Rezept: Cremige Spinat Ricotta Malfatti überbacken: Ein himmlischer Genuss aus dem Ofen

Mario Wormuth
Erstellt von: Mario Wormuth
17 Minuten Lesezeit

Malfatti, die italienischen „schlecht Geformten“, sind eine rustikale Form von Gnocchi, bei denen Spinat und Ricotta die Hauptdarsteller sind. Ihre Zubereitung ist unkompliziert, doch das Erreichen der idealen Textur – außen stabil, innen zart und cremig – erfordert technisches Verständnis. Die größte Herausforderung ist das Management der Feuchtigkeit, die sowohl Spinat als auch Ricotta naturgemäß mitbringen. Dieses Rezept und die begleitenden Erklärungen konzentrieren sich darauf, dir die exakten Methoden zu vermitteln, um einen stabilen, aber nicht gummiartigen Teig zu erhalten. Wir analysieren jeden Schritt, von der Auswahl der Zutaten bis zur richtigen Garmethode, damit deine überbackenen Spinat Ricotta Malfatti eine Referenz für Geschmack und Textur werden.

Cremige Spinat Ricotta Malfatti überbacken: Ein himmlischer Genuss aus dem Ofen

Entdecke die unwiderstehliche Welt der italienischen Küche mit diesen himmlisch leichten und cremigen Spinat-Ricotta-Nocken, auch "Malfatti" (die "Schlecht-Geformten") genannt. In einer fruchtigen Tomatensauce gebettet und mit goldbraunem Parmesan knusprig überbacken, ist dieses Gericht purer Seelentrost und ein wahrer Genuss für jeden Anlass. Ein vegetarisches Highlight, das rustikalen Charme und elegante Aromen perfekt vereint.
Noch keine Bewertung vorhanden
Vorbereitungszeit 40 Minuten
Zubereitungszeit 25 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde 5 Minuten
Portionen 4 Portionen

Kochutensilien

  • 1 Großer Topf* Zum Blanchieren des Spinats und Kochen der Malfatti.
  • 1 Schaumkelle
  • 1 Große Auflaufform (ca. 20x30 cm)

Zutaten
  

Für die Malfatti und das Gratin

  • 500 g frischer Blattspinat Alternativ 300g tiefgekühlter Blattspinat, aufgetaut und sehr gut ausgedrückt.
  • 400 g Ricotta Möglichst trocken, am besten über Nacht in einem Sieb im Kühlschrank abtropfen lassen.
  • 80 g frisch geriebener Parmesan Plus etwas mehr zum Bestreuen.
  • 1 großes Ei Größe L, leicht verquirlt.
  • 50 g Weizenmehl (Type 405 oder 00) Plus etwas mehr für die Arbeitsfläche.
  • 400 g Tomaten-Passata Hochwertige, passierte Tomaten.
  • 1 Prise frisch geriebene Muskatnuss
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer Nach Geschmack.

Anleitungen
 

  • Vorbereitung von Spinat und Ricotta: Den frischen Spinat gründlich waschen. Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen und den Spinat für ca. 1-2 Minuten blanchieren, bis er zusammengefallen ist. Sofort mit einer Schaumkelle herausheben und in Eiswasser abschrecken. Den Spinat anschließend SEHR gut ausdrücken, um so viel Flüssigkeit wie möglich zu entfernen, und fein hacken. Den Ricotta ebenfalls gut abtropfen lassen (idealerweise über Nacht).
  • Malfatti-Teig herstellen: In einer großen Schüssel den gehackten Spinat, den abgetropften Ricotta, das verquirlte Ei, 60g des geriebenen Parmesans, Mehl, eine großzügige Prise Muskatnuss, Salz und Pfeffer vermengen. Die Zutaten nur so lange vorsichtig mischen, bis ein homogener, aber noch leicht klebriger Teig entsteht. Nicht überkneten!
  • Malfatti formen: Mit zwei Teelöffeln oder leicht bemehlten Händen kleine, ovale Nocken (ca. 3-4 cm lang) aus dem Teig formen. Die unregelmäßige Form ist charakteristisch und namensgebend ("schlecht geformt"). Die fertigen Malfatti auf einer bemehlten Fläche ablegen.
  • Gratin vorbereiten: Den Backofen auf 200°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Die Tomaten-Passata auf dem Boden der Auflaufform verteilen und mit etwas Salz und Pfeffer würzen.
  • Malfatti kochen: Erneut einen großen Topf mit reichlich Salzwasser zum leichten Sieden bringen (nicht sprudelnd kochen lassen). Die Malfatti portionsweise ins Wasser geben. Sobald sie an die Oberfläche steigen, sind sie gar (das dauert ca. 3-4 Minuten).
  • Zusammensetzen und Überbacken: Die gegarten Malfatti mit einer Schaumkelle direkt aus dem Wasser heben und auf dem Tomatenbett in der Auflaufform verteilen. Mit dem restlichen Parmesan bestreuen. Die Auflaufform für 15-20 Minuten in den vorgeheizten Ofen geben, bis der Käse goldbraun und geschmolzen ist und die Sauce leicht blubbert. Heiß servieren.

Notizen

Wichtige Tipps für perfekte Malfatti:

  • Das A und O ist die Trockenheit: Der Schlüssel zu leichten, fluffigen Malfatti liegt darin, sowohl den Spinat als auch den Ricotta extrem gut auszudrücken bzw. abtropfen zu lassen. Zu viel Feuchtigkeit macht den Teig klebrig und schwer, sodass man mehr Mehl benötigt, was die Nocken fest und zäh werden lässt.
  • Sanftheit siegt: Den Teig nur so lange mischen, bis sich die Zutaten verbunden haben. Zu starkes Kneten aktiviert das Gluten im Mehl und macht die Malfatti ebenfalls zäh anstatt zart.
  • Variationen: Verfeinere die Tomatensauce mit einer angedünsteten Zwiebel, Knoblauch oder frischem Basilikum. Für eine extra cremige Kruste kannst du zusätzlich einige Würfel Mozzarella über die Malfatti streuen, bevor sie in den Ofen kommen.
Tried this recipe?Let us know how it was!

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Schwierigkeit: Mittel
  • Ideal für: Ein sättigendes vegetarisches Hauptgericht
  • Besonderheit: Stabile und zugleich zarte Nocken durch präzises Feuchtigkeitsmanagement
  • Schlüssel-Tipp: Spinat und Ricotta müssen maximal entwässert werden, bevor sie zum Teig verarbeitet werden. Dies ist der entscheidende Schritt.

Die Kunst der Balance: Warum diese Malfatti gelingen

Der Name Malfatti verrät bereits, dass es nicht um Perfektion in der Form geht, sondern um den Inhalt. Das Ziel ist eine leichte, fast schmelzende Konsistenz. Viele Rezepte scheitern an einem zu nassen Teig, der entweder im Wasser zerfällt oder durch die Zugabe von zu viel Mehl zu einem schweren, dichten Klumpen wird. Der Erfolg dieses Rezepts basiert auf einem fundamentalen Prinzip: Wasserreduktion vor der Bindung. Indem du dem Spinat und dem Ricotta aktiv so viel Wasser wie möglich entziehst, benötigst du nur eine minimale Menge Mehl. Das Mehl dient hier ausschließlich der leichten Bindung und nicht als Füllstoff. Das Ergebnis sind Spinatklößchen, die ihren Eigengeschmack behalten und nicht nach Mehl schmecken, sondern eine intensive Note von Spinat, Ricotta und Parmesan aufweisen.

Die Zutaten im Fokus: Qualität als Fundament für perfekte Malfatti

Bei einem Gericht mit so wenigen Zutaten ist deren Qualität und korrekte Vorbereitung entscheidend für das Endergebnis. Insbesondere bei Ricotta und Spinat gibt es keine Kompromisse.

Der richtige Ricotta und Spinat – Die Basis für Stabilität

Die beiden Hauptzutaten sind die größten Feuchtigkeitsquellen. Ihre sorgfältige Vorbehandlung ist nicht optional, sondern essenziell für die Struktur der Malfatti.

  • Ricotta: Verwende unbedingt einen hochwertigen, festen Ricotta. Günstigere Produkte enthalten oft mehr Molke und sind sehr wässrig. Das Abtropfen über Nacht in einem mit einem Tuch ausgelegten Sieb ist der wichtigste Schritt. Dadurch verliert der Ricotta überschüssige Flüssigkeit, wird fester und cremiger. Konsequenz bei Missachtung: Ein nasser Ricotta führt zu einem flüssigen Teig, der Unmengen an Mehl erfordert und die Malfatti schwer und gummiartig macht.
  • Spinat: Ob frisch oder tiefgekühlt – beide Varianten müssen extrem gut ausgedrückt werden. Nach dem Blanchieren (bei frischem Spinat) oder Auftauen (bei TK-Spinat) solltest du den Spinat portionsweise in die Hände nehmen und so kräftig wie möglich pressen, bis keine Flüssigkeit mehr austritt. Konsequenz bei Missachtung: Zurückbleibendes Wasser im Spinat macht den Teig ebenfalls instabil und führt zum Zerfallen im Kochwasser.

Frischer Blattspinat: Vorteile

  • Intensiverer, frischerer Geschmack
  • Bessere Kontrolle über die finale Textur

Tiefkühlspinat: Herausforderungen

  • Enthält nach dem Auftauen extrem viel Wasser
  • Erfordert noch gründlicheres Ausdrücken als frischer Spinat

Die Rolle von Mehl, Ei und Parmesan

Diese drei Zutaten sind für die Bindung und Struktur zuständig.

  • Mehl: Weizenmehl Type 405 oder das italienische Tipo 00 sind ideal, da sie fein gemahlen sind und gut binden. Die angegebene Menge ist ein Richtwert. Das Ziel ist, so wenig Mehl wie möglich zu verwenden. Es dient lediglich dazu, die Feuchtigkeit, die nach dem Ausdrücken noch vorhanden ist, zu binden und dem Teig eine leichte Struktur zu geben.
  • Ei: Das Eiklar sorgt durch seine Proteine, die beim Erhitzen gerinnen (koagulieren), für eine stabile Bindung. Das Eigelb liefert Geschmack und eine cremige Komponente.
  • Parmesan: Frisch geriebener Parmesan (z.B. Parmigiano Reggiano) ist nicht nur ein Geschmacksträger (Umami), sondern absorbiert ebenfalls Feuchtigkeit und trägt zur Festigkeit des Teiges bei.

Die Zubereitung gemeistert: Techniken für einen zarten Malfatti-Teig

Zwei Momente in der Zubereitung entscheiden über Erfolg oder Misserfolg: das Mischen des Teiges und das Garen der Nocken.

Der Teig: Weniger ist mehr

Nachdem die Zutaten vorbereitet sind, müssen sie zu einem homogenen Teig vermengt werden. Die goldene Regel lautet hier: Mische nur so lange wie absolut nötig. Anders als bei einem Brotteig willst du hier keine Glutenentwicklung. Gluten würde die Malfatti zäh machen.

Wichtiger Hinweis: Den Teig nicht überkneten!

Das Ziel ist ein zarter, schmelzender Kern. Sobald du beginnst, den Teig intensiv zu kneten oder zu lange mit einer Küchenmaschine zu bearbeiten, entwickeln sich die Glutenstränge im Mehl. Dies führt zu einer festen, gummiartigen Textur, die charakteristisch für schlecht gemachte Gnocchi ist. Vermenge die Zutaten mit einem Löffel oder den Händen nur, bis sie gerade so verbunden sind.

Der Teig wird leicht klebrig bleiben – das ist korrekt so. Widerstehe dem Drang, zu viel Mehl hinzuzufügen. Arbeite stattdessen mit leicht bemehlten Händen oder zwei Teelöffeln, um die Nocken zu formen.

Das Garen: Sanftes Sieden statt sprudelndes Kochen

Die geformten Malfatti sind empfindlich. Sie in sprudelnd kochendes Wasser zu werfen, würde sie durch die starke Wasserbewegung wahrscheinlich zerreißen lassen.

Profi-Tipp: Test-Malfatto kochen

Bevor du die gesamte Charge kochst, gare einen einzelnen Test-Malfatto. So kannst du prüfen, ob der Teig die richtige Konsistenz hat und im Wasser zusammenhält. Zerfällt er, kannst du dem restlichen Teig noch einen Teelöffel Mehl hinzufügen. Hält er gut, kannst du mit dem Rest fortfahren.

Bringe das Wasser zum Kochen und reduziere die Hitze dann sofort, sodass es nur noch leicht siedet (simmert). Die sanfte Hitze gart die Malfatti durch, ohne ihre Struktur zu zerstören. Sobald sie an die Oberfläche steigen, sind die Proteine im Ei und die Stärke im Mehl geronnen und haben die Nocke stabilisiert. Sie sind nun gar.

Variationen, Lagerung und Meal-Prep für Spinat Ricotta Malfatti

Einmal gemeistert, lässt sich das Rezept leicht anpassen und vorbereiten.

Mögliche Variationen des Rezepts

  • Gewürze: Eine Prise Chiliflocken in der Tomatensauce oder der Abrieb einer Bio-Zitrone im Teig sorgen für zusätzliche Akzente.
  • Kräuter: Gehackter Salbei oder Basilikum können sowohl im Teig als auch in der Sauce verwendet werden.
  • Käse: Statt Parmesan kann auch Pecorino für eine kräftigere Note verwendet werden. Zum Überbacken eignet sich auch eine Mischung aus Parmesan und Mozzarella.

Aufbewahren, Aufwärmen & Einfrieren

  • Aufbewahren: Fertig überbackene Malfatti halten sich luftdicht verpackt 2-3 Tage im Kühlschrank. Die Textur wird beim Aufwärmen etwas fester sein als frisch zubereitet.
  • Aufwärmen: Am besten wärmst du den Auflauf abgedeckt bei 150°C im Ofen auf, damit er nicht austrocknet.
  • Einfrieren: Dies ist die beste Methode für Meal-Prep. Forme die rohen Malfatti und lege sie mit Abstand auf ein bemehltes Brett oder Blech. Friere sie so für 1-2 Stunden ein. Danach kannst du die gefrorenen Nocken in einen Gefrierbeutel geben. Sie halten sich so ca. 2 Monate. Koche die gefrorenen Malfatti direkt im siedenden Wasser; die Garzeit verlängert sich um 2-3 Minuten. Friere die Malfatti nicht nach dem Kochen ein, da sie beim Auftauen wässrig und matschig werden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Warum zerfallen meine Malfatti im Wasser?

Dies hat fast immer einen von zwei Gründen: 1. Zu viel Feuchtigkeit im Teig: Der Spinat oder der Ricotta wurden nicht ausreichend ausgedrückt bzw. abgetropft. Der Teig hat nicht genug Bindung. 2. Zu heißes Wasser: Wenn das Wasser sprudelnd kocht statt nur sanft zu sieden, kann die starke Bewegung die noch weichen Nocken auseinanderreißen, bevor sie gar sind.

Kann ich den Malfatti-Teig vorbereiten und im Kühlschrank lagern?

Es ist nicht empfehlenswert, den fertigen Teig länger als eine Stunde im Kühlschrank zu lagern. Das Salz im Teig (aus Parmesan und Würzung) wird weiterhin Wasser aus dem Ricotta und Spinat ziehen (Osmose), was den Teig mit der Zeit immer nässer und klebriger macht. Am besten formst du die Malfatti direkt nach der Teigherstellung und kochst oder frierst sie sofort ein.

Mein Teig ist zu klebrig. Soll ich einfach mehr Mehl hinzufügen?

Gehe sparsam mit zusätzlichem Mehl um. Jeder Esslöffel mehr macht die Malfatti fester und dichter. Bevor du mehr Mehl hinzufügst, stelle sicher, dass deine Hände gut bemehlt sind. Oft ist der Teig im Inneren stabil genug und klebt nur an der Oberfläche. Falls er wirklich zu flüssig ist, füge Mehl nur teelöffelweise hinzu und mische es vorsichtig unter, bis du Nocken formen kannst. Ein Test-Malfatto (siehe Profi-Tipp oben) ist hier entscheidend.

Teile diesen Beitrag
Mario Wormuth
Erstellt von: Mario Wormuth
Follow:
Wir sind leidenschaftliche Pasta-Liebhaber und teilen hier unsere besten Rezepte, Kochtechniken und Tipps rund um die italienische Küche. Mit einer Liebe zu frischen Zutaten und traditionellen Zubereitungen bringen wir euch die Vielfalt der Pastagerichte direkt auf den Teller. Unser Ziel ist es, euch zu inspirieren, die italienische Küche zu Hause auf einfache Weise nachzukochen und zu genießen. Neben unserer Leidenschaft für Pasta betreiben wir auch weitere Blogs: Auf unserem Hunde-Blog teilen wir Tipps zur Pflege, Ernährung und dem Zusammenleben mit Hunden. Unser Liebe & Esoterik Blog bietet Einblicke in Beziehungen, Astrologie und spirituelle Themen. Für alle Pferdefreunde gibt es unseren Pferde-Blog, wo wir Wissen und Erfahrungsberichte rund um Reiten, Pferdehaltung und Training veröffentlichen. Egal, ob du auf der Suche nach neuen Rezepten bist oder dich für andere Themen interessierst – bei uns findest du spannende Artikel und wertvolle Tipps. Buon Appetito!
Kommentar schreiben: