Diese cremige Steinpilzsuppe ist eine präzise Komposition aus tiefen, erdigen Aromen und einer frischen, würzigen Note. Das Rezept basiert auf einer zweistufigen Pilz-Strategie: Getrocknete Steinpilze liefern eine unvergleichliche Umami-Tiefe, während frische Champignons für Volumen und eine samtige Textur sorgen. Die abschließende Garnitur mit einer klassischen Persillade aus Petersilie, Knoblauch und Zitrone durchbricht die Reichhaltigkeit der Suppe und sorgt für ein ausbalanciertes Geschmackserlebnis. In diesem Beitrag erhältst du nicht nur das exakte Rezept, sondern auch das technische Wissen, um die häufigsten Fehler bei der Zubereitung von Pilzsuppen zu vermeiden. Wir analysieren jeden Schritt – von der korrekten Verwendung des Pilzwassers bis zur perfekten Emulsion mit Sahne – für ein konsistent hochwertiges Ergebnis.

Cremige Steinpilzsuppe mit würziger Persillade
Kochutensilien
- 1 Großer Topf oder Schmortopf
- 1 Pürierstab oder Standmixer
- 1 Scharfes Messer und Schneidebrett
- 1 Kleine Schüssel
Zutaten
Für die Suppe
- 25 g getrocknete Steinpilze
- 400 g frische Champignons z.B. braune Champignons, geputzt und in Scheiben geschnitten
- 1 große Zwiebel fein gewürfelt
- 2 Knoblauchzehen eine für die Suppe, eine für die Persillade, fein gehackt
- 1 EL Butter
- 2 EL Olivenöl
- 1 L heiße Gemüsebrühe
- 150 ml Sahne
Für die Persillade
- 1 Bund glatte Petersilie ca. 30g, fein gehackt
- 1/2 Bio-Zitrone nur der Abrieb
- Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack
Anleitungen
- Steinpilze vorbereiten: Die getrockneten Steinpilze in einer Schüssel mit ca. 300 ml kochendem Wasser übergießen und für etwa 20 Minuten einweichen lassen. Anschließend die Pilze aus dem Wasser nehmen, leicht ausdrücken und fein hacken. Das Einweichwasser vorsichtig abgießen und für später aufbewahren, dabei den Bodensatz (kann sandig sein) zurücklassen.
- Gemüse anbraten: In einem großen Topf Olivenöl und Butter bei mittlerer Hitze erhitzen. Die gewürfelte Zwiebel hinzufügen und glasig dünsten, ca. 5-7 Minuten. Eine fein gehackte Knoblauchzehe hinzufügen und eine weitere Minute mitdünsten, bis sie duftet.
- Pilze anbraten: Die frischen Champignons in den Topf geben, die Hitze etwas erhöhen und unter gelegentlichem Rühren goldbraun anbraten. Die gehackten, eingeweichten Steinpilze dazugeben und kurz mitbraten.
- Suppe kochen: Mit dem aufgefangenen Steinpilzwasser und der heißen Gemüsebrühe ablöschen. Die Suppe aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren und zugedeckt für ca. 20 Minuten köcheln lassen, damit sich die Aromen verbinden können.
- Suppe pürieren und verfeinern: Den Topf vom Herd nehmen und die Suppe mit einem Pürierstab direkt im Topf fein und cremig pürieren. Alternativ die Suppe portionsweise in einem Standmixer pürieren und zurück in den Topf geben. Die Sahne einrühren und die Suppe nochmals kurz erwärmen, aber nicht mehr kochen lassen. Mit Salz und frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer abschmecken.
- Persillade zubereiten: Während die Suppe köchelt, in einer kleinen Schüssel die fein gehackte Petersilie, die zweite fein gehackte Knoblauchzehe und den Zitronenabrieb vermischen.
- Anrichten: Die heiße Steinpilzsuppe auf tiefe Teller oder Schalen verteilen. Jede Portion großzügig mit der frischen Persillade garnieren und sofort servieren.
Notizen
Hinweise und Tipps
- Aromatisches Pilzwasser: Das Einweichwasser der Steinpilze ist sehr geschmacksintensiv. Gießen Sie es vorsichtig ab oder filtern Sie es durch ein feines Sieb oder einen Kaffeefilter, um eventuellen Sand am Boden zurückzuhalten.
- Geschmacksvariation: Für eine zusätzliche Geschmackstiefe können Sie das Gemüse nach dem Anbraten mit 50 ml trockenem Weißwein oder Sherry ablöschen und diesen fast vollständig einkochen lassen, bevor Sie die Brühe hinzufügen.
- Vegane Option: Für eine rein pflanzliche Variante ersetzen Sie die Butter durch Margarine oder zusätzliches Olivenöl und die Sahne durch eine pflanzliche Kochcreme (z.B. auf Hafer- oder Sojabasis).
Das Wichtigste auf einen Blick
- Schwierigkeit: Mittel
- Ideal für: Herbst- und Winterküche, als Vorspeise oder leichtes Hauptgericht
- Besonderheit: Intensiver Pilzgeschmack durch die Kombination von getrockneten und frischen Pilzen
- Schlüssel-Tipp: Das gefilterte Steinpilzwasser ist der wichtigste Aromen-Träger und muss unbedingt verwendet werden.
Die Doppel-Pilz-Strategie: Warum diese Steinpilzsuppe so intensiv schmeckt
Der Schlüssel zu einer außergewöhnlich aromatischen Pilzsuppe liegt nicht in der Menge, sondern in der intelligenten Kombination der Zutaten. Dieses Rezept nutzt gezielt die unterschiedlichen Eigenschaften von getrockneten und frischen Pilzen, um eine mehrdimensionale Geschmackstiefe zu erzeugen.
Getrocknete Steinpilze sind das aromatische Rückgrat. Durch den Wasserentzug beim Trocknen werden ihre Geschmackskomponenten, insbesondere die für Umami verantwortliche Glutaminsäure, hochkonzentriert. Das Einweichwasser fängt diese löslichen Aromen auf und wird so zu einer intensiven, natürlichen Brühe. Ohne diesen Schritt würde der Suppe die charakteristische, tief-erdige Note fehlen.
Frische Champignons hingegen liefern die Basis. Sie geben der Suppe die nötige Substanz, eine angenehme Textur und einen frischeren, milderen Pilzgeschmack. Beim Anbraten entwickeln sie durch die Maillard-Reaktion Röstaromen, die die Komplexität weiter steigern. Die Kombination beider Pilzsorten ist somit kein Zufall, sondern eine bewusste kulinarische Technik für ein maximales Geschmacksergebnis. Die Persillade wirkt als finaler, frischer Kontrapunkt, der mit seiner leichten Säure und Schärfe die Cremigkeit ausbalanciert.
Die Zutaten im Fokus: Qualität als Fundament der Pilzsuppe
Die Qualität jeder einzelnen Zutat hat einen direkten Einfluss auf das Endergebnis. Besonders bei einem so puristischen Gericht wie einer Suppe ist die Auswahl entscheidend.
Steinpilze und Champignons: Eine unschlagbare Kombination
Die Wahl der Pilze ist der wichtigste Faktor. Bei getrockneten Steinpilzen solltest du auf ganze oder grob geschnittene Stücke achten, die eine helle bis mittelbraune Farbe aufweisen. Zu dunkle oder bröselige Ware kann alt sein und hat oft an Aroma verloren.
Vorteile (Hohe Qualität)
- Intensives, nussig-erdiges Aroma
- Klares, aromatisches Einweichwasser
- Feste Textur nach dem Einweichen
Nachteile (Geringe Qualität)
- Muffiger oder schwacher Geruch
- Sandiges, trübes Einweichwasser
- Zerfallen schnell, wenig Textur
Bei den frischen Pilzen sind braune Champignons ideal, da sie von Natur aus etwas kräftiger und nussiger schmecken als ihre weißen Verwandten. Die Konsequenz der Verwendung wässriger, alter Champignons ist eine fade Suppe mit gummiartiger Textur, da sie beim Braten mehr Wasser abgeben als Röstaromen zu entwickeln.
Die Rolle von Fett und Sahne für Textur und Geschmack
Die Kombination aus Butter und Olivenöl ist eine technische Entscheidung. Butter liefert dank ihrer Milchproteine einen unnachahmlichen Geschmack und fördert eine schöne Bräunung. Olivenöl hat einen höheren Rauchpunkt und verhindert, dass die Butter zu schnell verbrennt. Die Sahne dient nicht nur der Cremigkeit. Als Fettträger bindet sie die fettlöslichen Aromen der Pilze und Zwiebeln und verteilt sie gleichmäßig in der Suppe. Das Ergebnis ist ein volleres, runderes Mundgefühl.
Die Zubereitung gemeistert: Techniken für eine makellose Steinpilzsuppe
Das Befolgen der Zubereitungsschritte ist wichtig, aber das Verständnis für die dahinterstehenden Prozesse macht den Unterschied zwischen einer guten und einer herausragenden Suppe aus.
Der richtige Umgang mit dem Steinpilzwasser
Das Einweichwasser der getrockneten Steinpilze ist flüssiges Gold. Es enthält die Essenz des Pilzaromas. Allerdings setzen sich am Boden der Schüssel oft feine Sand- oder Erdpartikel ab.
Wichtiger Hinweis
Gieße das Einweichwasser extrem vorsichtig ab. Lasse den letzten Zentimeter Flüssigkeit mitsamt dem Bodensatz unbedingt in der Schüssel zurück. Die Konsequenz, wenn du dies nicht beachtest, ist eine sandige, knirschende Textur in der gesamten Suppe, die das Gericht ungenießbar macht.
Das Anbraten: Grundlage für tiefe Röstaromen
Das goldbraune Anbraten der frischen Champignons ist ein entscheidender Schritt zur Geschmacksentwicklung. Hierfür sind zwei Dinge entscheidend: ausreichend Hitze und nicht zu viele Pilze auf einmal im Topf. Werden die Pilze bei zu geringer Hitze oder in einem überfüllten Topf gegart, tritt Wasser aus und die Pilze kochen im eigenen Saft, anstatt zu braten. Die Folge: Sie werden grau und gummiartig, statt nussig-aromatisch. Gib den Pilzen also Platz und brate sie bei mittel-hoher Temperatur an, bis sie eine deutliche goldbraune Farbe angenommen haben.
Profi-Tipp
Für eine noch samtigere und feinere Textur kannst du die Suppe nach dem Pürieren mit dem Stabmixer zusätzlich durch ein feines Sieb passieren. Das entfernt die letzten festen Partikel und führt zu einer besonders eleganten Konsistenz.
Das Finale: Richtig pürieren und verfeinern
Nach dem Pürieren wird die Sahne hinzugefügt. Ab diesem Moment darf die Suppe nicht mehr kochen. Hohe Temperaturen können dazu führen, dass das Milcheiweiß in der Sahne gerinnt und die Suppe eine grisselige Textur bekommt. Erwärme sie nur noch sanft. Das Abschmecken mit Salz und Pfeffer sollte erst ganz zum Schluss erfolgen. Da die Suppe während des Köchelns an Flüssigkeit verliert und die Aromen sich konzentrieren, würde ein zu frühes Salzen leicht zu einer versalzenen Suppe führen.
Variationen, Lagerung und Meal-Prep für deine Steinpilzsuppe
Mögliche Variationen des Rezepts
Dieses Rezept dient als solide Basis und lässt sich einfach anpassen:
- Vegane Variante: Ersetze die Butter durch zusätzliches Olivenöl oder eine vegane Butteralternative und die Sahne durch eine pflanzliche Kochcreme (z.B. auf Hafer- oder Sojabasis). Achte darauf, eine Creme zu verwenden, die hitzestabil ist.
- Mit einem Schuss Alkohol: Lösche die angebratenen Pilze vor der Zugabe der Brühe mit einem kleinen Schuss (ca. 50 ml) trockenem Weißwein, Sherry oder Madeira ab. Die Säure hebt die Aromen der Pilze zusätzlich hervor.
- Zusätzliche Einlagen: Für mehr Biss kannst du einige der angebratenen Champignonscheiben vor dem Pürieren aus dem Topf nehmen und am Ende als Einlage wieder zur Suppe geben. Auch knusprig gebratene Speckwürfel oder Croutons passen hervorragend.
Aufbewahren, Aufwärmen & Einfrieren
Eine sorgfältige Lagerung erhält die Qualität der Suppe.
- Im Kühlschrank: In einem luftdichten Behälter ist die Suppe 2-3 Tage haltbar. Beim Aufwärmen kann es passieren, dass sich die Emulsion leicht trennt. Erwärme die Suppe langsam bei niedriger Hitze und rühre sie dabei kräftig mit einem Schneebesen durch, um die Cremigkeit wiederherzustellen.
- Einfrieren: Pilzsuppen mit Sahne lassen sich einfrieren, können aber nach dem Auftauen in der Textur leicht grieselig werden. Der beste Weg zum Einfrieren ist, die Suppe vor der Zugabe der Sahne zuzubereiten und zu pürieren. Friere diese Basis ein. Taut sie auf, erwärme sie und rühre erst dann die frische Sahne ein. So bleibt die Textur perfekt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kann ich auch nur frische Pilze für die Suppe verwenden?
Ja, das ist technisch möglich, aber das Ergebnis wird ein anderes sein. Eine Suppe nur aus frischen Champignons hat einen deutlich milderen, weniger komplexen Geschmack. Die getrockneten Steinpilze sind für die tiefe, erdige und intensive Umami-Note verantwortlich. Ohne sie fehlt der Suppe das charakteristische Aroma.
Meine Suppe ist nicht cremig genug, was kann ich tun?
Wenn die Konsistenz nach dem Pürieren noch zu dünn ist, gibt es zwei einfache Methoden. Du kannst die Suppe ohne Deckel noch etwas einköcheln lassen, um die Flüssigkeit zu reduzieren. Eine schnellere Methode ist, 1 Teelöffel Speisestärke mit 2 Esslöffeln kaltem Wasser klümpchenfrei zu verrühren, in die heiße (nicht kochende) Suppe einzurühren und kurz andicken zu lassen.
Was ist Persillade und wozu passt sie noch?
Persillade ist eine klassische französische Würzmischung aus fein gehackter Petersilie und Knoblauch. In dieser Variante wird sie durch Zitronenabrieb ergänzt, was ihr eine zusätzliche Frische verleiht. Sie ist ein universeller Geschmacksverstärker und passt hervorragend zu gegrilltem Fleisch, Fisch, geröstetem Gemüse oder als Würze für Lammgerichte.
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