Schnellanleitung
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Auftauen & Spülen: Gefrorenes Filet langsam im Kühlschrank auftauen lassen. Anschließend unter kaltem, fließendem Wasser kurz abspülen. 💡 Tipp: Langsames Auftauen bewahrt die Zellstruktur und hält den Fisch saftig.
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Säuern & Trocknen: Filet für 15 Min. in eine Schale mit Wasser und einem Schuss Zitronensaft oder Essig legen, um erdige Noten zu neutralisieren. Danach mit Küchenpapier sehr gründlich trockentupfen. ⏱️ 15 Min.
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Würzen: Das trockene Filet von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen. Für eine knusprige Kruste kann man es zusätzlich leicht in Mehl wenden. 💡 Tipp: Das Mehl sorgt für eine goldbraune Farbe und verhindert das Anhaften in der Pfanne.
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Braten: Öl oder Butterschmalz in einer Pfanne auf mittlerer bis hoher Stufe erhitzen. Das Filet hineinlegen und je nach Dicke 3-4 Minuten pro Seite braten, bis es goldbraun und durchgegart ist. ⏱️ 6-8 Min.
Der Pangasius, oft auch als Haiwels oder Schlankwels bekannt, hat sich aufgrund seines milden Geschmacks, der grätenfreien Filets und des günstigen Preises zu einem der beliebtesten Speisefische in Deutschland entwickelt. Seine Vielseitigkeit macht ihn zu einer idealen Grundlage für unzählige Gerichte. Doch trotz seiner Popularität ist die Zubereitung für viele eine Herausforderung. Häufige Probleme wie ein matschiger Garpunkt, ein leicht erdiger oder „schlammiger“ Beigeschmack und das Zerfallen des Filets beim Braten trüben oft den Genuss.
Die gute Nachricht ist: All diese Probleme sind vermeidbar. Der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht in komplizierten Rezepten, sondern in der korrekten Vorbereitung und dem Verständnis für die Eigenschaften dieses speziellen Fisches. Die Textur und der Geschmack des Pangasius werden maßgeblich davon beeinflusst, wie er aufgetaut, gesäubert und gewürzt wird – lange bevor er überhaupt mit Hitze in Berührung kommt. Wer die richtigen Techniken kennt, kann aus einem einfachen Pangasiusfilet ein saftiges, aromatisches und festes Fischgericht zaubern, das selbst anspruchsvolle Gaumen überzeugt.
Dieser Artikel beleuchtet alle entscheidenden Aspekte der Pangasius-Zubereitung im Detail. Von der bewussten Auswahl der Qualität im Supermarkt über die fundamentalen Vorbereitungsschritte bis hin zu verschiedenen Garmethoden, die die besten Eigenschaften des Fisches hervorheben. Es wird erklärt, welche Fehler man unbedingt vermeiden sollte und welche praktischen Kniffe aus der Profiküche wirklich einen Unterschied machen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Qualität als Basis: Die Auswahl von Pangasius aus zertifizierter Aquakultur (z.B. ASC-Siegel) minimiert das Risiko eines erdigen Beigeschmacks.
- Langsames Auftauen: Das schonende Auftauen im Kühlschrank über mehrere Stunden erhält die Zellstruktur und verhindert, dass der Fisch wässrig wird.
- Säure neutralisiert: Ein kurzes Bad in Zitronen- oder Essigwasser vor der Zubereitung hilft effektiv, unerwünschte erdige Aromen (Geosmin) zu binden.
- Gründliches Trockentupfen: Eine absolut trockene Oberfläche ist entscheidend, damit der Fisch in der Pfanne knusprig wird und nicht zerfällt.
- Die richtige Garmethode: Ob gebraten, gebacken oder gedämpft – jede Methode hat ihre Vorzüge, um den Pangasius saftig und schmackhaft zuzubereiten.
Die richtige Auswahl und Vorbereitung des Pangasiusfilets
Der Grundstein für ein gelungenes Fischgericht wird bereits beim Einkauf gelegt. Beim Pangasius, der fast ausschließlich als gefrorenes Filet aus Aquakulturen in Südostasien stammt, ist die Qualität des Rohprodukts von entscheidender Bedeutung für das Endergebnis. Ein minderwertiges Produkt lässt sich auch mit den besten Kochkünsten kaum in ein kulinarisches Highlight verwandeln. Achten Sie daher beim Kauf auf anerkannte Nachhaltigkeits- und Qualitätssiegel wie das ASC (Aquaculture Stewardship Council). Dieses Siegel stellt sicher, dass der Fisch aus verantwortungsvollen Zuchtanlagen stammt, in denen auf Wasserqualität, Futterzusammensetzung und geringe Besatzdichten geachtet wird. Diese Faktoren haben direkten Einfluss auf den Geschmack und die Textur des Fisches und reduzieren die Wahrscheinlichkeit eines schlammigen Aromas.
Nach dem Kauf ist das korrekte Auftauen der nächste kritische Schritt. Viele begehen den Fehler, das gefrorene Filet unter heißem Wasser oder in der Mikrowelle aufzutauen, um Zeit zu sparen. Dies schadet der empfindlichen Proteinstruktur des Fisches erheblich. Die äußeren Schichten beginnen bereits zu garen, während der Kern noch gefroren ist, was zu einer ungleichmäßigen, oft gummiartigen Textur führt. Die mit Abstand beste Methode ist das langsame Auftauen im Kühlschrank. Legen Sie das Filet dazu in der Verpackung oder auf einem Teller in den Kühlschrank und lassen Sie es über Nacht oder für mindestens 8-12 Stunden auftauen. Diese schonende Vorgehensweise sorgt dafür, dass die Zellwände intakt bleiben, der Fisch weniger Wasser verliert und seine Zartheit bewahrt.
Sobald der Fisch aufgetaut ist, folgt der vielleicht wichtigste Schritt zur Geschmacksverbesserung: das Säubern und Säuern. Spülen Sie das aufgetaute Filet kurz unter fließendem, kaltem Wasser ab. Dadurch werden eventuelle Reste der Eisschutzglasur entfernt. Um dem gefürchteten erdigen Geschmack entgegenzuwirken, hat sich ein einfacher Trick bewährt. Legen Sie das Filet für etwa 15 bis 20 Minuten in eine Schüssel mit kaltem Wasser, dem Sie einen großzügigen Schuss Zitronensaft oder klaren Essig hinzugefügt haben. Die Säure hilft dabei, die für den schlammigen Geschmack verantwortliche Verbindung namens Geosmin zu neutralisieren. Nach diesem Säurebad ist das finale Trockentupfen essenziell. Verwenden Sie mehrere Lagen Küchenpapier und drücken Sie sanft, aber gründlich die gesamte Feuchtigkeit von der Oberfläche des Filets. Eine trockene Oberfläche ist die Voraussetzung für eine knusprige Kruste beim Braten und sorgt dafür, dass Gewürze besser haften.
Gut zu wissen
Das erdige Aroma bei einigen Süßwasserfischen wie Pangasius oder Karpfen wird durch die natürliche Substanz Geosmin verursacht. Diese wird von bestimmten Mikroorganismen im Wasser produziert. Die Haltungsbedingungen in der Aquakultur, insbesondere die Wasserqualität und das Futter, haben einen großen Einfluss auf die Konzentration von Geosmin im Fischfleisch. Zertifizierte Betriebe (z.B. ASC) minimieren dieses Risiko durch kontrollierte Systeme.
Vergleich der Auftaumethoden
Die Wahl der richtigen Auftaumethode hat einen erheblichen Einfluss auf die endgültige Qualität des Pangasiusfilets. Jede Methode hat spezifische Vor- und Nachteile in Bezug auf Zeitaufwand, Texturerhalt und Lebensmittelsicherheit. Die folgende Tabelle bietet einen direkten Vergleich, um die beste Vorgehensweise für die jeweilige Situation zu wählen.
Methode | Vorteile | Nachteile | Empfehlung |
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Im Kühlschrank (langsam) | Schont die Zellstruktur optimal, erhält die Saftigkeit, höchste Lebensmittelsicherheit. | Sehr zeitaufwendig (8-12 Stunden), erfordert Planung. | Die beste Methode für Qualität ✓ |
Im kalten Wasserbad | Deutlich schneller als im Kühlschrank (ca. 1-2 Stunden), schonender als die Mikrowelle. | Fisch muss wasserdicht verpackt sein, Wasser muss alle 30 Min. gewechselt werden. | Gute Alternative, wenn es schneller gehen muss. |
In der Mikrowelle (Auftaustufe) | Sehr schnell (wenige Minuten). | Hohes Risiko, den Fisch teilweise zu garen, führt oft zu zäher, gummiartiger Textur. | Nicht empfohlen, nur im äußersten Notfall und mit großer Vorsicht. |
Pangasius würzen: Von einfach bis raffiniert
Aufgrund seines sehr milden, fast neutralen Eigengeschmacks ist Pangasius eine ideale „Leinwand“ für eine Vielzahl von Gewürzen, Kräutern und Marinaden. Die richtige Würzung kann den Fisch aufwerten und ihm einen spannenden Charakter verleihen. Die einfachste und oft auch eine der besten Methoden ist die klassische Würzung mit Salz, frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer und einem Spritzer Zitrone nach dem Garen. Diese minimalistische Herangehensweise überdeckt den feinen Fischgeschmack nicht, sondern hebt ihn dezent hervor. Um beim Braten eine schöne Kruste zu erzielen, empfiehlt es sich, das gesalzene und gepfefferte Filet vor dem Braten hauchdünn in Mehl zu wenden. Das Mehl bindet die restliche Feuchtigkeit, schützt den Fisch vor dem Austrocknen und sorgt für eine gleichmäßige, goldbraune Bräunung.
Wer es aromatischer mag, kann auf eine breite Palette an Kräutern zurückgreifen. Besonders gut harmonieren frische, fein gehackte Kräuter wie Dill, Petersilie und Schnittlauch. Diese können entweder kurz vor dem Servieren über den fertigen Fisch gestreut oder in eine Sauce oder Butter eingearbeitet werden. Für im Ofen gebackenen Pangasius eignen sich auch robustere Kräuter wie Thymian und Rosmarin, die ihr Aroma bei Hitze langsam abgeben. Bei asiatisch inspirierten Gerichten sind Koriander, Ingwer und Zitronengras hervorragende Begleiter, die dem milden Fisch eine exotische und frische Note verleihen. Wichtig ist, zarte Kräuter erst am Ende des Garvorgangs hinzuzufügen, da sie bei zu starker Hitze schnell verbrennen und ihr Aroma verlieren.
Eine weitere Möglichkeit, dem Pangasius eine intensive Geschmacksnote zu verleihen, sind Marinaden. Da Fischfleisch sehr zart ist, sollte die Marinierzeit kurz gehalten werden – meist reichen 20 bis 30 Minuten vollkommen aus. Eine längere Marinierzeit, besonders bei säurehaltigen Marinaden (z.B. mit viel Zitrone oder Essig), kann dazu führen, dass das Fischeiweiß denaturiert und der Fisch eine „gekochte“, matschige Textur bekommt. Beliebte Marinaden sind zum Beispiel eine Mischung aus Sojasauce, Honig, geriebenem Ingwer und Knoblauch für eine asiatische Note, oder Olivenöl, Zitronensaft, gehackter Knoblauch und Oregano für ein mediterranes Flair. Eine Joghurt- oder Buttermilch-Marinade mit Dill und Senf macht den Fisch besonders zart und saftig.
Profi-Tipp
Für eine besonders knusprige Panade, die garantiert hält, ist die „Panierstraße“ die beste Methode. Bereiten Sie drei flache Teller vor: einen mit Mehl, einen mit verquirltem Ei und einen mit Paniermehl (z.B. Panko für extra Knusprigkeit). Wenden Sie das absolut trockene und gewürzte Filet zuerst im Mehl (überschüssiges Mehl abklopfen), dann ziehen Sie es durch das Ei und wenden es zum Schluss sorgfältig im Paniermehl. Drücken Sie die Panade leicht an, damit sie gut haftet.
- Klassisch & Simpel: Salz, Pfeffer, ein Hauch Mehl, Zitrone.
- Kräuterfrisch: Dill, Petersilie, Schnittlauch, Thymian.
- Mediterran: Olivenöl, Knoblauch, Rosmarin, Zitrone, Oregano.
- Asiatisch: Sojasauce, Ingwer, Knoblauch, Koriander, Chili.
- Knusprig: Panade aus Panko, Cornflakes (zerbröselt) oder einer Nussmischung.
Zubereitungsmethoden im Detail: Pfanne, Ofen und Dampfgarer
Die Wahl der Garmethode hat einen großen Einfluss auf die Textur und den Geschmack des Pangasiusfilets. Während das Braten in der Pfanne für eine knusprige Kruste sorgt, gart der Fisch im Ofen oder Dampfgarer besonders schonend und bleibt außerordentlich saftig. Jede Methode hat ihre eigenen Vorzüge und eignet sich für unterschiedliche Gerichte und Vorlieben. Es lohnt sich, die verschiedenen Techniken zu kennen, um die Vielseitigkeit dieses Fisches voll auszuschöpfen.
Pangasius in der Pfanne braten – Der Klassiker für eine knusprige Kruste
Das Braten in der Pfanne ist die wohl beliebteste Methode, um Pangasius zuzubereiten. Ziel ist ein außen goldbraunes und knuspriges, innen saftiges und zartes Filet. Der Schlüssel dazu liegt in der richtigen Temperatur und Vorbereitung. Verwenden Sie eine beschichtete oder eine gut eingebrannte Edelstahlpfanne. Erhitzen Sie ein hitzebeständiges Fett wie Rapsöl, Sonnenblumenöl oder Butterschmalz auf mittlerer bis hoher Stufe. Das Fett ist heiß genug, wenn es leicht schimmert. Das zuvor sorgfältig getrocknete und gewürzte Filet (eventuell leicht mehliert) wird nun in die heiße Pfanne gelegt. Der wichtigste Tipp hierbei: Lassen Sie den Fisch in Ruhe! Braten Sie ihn für 3-4 Minuten auf der ersten Seite, ohne ihn zu bewegen. Nur so kann eine stabile Kruste entstehen. Versucht man, den Fisch zu früh zu wenden, klebt er am Pfannenboden fest und zerfällt. Erst wenn sich die Ränder des Filets weiß färben und es sich leicht vom Boden lösen lässt, ist es Zeit zum Wenden. Die zweite Seite benötigt dann meist etwas weniger Zeit, etwa 2-3 Minuten. Der Fisch ist perfekt gar, wenn er innen durchgehend weiß ist.
Achtung
Ein häufiger Fehler ist das Überfüllen der Pfanne. Wenn zu viele Filets gleichzeitig gebraten werden, sinkt die Temperatur des Fetts rapide ab. Der Fisch beginnt dann eher zu kochen als zu braten, nimmt viel Fett auf und wird matschig statt knusprig. Braten Sie bei Bedarf lieber in mehreren Etappen.
Im Ofen gebacken – Saftig und unkompliziert
Die Zubereitung im Ofen ist besonders praktisch, da sie wenig aktive Arbeitszeit erfordert und sehr gelingsicher ist. Eine hervorragende Methode ist das Garen „en papillote“, also im Päckchen aus Backpapier. Legen Sie das gewürzte Filet auf ein großes Stück Backpapier, geben Sie Gemüse nach Wahl (z.B. dünne Zucchini- und Karottenstreifen), Kräuter und einen Schuss Weißwein oder Zitronensaft hinzu. Falten Sie das Papier zu einem dichten Päckchen zusammen. Im vorgeheizten Ofen bei etwa 180 °C (Umluft) gart der Fisch im eigenen Dampf für ca. 15-20 Minuten. Das Ergebnis ist ein unglaublich saftiges und aromatisches Filet, da alle Geschmacksstoffe im Päckchen eingeschlossen bleiben. Alternativ kann man das Filet auch einfach auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech garen. Besonders gut eignet sich diese Methode für marinierte oder mit einer Kruste (z.B. aus Kräutern und Semmelbröseln) versehene Filets.
Schonend gedämpft – Die fettarme und gesunde Variante
Das Dämpfen ist die gesündeste und schonendste Art, Pangasius zuzubereiten. Bei dieser Methode kommt der Fisch nicht direkt mit Wasser in Berührung, sondern wird nur durch heißen Wasserdampf gegart. Dadurch bleiben Nährstoffe und die zarte Textur optimal erhalten. Man benötigt dafür nicht zwingend einen speziellen Dampfgarer. Ein großer Topf mit etwas kochendem Wasser und einem Dämpfeinsatz oder einem Metallsieb funktioniert genauso gut. Um dem Fisch mehr Geschmack zu verleihen, kann man das Wasser im Topf aromatisieren, zum Beispiel mit Ingwerscheiben, Zitronengras, Knoblauch oder einem Schuss Sojasauce. Das gewürzte Filet wird in den Dämpfeinsatz gelegt und bei geschlossenem Deckel je nach Dicke für etwa 8-10 Minuten gedämpft. Der Fisch ist fertig, wenn er komplett undurchsichtig ist. Diese Methode eignet sich hervorragend für leichte Gerichte, besonders in der asiatischen Küche.
Eigenschaft | In der Pfanne braten | Im Ofen backen | Dämpfen |
---|---|---|---|
Ergebnis | Außen knusprig, innen saftig | Sehr saftig, aromatisch | Sehr zart, fettarm, natürlich |
Schwierigkeit | Mittel (richtiger Zeitpunkt zum Wenden) | Leicht ✓ | Leicht |
Zeitaufwand | Schnell (ca. 10 Min.) | Mittel (ca. 15-20 Min.) | Schnell (ca. 8-10 Min.) |
Ideal für | Klassische Fischgerichte, knusprige Panaden | Gerichte mit Gemüse, Marinaden, Kräuterkrusten | Gesunde, leichte Küche, asiatische Gerichte |
Häufige Fehler und wie sie sich vermeiden lassen
Obwohl Pangasius als unkomplizierter Fisch gilt, können bei der Zubereitung einige typische Fehler auftreten, die das Ergebnis negativ beeinflussen. Das Wissen um diese Fallstricke ist der beste Weg, sie zu umgehen und konstant gute Resultate zu erzielen. Die meisten Probleme lassen sich auf eine falsche Vorbereitung oder eine unsachgemäße Handhabung während des Garprozesses zurückführen.
Fehler 1: Der Fisch zerfällt in der Pfanne. Dies ist eines der häufigsten Probleme. Die Hauptursache ist meist eine Kombination aus drei Faktoren: Das Filet war vor dem Braten nicht vollständig trocken, die Pfanne war nicht heiß genug oder der Fisch wurde zu früh gewendet. Ein nasses Filet kühlt das heiße Fett sofort ab und beginnt im eigenen Saft zu dünsten, anstatt eine stabile Kruste zu bilden. Eine zu niedrige Pfannentemperatur hat den gleichen Effekt. Wird der Fisch dann zu früh bewegt, reißt das empfindliche Fleisch, das noch am Pfannenboden haftet, auseinander. Lösung: Das Filet immer extrem gut trockentupfen. Die Pfanne mit dem Fett richtig heiß werden lassen. Den Fisch einlegen und ihm genügend Zeit geben (mindestens 3 Minuten), eine goldbraune Kruste zu entwickeln, bevor man ihn das erste Mal wendet.
Fehler 2: Die Panade wird matschig und löst sich ab. Eine knusprige Panade ist für viele der Inbegriff von gebratenem Fisch. Enttäuschend ist es, wenn sie weich wird oder sich vom Filet löst. Auch hier ist Feuchtigkeit der größte Feind. Wenn das Filet unter der Panade zu viel Wasser abgibt, weicht diese von innen auf. Ein weiterer Grund kann zu wenig Hitze in der Pfanne sein, wodurch die Panade sich mit Fett vollsaugt, anstatt sofort knusprig zu werden. Lösung: Das Filet vor dem Panieren absolut trocken tupfen. Die klassische Panierstraße (Mehl, Ei, Paniermehl) verwenden, da das Mehl als Haftgrundlage dient und das Ei die Panade fest mit dem Fisch verbindet. In ausreichend heißem Fett braten und die Pfanne nicht überladen.
Gut zu wissen: Der Gargrad-Test
Fisch gart sehr schnell und wird bei zu langer Garzeit trocken und strohig. Um den perfekten Garpunkt zu bestimmen, gibt es einen einfachen Test: Stechen Sie mit einer Gabel an der dicksten Stelle des Filets vorsichtig hinein und drehen Sie die Gabel leicht. Ist der Fisch gar, lässt sich das Fleisch mühelos in seine einzelnen Segmente (Lamellen) zerteilen und die Farbe ist durchgehend weiß-opak. Ist es noch glasig oder widerstandsfähig, benötigt es noch etwas Zeit.
Fehler 3: Der Fisch schmeckt immer noch leicht erdig. Trotz sorgfältiger Zubereitung bleibt manchmal ein unerwünschter Beigeschmack zurück. In diesem Fall liegt die Ursache fast immer bei der Qualität des Ausgangsprodukts. Ein Fisch aus einer überbesetzten oder schlecht geführten Aquakultur wird immer eine höhere Konzentration an Geosmin aufweisen, die sich nicht vollständig neutralisieren lässt. Lösung: Bereits beim Kauf auf zertifizierte Ware (ASC-Siegel) achten. Den Vorbereitungsschritt des Säuerns in Zitronen- oder Essigwasser niemals auslassen, da dieser entscheidend zur Reduzierung des erdigen Geschmacks beiträgt. Eine kräftige Würzung oder eine aromatische Sauce kann zudem helfen, eventuell verbliebene leichte Noten zu überdecken.
Häufige Fragen zur Zubereitung von Pangasius
Muss gefrorener Pangasius vor dem Kochen aufgetaut werden?
Ja, für die meisten Zubereitungsarten ist das vorherige Auftauen dringend zu empfehlen. Insbesondere beim Braten in der Pfanne ist es unerlässlich, da ein gefrorenes Filet zu viel Wasser abgeben würde, was ein knuspriges Ergebnis verhindert. Auch für das Panieren oder Marinieren muss der Fisch aufgetaut sein. Einzig beim Garen im Ofen in einem Päckchen („en papillote“) oder in einer Auflaufform mit viel Flüssigkeit kann man notfalls gefrorene Filets verwenden, wobei sich die Garzeit entsprechend verlängert.
Wie erkennt man, ob Pangasius gar ist?
Es gibt zwei zuverlässige Anzeichen. Das erste ist die Farbe: Rohes Pangasiusfilet ist durchscheinend und glasig. Wenn es gar ist, wird das Fleisch durchgehend undurchsichtig und weiß. Das zweite Anzeichen ist die Textur. Man kann mit einer Gabel an der dicksten Stelle des Filets leicht einstechen. Lässt sich das Fleisch mühelos in seine natürlichen Lamellen zerteilen, ist der Fisch perfekt gar. Wenn es noch widerstandsfähig ist oder gummiartig wirkt, benötigt es noch einige Momente.
Kann man den erdigen Geschmack von Pangasius vollständig entfernen?
Der erdige Geschmack kann durch die richtige Vorbereitung – insbesondere durch das Einlegen in Säure (Zitronenwasser oder Essigwasser) – sehr stark reduziert oder oft fast vollständig neutralisiert werden. Ob er gänzlich verschwindet, hängt jedoch stark von der Qualität des Fisches ab. Bei hochwertiger, zertifizierter Ware ist dieser Beigeschmack von vornherein kaum vorhanden. Die Kombination aus guter Produktqualität und sorgfältiger Vorbereitung ist der sicherste Weg zu einem geschmacksneutralen, reinen Fischgenuss.
Fazit
Die Zubereitung von Pangasiusfilet muss keine Herausforderung sein. Entgegen mancher Vorurteile kann dieser vielseitige Fisch zu einem wahren Genuss werden, wenn die grundlegenden Techniken korrekt angewendet werden. Der Erfolg beginnt nicht erst in der Küche, sondern bereits bei der bewussten Kaufentscheidung für zertifizierte Qualität. Ein hochwertiges Produkt ist die beste Versicherung gegen den unerwünschten erdigen Geschmack und für eine feste Fleischtextur.
Die entscheidenden Schritte liegen in der sorgfältigen Vorbereitung: das schonende, langsame Auftauen im Kühlschrank, das kurze Bad in säurehaltigem Wasser zur Geschmacksneutralisierung und das absolut gründliche Trockentupfen. Diese Maßnahmen schaffen die ideale Grundlage für jede Garmethode. Ob knusprig in der Pfanne gebraten, saftig im Ofen gebacken oder schonend und gesund gedämpft – mit dem richtigen Wissen lässt sich das Beste aus jedem Pangasiusfilet herausholen. Indem man häufige Fehler wie eine zu niedrige Brattemperatur oder das zu frühe Wenden vermeidet, steht einem perfekten Ergebnis nichts mehr im Wege.