einlage für Nudelgerichte oder als schnelle Gemüsebeilage, bei der eine gewisse Textur erwünscht ist. Wichtig ist hierbei, den Lauch ständig in Bewegung zu halten (zu sautieren), damit er gleichmäßig bräunt und nicht verbrennt.
Das Kochen oder Blanchieren ist eine weitere grundlegende Technik, die vor allem bei der Zubereitung von Suppen oder zur Vorbereitung für andere Gerichte zum Einsatz kommt. Für eine klassische Kartoffel-Lauch-Suppe wird der Lauch oft direkt in Brühe gekocht, bis er weich ist, um ihn anschließend zu pürieren. Blanchieren – das kurze Garen in kochendem Salzwasser, gefolgt von einem sofortigen Abschrecken in Eiswasser – dient mehreren Zwecken. Es gart den Lauch nur leicht an, erhält seine leuchtend grüne Farbe und macht ihn biegsam, zum Beispiel um ihn für Rouladen zu verwenden. Blanchierter Lauch ist auch eine gute Vorbereitung für einen Auflauf, da er im Ofen nicht mehr so viel Wasser verliert.
Eine oft unterschätzte, aber sehr effektive Methode ist das Backen oder Grillen. Im Ofen bei hoher Temperatur (ca. 200°C) entwickelt Lauch eine intensive, konzentrierte Süße. Man kann ganze oder halbierte Lauchstangen mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Kräutern wie Thymian beträufeln und backen, bis sie weich und an den Rändern goldbraun sind. So zubereitet ist Lauch eine fantastische Beilage zu gebratenem Fleisch oder Fisch. Beim Grillen erhält er zusätzlich ein rauchiges Aroma. Lauch-Gratins, bei denen der vorgegarte Lauch mit einer Käse-Sahne-Sauce im Ofen überbacken wird, sind ein klassisches Beispiel für die gelungene Kombination von sanftem Garen und intensiver Hitze aus dem Ofen.
Profi-Tipp: Butter und Lauch – eine perfekte Harmonie
Die Kombination von Lauch und Butter ist ein Klassiker in der französischen Küche. Das Milchfett in der Butter harmoniert exzellent mit den milden Schwefelverbindungen des Lauchs. Es rundet den Geschmack ab, mildert eventuelle Schärfe und fördert die Entstehung einer seidigen, cremigen Textur beim Dünsten.
Garmethode | Temperatur | Ergebnis (Textur & Geschmack) | Ideal für |
---|---|---|---|
Dünsten/Schmoren | Niedrig bis mittel | Sehr weich, cremig, süßlich | Beilagen, Suppenbasis, Füllungen |
Anbraten/Sautieren | Mittel bis hoch | Bissfest, mit Röstaromen, nussig | Pfannengerichte, Wok, Pasta |
Kochen/Blanchieren | Hoch (Wasser) | Weich, rein, Farbe bleibt erhalten (blanchiert) | Suppen, Eintöpfe, Vorbereitung für Gratins |
Backen/Grillen | Hoch (Ofen/Grill) | Zart, karamellisiert, intensiv süß, rauchig | Beilagen, Gratins, als Hauptkomponente |
Häufige Fehler bei der Zubereitung von Lauch vermeiden
Der wohl häufigste und fatalste Fehler bei der Zubereitung von Lauch ist das unzureichende Waschen. Wie bereits ausführlich beschrieben, ist Lauch ein wahrer Sandmagnet. Viele Hobbyköche unterschätzen, wie tief sich die Erde zwischen den Schichten festsetzen kann. Ein schnelles Abspülen der geschlossenen Stange ist absolut ungenügend. Das Ergebnis ist ein unangenehmes, körniges Gefühl im Mund, das selbst das aufwendigste Gericht ungenießbar macht. Die Längsschnitt-Methode ist daher keine bloße Empfehlung, sondern eine Notwendigkeit, um sicherzustellen, dass jede einzelne Schicht von Schmutz befreit wird. Dieser Schritt mag ein paar Minuten mehr in der Vorbereitung kosten, aber er ist die wichtigste Investition in ein gelungenes Gericht.
Ein weiterer verbreiteter Fehler ist die Verschwendung von wertvollen Teilen der Pflanze, insbesondere das Wegwerfen der dunkelgrünen Blätter. Viele Rezepte konzentrieren sich nur auf den weißen und hellgrünen Teil des Lauchs, da dieser zarter ist. Die dunkelgrünen Blätter werden oft als zäh und ungenießbar abgetan und landen im Müll. Dies ist ein großer Fehler, denn gerade in diesen Blättern steckt das intensivste Aroma. Sie sind zwar faseriger und benötigen eine längere Garzeit, eignen sich aber hervorragend, um Brühen, Suppen und Fonds eine unglaubliche Geschmackstiefe zu verleihen. Sie sind ein klassischer Bestandteil des französischen „Bouquet Garni“ (Kräutersträußchen) und können in Schmorgerichten lange mitgekocht und vor dem Servieren entfernt werden.
Die Wahl der falschen Garmethode oder eine zu lange Garzeit kann das Ergebnis ebenfalls negativ beeinflussen. Lauch hat einen idealen Garpunkt, an dem er zart, aber nicht matschig ist. Wird er zu lange gekocht, zerfällt seine Struktur, er wird breiig und kann einen leicht schwefeligen, unangenehmen Beigeschmack entwickeln. Besonders beim Anbraten bei zu hoher Hitze kann er schnell verbrennen und bitter werden. Es ist wichtig, die Garmethode und -zeit an die Schnittgröße und das gewünschte Ergebnis anzupassen. Für ein bissfestes Ergebnis genügen wenige Minuten in der heißen Pfanne, während für eine cremige Suppe ein längeres, sanftes Köcheln erforderlich ist.
Zuletzt ist die falsche Lagerung eine häufige Fehlerquelle, die zu einem schnellen Qualitätsverlust führt. Lauch bei Zimmertemperatur aufzubewahren, lässt ihn schnell welk und schlaff werden. Ebenso problematisch ist die Lagerung neben geruchsempfindlichen Lebensmitteln ohne Schutz. Sein kräftiges Aroma kann sich auf Milchprodukte, Obst oder sogar Kuchen übertragen. Die korrekte Aufbewahrung im kühlen und feuchten Klima des Gemüsefachs im Kühlschrank, idealerweise leicht verpackt, ist entscheidend, um seine Knackigkeit und seinen Geschmack für bis zu zwei Wochen zu erhalten und eine Kreuzkontamination von Aromen zu verhindern.
Was ist ein Bouquet Garni?
Ein Bouquet Garni ist ein Kräutersträußchen, das in der französischen Küche zum Würzen von Suppen, Eintöpfen und Saucen verwendet wird. Es wird im Ganzen mitgekocht und vor dem Servieren entfernt. Die klassische Zusammensetzung besteht aus Petersilienstielen, Thymianzweigen und einem Lorbeerblatt, die in ein Lauchblatt gewickelt und mit Küchengarn zusammengebunden werden. Das Lauchblatt dient dabei nicht nur als Hülle, sondern gibt auch sein eigenes, würziges Aroma an die Flüssigkeit ab.
Häufig gestellte Fragen zur Zubereitung von Lauch
Kann man Lauch roh essen?
Ja, Lauch kann roh gegessen werden, allerdings eignen sich dafür nicht alle Teile und Sorten gleich gut. Am besten schmeckt der zarte weiße und hellgrüne Teil von jungem Sommerlauch. Er sollte in sehr feine Ringe oder Streifen geschnitten werden, um seine Textur angenehm zu machen. Sein Geschmack ist roh mild-würzig und erinnert an eine Mischung aus Zwiebel und Schnittlauch. Er passt hervorragend in gemischte Salate, Dips, Kräuterquark oder als Topping auf Sandwiches und Butterbrot. Der kräftigere Winterlauch oder die dunkelgrünen Blätter sind roh oft zu zäh und intensiv im Geschmack.
Warum wird Lauch manchmal bitter?
Ein bitterer Geschmack bei Lauch ist selten, kann aber vorkommen. Eine mögliche Ursache ist Stress der Pflanze während des Wachstums, zum Beispiel durch Trockenheit oder Nährstoffmangel. Eine andere Ursache kann die Zubereitung sein: Wird Lauch bei zu hoher Temperatur zu scharf angebraten, können die enthaltenen Zuckerstoffe verbrennen und Bitterstoffe entwickeln. Auch zu langes Kochen kann manchmal zu einem unerwünschten, leicht schwefeligen und bitteren Beigeschmack führen. Die Verwendung von frischem, qualitativ hochwertigem Lauch und eine schonende Garmethode minimieren dieses Risiko.
Was ist der Unterschied zwischen Lauch und Frühlingszwiebeln?
Obwohl beide zur Familie der Zwiebelgewächse gehören und ähnlich aussehen, handelt es sich um unterschiedliche Pflanzen. Lauch (Allium porrum) ist deutlich größer, dicker und bildet keine ausgeprägte Zwiebel am unteren Ende aus. Seine Blätter sind flach und breit. Sein Geschmack ist milder, erdiger und süßlicher als der von Zwiebeln. Frühlingszwiebeln (Allium fistulosum) sind viel schlanker, haben röhrenförmige, hohle Blätter und eine kleine, weiße Zwiebel am Ende. Ihr Geschmack ist frischer, schärfer und deutlich näher an dem von rohen Zwiebeln.
Wie viel Lauch benötigt man pro Person?
Die benötigte Menge hängt stark von der Rolle des Lauchs im Gericht ab. Als reine Gemüsebeilage rechnet man mit etwa 150 bis 200 Gramm pro Person, was etwa einer mittelgroßen Stange entspricht. Wenn Lauch die Hauptkomponente eines Gerichts ist, wie zum Beispiel in einem Lauch-Gratin oder einer Quiche, sollte man mit 250 bis 300 Gramm pro Person kalkulieren. Für eine Suppe oder einen Eintopf, in dem Lauch eine von mehreren Zutaten ist, genügen oft schon 100 bis 150 Gramm pro Portion, um für ausreichend Geschmack zu sorgen.
Fazit
Die Zubereitung von Lauch ist unkompliziert, erfordert jedoch Sorgfalt bei den grundlegenden Schritten. Die Erkenntnis, dass sich Sand und Erde tief zwischen den Blattschichten verbergen, und die konsequente Anwendung der Längsschnitt-Methode zum Waschen sind der Schlüssel zu einem gelungenen Gericht. Wer diesen Schritt meistert, hat die größte Hürde bereits genommen und kann sich der kulinarischen Vielfalt dieses Gemüses widmen. Die bewusste Nutzung der gesamten Stange – von der milden, weißen Basis bis zu den kräftigen, grünen Blättern – ist nicht nur nachhaltig, sondern eröffnet auch ein breites Spektrum an Geschmacksnuancen.
Ob sanft gedünstet, kräftig angebraten, cremig gekocht oder süßlich gebacken, Lauch passt sich flexibel an verschiedene Zubereitungsarten an und belohnt mit jeweils unterschiedlichen Aromen und Texturen. Die Kenntnis über die Unterschiede zwischen Sommer- und Winterlauch sowie die richtige Schneidetechnik für den jeweiligen Verwendungszweck ermöglicht eine gezielte Steuerung des Endergebnisses. Mit dem hier vermittelten Wissen lässt sich Lauch von einer einfachen Suppenzutat zu einem vielseitigen Star in der Küche erheben, dessen feines, würziges Aroma zahlreiche Gerichte bereichert.