Sellerie zubereiten: Stauden und Knolle richtig schneiden, garen und lagern

Mario Wormuth
Erstellt von: Mario Wormuth
29 Minuten Lesezeit

Schnellanleitung: Staudensellerie vorbereiten

⏱️ Vorbereitung: 10 Min. 🔥 Zubereitung: Je nach Methode 5-30 Min. 📊 Schwierigkeit: Leicht
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    Waschen: Einzelne Stangen vom Strunk trennen. Unter fließendem Wasser gründlich waschen, besonders am unteren Ende, wo sich oft Erde sammelt. 💡 Tipp: Eine Gemüsebürste hilft bei hartnäckigem Schmutz.
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    Enden entfernen: Das untere, oft trockene oder verfärbte Ende (ca. 1-2 cm) abschneiden. Die oberen Blattenden ebenfalls kürzen. Blätter aufbewahren! ⏱️ 1 Min.
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    Fäden ziehen (Entfädeln): Die äußeren, großen Stangen am oberen Ende leicht anbrechen und die zähen Längsfasern nach unten abziehen. Alternativ einen Sparschäler verwenden. 💡 Tipp: Bei den inneren, zarten Stangen ist dieser Schritt oft nicht nötig.
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    Schneiden: Je nach Rezept in Scheiben, Würfel oder Stifte schneiden. Für Salate eignen sich dünne, diagonale Scheiben. Für Suppen und Eintöpfe sind Würfel ideal. ⏱️ 3 Min.
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    Verarbeiten: Roh als Snack, in Salaten verwenden oder je nach Garmethode (dünsten, braten, kochen) weiterverarbeiten.
⚠️ Wichtig: Das Entfädeln der äußeren Stangen ist entscheidend für ein angenehmes Mundgefühl, da die Fasern beim Kauen zäh sein können.

Sellerie ist weit mehr als nur ein Bestandteil von Suppengrün oder ein kalorienarmer Snack für zwischendurch. Mit seinem würzigen, leicht salzigen Aroma und seiner knackigen Textur ist er ein äußerst vielseitiges Gemüse, das in der Küche oft unterschätzt wird. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen zwei Sorten: dem knackigen Staudensellerie (auch Stangensellerie genannt) und dem erdigen, intensiven Knollensellerie. Beide stammen von derselben Pflanzenfamilie ab, unterscheiden sich jedoch in Aussehen, Geschmack und Zubereitung fundamental.

Die richtige Vorbereitung ist der Schlüssel, um das Beste aus jedem Sellerietyp herauszuholen. Fehler beim Putzen, Schneiden oder Garen können dazu führen, dass der Staudensellerie zäh und faserig bleibt oder der Knollensellerie sich unschön braun verfärbt und einen erdigen Beigeschmack behält. Wer die spezifischen Eigenschaften der beiden Varianten kennt und weiß, wie man sie behandelt, kann ihr volles Potenzial entfalten – von erfrischenden Rohkostsalaten über aromatische Suppenbasen bis hin zu raffinierten Hauptgerichten wie einem Sellerieschnitzel.

Dieser Artikel beleuchtet alle Aspekte der Selleriezubereitung im Detail. Er erklärt, wie man frische Qualität erkennt, die beiden Sorten fachgerecht putzt und schneidet, welche Garmethoden sich am besten eignen und wie man das Gemüse optimal lagert, um seine Frische zu bewahren. Zudem werden Tipps zur vollständigen Verwertung gegeben, damit von der Knolle bis zum Blatt nichts verschwendet wird.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Zwei Haupttypen: Man unterscheidet zwischen dem saftigen Staudensellerie (Stangen) und dem erdigen Knollensellerie (Wurzel), die unterschiedliche Vorbereitungen erfordern.
  • Staudensellerie entfädeln: Bei den äußeren, großen Stangen ist das Abziehen der zähen Längsfasern entscheidend für eine angenehme Textur.
  • Knollensellerie schälen: Die knorrige, dicke Schale muss großzügig mit einem Messer entfernt werden. Ein Sparschäler reicht meist nicht aus.
  • Oxidation verhindern: Geschälter Knollensellerie verfärbt sich schnell braun. Das Einlegen in Wasser mit Zitronensaft oder Essig verhindert dies effektiv.
  • Vollständige Verwertung: Sellerieblätter sind ein aromatisches Kraut, und Schalen sowie Abschnitte eignen sich hervorragend zum Kochen von Gemüsefonds.

Staudensellerie und Knollensellerie: Die Unterschiede erkennen und richtig auswählen

Obwohl sie eng verwandt sind, könnten Stauden- und Knollensellerie in der Küche kaum unterschiedlicher sein. Die Kenntnis ihrer spezifischen Merkmale ist die Grundlage für die richtige Auswahl und Zubereitung. Staudensellerie, auch Stangensellerie genannt, besteht aus langen, saftigen und gerippten Blattstielen, die zu einer Staude zusammenwachsen. Seine Farbe reicht von hellem Gelbgrün im Inneren (dem sogenannten „Herz“) bis zu kräftigem Grün bei den äußeren Stangen. Die Textur ist knackig und wässrig, der Geschmack frisch, leicht pfeffrig und dezent salzig. Aufgrund seines hohen Wassergehalts ist er besonders in roher Form beliebt, dient aber auch als wichtige Aromabasis in vielen Schmorgerichten.

Im Gegensatz dazu ist der Knollensellerie die verdickte Sprossknolle der Pflanze. Er präsentiert sich als unregelmäßige, rundliche Knolle mit einer rauen, erdbraunen und oft von feinen Wurzeln durchzogenen Schale. Sein Fruchtfleisch ist fest, dicht und von cremeweißer Farbe. Der Geschmack von Knollensellerie ist deutlich intensiver, erdiger und nussiger als der seines Verwandten. Er hat eine stärkehaltige Textur, die an eine Mischung aus Pastinake und Kartoffel erinnert, was ihn ideal für Pürees, Suppen, Gratins oder als vegetarisches Schnitzel macht.

Beim Einkauf ist die Frische entscheidend für das Gelingen des Gerichts. Frischen Staudensellerie erkennt man an festen, prallen Stangen, die bei leichtem Biegen brechen statt sich zu verbiegen. Die Blätter sollten frisch und grün aussehen, nicht welk oder gelblich. Flecken, weiche Stellen oder Risse an den Stangen deuten auf Überlagerung hin. Bei Knollensellerie sollte man auf eine feste, schwere Knolle achten. Gibt sie auf Druck nach, ist sie wahrscheinlich bereits holzig oder ausgetrocknet. Kleinere Knollen sind oft zarter und weniger faserig als sehr große Exemplare. Die Schale sollte weitgehend unversehrt und trocken sein, ohne feuchte oder schimmlige Stellen.

Die unterschiedlichen Eigenschaften bestimmen maßgeblich die Verwendung in der Küche. Während Staudensellerie oft für seine knackige Textur und seinen frischen Geschmack geschätzt wird, punktet Knollensellerie mit seinem tiefen, komplexen Aroma, das sich besonders beim Garen entfaltet. Die Wahl zwischen den beiden hängt also stark vom gewünschten Ergebnis ab: Frische und Biss oder erdige Tiefe und cremige Konsistenz.

Gut zu wissen

Botanisch gesehen handelt es sich bei Stauden- und Knollensellerie um Zuchtformen derselben Pflanzenart, Apium graveolens. Beim Staudensellerie wurden die fleischigen Blattstiele züchterisch betont, während beim Knollensellerie der Fokus auf der Ausbildung einer großen Speicherknolle lag. Der ursprüngliche Wildsellerie hatte sowohl dünnere Stangen als auch eine kleinere Wurzel.

Eigenschaft Staudensellerie (Stangensellerie) Knollensellerie
Aussehen Lange, grüne, gerippte Stangen mit Blättern Runde, knubbelige, braune Knolle
Textur (roh) Knackig, saftig, faserig Sehr fest, dicht, knackig
Geschmack Frisch, leicht salzig, pfeffrig, mild Intensiv, erdig, nussig, würzig
Beste Verwendung Salate, Snacks, Säfte, Suppengrün (Mirepoix) Pürees, Suppen, Gratins, Braten, „Schnitzel“

Die richtige Vorbereitung: Waschen, Putzen und Entfädeln

Die sorgfältige Vorbereitung ist bei beiden Selleriearten unerlässlich, um Sand, Erde und zähe Fasern zu entfernen. Die Techniken unterscheiden sich jedoch erheblich und sind an die jeweilige Struktur des Gemüses angepasst. Ein falsches Vorgehen kann das kulinarische Erlebnis stark beeinträchtigen, indem es zu einem sandigen Knirschen, zähen Fäden im Essen oder unschönen Verfärbungen führt. Daher lohnt es sich, diesen grundlegenden Schritten besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Staudensellerie vorbereiten

Die Vorbereitung von Staudensellerie ist relativ unkompliziert, erfordert aber einen entscheidenden Schritt: das Entfädeln. Zuerst bricht man die einzelnen Stangen vom Strunk ab. So gelangt man besser an die Zwischenräume, in denen sich oft Erde und Sand ansammeln. Jede Stange wird dann einzeln unter fließendem, kaltem Wasser gründlich abgespült. Eine Gemüsebürste kann dabei helfen, hartnäckigen Schmutz aus den Rillen zu entfernen. Anschließend schneidet man das untere, oft trockene und leicht verfärbte Ende jeder Stange (etwa ein bis zwei Zentimeter) ab. Auch die oberen Enden mit den Blättern werden gekürzt, wobei die Blätter unbedingt aufbewahrt werden sollten, da sie ein intensives Aroma haben und wie ein Kraut verwendet werden können.

Der wichtigste Schritt ist das Entfernen der Längsfasern (Entfädeln), besonders bei den äußeren, größeren Stangen. Diese Fasern sind sehr zäh und bleiben auch nach dem Kochen oft unangenehm im Mund. Es gibt zwei bewährte Methoden: Man kann die Stange an einem Ende leicht anbrechen und die Fäden dann langsam nach unten abziehen. Meist lösen sie sich in breiten Streifen. Eine noch einfachere und gründlichere Methode ist die Verwendung eines Sparschälers. Man zieht ihn einfach leicht über die gerippte Außenseite der Stange, wodurch die oberste Schicht mitsamt den darunterliegenden Fasern entfernt wird. Bei den inneren, hellgrünen und zarteren Stangen, dem sogenannten „Sellerieherz“, ist dieser Schritt meist nicht notwendig, da ihre Fasern deutlich weicher sind.

Profi-Tipp

Die aufbewahrten Sellerieblätter nicht wegwerfen! Sie können fein gehackt wie Petersilie über Salate, Suppen oder Eintöpfe gestreut werden. Sie eignen sich auch hervorragend zur Herstellung eines aromatischen Pestos oder zum Trocknen für selbstgemachtes Selleriesalz.

Knollensellerie vorbereiten

Die Vorbereitung von Knollensellerie ist deutlich aufwendiger als die von Staudensellerie, was an seiner unebenen und erdigen Oberfläche liegt. Zuerst muss die Knolle gründlich von Erdresten befreit werden. Am besten schrubbt man sie unter fließendem Wasser mit einer stabilen Gemüsebürste. Besonders in den Vertiefungen und am Wurzelansatz sammelt sich viel Schmutz. Nach dem Waschen wird die Knolle gut abgetrocknet. Das Schälen ist der anspruchsvollste Teil. Da die Schale sehr dick, holzig und uneben ist, ist ein normaler Sparschäler meist überfordert. Stattdessen verwendet man ein großes, scharfes Kochmesser.

Für einen sicheren Stand schneidet man zuerst eine Scheibe vom oberen und unteren Ende der Knolle ab. So entsteht eine flache Auflagefläche. Nun stellt man die Knolle auf das Schneidebrett und schneidet die Schale in Bahnen von oben nach unten ab, wobei man der Rundung der Knolle folgt. Man sollte dabei großzügig schälen, um sicherzustellen, dass alle braunen und faserigen Stellen der Unterschale entfernt werden. Kleinere verbliebene dunkle Stellen oder „Augen“ können anschließend mit einem kleinen Gemüsemesser herausgeschnitten werden, ähnlich wie bei einer Kartoffel.

Sobald Knollensellerie geschält und geschnitten ist, beginnt sein helles Fruchtfleisch an der Luft zu oxidieren und verfärbt sich schnell bräunlich. Dies ist eine natürliche enzymatische Reaktion, die den Geschmack zwar nicht stark beeinträchtigt, aber unschön aussieht. Um dies zu verhindern, legt man die geschälten und geschnittenen Stücke sofort in eine Schüssel mit kaltem Wasser, dem ein Schuss Zitronensaft oder Essig zugefügt wurde (sogenanntes „säuern“). Die Säure hemmt die für die Bräunung verantwortlichen Enzyme und der Sellerie behält seine appetitliche helle Farbe bis zur Weiterverarbeitung.

Achtung

Beim Schälen von Knollensellerie mit einem großen Messer ist Vorsicht geboten. Die Knolle ist sehr hart und das Messer kann abrutschen. Immer für einen stabilen Stand der Knolle sorgen und die Finger von der Klinge fernhalten.

Schneidetechniken für Sellerie: Von Stiften bis Würfeln

Die Art und Weise, wie Sellerie geschnitten wird, hat einen direkten Einfluss auf Garzeit, Textur und das Erscheinungsbild des fertigen Gerichts. Einheitliche Stücke garen gleichmäßiger, während unterschiedliche Formen und Größen für verschiedene kulinarische Zwecke optimiert sind. Ob für eine feine Suppenbasis, einen knackigen Salat oder ein rustikales Ofengericht – die richtige Schneidetechnik ist ein wichtiger Teil der Zubereitung.

Staudensellerie schneiden

Staudensellerie lässt sich aufgrund seiner Form leicht in verschiedene Formen bringen. Für Salate oder als roher Snack werden die Stangen oft in dünne Scheiben (Scheibchen) geschnitten. Ein diagonaler Schnitt vergrößert die Oberfläche und lässt das Gemüse eleganter aussehen, was besonders in Salaten vorteilhaft ist. Für die klassische Zubereitung als Teil eines Mirepoix (Röstgemüsebasis für Saucen und Schmorgerichte) wird der Sellerie in kleine Würfel, sogenannte Brunoise, geschnitten. Dafür halbiert oder viertelt man die Stangen längs und schneidet sie dann quer in feine Würfel von etwa 3-5 Millimetern Kantenlänge.

Für Dips, Wok-Gerichte oder als Einlage in Eintöpfen eignen sich längere Stücke. Man kann die Stangen einfach in ca. 5-10 cm lange Stücke schneiden, die dann als „Sticks“ zum Dippen dienen. Eine weitere gängige Form sind Julienne, also sehr feine Streifen. Dazu schneidet man die Stange zuerst in passende Längen, dann längs in dünne Scheiben und diese Scheiben wiederum in feine Streifen. Julienne eignen sich hervorragend als Garnitur, für feine Salate oder als Einlage in klaren Suppen.

Knollensellerie schneiden

Aufgrund seiner festen Konsistenz erfordert Knollensellerie etwas mehr Kraft beim Schneiden, bietet aber ebenfalls vielfältige Möglichkeiten. Für ein Gratin oder das bekannte Sellerieschnitzel schneidet man die geschälte Knolle in etwa 1 cm dicke Scheiben. Eine Aufschnittmaschine oder eine Mandoline kann hier helfen, perfekt gleichmäßige Scheiben zu erzielen. Für Suppen, Eintöpfe oder als Röstgemüse aus dem Ofen wird die Knolle typischerweise in Würfel geschnitten. Je nach Rezept kann die Größe von groben Würfeln (ca. 2 cm) bis zu feinen Würfeln (ca. 0,5 cm) für eine sämige Suppenbasis variieren.

Eine sehr beliebte Zubereitungsart für rohen Knollensellerie ist das Raspeln oder Reiben. Für einen klassischen Waldorfsalat oder eine Sellerie-Remoulade wird die Knolle auf einer groben Reibe gerieben oder in feine Stifte (Julienne) geschnitten. Dies bricht die feste Struktur auf und macht den Sellerie auch roh sehr bekömmlich und angenehm zu essen. Das Reiben geht am schnellsten mit einer Küchenmaschine, funktioniert aber auch gut mit einer stabilen Handreibe.

Schnittform Geeignet für Ideale Verwendung
Scheiben (dünn, diagonal) Staudensellerie Salate, Wok-Gerichte, rohe Snacks
Würfel (fein bis grob) Staudensellerie & Knollensellerie Suppen, Eintöpfe, Saucenbasen (Mirepoix), Röstgemüse
Stifte (Julienne) Staudensellerie & Knollensellerie Rohkostsalate (z.B. Remoulade), Garnituren, Suppeneinlagen
Scheiben (dick) Knollensellerie Sellerieschnitzel, Gratins, zum Backen oder Braten
Geraspelt/Gerieben Knollensellerie Waldorfsalat, Remoulade, Rohkost

Garmethoden: So entfaltet Sellerie sein volles Aroma

Sellerie kann auf nahezu jede erdenkliche Weise zubereitet werden. Die gewählte Garmethode hat einen enormen Einfluss auf Geschmack und Textur. Während roher Staudensellerie knackig und erfrischend ist, entwickelt gekochter Knollensellerie eine samtige Süße. Das Experimentieren mit verschiedenen Techniken eröffnet ein breites Spektrum an kulinarischen Möglichkeiten, von leichten Beilagen bis hin zu herzhaften Hauptgerichten.

Rohe Zubereitung

In roher Form kommt die knackige Frische von Staudensellerie am besten zur Geltung. In Stifte oder Scheiben geschnitten ist er ein klassischer Bestandteil von Rohkostplatten mit Dips oder eine bissfeste Zutat in grünen Salaten und Nudelsalaten. Entsaftet ist er eine beliebte Zutat für grüne Säfte und Smoothies. Auch Knollensellerie kann roh gegessen werden, sollte aber aufgrund seiner festen Struktur sehr fein geschnitten oder gerieben werden. Der Klassiker ist die französische Céleri Rémoulade, für die der Sellerie in feine Streifen (Julienne) geschnitten und mit einer cremigen Mayonnaise-Senf-Sauce angemacht wird. Ebenso ist er eine Hauptzutat im berühmten Waldorfsalat, wo er geraspelt mit Äpfeln, Walnüssen und einem cremigen Dressing kombiniert wird.

Dünsten, Kochen und Pürieren

Das Garen in Flüssigkeit macht beide Selleriearten weich und mildert ihren Geschmack. Staudensellerie wird oft zusammen mit Karotten und Zwiebeln als aromatische Basis (Mirepoix oder Soffritto) in Butter oder Öl angedünstet, bevor weitere Zutaten für Suppen, Saucen oder Schmorgerichte hinzugefügt werden. Knollensellerie ist eine exzellente Zutat für Cremesuppen. In Brühe weichgekocht und anschließend püriert, ergibt er eine samtige, nahrhafte Suppe. Ein Püree aus Knollensellerie ist eine elegante und geschmackvolle Alternative zu Kartoffelpüree. Dafür wird der gewürfelte Sellerie in Salzwasser oder einer Mischung aus Milch und Brühe weichgekocht, abgegossen und dann mit Butter und Sahne oder Milch zu einer glatten Masse gestampft oder püriert. Er lässt sich auch gut mit Kartoffeln mischen.

Braten und Rösten im Ofen

Hohe, trockene Hitze bringt die Süße im Sellerie zum Vorschein. In der Pfanne gebratener Staudensellerie entwickelt ein intensiveres Aroma und passt gut in asiatische Wok-Gerichte. Knollensellerie entfaltet sein volles Potenzial beim Rösten im Ofen. In Würfel oder Spalten geschnitten, mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Kräutern wie Thymian oder Rosmarin vermengt und bei hoher Temperatur (ca. 200 °C) gebacken, wird er außen knusprig und innen weich und süß. Die Röstaromen, die durch die Maillard-Reaktion entstehen, verleihen ihm eine tiefe, nussige Note. Eine weitere beliebte Methode ist das Panieren und Braten von dicken Knollenselleriescheiben als vegetarisches Sellerieschnitzel.

Gut zu wissen: Die Rolle im Suppengrün

In Deutschland ist Sellerie (sowohl Stauden- als auch Knollensellerie) ein fester Bestandteil des klassischen Suppengrüns oder Bundgemüses. Zusammen mit Karotten, Lauch und Petersilie bildet er die unverzichtbare aromatische Grundlage für kräftige Brühen, Fonds, Suppen und Schmorgerichte. Die Kombination dieser Gemüse sorgt für eine ausgewogene, würzige Geschmackstiefe, die als Umami bekannt ist.

Garmethode Beschreibung Typische Garzeit Ideal für
Dünsten/Dämpfen Sanftes Garen in wenig Flüssigkeit oder Wasserdampf. Erhält Nährstoffe und Farbe. 5-10 Minuten (Stauden), 10-15 Minuten (Knolle) Leichte Gemüsebeilagen
Kochen Garen in reichlich kochender Flüssigkeit (Wasser, Brühe). Macht das Gemüse weich. 15-20 Minuten (Knolle für Püree), 5-8 Minuten (Stauden in Suppe) Suppen, Eintöpfe, Pürees
Rösten im Ofen Garen bei hoher, trockener Hitze. Führt zu Karamellisierung und intensiven Röstaromen. 25-40 Minuten bei 200°C (Knolle) Ofengemüse, Beilagen zu Braten
Braten in der Pfanne Schnelles Garen in heißem Fett. Sorgt für Röstaromen und eine knusprige Textur. 5-7 Minuten (Stauden), 10-15 Minuten (Knollenscheiben) Wok-Gerichte, Sellerieschnitzel

Lagerung und Haltbarkeit: Sellerie richtig aufbewahren

Die korrekte Lagerung von Sellerie ist entscheidend, um seine Frische, Knackigkeit und sein Aroma so lange wie möglich zu erhalten. Falsch gelagert wird Staudensellerie schnell schlaff und Knollensellerie kann austrocknen oder schimmeln. Mit den richtigen Techniken lässt sich die Haltbarkeit beider Sorten jedoch erheblich verlängern, was Lebensmittelverschwendung reduziert und dafür sorgt, dass man stets frisches Gemüse zur Hand hat.

Staudensellerie lagern

Der häufigste Fehler bei der Lagerung von Staudensellerie ist, ihn in der Plastiktüte aus dem Supermarkt zu belassen. Diese Tüten schließen Feuchtigkeit ein, lassen aber das von Gemüse produzierte Reifegas Ethylen nicht entweichen. Dies führt dazu, dass der Sellerie schnell verrottet und schlaff wird. Eine weitaus effektivere Methode, die von vielen Köchen bevorzugt wird, ist das Einwickeln in Aluminiumfolie. Man wickelt die gesamte, ungewaschene Staude fest in Alufolie ein und lagert sie im Gemüsefach des Kühlschranks. Die Folie hält die Feuchtigkeit im Gemüse, ist aber gasdurchlässig genug, um das Ethylen entweichen zu lassen. Auf diese Weise kann Staudensellerie oft zwei bis vier Wochen frisch und knackig bleiben.

Eine weitere Methode für die kurz- bis mittelfristige Lagerung besteht darin, den Selleriestrunk wie einen Blumenstrauß zu behandeln. Man schneidet ein kleines Stück vom unteren Ende des Strunks ab und stellt die gesamte Staude in ein Glas mit etwas Wasser. Das Ganze wird dann im Kühlschrank aufbewahrt. Dies versorgt die Stangen kontinuierlich mit Feuchtigkeit. Für bereits geschnittenen Sellerie, zum Beispiel für Snacks, bewahrt man die Stücke am besten in einem luftdichten Behälter mit Wasser bedeckt im Kühlschrank auf. So bleiben sie für einige Tage knackig.

Knollensellerie lagern

Knollensellerie ist im Vergleich zu Staudensellerie wesentlich robuster und lagerfähiger. Eine unversehrte, ungewaschene Knolle hält sich an einem kühlen, dunklen und leicht feuchten Ort wie einem Keller oder einer kühlen Speisekammer über mehrere Monate. Im Gemüsefach des Kühlschranks ist er ebenfalls gut aufgehoben und bleibt dort problemlos für mehrere Wochen frisch. Man sollte ihn am besten ungewaschen lagern, da anhaftende Erde die Knolle vor dem Austrocknen schützt. Erst kurz vor der Verarbeitung wird er dann gründlich gereinigt.

Sellerie einfrieren

Beide Selleriearten können eingefroren werden, allerdings verlieren sie dabei ihre knackige Textur. Eingefrorener Sellerie eignet sich daher nicht mehr für den rohen Verzehr, ist aber eine hervorragende Zutat für gekochte Gerichte wie Suppen, Eintöpfe oder Pürees. Für das Einfrieren sollte der Sellerie zuerst gewaschen, geputzt und in die gewünschte Form (z.B. Würfel oder Scheiben) geschnitten werden. Anschließend ist es ratsam, ihn für 2-3 Minuten in kochendem Wasser zu blanchieren und sofort in Eiswasser abzuschrecken. Dieser Prozess stoppt die Enzymaktivität, die zu Geschmacks- und Farbverlust führen würde. Nach dem gründlichen Abtropfen und Trockentupfen kann der Sellerie in Gefrierbeuteln oder -behältern luftdicht verpackt und eingefroren werden. So ist er bis zu einem Jahr haltbar.

Profi-Tipp

Für eine schnelle Suppenbasis kann man eine Mischung aus gewürfeltem Sellerie, Karotten und Zwiebeln (Mirepoix) vorbereiten, blanchieren und portionsweise einfrieren. So hat man jederzeit eine fertige Aromabasis zur Hand.

Zero Waste: Alle Teile des Selleries verwenden

In einer nachhaltigen Küche wird angestrebt, Lebensmittel so vollständig wie möglich zu verwerten. Sellerie ist ein Paradebeispiel für ein Gemüse, bei dem nahezu alle Teile genutzt werden können. Vom Blatt bis zur Schale steckt in jeder Komponente wertvolles Aroma, das viel zu schade zum Wegwerfen ist. Diese „Nose-to-Tail“-Herangehensweise an Gemüse reduziert nicht nur Abfall, sondern bereichert den Speiseplan um neue Geschmacksnuancen.

Die Sellerieblätter, die oft achtlos entfernt werden, sind ein besonders aromatischer Teil der Pflanze. Ihr Geschmack erinnert an eine Mischung aus Petersilie und Selleriestange, ist aber deutlich intensiver. Man kann sie frisch hacken und wie ein Küchenkraut über Suppen, Salate, Eintöpfe oder Kartoffelgerichte streuen. Sie eignen sich auch hervorragend zur Herstellung eines würzigen Pestos, als Zutat in grünen Smoothies oder zum Aromatisieren von Kräuterquark oder -butter. Getrocknet und zermahlen ergeben sie ein intensives Selleriesalz.

Auch das Sellerieherz, die inneren, zarten und hellgrünen Stangen des Staudenselleries, verdient besondere Beachtung. Es ist weniger faserig und milder im Geschmack als die äußeren Stangen und eignet sich daher perfekt zum rohen Verzehr. Es ist eine Delikatesse in Salaten oder einfach als knackiger Snack. Selbst der oft abgeschnittene Strunk des Staudenselleries kann weiterverwendet werden. In Wasser gestellt, kann er neue Triebe bilden, oder er wird, gut gesäubert, als Aromageber in den Kochtopf für eine Brühe gegeben.

Die Schalen und Abschnitte, die beim Putzen von Knollensellerie anfallen, sind eine Goldgrube für jeden, der gerne hausgemachte Brühe kocht. Zusammen mit Karottenschalen, Zwiebelresten und anderen Gemüseabschnitten kann man sie in einem Topf mit Wasser auskochen, um einen reichhaltigen und kostenlosen Gemüsefond herzustellen. Man kann die Gemüsereste über die Zeit in einem Beutel im Gefrierschrank sammeln, bis eine ausreichende Menge für einen großen Topf Fond zusammengekommen ist. So wird aus vermeintlichem Abfall eine wertvolle Basis für unzählige Gerichte.

  • Sellerieblätter: Wie Petersilie verwenden, für Pesto, Smoothies, Suppen oder zum Trocknen für Selleriesalz.
  • Sellerieherz: Zarte Innenstangen roh in Salaten oder als Snack genießen.
  • Abschnitte und Schalen: In einem Gefrierbeutel sammeln und für die Herstellung von hausgemachtem Gemüsefond verwenden.
  • Strunk (Staudensellerie): Kann zum Nachwachsen in Wasser gestellt oder für Brühen ausgekocht werden.

Häufig gestellte Fragen zu Sellerie

Warum schmeckt Staudensellerie manchmal bitter?

Ein bitterer Geschmack bei Staudensellerie kann mehrere Ursachen haben. Oft sind die äußeren, dunkelgrünen Stangen bitterer als die inneren, helleren. Auch älterer, nicht mehr ganz frischer Sellerie neigt zur Bitterkeit. Stressfaktoren während des Wachstums, wie zum Beispiel Wassermangel, können ebenfalls die Bildung von Bitterstoffen fördern. Um die Bitterkeit zu reduzieren, kann man die äußeren Stangen schälen oder nur das zartere Herz verwenden. Ein kurzes Blanchieren in kochendem Salzwasser kann ebenfalls helfen, Bitterstoffe zu mildern.

Kann man die Blätter von Staudensellerie essen?

Ja, die Blätter sind nicht nur essbar, sondern auch sehr aromatisch und nährstoffreich. Sie schmecken intensiver als die Stangen und können vielseitig in der Küche eingesetzt werden. Man kann sie fein gehackt als Kräuterersatz verwenden, sie in Salate mischen, Suppen damit würzen oder sie zu einem Pesto verarbeiten. Man sollte sie wie frische Kräuter behandeln und nicht wegwerfen.

Muss Knollensellerie immer geschält werden?

Ja, die Schale des Knollenselleries sollte immer entfernt werden. Sie ist sehr dick, holzig und hat einen stark erdigen Geschmack, der als unangenehm empfunden wird. Zudem ist sie schwer zu reinigen. Es ist wichtig, die Schale großzügig zu entfernen, um auch die darunterliegende, oft faserige Schicht zu beseitigen und nur das zarte Fruchtfleisch zu verwenden.

Wie verhindert man am besten, dass Knollensellerie braun wird?

Knollensellerie oxidiert an der Luft sehr schnell. Der beste Weg, dies zu verhindern, ist, die geschälten und geschnittenen Stücke sofort in eine Schüssel mit kaltem Wasser zu legen, dem ein Säuerungsmittel wie Zitronensaft oder Essig (ca. 1 Esslöffel pro Liter Wasser) zugefügt wurde. Die Säure neutralisiert die Enzyme, die für die Braunfärbung verantwortlich sind, und der Sellerie behält seine helle Farbe.

Fazit

Die Zubereitung von Sellerie ist weit weniger kompliziert, als es zunächst den Anschein haben mag, erfordert aber das Wissen um die spezifischen Eigenschaften von Stauden- und Knollensellerie. Die richtige Auswahl beim Einkauf, das sorgfältige Waschen und Putzen sowie die passende Schneidetechnik legen den Grundstein für ein gelungenes Gericht. Während beim Staudensellerie das Entfädeln für eine angenehme Textur unerlässlich ist, sind es beim Knollensellerie das großzügige Schälen und das Säuern des Fruchtfleisches, um Verfärbungen zu vermeiden.

Die Vielseitigkeit beider Sorten eröffnet ein breites kulinarisches Feld: von der knackigen Frische in Salaten über die aromatische Tiefe in Suppen und Schmorgerichten bis hin zur unerwarteten Eleganz eines Selleriepürees oder -schnitzels. Durch die bewusste Verwertung aller Teile – von den Blättern bis zu den Schalen – lässt sich nicht nur Abfall vermeiden, sondern auch der Geschmackshorizont erweitern. Mit dem hier vermittelten Wissen steht dem vollen Genuss dieses oft unterschätzten Gemüses nichts mehr im Wege.

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Mario Wormuth
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