Rezept: Aromatische Mulligatawny Suppe mit roten Linsen

Mario Wormuth
Erstellt von: Mario Wormuth
15 Minuten Lesezeit

Die Mulligatawny Suppe ist ein Klassiker der anglo-indischen Küche und ein herausragendes Beispiel für die Fusion von Aromen. Dieses Rezept konzentriert sich auf die wesentlichen Techniken, um eine perfekt ausbalancierte, cremige und tiefaromatische Suppe zu kreieren. Anders als viele schnelle Varianten, gehen wir hier auf die entscheidenden Details ein: die Wahl des richtigen Apfels, die korrekte Behandlung der Gewürze und die Methode, um eine natürliche Sämigkeit ohne den Einsatz von Mehl oder Stärke zu erzielen. Du lernst nicht nur die Schritte, sondern auch das „Warum“ dahinter, um das Ergebnis jederzeit reproduzieren zu können. Dieser Beitrag liefert dir das technische Wissen, um eine Mulligatawny Suppe mit roten Linsen auf höchstem Niveau zuzubereiten.

Aromatische Mulligatawny Suppe mit roten Linsen

Diese Mulligatawny Suppe ist eine wärmende, würzige Kreation mit anglo-indischen Wurzeln. Die Kombination aus Curry, süß-säuerlichem Apfel, cremiger Kokosmilch und nahrhaften roten Linsen ergibt eine ausgewogene und sättigende Mahlzeit, die sich hervorragend für kühlere Tage eignet.
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Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 35 Minuten
Gesamtzeit 50 Minuten
Portionen 4 Portionen

Kochutensilien

  • 1 Großer Topf oder Dutch Oven
  • 1 Stabmixer* Optional, für eine cremigere Konsistenz
  • 1 Scharfes Messer und Schneidebrett

Zutaten
  

Suppenbasis

  • 2 EL Kokosöl oder Pflanzenöl
  • 1 große Zwiebel, gewürfelt
  • 2 mittelgroße Karotten, gewürfelt
  • 1 säuerlicher Apfel (z.B. Granny Smith), entkernt und gewürfelt
  • 2 Zehen Knoblauch, fein gehackt
  • 2 EL gutes Currypulver (mittelscharf)
  • 150 g rote Linsen, gespült
  • 1 L Gemüsebrühe
  • 400 ml vollfette Kokosmilch aus der Dose
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack

Anleitungen
 

  • Das Kokosöl in einem großen Topf oder Dutch Oven bei mittlerer Hitze erhitzen. Die gewürfelte Zwiebel, Karotten und den Apfel hinzugeben und unter gelegentlichem Rühren für ca. 5-7 Minuten andünsten, bis das Gemüse weicher wird und die Zwiebel glasig ist.
  • Den fein gehackten Knoblauch hinzufügen und eine weitere Minute mitdünsten, bis er duftet. Anschließend das Currypulver einrühren und für etwa 30 Sekunden anrösten, um die Aromen freizusetzen. Dabei ständig rühren, damit die Gewürze nicht anbrennen.
  • Die gespülten roten Linsen und die Gemüsebrühe in den Topf geben. Die Hitze erhöhen und die Suppe zum Kochen bringen. Danach die Hitze reduzieren, den Topf abdecken und die Suppe für 20-25 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen und das Gemüse vollständig gar und weich sind.
  • Den Topf vom Herd nehmen. Für eine cremigere Textur die Suppe mit einem Stabmixer teilweise oder vollständig pürieren, je nach gewünschter Konsistenz. Man kann auch einige Gemüsestücke ganz lassen für mehr Biss.
  • Den Topf zurück auf die Herdplatte bei niedriger Hitze stellen. Die Kokosmilch einrühren und die Suppe sanft erwärmen. Wichtig: Die Suppe nicht mehr kochen lassen, nachdem die Kokosmilch hinzugefügt wurde, da sie sonst gerinnen kann.
  • Die Mulligatawny Suppe großzügig mit Salz und frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer abschmecken. Heiß servieren und nach Belieben mit frischen Kräutern oder einem Klecks Joghurt garnieren.

Notizen

Tipps für Garnituren:

  • Ein Klecks (pflanzlicher) Joghurt oder saure Sahne sorgt für eine frische Note.
  • Frisch gehackter Koriander oder glatte Petersilie passen hervorragend.
  • Ein Spritzer frischer Limettensaft direkt vor dem Servieren hebt die Aromen.
  • Für etwas mehr Schärfe können Chiliflocken darüber gestreut werden.

Variationen:

Für eine nicht-vegetarische Variante können Sie zu Beginn gewürfeltes Hähnchenbrustfilet anbraten und es später mit den Linsen in der Brühe garen lassen.

Aufbewahrung:

Die Suppe hält sich in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank bis zu 3 Tage. Beim Wiedererwärmen langsam bei niedriger Hitze erhitzen und nicht kochen lassen.
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Das Wichtigste auf einen Blick

  • Schwierigkeit: Einfach
  • Ideal für: Kalte Tage, schnelle Feierabendküche, Meal-Prep
  • Besonderheit: Natürliche Sämigkeit durch den Zerfall der roten Linsen
  • Schlüssel-Tipp: Das trockene Anrösten des Currypulvers („Blooming“) zur maximalen Entfaltung der Aromen.

Warum dieses Mulligatawny Rezept funktioniert: Die Balance der Aromen

Der Erfolg einer herausragenden Mulligatawny Suppe liegt nicht in einer langen Zutatenliste, sondern im präzisen Zusammenspiel von vier Geschmackskomponenten: Süße, Säure, Schärfe und erdige Tiefe. Dieses Rezept ist gezielt darauf ausgelegt, diese Balance zu perfektionieren. Die Süße stammt von den Karotten und der vollfetten Kokosmilch. Sie bildet eine milde, angenehme Basis. Dagegen steht die Säure des Granny Smith Apfels, die der Suppe Frische verleiht und verhindert, dass sie zu schwer oder eindimensional süß schmeckt. Das Currypulver liefert die komplexe, wärmende Schärfe und die erdigen Noten. Die roten Linsen dienen nicht nur als Proteinquelle, sondern zerfallen beim Kochen und geben ihre Stärke ab, was der Suppe eine unvergleichlich cremige Textur verleiht – ganz ohne künstliche Bindemittel.

Zutaten im Fokus: Die Grundlage für eine authentische Mulligatawny Suppe

Die Qualität und die spezifische Auswahl der Zutaten sind entscheidend für das Endergebnis. Schon kleine Abweichungen können die Textur und das Geschmacksprofil erheblich verändern.

Die entscheidende Rolle der roten Linsen

Rote Linsen sind für dieses Rezept nicht austauschbar. Im Gegensatz zu grünen oder braunen Linsen sind sie geschält und gespalten. Das hat zwei wesentliche Konsequenzen:

  • Schnelle Garzeit: Sie benötigen nur etwa 20-25 Minuten, um vollständig zu zerfallen.
  • Cremige Konsistenz: Da ihnen die Schale fehlt, geben sie ihre Stärke leicht an die Kochflüssigkeit ab und erzeugen eine natürliche, sämige Bindung.

Die Verwendung anderer Linsensorten würde zu einer Suppe führen, die weniger cremig ist und deren einzelne Linsen auch nach langer Kochzeit ihre Form behalten.

Vorteile: Rote Linsen

  • Zerfallen schnell und erzeugen natürliche Cremigkeit
  • Kurze Kochzeit (ca. 20-25 Minuten)
  • Milder, leicht süßlicher Eigengeschmack

Nachteile: Andere Linsen (z.B. Grün/Braun)

  • Behalten ihre Form, keine cremige Textur
  • Längere Kochzeit (40+ Minuten)
  • Dominanter, erdigerer Eigengeschmack

Apfel, Curry & Kokosmilch: Das aromatische Trio

Die Auswahl dieser drei Zutaten bestimmt den Charakter der Suppe maßgeblich. Ein säuerlicher Apfel wie Granny Smith ist essenziell. Er liefert die notwendige Apfelsäure, um die Süße von Karotten und Kokosmilch auszugleichen. Verwendest Du einen süßen Apfel, wird die Suppe schnell flach und überladen wirken.

Das Currypulver ist das Herzstück der Würze. Ein qualitativ hochwertiges, mittelscharfes Pulver bietet die beste Balance. Der wichtigste Schritt ist hierbei das kurze Anrösten in heißem Öl. Dieser Prozess, auch als „Blooming“ bekannt, löst die fettlöslichen Aromastoffe aus den gemahlenen Gewürzen und intensiviert ihren Geschmack um ein Vielfaches.

Verwende ausschließlich vollfette Kokosmilch aus der Dose. Light-Versionen enthalten mehr Wasser und Emulgatoren, was zu einer wässrigeren Textur und weniger Geschmack führt. Der hohe Fettgehalt der vollfetten Variante sorgt für ein reichhaltiges Mundgefühl und rundet die Schärfe des Currys ab.

Die Zubereitung gemeistert: Techniken für maximale Tiefe

Jeder Schritt in diesem Rezept hat eine klare Funktion. Das Verständnis dieser Techniken ermöglicht es dir, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Technik 1: Das Anrösten der Gewürze („Blooming“)

Das Hinzufügen des Currypulvers in das heiße Öl, nachdem das Gemüse angedünstet ist, ist der wichtigste Schritt für ein tiefes Aroma. Die Hitze bewirkt, dass die ätherischen Öle in den Gewürzen freigesetzt werden. Dies verändert den Geschmack von „roh“ und staubig zu komplex und hocharomatisch. Die Konsequenz, wenn man diesen Schritt auslässt und das Pulver direkt in die Flüssigkeit gibt, ist eine Suppe mit einem flachen, unentwickelten Gewürzgeschmack.

Profi-Tipp

Rühre das Currypulver konstant für exakt 30 Sekunden im heißen Öl, bevor du die Flüssigkeit hinzufügst. Das ist der optimale Zeitpunkt, um die Aromen zu aktivieren, ohne dass die feinen Gewürze verbrennen und bitter werden. Der Duft sollte sich intensivieren – das ist dein Signal.

Technik 2: Die Textur steuern durch Pürieren

Die finale Textur der Mulligatawny Suppe ist eine Frage der persönlichen Präferenz, hat aber großen Einfluss auf das Esserlebnis.

  • Vollständig püriert: Ergibt eine samtig-weiche, elegante Cremesuppe. Ideal, wenn eine homogene Konsistenz gewünscht ist.
  • Teilweise püriert: Die beste Methode für eine rustikale Textur. Püriere nur wenige Sekunden mit dem Stabmixer. So bleiben einige Gemüse- und Apfelstücke erhalten, was für einen interessanten Biss sorgt.
  • Nicht püriert: Ergibt einen eher eintopfartigen Charakter, bei dem die einzelnen Komponenten klar erkennbar sind. Die Suppe ist hierbei weniger sämig.
Unabhängig von der Methode sorgen die zerfallenen roten Linsen immer für eine angenehme Grundbindung.

Technik 3: Der richtige Umgang mit Kokosmilch

Kokosmilch ist eine Emulsion aus Fett, Wasser und Protein. Wird sie zu stark erhitzt oder gekocht, kann diese Emulsion brechen. Das Ergebnis ist eine grisselige, ölige Suppe. Deshalb ist dieser Schritt so kritisch.

Wichtiger Hinweis

Füge die Kokosmilch immer erst ganz zum Schluss hinzu und erwärme die Suppe nur noch sanft bei niedriger Hitze. Sie darf auf keinen Fall mehr kochen! So bleibt die cremige Konsistenz erhalten und die Suppe wird perfekt gebunden.

Variationen, Lagerung und Meal-Prep für deine Mulligatawny Suppe

Diese Suppe ist eine exzellente Grundlage und lässt sich hervorragend vorbereiten und anpassen.

Mögliche Variationen

  • Mit Hühnchen: Für eine traditionellere Variante kannst du gewürfeltes Hähnchenbrustfilet zusammen mit den Zwiebeln anbraten, bis es gar ist.
  • Pflanzliche Proteine: Gekochte Kichererbsen oder gewürfelter Tofu können zusammen mit den Linsen hinzugefügt werden, um den Proteingehalt zu erhöhen.
  • Mehr Frische: Ein großzügiger Spritzer frischer Limettensaft kurz vor dem Servieren hebt die Aromen und sorgt für einen zusätzlichen Frischekick.
  • Mehr Grün: Rühre eine Handvoll frischen Babyspinat in die heiße Suppe, kurz bevor du die Kokosmilch hinzufügst. Er fällt in wenigen Sekunden zusammen.

Aufbewahren, Aufwärmen & Einfrieren

Die Mulligatawny Suppe mit roten Linsen eignet sich ausgezeichnet für Meal-Prep. Im Kühlschrank gelagert, hält sie sich in einem luftdichten Behälter bis zu 4 Tage.

Wichtiger Hinweis zum Aufwärmen: Beim Abkühlen dickt die Suppe durch die Stärke der Linsen stark nach. Das ist ein normaler physikalischer Prozess (Retrogradation der Stärke). Gib beim erneuten Erwärmen in einem Topf bei niedriger Hitze einfach einen Schuss Wasser oder Gemüsebrühe hinzu und rühre gut um, bis die gewünschte Konsistenz wieder erreicht ist.

Einfrieren: Die Suppe lässt sich sehr gut einfrieren. Lasse sie vollständig abkühlen und friere sie in geeigneten Behältern für bis zu 3 Monate ein. Zum Auftauen am besten über Nacht in den Kühlschrank stellen und dann wie oben beschrieben langsam erwärmen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Kann ich auch andere Linsen für die Mulligatawny Suppe verwenden?

Technisch ja, aber das Ergebnis wird fundamental anders sein. Rote Linsen sind für die charakteristische Cremigkeit verantwortlich, da sie beim Kochen zerfallen. Grüne oder braune Linsen behalten ihre Form und führen zu einer stückigen Suppe mit klar definierter Linsenstruktur anstelle einer sämigen Basis.

Meine Suppe ist zu dickflüssig geworden. Was kann ich tun?

Das ist ein häufiges und leicht zu behebendes Problem. Die Linsen dicken beim Kochen und Abkühlen stark nach. Gib einfach schluckweise mehr Gemüsebrühe oder Wasser hinzu und rühre um, bis die Suppe deine bevorzugte Konsistenz erreicht hat. Schmecke sie danach erneut mit Salz und Pfeffer ab.

Ist diese Mulligatawny Suppe vegan?

Ja, in dieser Konfiguration ist das Rezept vollständig vegan. Alle Zutaten wie Kokosöl, Gemüse, rote Linsen, Gemüsebrühe und Kokosmilch sind rein pflanzlich. Achte bei der Wahl der Gemüsebrühe darauf, dass sie keine versteckten tierischen Zusätze enthält.

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