Rezept: Deftige Tschechische Gulaschsuppe: Ein wärmendes Rezept

Mario Wormuth
Erstellt von: Mario Wormuth
14 Minuten Lesezeit

Eine tschechische Gulaschsuppe, auch bekannt als „Gulášová polévka“, ist mehr als nur eine Mahlzeit – sie ist ein wärmendes, nahrhaftes Gericht, das tief in der mitteleuropäischen Kochtradition verwurzelt ist. Dieses Rezept konzentriert sich auf die essenziellen Techniken, die eine gute von einer herausragenden Gulaschsuppe unterscheiden. Du lernst hier nicht nur die Schritte, sondern auch das kulinarische „Warum“ dahinter: von der perfekten Zwiebelbasis über die richtige Fleischauswahl bis hin zum korrekten Andicken. Das Ergebnis ist eine authentische, sämige und geschmacksintensive Rindergulaschsuppe, die durch ihre Komplexität überzeugt und sich ideal für kalte Tage oder als deftige Hauptmahlzeit eignet. Wir verzichten auf überflüssige Zutaten und konzentrieren uns auf das, was wirklich zählt: Geschmackstiefe und die richtige Textur.

Deftige Tschechische Gulaschsuppe: Ein wärmendes Rezept

Diese deftige tschechische Gulaschsuppe, bekannt als 'Gulášová polévka', ist ein reichhaltiges und wärmendes Gericht. Zartes Rindfleisch, aromatische Gewürze und eine sämige Konsistenz machen sie zum idealen Essen für kalte Tage. Serviert mit frischem Brot, ist sie eine vollwertige Mahlzeit.
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Vorbereitungszeit 25 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde 30 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde 55 Minuten
Portionen 4 Portionen

Kochutensilien

  • 1 Großer Schmortopf oder Dutch Oven
  • 1 Scharfes Kochmesser
  • 1 Kleine Schüssel Zum Anrühren der Mehlschwitze

Zutaten
  

Zutaten für die Suppe

  • 500 g Rindergulasch aus der Wade oder Schulter, in ca. 2 cm große Würfel geschnitten
  • 2 große Zwiebeln fein gehackt
  • 3 Zehen Knoblauch fein gehackt
  • 4 mittelgroße, festkochende Kartoffeln geschält und in ca. 1,5 cm große Würfel geschnitten
  • 1.2 Liter kräftige Rinderbrühe
  • 3 EL edelsüßes Paprikapulver
  • 1 TL gemahlener Kümmel
  • 1 EL getrockneter Majoran
  • 3 EL Sonnenblumenöl oder Schweineschmalz
  • 2 EL Mehl (Type 405) zum Andicken
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack

Anleitungen
 

  • Vorbereitung: Zwiebeln und Knoblauch fein hacken. Kartoffeln schälen und in ca. 1,5 cm große Würfel schneiden. Rindfleisch trocken tupfen.
  • Zwiebeln anbraten: Das Öl oder Schmalz in einem großen Schmortopf bei mittlerer Hitze erhitzen. Die Zwiebelwürfel dazugeben und unter gelegentlichem Rühren langsam goldbraun anbraten. Das dauert etwa 10-12 Minuten und ist entscheidend für den Geschmack.
  • Würzen und Fleisch anbraten: Den Topf kurz vom Herd nehmen, damit das Paprikapulver nicht verbrennt. Paprikapulver und gemahlenen Kümmel zu den Zwiebeln geben und schnell verrühren. Sofort das Rindfleisch hinzufügen, den Topf wieder auf die heiße Platte stellen und das Fleisch von allen Seiten scharf anbraten.
  • Ablöschen und Schmoren: Den gehackten Knoblauch hinzufügen und eine Minute mitbraten. Mit etwa 200 ml der Rinderbrühe ablöschen und den Bratensatz vom Topfboden kratzen. Die restliche Brühe angießen, alles zum Kochen bringen und die Hitze reduzieren. Die Suppe zugedeckt bei niedriger Hitze für mindestens 60 Minuten köcheln lassen, bis das Fleisch beginnt, zart zu werden.
  • Kartoffeln hinzufügen: Nach der ersten Stunde Schmorzeit die Kartoffelwürfel in die Suppe geben und weitere 20-30 Minuten köcheln lassen, bis sowohl Fleisch als auch Kartoffeln gar und weich sind.
  • Suppe andicken: In einer kleinen Schüssel das Mehl mit 4-5 EL kaltem Wasser klümpchenfrei verrühren. Diese Mischung unter ständigem Rühren in die leicht kochende Suppe geben, um sie zu binden.
  • Abschmecken und Servieren: Die Suppe noch 5 Minuten köcheln lassen, bis sie leicht angedickt ist. Den getrockneten Majoran zwischen den Händen zerreiben und in die Suppe geben. Mit Salz und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer kräftig abschmecken. Vor dem Servieren einige Minuten ruhen lassen und heiß mit frischem Brot oder Brötchen servieren.

Notizen

  • Geschmacks-Tipp: Die Gulaschsuppe schmeckt am nächsten Tag aufgewärmt noch aromatischer, da die Gewürze Zeit haben, sich voll zu entfalten.
  • Wichtiger Hinweis zum Paprika: Das Paprikapulver darf nur sehr kurz bei reduzierter Hitze mitrösten, da es sonst bitter wird. Am besten den Topf dafür kurz von der Kochstelle ziehen.
  • Serviervorschlag: Traditionell wird die Suppe mit frischem Bauernbrot oder Roggenbrötchen serviert, um die würzige Flüssigkeit aufzutunken. Ein Klecks Schmand oder saure Sahne passt ebenfalls gut dazu.
  • Eine pikante Variante: Für eine schärfere Note kann ein halber Teelöffel scharfes Paprikapulver (rosenscharf) oder eine Prise Cayennepfeffer mit dem edelsüßen Paprika hinzugefügt werden.
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Das Wichtigste auf einen Blick

  • Schwierigkeit: Mittel
  • Ideal für: Kalte Tage, deftige Hauptmahlzeit für die ganze Familie
  • Besonderheit: Intensive Geschmackstiefe durch eine langsam geschmorte Zwiebelbasis
  • Schlüssel-Tipp: Das Paprikapulver nur kurz bei reduzierter Hitze anrösten, um Bitterstoffe zu vermeiden.

Die Zwiebelbasis: Das Fundament für eine tiefgründige Gulaschsuppe

Die Grundlage jeder authentischen Gulaschsuppe ist nicht das Fleisch, sondern die Zwiebel. Die Art und Weise, wie die Zwiebeln zubereitet werden, entscheidet maßgeblich über die Tiefe und den Charakter des fertigen Gerichts. Der Prozess des langsamen, goldbraunen Anbratens ist keine Nebensächlichkeit, sondern der wichtigste Schritt für eine komplexe Aromenentwicklung. Während dieses Vorgangs, der mindestens 10-12 Minuten dauern sollte, finden komplexe chemische Reaktionen statt: Die Zuckermoleküle in den Zwiebeln karamellisieren und entwickeln süße, nussige und leicht herbe Noten. Lässt du diesen Schritt aus und brätst die Zwiebeln nur glasig, fehlt der Suppe die entscheidende geschmackliche Basis und sie wirkt flach und undifferenziert.

Die Zutaten im Fokus: Warum Qualität und Auswahl entscheidend sind

Eine kurze Zutatenliste bedeutet, dass die Qualität jeder einzelnen Komponente zählt. Besonders beim Fleisch und den Gewürzen gibt es keine Kompromisse.

Das richtige Fleisch für eine zarte Gulaschsuppe

Die Wahl des Fleisches ist fundamental für die Textur. Für eine Gulaschsuppe sind bindegewebsreiche Stücke vom Rind die einzig richtige Wahl. Mageres Fleisch wie Filet oder Hüfte würde beim langen Schmoren trocken und zäh werden. Stücke aus der Wade oder Schulter sind hingegen perfekt geeignet.

Vorteile: Schmorfleisch (Wade, Schulter)

  • Hoher Kollagenanteil: Das Bindegewebe (Kollagen) wandelt sich bei langsamem, feuchtem Garen in weiche Gelatine um.
  • Ergebnis: Das Fleisch wird butterzart und die Suppe erhält eine natürliche Sämigkeit und einen vollmundigen Geschmack.

Nachteile: Kurzbratfleisch (Filet, Hüfte)

  • Wenig Bindegewebe: Diese Stücke sind mager und für schnelles, heißes Anbraten gedacht.
  • Ergebnis: Bei langem Schmoren verlieren sie Feuchtigkeit, die Muskelfasern ziehen sich zusammen und das Fleisch wird trocken und zäh.

Gewürze und Fett: Die Aromaträger

Die drei Hauptgewürze – Paprikapulver, Kümmel und Majoran – bilden das aromatische Rückgrat der tschechischen Küche.

  • Edelsüßes Paprikapulver: Es liefert nicht nur die charakteristische rote Farbe, sondern auch ein mildes, süßliches und fruchtiges Aroma. Verwende ein hochwertiges, frisches Pulver, da altes Paprikapulver staubig und fad schmeckt.
  • Gemahlener Kümmel: Er verleiht der Suppe eine erdige, leicht herbe Note und unterstützt traditionell die Verdauung bei deftigen Speisen.
  • Majoran: Dieses Kraut wird erst am Ende hinzugefügt, da seine ätherischen Öle flüchtig sind. Das Zerreiben zwischen den Händen bricht die Zellwände auf und setzt das Aroma maximal frei.
  • Fett (Schmalz oder Öl): Schweineschmalz liefert ein traditionelleres, runderes Aroma. Sonnenblumenöl ist eine neutrale Alternative. Das Fett ist nicht nur zum Anbraten da, sondern auch ein entscheidender Geschmacksträger, da viele Aromen der Gewürze fettlöslich sind.

Die Zubereitung gemeistert: Techniken für ein perfektes Ergebnis

Das Geheimnis einer perfekten Gulaschsuppe liegt in der Beherrschung weniger, aber entscheidender Kochtechniken. Geduld ist hierbei dein wichtigster Verbündeter.

Technik 1: Paprika richtig anrösten

Das Hinzufügen des Paprikapulvers ist ein kritischer Moment. Paprika enthält Zucker, der bei zu hoher Hitze schnell verbrennt und unangenehm bittere Aromen entwickelt. Dies kann das gesamte Gericht ruinieren.

Wichtiger Hinweis

Nimm den Topf immer kurz von der heißen Herdplatte, bevor du das Paprikapulver zu den heißen Zwiebeln gibst. So kontrollierst du die Temperatur und verhinderst das Verbrennen. Das Pulver nur wenige Sekunden unter Rühren anrösten und sofort mit dem Fleisch oder Flüssigkeit „ablöschen“.

Technik 2: Langsames Schmoren für zartes Fleisch

Nach dem scharfen Anbraten des Fleisches (was durch die Maillard-Reaktion für wichtige Röststoffe sorgt) muss die Temperatur drastisch reduziert werden. Das Fleisch sollte in der Brühe nur sanft köcheln (simmern), niemals sprudelnd kochen. Bei zu hoher Temperatur ziehen sich die Muskelfasern zusammen und das Fleisch wird trotz langer Garzeit zäh. Das Ziel ist eine niedrige, konstante Gartemperatur über einen langen Zeitraum, um das Kollagen in Gelatine umzuwandeln.

Technik 3: Richtiges Binden der Suppe

Eine tschechische Gulaschsuppe hat eine leicht sämige, aber nicht dicke Konsistenz. Die Bindung erfolgt traditionell mit einer Mehl-Wasser-Mischung (auch „Einbrenn“ oder Slurry genannt).

Profi-Tipp

Rühre das Mehl immer mit kaltem Wasser klümpchenfrei an, bevor du es in die heiße Suppe gibst. Würdest du das Mehl direkt in die Suppe streuen, würde die Stärke an der Oberfläche der Klümpchen sofort verkleistern und das Innere trocken einschließen – das Ergebnis wären unschöne Mehlklumpen.

Variationen, Lagerung und Meal-Prep

Eine Gulaschsuppe ist ein ideales Gericht, um es vorzubereiten. Die Aromen verbinden sich über Nacht und der Geschmack wird noch intensiver.

Mögliche Variationen

  • Mit Gemüse: Ergänze das Rezept um gewürfelte Karotten, Sellerie oder Paprika, die du zusammen mit den Zwiebeln anbrätst.
  • Rauchige Note: Verwende einen Teelöffel geräuchertes Paprikapulver (Pimentón de la Vera) zusätzlich zum edelsüßen für eine rauchige Tiefe.
  • Leichte Schärfe: Eine Prise scharfes Paprikapulver oder Cayennepfeffer sorgt für eine angenehme Wärme.

Aufbewahren, Aufwärmen & Einfrieren

  • Aufbewahren: Die abgekühlte Gulaschsuppe hält sich in einem luftdichten Behälter bis zu 3 Tage im Kühlschrank. Sie schmeckt am zweiten Tag oft noch besser.
  • Aufwärmen: Erwärme die Suppe langsam bei mittlerer Hitze in einem Topf. Nicht kochen lassen, da die Kartoffeln sonst zu mehlig werden können.
  • Einfrieren: Die Gulaschsuppe lässt sich gut einfrieren. Beachte jedoch, dass die Kartoffeln nach dem Auftauen eine leicht weichere, wässrigere Textur haben können. Friere sie in portionierbaren Behältern für bis zu 3 Monate ein.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Tschechischen Gulaschsuppe

Warum ist mein Fleisch zäh geworden?

Zähes Fleisch hat meist zwei Ursachen: Entweder wurde das falsche, zu magere Fleischstück verwendet (siehe Tabelle oben) oder die Suppe wurde bei zu hoher Temperatur gekocht statt sanft geschmort. Reduziere die Hitze auf ein Minimum, sodass die Flüssigkeit nur leicht simmert.

Kann ich die Suppe auch ohne Mehl andicken?

Ja. Eine Möglichkeit ist, eine der gekochten Kartoffeln mit einer Gabel zu zerdrücken und wieder in die Suppe zu rühren. Die freigesetzte Stärke der Kartoffel sorgt für eine leichte, natürliche Bindung. Das Ergebnis ist jedoch weniger sämig als bei der Verwendung von Mehl.

Meine Gulaschsuppe schmeckt bitter. Was habe ich falsch gemacht?

Bitterkeit in einer Gulaschsuppe ist fast immer ein Zeichen dafür, dass das Paprikapulver verbrannt ist. Dies passiert, wenn es bei zu hoher Hitze oder zu lange geröstet wird. Achte penibel darauf, den Topf von der Platte zu nehmen, bevor du das Pulver hinzugibst.

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