Schnellanleitung
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Waschen: Mangold gründlich in kaltem Wasser waschen, um Sand und Erde zu entfernen. Anschließend gut trockenschleudern oder abtropfen lassen. 💡 Tipp: Einzelne Blätter unter fließendem Wasser reinigen, besonders am Stielansatz.
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Trennen: Die Blätter von den Stielen trennen. Dazu mit einem Messer entlang des Stiels schneiden oder die Blätter per Hand vom Stiel abreißen. ⏱️ 2 Min.
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Schneiden: Die Stiele in ca. 1 cm breite Stücke schneiden. Die Blätter grob hacken oder in Streifen schneiden. ⏱️ 3 Min.
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Stiele garen: Eine Pfanne mit etwas Öl oder Butter erhitzen. Zuerst die geschnittenen Stiele hinzufügen und für 5-8 Minuten bei mittlerer Hitze andünsten, bis sie glasig und leicht weich sind. 💡 Tipp: Zwiebeln oder Knoblauch für mehr Aroma mit den Stielen andünsten.
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Blätter hinzufügen: Die gehackten Blätter zu den Stielen in die Pfanne geben. Sie fallen schnell zusammen. Für 2-4 Minuten weitergaren, bis die Blätter welk sind. ⏱️ 4 Min.
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Würzen: Das Gericht erst zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Ein Spritzer Zitronensaft rundet den Geschmack ab.
Mangold, auch bekannt als Stiel- oder Rippenmangold, ist ein vielseitiges Blattgemüse, das in der Küche oft unterschätzt wird. Mit seinen farbenfrohen Stielen und den großen, kräftigen Blättern ist er nicht nur optisch ein Highlight, sondern überzeugt auch durch seinen würzig-erdigen Geschmack, der an eine Mischung aus Spinat und Roter Bete erinnert. Viele Hobbyköche stehen jedoch vor einer Herausforderung: Die zarten Blätter sind in wenigen Minuten gar, während die festen Stiele deutlich länger brauchen. Werden beide Teile zusammen gekocht, ist das Ergebnis oft unbefriedigend – entweder sind die Blätter zerkocht oder die Stiele noch hart.
Die korrekte Zubereitung von Mangold ist jedoch kein Geheimnis, sondern basiert auf einem einfachen Prinzip: der getrennten Verarbeitung von Blatt und Stiel. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass beide Komponenten ihre ideale Textur erreichen und ihr volles Aroma entfalten können. Die festen Stiele werden zuerst gegart, um weich zu werden, bevor die schnell garenden Blätter hinzugefügt werden. Dieses Wissen ist der Schlüssel, um Mangold von einem schwierigen Kandidaten in ein unkompliziertes und köstliches Gemüse zu verwandeln, das in zahlreichen Gerichten von der einfachen Beilage bis zum Hauptdarsteller glänzen kann.
Dieser Artikel führt detailliert durch alle Schritte der Mangold-Zubereitung. Von der Auswahl frischer Ware über die richtige Vorbereitung bis hin zu verschiedenen Garmethoden wird alles beleuchtet. Zudem werden häufige Fehler aufgezeigt und praktische Tipps gegeben, wie man das Beste aus diesem nährstoffreichen Gemüse herausholt. Mit diesen Informationen gelingt die Zubereitung von Mangold zuverlässig und eröffnet neue kulinarische Möglichkeiten.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Getrennte Verarbeitung: Die unterschiedlichen Garzeiten erfordern, dass Blätter und Stiele immer getrennt voneinander vorbereitet und gegart werden.
- Längere Garzeit für Stiele: Die festen Stiele benötigen je nach Garmethode 5-10 Minuten länger als die zarten Blätter, die oft in 2-4 Minuten zusammenfallen.
- Gründliche Reinigung: Mangold kann viel Sand und Erde in den krausen Blättern und am Stielansatz speichern. Ein gründliches Bad in kaltem Wasser ist unerlässlich.
- Vielseitige Garmethoden: Mangold kann gedünstet, gebraten, blanchiert, gekocht oder sogar roh in Salaten (junge Blätter) verwendet werden.
- Geschmacksharmonie: Der erdig-würzige Geschmack von Mangold harmoniert besonders gut mit Knoblauch, Zwiebeln, Zitrone, Muskatnuss und kräftigen Fetten wie Butter oder Olivenöl.
Mangold erkennen und richtig auswählen: Qualität im Detail
Bevor es an die Zubereitung geht, ist die Auswahl von qualitativ hochwertigem Mangold entscheidend für das Endergebnis. Frische und Sorte beeinflussen sowohl Geschmack als auch Textur des Gerichts. Mangold gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse und ist eng mit der Roten Bete und dem Spinat verwandt. Diese Verwandtschaft erklärt auch seinen charakteristischen erdigen Geschmack, der auf den Inhaltsstoff Geosmin zurückzuführen ist. Das Gemüse besteht aus zwei essbaren Teilen: den großen, meist dunkelgrünen Blättern und den ausgeprägten, je nach Sorte weißen, gelben, orangen oder roten Stielen. Diese Zweiteilung ist der wichtigste Aspekt, den man bei der Verarbeitung berücksichtigen muss.
Man unterscheidet hauptsächlich zwei Arten von Mangold: Stielmangold (oder Rippenmangold) und Schnittmangold (oder Blattmangold). Der Stielmangold ist die bekanntere Variante mit dicken, fleischigen Stielen und großen Blättern. Die Sorte ‚Bright Lights‘ oder ‚Regenbogen-Mangold‘ fasziniert mit Stielen in leuchtenden Farben von Gelb über Pink bis hin zu tiefem Rot. Der Schnittmangold hingegen hat deutlich schmalere Stiele und kleinere Blätter. Er wird ähnlich wie Spinat verwendet und mehrmals pro Saison geerntet, indem die Blätter abgeschnitten werden und nachwachsen. Geschmacklich sind die Unterschiede gering, doch für Gerichte, bei denen die Stiele eine Hauptrolle spielen sollen, ist der Stielmangold die bessere Wahl.
Beim Einkauf lässt sich frischer Mangold an mehreren Merkmalen erkennen. Die Blätter sollten saftig grün und prall sein, ohne welke, gelbe oder braune Stellen. Ein Indiz für Frische ist, wenn die Blätter leicht glänzen und nicht schlaff herunterhängen. Die Stiele müssen fest und knackig sein. Man kann dies testen, indem man versucht, einen Stiel leicht zu biegen – er sollte Widerstand leisten und bei zu starkem Druck brechen, nicht nachgeben. Flecken oder matschige Stellen an den Stielen deuten auf eine Überlagerung hin. Der Mangoldbund sollte sich insgesamt schwer und substanziell anfühlen. Ein leichter, fast feuchter Geruch ist normal, er sollte jedoch niemals muffig oder faulig riechen.
Die Hauptsaison für Mangold in Mitteleuropa erstreckt sich von Juni bis in den Oktober. In dieser Zeit ist er regional angebaut in bester Qualität auf Wochenmärkten und im Supermarkt erhältlich. Außerhalb der Saison ist er seltener zu finden und oft importiert, was die Frische beeinträchtigen kann. Es empfiehlt sich, saisonale Ware zu bevorzugen, da diese in der Regel aromatischer und nährstoffreicher ist. Ein Bund frischer Mangold ist die Grundlage für ein gelungenes Gericht und sollte daher mit Sorgfalt ausgewählt werden.
Gut zu wissen
Der erdige Geschmack von Mangold, der manche an Rote Bete erinnert, wird durch eine chemische Verbindung namens Geosmin verursacht. Dasselbe Molekül ist auch für den typischen Geruch von feuchter Erde nach einem Regenschauer verantwortlich. Eine Prise Zucker oder ein Spritzer Säure (Zitronensaft, Essig) im Gericht können helfen, diese erdige Note auszubalancieren.
Eigenschaft | Stielmangold (Rippenmangold) | Schnittmangold (Blattmangold) |
---|---|---|
Stiele | Dick, fleischig, breit (oft weiß, gelb, rot) | Dünn, schmal, weniger ausgeprägt |
Blätter | Groß, kräftig, oft stark gewellt | Kleiner, zarter, spinatähnlich |
Verwendung | Stiele und Blätter getrennt garen; Stiele als eigenes Gemüsegericht | Hauptsächlich die Blätter, ähnlich wie Spinat zubereitet |
Geschmack | Kräftig, erdig, würzig | Etwas milder und feiner als Stielmangold |
Die grundlegende Vorbereitung: Waschen, Trennen und Schneiden
Eine sorgfältige Vorbereitung ist die Basis für jedes gelungene Mangoldgericht. Da das Gemüse direkt auf dem Feld wächst, sammeln sich oft Sand, Erde und kleine Insekten in den gewellten Blättern und am unteren Ende der Stiele. Ein schnelles Abbrausen unter dem Wasserhahn reicht hier oft nicht aus. Die effektivste Methode ist, ein großes Spülbecken oder eine Schüssel mit kaltem Wasser zu füllen und den Mangold darin für einige Minuten einzuweichen. Durch sanftes Hin- und Herbewegen der Blätter im Wasser löst sich der Schmutz und sinkt zu Boden. Anschließend hebt man den Mangold aus dem Wasser, anstatt das Wasser abzugießen, um zu verhindern, dass der Sand wieder auf dem Gemüse landet. Dieser Vorgang sollte bei starker Verschmutzung wiederholt werden. Nach dem Waschen ist das gründliche Trocknen, beispielsweise in einer Salatschleuder, besonders wichtig, wenn der Mangold gebraten werden soll, da Nässe das Anbraten verhindert und das Gemüse eher dämpft.
Der wohl entscheidendste Schritt in der Vorbereitung ist das Trennen der Blätter von den Stielen. Dieser Arbeitsschritt ist unerlässlich, da die beiden Teile völlig unterschiedliche Kochzeiten haben. Ignoriert man diesen Schritt, führt dies unweigerlich zu einem ungleichmäßigen Garergebnis. Es gibt zwei gängige Methoden für die Trennung. Die schnellste ist, das Blatt flach auf ein Schneidebrett zu legen und mit einem scharfen Messer auf beiden Seiten des Stiels entlang zu schneiden, um das Blattgewebe sauber abzutrennen. Alternativ kann man den Stiel mit einer Hand festhalten und mit der anderen Hand das Blatt vom Stielansatz nach oben hin abreißen. Diese Methode funktioniert gut, wenn die Blätter nicht für eine präzise Präsentation benötigt werden.
Nach der Trennung werden Stiele und Blätter separat weiterverarbeitet. Die festen, faserigen Stiele benötigen eine gleichmäßige Form, um homogen zu garen. Man schneidet sie am besten quer in ca. 1-2 cm breite Stücke oder Würfel, ähnlich wie man es bei Sellerie oder Rhabarber tun würde. Sind die Stiele besonders breit, kann man sie vorher längs halbieren. Diese Größe sorgt dafür, dass sie in einer angemessenen Zeit weich werden, aber noch einen leichten Biss behalten. Die Stiele sind keinesfalls Abfall, sondern ein köstlicher Teil des Gemüses mit einer knackigen Textur und einem milden, leicht süßlichen Geschmack. Sie können als eigenständige Beilage zubereitet oder als Basis für das gemeinsame Gericht mit den Blättern verwendet werden.
Die Blätter sind weitaus unkomplizierter. Da sie beim Garen extrem an Volumen verlieren – ähnlich wie Spinat –, müssen sie nicht allzu fein geschnitten werden. Ein grobes Hacken oder Schneiden in breite Streifen (eine Technik, die auch als Chiffonade bekannt ist) ist in der Regel ausreichend. Man kann die Blätter dafür stapeln, aufrollen und dann in die gewünschte Breite schneiden. Die Blätter werden immer erst gegen Ende der Garzeit hinzugefügt, da sie je nach Methode nur wenige Minuten benötigen, um zusammenzufallen und gar zu werden. Werden sie zu früh hinzugefügt, werden sie matschig, verlieren ihre leuchtend grüne Farbe und entwickeln einen unangenehm bitteren Geschmack.
Achtung: Oxalsäure in Mangold
Mangold enthält, wie auch Spinat oder Rhabarber, Oxalsäure. Diese kann in größeren Mengen die Aufnahme von Mineralstoffen wie Kalzium und Eisen im Körper hemmen und bei empfindlichen Personen zu Nierenproblemen führen. Durch Kochen oder Blanchieren des Mangolds und das Wegschütten des Kochwassers wird der Gehalt an Oxalsäure deutlich reduziert. Die Kombination mit kalziumreichen Lebensmitteln wie Sahne, Käse oder Joghurt wird ebenfalls oft empfohlen, da das Kalzium die Oxalsäure binden kann.
Profi-Tipp
Um die leuchtenden Farben von Regenbogen-Mangold zu erhalten, empfiehlt es sich, die verschiedenfarbigen Stiele getrennt voneinander zu garen oder das Gemüse nur kurz zu blanchieren. Bei langem Schmoren in einem Topf können die Farben ineinander übergehen und einen weniger ansprechenden bräunlichen Ton annehmen. Ein Spritzer Zitronensaft oder Essig im Kochwasser kann ebenfalls helfen, die Farbe zu stabilisieren.
Garmethoden im Vergleich: Von Dünsten bis Braten
Mangold ist kulinarisch flexibel und lässt sich auf vielfältige Weise zubereiten. Die Wahl der Garmethode beeinflusst maßgeblich die Textur und das Geschmacksprofil des fertigen Gerichts. Ob schonend gedünstet, kräftig angebraten oder kurz blanchiert – jede Methode hat ihre eigenen Vorzüge und eignet sich für unterschiedliche Verwendungszwecke.
Mangold dünsten: Die schonende Methode
Das Dünsten ist eine der beliebtesten und schonendsten Methoden zur Zubereitung von Mangold. Dabei wird das Gemüse in wenig Flüssigkeit bei niedriger bis mittlerer Hitze gegart. Diese Methode bewahrt einen Großteil der Nährstoffe und die leuchtende Farbe des Gemüses. Der Geschmack bleibt frisch und natürlich. Für die Zubereitung erhitzt man typischerweise etwas Butter oder Olivenöl in einem Topf oder einer tiefen Pfanne mit Deckel. Zuerst werden gehackte Zwiebeln und Knoblauch glasig angeschwitzt, um eine aromatische Basis zu schaffen. Anschließend gibt man die vorbereiteten Mangoldstiele hinzu und dünstet sie unter gelegentlichem Rühren für etwa 5 bis 8 Minuten an, bis sie beginnen, weich zu werden. Ein kleiner Schuss Wasser oder Gemüsebrühe kann hinzugefügt werden, um das Anbrennen zu verhindern und Dampf zu erzeugen.
Sobald die Stiele die gewünschte Bissfestigkeit erreicht haben, werden die grob gehackten Mangoldblätter hinzugefügt. Da die Blätter ein großes Volumen haben, müssen sie oft portionsweise in den Topf gegeben werden. Man legt den Deckel auf und lässt die Blätter für 2 bis 4 Minuten im Dampf zusammenfallen. Sobald sie welk sind, wird alles gut vermischt. Das Würzen erfolgt idealerweise erst am Ende des Garvorgangs. Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer und eine Prise Muskatnuss sind die klassischen Gewürze, die hervorragend mit dem erdigen Aroma des Mangolds harmonieren. Ein Spritzer frischer Zitronensaft am Schluss hebt die Aromen und verleiht dem Gericht eine angenehme Frische. Gedünsteter Mangold ist eine exzellente Beilage zu Fisch, Geflügel oder Kartoffeln.
In der Pfanne braten: Für intensive Röstaromen
Das Braten in der Pfanne bei höherer Temperatur verleiht dem Mangold eine andere Dimension. Durch die stärkere Hitze entstehen Röstaromen, die dem Gemüse einen intensiveren und komplexeren Geschmack verleihen. Wichtig für diese Methode ist eine ausreichend große Pfanne, damit der Mangold Platz hat und brät statt nur zu dünsten. Wird die Pfanne überladen, sinkt die Temperatur zu stark ab und das Gemüse gibt Wasser ab, was zu einem matschigen Ergebnis führt. Man erhitzt eine großzügige Menge Olivenöl oder ein anderes hitzebeständiges Fett bei mittlerer bis hoher Hitze. Wie beim Dünsten beginnt man mit den geschnittenen Stielen.
Die Stiele werden zusammen mit Aromaten wie Knoblauchscheiben, Chiliflocken oder Speckwürfeln für etwa 6 bis 10 Minuten scharf angebraten, bis sie leicht gebräunt und bissfest sind. Man sollte sie regelmäßig wenden, damit sie von allen Seiten Farbe annehmen. Danach werden die gut getrockneten Mangoldblätter hinzugefügt. Auch hier gilt: am besten in mehreren Etappen, damit die Temperatur in der Pfanne hoch bleibt. Die Blätter werden unter ständigem Wenden für 3 bis 5 Minuten mitgebraten, bis sie zusammengefallen sind, aber noch etwas Struktur haben. Zum Schluss kann das Gericht mit Sojasauce, Balsamicoessig oder gerösteten Pinienkernen verfeinert werden. Gebratener Mangold eignet sich hervorragend für asiatische Gerichte, als Füllung für Quiches oder als Topping für Pasta.
Blanchieren und Kochen: Für Salate und Weiterverarbeitung
Blanchieren ist eine Kochtechnik, bei der Gemüse kurz in kochendem Salzwasser gegart und anschließend in Eiswasser abgeschreckt wird. Dieser Prozess hat mehrere Vorteile: Er fixiert die leuchtende Farbe, macht das Gemüse zarter und reduziert den Gehalt an Oxalsäure sowie eventuelle Bitterstoffe. Blanchierter Mangold ist ideal für die Weiterverarbeitung in Salaten, Gratins oder zum Einfrieren. Man bringt einen großen Topf mit reichlich Wasser und einer guten Prise Salz zum Kochen. Zuerst werden die Mangoldstiele für 2 bis 3 Minuten blanchiert. Mit einer Schaumkelle hebt man sie aus dem kochenden Wasser und gibt sie direkt in eine Schüssel mit Eiswasser. Danach werden die Blätter für nur 30 bis 60 Sekunden ins selbe Wasser gegeben, bis sie welk sind, und ebenfalls abgeschreckt.
Das Abschrecken im Eiswasser stoppt den Garprozess sofort und sorgt dafür, dass das Gemüse knackig bleibt und seine Farbe behält. Nach dem Abkühlen wird der Mangold sehr gut ausgedrückt, um überschüssiges Wasser zu entfernen. So vorbereitet, kann er fein gehackt und mit einem Dressing als Salat serviert, in einer Käsesauce für ein Gratin verwendet oder portioniert eingefroren werden. In Suppen und Eintöpfen wird Mangold gekocht. Hierbei gibt man die Stiele zusammen mit anderem festen Gemüse wie Karotten oder Kartoffeln früher in den Topf, während die Blätter erst in den letzten 5 Minuten der Kochzeit hinzugefügt werden, um sie nicht zu zerkochen.
Garmethode | Garzeit Stiele | Garzeit Blätter | Ergebnis & Verwendung |
---|---|---|---|
Dünsten | 5 – 8 Minuten | 2 – 4 Minuten | Schonend, nährstoffreich, frisch. Ideal als Beilage. |
Braten | 6 – 10 Minuten | 3 – 5 Minuten | Intensive Röstaromen, kräftiger Geschmack. Gut für Pfannengerichte. |
Blanchieren | 2 – 3 Minuten | 30 – 60 Sekunden | Farberhalt, Reduzierung von Bitterstoffen. Für Salate, zum Einfrieren. |
Kochen | 10 – 15 Minuten | 5 Minuten | Weiche Textur. Perfekt für Suppen und Eintöpfe. |
Häufige Fehler bei der Zubereitung von Mangold und wie man sie vermeidet
Obwohl Mangold relativ einfach zuzubereiten ist, gibt es einige typische Fallstricke, die das kulinarische Erlebnis trüben können. Das Wissen um diese Fehler hilft, sie gezielt zu vermeiden und stets ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Das größte und am häufigsten auftretende Problem ist die Missachtung der unterschiedlichen Garzeiten von Stielen und Blättern. Werden beide Teile zur gleichen Zeit in die Pfanne oder den Topf gegeben, ist das Ergebnis vorprogrammiert: Entweder sind die Blätter zu Brei verkocht, während die Stiele noch hart sind, oder die Stiele haben den perfekten Garpunkt erreicht, während von den Blättern nur noch eine unansehnliche, dunkle Masse übrig ist. Die Lösung ist einfach und konsequent: Immer zuerst die Stiele garen und die Blätter erst in den letzten Minuten hinzufügen.
Ein weiterer häufiger Fehler tritt beim Braten auf: Das Ergebnis ist wässrig und fad statt aromatisch und geröstet. Die Ursachen dafür sind meist eine Kombination aus drei Faktoren: nasse Blätter, eine zu kleine Pfanne und zu niedrige Hitze. Werden die gewaschenen Blätter nicht ausreichend getrocknet, kühlt das Wasser in der heißen Pfanne die Temperatur sofort ab und das Gemüse beginnt zu kochen statt zu braten. Eine überladene Pfanne hat den gleichen Effekt. Um knackig gebratenen Mangold zu erhalten, sollte man die Blätter sorgfältig trockenschleudern, eine große Pfanne verwenden, die nur locker befüllt wird, und bei ausreichend hoher Temperatur arbeiten. Gegebenenfalls brät man den Mangold in mehreren Portionen.
Auch beim Würzen kann einiges schiefgehen. Mangold hat einen dominanten, erdigen Eigengeschmack, der eine gezielte geschmackliche Begleitung benötigt, um zu glänzen. Ein häufiger Fehler ist es, das Gemüse nur mit Salz und Pfeffer zu würzen, was oft als langweilig empfunden wird. Mangold profitiert enorm von einem Gegenspieler in Form von Säure, Fett und Umami. Ein Spritzer Zitronensaft oder Essig am Ende des Garvorgangs balanciert die erdige Note aus. Hochwertiges Olivenöl, Butter oder auch die Zugabe von Speck oder Pancetta liefern das nötige Fett, das als Geschmacksträger dient. Parmesan, Sojasauce oder ein paar Sardellenfilets können eine tiefe, würzige Umami-Note hinzufügen. Ein weiterer Punkt ist der Zeitpunkt des Salzens: Salzt man zu früh, zieht das Salz Wasser aus dem Gemüse, was wiederum das Braten erschwert. Daher gilt die Regel: Kräftig würzen, aber erst ganz zum Schluss.
Ein Fehler aus reiner Unwissenheit ist das Entsorgen der Mangoldstiele. Viele behandeln Mangold wie Spinat und verwenden nur die Blätter, dabei sind die Stiele ein ebenso wertvoller und schmackhafter Teil der Pflanze. Sie wegzuwerfen ist eine Verschwendung von Lebensmitteln. Die Stiele haben eine angenehm knackige Textur und einen milderen, leicht süßlichen Geschmack als die Blätter. Sie können nicht nur zusammen mit den Blättern, sondern auch separat zubereitet werden, beispielsweise paniert und gebraten wie Spargel, in einem Gratin verarbeitet oder süß-sauer eingelegt. Wer die Stiele einmal richtig zubereitet hat, wird sie nicht mehr missen wollen.
Problem & Lösung auf einen Blick
- Problem: Mangold schmeckt bitter.
Lösung: Dies kann bei älterem Mangold vorkommen. Blanchieren vor der Weiterverarbeitung hilft, die Bitterstoffe zu reduzieren. Eine Prise Zucker oder ein Schuss Sahne im Gericht können die Bitterkeit ebenfalls ausgleichen. - Problem: Die Farbe des Mangolds ist verblasst und unansehnlich.
Lösung: Zu langes Kochen zerstört das Chlorophyll. Die Garzeiten genau einhalten und das Gemüse eventuell in Eiswasser abschrecken, um die Farbe zu fixieren. Ein Spritzer Säure (Zitrone, Essig) kann ebenfalls helfen. - Problem: Das Gericht ist wässrig.
Lösung: Mangold nach dem Waschen sehr gut trocknen. Beim Braten eine große, heiße Pfanne verwenden und nicht überladen. Salz erst am Ende hinzufügen.
Lagerung und Haltbarkeit: So bleibt Mangold länger frisch
Mangold ist ein relativ empfindliches Blattgemüse und sollte idealerweise so frisch wie möglich verarbeitet werden. Im Gegensatz zu robusteren Gemüsesorten wie Grünkohl oder Wirsing verliert er schnell an Feuchtigkeit, wodurch die Blätter welk und die Stiele schlaff werden. Mit der richtigen Lagerung lässt sich seine Haltbarkeit jedoch um einige Tage verlängern. Die wichtigste Regel lautet: Mangold sollte ungewaschen gelagert werden. Restfeuchtigkeit auf den Blättern beschleunigt den Fäulnisprozess erheblich. Sollte der Mangold vom Einkauf noch nass sein, tupft man ihn vorsichtig mit Küchenpapier trocken.
Für die kurzfristige Lagerung im Kühlschrank hat sich eine bewährte Methode etabliert: Man schlägt den Mangoldbund locker in ein feuchtes Küchentuch oder feuchtes Küchenpapier ein. Das Tuch spendet ausreichend Feuchtigkeit, um das Gemüse vor dem Austrocknen zu bewahren, verhindert aber gleichzeitig Staunässe. Anschließend legt man das eingewickelte Bündel in das Gemüsefach des Kühlschranks. Eine perforierte Plastiktüte kann zusätzlich verwendet werden, um die Feuchtigkeit zu halten, aber eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten. Auf diese Weise gelagert, bleibt Mangold in der Regel für etwa 2 bis 4 Tage frisch und knackig. Länger sollte man mit der Verarbeitung nicht warten, da er mit jedem Tag an Geschmack und Nährstoffen verliert.
Wenn eine größere Menge Mangold verarbeitet werden muss oder er länger haltbar gemacht werden soll, ist das Einfrieren die beste Option. Roher Mangold eignet sich nicht zum Einfrieren, da die Zellstruktur durch die Eiskristalle zerstört wird und er nach dem Auftauen matschig wäre. Er muss daher vor dem Einfrieren blanchiert werden. Dazu bereitet man ihn wie zum Kochen vor: waschen, Blätter von den Stielen trennen und beides in die gewünschte Größe schneiden. Anschließend werden Stiele (ca. 2-3 Minuten) und Blätter (ca. 1 Minute) getrennt voneinander in kochendem Salzwasser blanchiert und sofort in Eiswasser abgeschreckt. Nach dem Abkühlen muss der Mangold extrem gut ausgedrückt werden, um so viel Wasser wie möglich zu entfernen. Danach kann er luftdicht in Gefrierbeuteln oder -dosen verpackt und eingefroren werden. So hält er sich für bis zu 12 Monate und kann direkt aus dem Gefrierschrank für Suppen, Saucen oder Eintöpfe verwendet werden.
Man erkennt verdorbenen Mangold an deutlichen Anzeichen. Die Blätter werden schleimig, dunkel und entwickeln schwarze Flecken. Die Stiele verlieren ihre Festigkeit, werden weich und biegsam. Ein säuerlicher oder muffiger Geruch ist ebenfalls ein klares Indiz dafür, dass das Gemüse nicht mehr genießbar ist. Leicht welker Mangold ist hingegen oft noch zu retten. Ein kurzes Bad in eiskaltem Wasser für etwa 20-30 Minuten kann schlaffen Blättern und Stielen wieder zu neuer Frische verhelfen. Dazu schneidet man am besten die untersten Enden der Stiele frisch an, bevor man den Bund wie einen Blumenstrauß ins Wasser stellt.
Profi-Tipp: Stiele separat nutzen
Falls nur die Blätter für ein Rezept benötigt werden, müssen die Stiele nicht entsorgt werden. Sie lassen sich hervorragend separat lagern und verarbeiten. In feuchtes Tuch gewickelt halten sie sich im Kühlschrank sogar einen Tag länger als die Blätter. Man kann sie in Salzwasser kochen und wie Spargel mit einer Sauce Hollandaise servieren oder fein würfeln und als knackige Komponente in einem Risotto verwenden.
Häufige Fragen zum Thema
Kann man Mangold roh essen?
Ja, insbesondere die jungen und zarten Blätter von Schnittmangold oder sehr jungem Stielmangold können roh in Salaten oder Smoothies verwendet werden. Sie haben einen kräftigeren, leicht erdigen und leicht bitteren Geschmack als im gekochten Zustand. Ältere, größere Blätter sind oft etwas zäh und bitter und profitieren von einer kurzen Garzeit. Die Stiele sind roh meist sehr faserig und werden daher in der Regel nicht roh verzehrt, können aber hauchdünn gehobelt und mariniert in kleinen Mengen zu Salaten gegeben werden.
Was ist der Unterschied zwischen Mangold und Spinat?
Obwohl sie oft ähnlich verwendet werden, sind Mangold und Spinat botanisch nicht eng verwandt. Mangold gehört zur selben Familie wie Rote Bete, während Spinat ein eigenes Gewächs ist. Geschmacklich ist Mangold kräftiger, erdiger und würziger als der mildere Spinat. Strukturell ist der Hauptunterschied der dicke, essbare Stiel des Mangolds, den Spinat in dieser Form nicht hat. Mangoldblätter sind zudem größer, fester und behalten beim Kochen mehr Struktur als die zarten Spinatblätter.
Warum schrumpft Mangold beim Kochen so stark?
Mangoldblätter bestehen zu über 90 % aus Wasser. Während des Garvorgangs tritt dieses Wasser aus den Pflanzenzellen aus und verdampft. Dieser massive Flüssigkeitsverlust führt dazu, dass das Volumen der Blätter drastisch reduziert wird. Aus einem großen Berg roher Mangoldblätter wird so oft nur eine kleine Portion gekochtes Gemüse. Aus diesem Grund sollte man beim Einkauf immer eine deutlich größere Menge einplanen, als man im rohen Zustand für ausreichend halten würde.
Sind die bunten Stiele von Regenbogen-Mangold anders im Geschmack?
Der geschmackliche Unterschied zwischen den verschiedenfarbigen Stielen von Regenbogen-Mangold ist in der Regel minimal bis nicht wahrnehmbar. Die primäre Differenz ist die Optik. Die Farbstoffe (Betalaine), die für die rote und gelbe Färbung verantwortlich sind, haben kaum Eigengeschmack. Alle Sorten schmecken charakteristisch nach Mangold – erdig und leicht würzig. Die bunte Vielfalt ist also vor allem ein ästhetischer Genuss für das Auge.
Fazit
Die Zubereitung von Mangold ist weit weniger kompliziert, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem einzigen, fundamentalen Prinzip: der konsequenten Trennung von Stielen und Blättern aufgrund ihrer unterschiedlichen Garzeiten. Wer diesen Schritt beachtet und die festen Stiele zuerst gart, bevor die zarten Blätter hinzugefügt werden, wird mit einem harmonischen Gericht belohnt, bei dem jede Komponente ihre optimale Textur entfalten kann. Von der sorgfältigen Auswahl frischer Ware mit knackigen Stielen und saftigen Blättern bis zur gründlichen Reinigung ist die Vorbereitung die Basis für ein gelungenes Ergebnis.
Die Vielseitigkeit des Mangolds zeigt sich in den zahlreichen Garmethoden. Ob schonend gedünstet, um seine Nährstoffe zu bewahren, kräftig in der Pfanne gebraten für intensive Röstaromen oder blanchiert für die Verwendung in Salaten – für jeden Geschmack und jedes Gericht gibt es die passende Technik. Durch das Vermeiden häufiger Fehler wie die Verwendung einer zu kleinen Pfanne oder einer zu zaghaften Würzung lässt sich das volle Potenzial dieses nährstoffreichen Blattgemüses ausschöpfen. Mangold ist mehr als nur eine Alternative zu Spinat; er ist ein eigenständiges, charaktervolles Gemüse, das mit seinem erdigen Geschmack und seiner Farbenpracht jede Mahlzeit bereichert.