Dieser Zitronen Holunder Gin Spritz ist mehr als nur ein weiterer Sommerdrink. Er ist eine präzise komponierte Balance aus floraler Süße, herber Kräuternote und spritziger Säure. Der Schlüssel liegt in der Zubereitung eines hausgemachten Rosmarinsirups, der dem Cocktail eine unvergleichliche aromatische Tiefe verleiht, die gekaufte Produkte nicht erreichen. In diesem Beitrag erhältst Du nicht nur das exakte Rezept, sondern auch das technische Wissen, um die einzelnen Komponenten perfekt aufeinander abzustimmen. Wir erklären Dir, warum das kräftige Schütteln der Basis entscheidend ist, welche Rolle die Temperatur der Zutaten spielt und wie Du durch die richtige Garnitur das Geschmackserlebnis optimierst. Bereite Dich darauf vor, einen Gin Spritz auf einem neuen Level zu mixen – mit klaren Anweisungen und fundiertem Hintergrundwissen für ein garantiert beeindruckendes Ergebnis.

Eleganter Zitronen Holunder Gin Spritz
Zutaten
Für den Rosmarinsirup
- 100 g Zucker
- 100 ml Wasser
- 2 große frische Rosmarinzweige
Für den Cocktail
- 120 ml Dry Gin Gut gekühlt
- 300 ml Prosecco, Brut Sehr gut gekühlt
- 80 ml Holunderblütensirup Alternativ Holunderblütenlikör
- 60 ml frisch gepresster Zitronensaft von ca. 2 Bio-Zitronen
- 1 Handvoll große Eiswürfel
Für die Garnitur
- 4 kleine frische Rosmarinzweige
- 4 Zitronenzesten von einer Bio-Zitrone
Anleitungen
- Rosmarinsirup vorbereiten: In einem kleinen Topf 100 g Zucker und 100 ml Wasser bei mittlerer Hitze erwärmen. Rühren, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Die 2 großen Rosmarinzweige hinzufügen, die Hitze reduzieren und den Sirup für ca. 5 Minuten sanft köcheln lassen. Den Topf vom Herd nehmen und den Sirup mit dem Rosmarin darin für mindestens 30 Minuten ziehen und vollständig abkühlen lassen (dies ist in der Kochzeit inbegriffen). Anschließend die Rosmarinzweige entfernen.
- Gläser vorbereiten: Vier elegante Cocktailgläser (z.B. Coupette- oder Weingläser) für ca. 10-15 Minuten ins Gefrierfach stellen, damit sie für den perfekten Genuss eiskalt sind.
- Cocktail-Basis mixen: Einen Cocktail-Shaker zur Hälfte mit Eiswürfeln füllen. 120 ml Gin, 80 ml Holunderblütensirup, 60 ml frisch gepressten Zitronensaft und 40 ml des abgekühlten Rosmarinsirups (Rest aufbewahren) in den Shaker geben.
- Kräftig schütteln: Den Shaker fest verschließen und für ca. 15-20 Sekunden kräftig schütteln, bis die Außenseite des Shakers eiskalt und beschlagen ist. Dies sorgt für die ideale Temperatur und Vermischung der Aromen.
- Abseihen und aufgießen: Die eiskalte Mischung durch ein Barsieb (Strainer) gleichmäßig in die vorbereiteten, gekühlten Gläser abseihen.
- Mit Prosecco vollenden: Jedes Glas vorsichtig und langsam mit dem gut gekühlten Prosecco aufgießen, um die Kohlensäure zu erhalten. Kurz und sanft umrühren, falls gewünscht.
- Garnieren und Servieren: Jedes Glas mit einem kleinen, frischen Rosmarinzweig und einer frisch geschnittenen Zitronenzeste garnieren. Die Zeste vorher leicht über dem Glas knicken, um die ätherischen Öle freizusetzen und dem Drink ein zusätzliches Duftaroma zu verleihen. Sofort servieren und genießen!
Notizen
Tipps für den perfekten Gin Spritz
- Die Wahl des Gins: Ein klassischer London Dry Gin mit deutlichen Wacholdernoten harmoniert am besten mit dem Holunder und Rosmarin. Experimentieren Sie aber auch gerne mit floraleren oder zitruslastigeren Gins.
- Prosecco ist Trumpf: Verwenden Sie einen trockenen (Brut) Prosecco, da der Cocktail durch den Sirup bereits eine gewisse Süße erhält. Der Prosecco sollte eiskalt sein, um die Spritzigkeit zu maximieren.
- Vorbereitung ist alles: Sie können den Rosmarinsirup bereits am Vortag zubereiten und im Kühlschrank aufbewahren. Auch die Cocktail-Basis (ohne Eis und Prosecco) kann einige Stunden im Voraus gemischt und gekühlt werden. So müssen Sie bei Ankunft der Gäste nur noch shaken und aufgießen.
Variationen des Rezepts
Lust auf Abwechslung? Probieren Sie diese köstlichen Varianten:- Kräuter-Tausch: Anstelle von Rosmarin können Sie auch Thymian oder Basilikum für den Sirup verwenden.
- Zitrus-Twist: Ersetzen Sie den Zitronensaft durch frischen Grapefruit- oder Limettensaft für eine andere Geschmacksnote.
- Likör statt Sirup: Wenn Sie Holunderblütenlikör (z.B. St-Germain) verwenden, reduzieren Sie die Menge des Rosmarinsirups leicht, da der Likör oft süßer ist. Beginnen Sie mit 20 ml Sirup und schmecken Sie ab.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Schwierigkeit: Mittel (aufgrund der Sirup-Herstellung)
- Ideal für: Aperitif, Sommerabende, festliche Anlässe
- Besonderheit: Aromatische Komplexität durch hausgemachten Rosmarinsirup
- Schlüssel-Tipp: Das konsequente Kühlen von Gläsern und flüssigen Zutaten ist für die Textur und den Geschmack entscheidend.
Warum dieses Rezept überzeugt: Die Balance von Süße, Säure und Kräutern
Ein herausragender Cocktail entsteht durch das perfekte Zusammenspiel der Grundgeschmäcker. Bei diesem Zitronen Holunder Gin Spritz wird diese Balance meisterhaft erreicht. Anstatt nur auf die offensichtliche Kombination von Holunder und Zitrone zu setzen, führen wir mit dem Rosmarinsirup eine dritte, entscheidende Geschmacksebene ein. Der hausgemachte Sirup liefert nicht nur Süße, sondern auch eine warme, harzige und komplexe Kräuternote. Diese bildet den idealen Gegenpol zur floralen Leichtigkeit des Holunderblütensirups und der spitzen, frischen Säure des Zitronensafts. Der Gin dient als kräftiges Rückgrat, das alle Aromen zusammenhält. Das Ergebnis ist kein simpler, süßer Drink, sondern ein vielschichtiger und eleganter Aperitif, der den Gaumen stimuliert, anstatt ihn zu überfordern.
Die Zutaten im Fokus: Qualität als Schlüssel zum Geschmack
Die Qualität jeder einzelnen Zutat hat einen direkten Einfluss auf das Endergebnis. Eine unüberlegte Wahl kann die Balance des gesamten Cocktails stören. Hier erfährst Du, worauf es ankommt.
Der Gin: Die klare Basis
Für diesen Spritz ist ein klassischer Dry Gin oder London Dry Gin die optimale Wahl. Diese Ginsorten zeichnen sich durch ein dominantes Wacholderaroma und einen geringen Zuckergehalt aus. Sie bieten eine neutrale, aber charakterstarke alkoholische Basis, die die feinen Noten von Holunder, Zitrone und Rosmarin nicht überdeckt, sondern unterstützt. Ein zu experimenteller oder „New Western Style“ Gin mit starken floralen oder fruchtigen Eigengeschmäckern würde hier mit den anderen Aromen konkurrieren und die Harmonie stören.
Holunderblütensirup vs. Holunderblütenlikör
Du hast die Wahl zwischen Sirup und Likör. Beide funktionieren, führen aber zu leicht unterschiedlichen Ergebnissen. Die Entscheidung hängt von Deiner Präferenz bezüglich Alkoholgehalt und Süße ab.
Vorteile Holunderblütensirup
- Alkoholfrei: Gibt Dir die volle Kontrolle über den Alkoholgehalt des finalen Drinks.
- Intensive Süße: Balanciert die Säure des Zitronensafts und die Bitterstoffe des Gins präzise aus.
- Leichte Verfügbarkeit: In den meisten Supermärkten zu finden.
Vorteile Holunderblütenlikör (z.B. St-Germain)
- Komplexeres Aroma: Liköre sind oft komplexer und weniger eindimensional süß als Sirups.
- Geringerer Zuckergehalt: Führt zu einem trockeneren, herberen Cocktail.
- Zusätzliche Tiefe: Der Alkohol im Likör agiert als zusätzlicher Geschmacksträger.
Für das hier vorgestellte Rezept empfehlen wir Holunderblütensirup, da seine Süße für die perfekte Balance mit dem hausgemachten Rosmarinsirup und dem frischen Zitronensaft sorgt.
Säure und Kräuter: Die Frischegaranten
Verwende ausschließlich frisch gepressten Zitronensaft. Der Unterschied zu Saft aus der Flasche ist fundamental. Frisch gepresster Saft enthält flüchtige ätherische Öle aus der Schale, die dem Drink eine lebendige, helle und duftende Säure verleihen. Gekaufter Saft schmeckt oft flach, oxidiert und kann durch Pasteurisation oder Konservierungsstoffe einen metallischen Beigeschmack haben. Dasselbe gilt für den Rosmarin: Frische Zweige sind für die Herstellung des Sirups unerlässlich, da sie ihre ätherischen Öle beim Erhitzen und Ziehenlassen optimal abgeben. Getrockneter Rosmarin würde ein dumpfes, heuartiges Aroma erzeugen.
Die Zubereitung gemeistert: Techniken für einen perfekten Spritz
Die korrekte Technik ist genauso wichtig wie die Zutaten. Befolge diese Schritte präzise, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Technik 1: Der hausgemachte Rosmarinsirup
Das Kochen des eigenen Sirups ist der entscheidende Schritt für die aromatische Tiefe. Das Erwärmen von Zucker und Wasser löst den Zucker vollständig auf und schafft eine stabile Basis. Das anschließende sanfte Köcheln mit dem Rosmarin ist der Prozess der Extraktion: Die Hitze bricht die Zellwände des Rosmarins auf und setzt seine Öle frei. Die wichtigste Phase ist jedoch das Ziehenlassen im abkühlenden Sirup. Während dieser Zeit findet die Infusion statt, bei der die Aromen tief in den Sirup übergehen. Ein zu kurzes Ziehenlassen führt zu einem flachen, wässrigen Sirup.
Profi-Tipp
Bereite direkt die doppelte Menge Rosmarinsirup zu. In einer sauberen, luftdicht verschlossenen Flasche hält er sich im Kühlschrank problemlos 2-3 Wochen. Du kannst ihn hervorragend für Limonaden, Eistee oder zum Verfeinern von anderen Cocktails wie einem Gin Tonic verwenden.
Technik 2: Das kräftige Schütteln („Shaken“)
Das Schütteln der Basis (Gin, Sirups, Zitronensaft) mit Eis ist nicht nur zum Mischen da. Dieser Schritt hat drei wesentliche Funktionen:
1. Kühlen: Der Kontakt mit dem Eis kühlt die Flüssigkeit extrem schnell auf die ideale Trinktemperatur nahe 0 °C.
2. Verwässerung: Ein kleiner Teil des Eises schmilzt, was gewollt ist. Diese Schmelzwasser-Verwässerung bindet die Aromen, mildert die Schärfe des Alkohols und macht den Drink weicher und runder.
3. Textur: Durch das kräftige Schütteln werden winzige Luftbläschen in die Flüssigkeit eingearbeitet, was dem Cocktail eine seidige, leicht schaumige Textur verleiht.
Wichtiger Hinweis
Schüttle die Basis niemals zusammen mit dem Prosecco! Die Kohlensäure würde im Shaker einen extremen Druck aufbauen, der zum unkontrollierten Öffnen oder Bersten des Shakers führen kann. Der Prosecco wird immer erst zum Schluss vorsichtig aufgegossen.
Technik 3: Die Garnitur als Aromen-Booster
Die Garnitur ist kein reines Dekorationselement, sondern der finale aromatische Akzent. Wenn Du die Zitronenzeste über dem Glas knickst, werden die in der Schale enthaltenen ätherischen Öle freigesetzt. Dieser feine Öl-Nebel legt sich auf die Oberfläche des Drinks und sorgt dafür, dass Du bei jedem Schluck zuerst ein intensives Zitrusaroma riechst. Dies beeinflusst die gesamte Geschmackswahrnehmung positiv. Der frische Rosmarinzweig im Glas gibt während des Trinkens kontinuierlich sein harziges Aroma ab und rundet das Erlebnis ab.
Anpassung und Vorbereitung: Variationen und Lagerung
Mögliche Variationen des Rezepts
Dieses Rezept dient als exzellente Grundlage, die Du nach Deinem Geschmack anpassen kannst:
- Andere Kräuter: Ersetze den Rosmarin im Sirup durch Thymian für eine erdigere Note oder durch Basilikum für ein frisches, pfeffriges Aroma.
- Anderer Schaumwein: Statt Prosecco kannst Du auch einen trockenen Crémant, Cava oder sogar einen trockenen deutschen Winzersekt verwenden. Dies verändert das Perlenspiel und die Säurestruktur des Drinks.
- Alkoholfreie Version: Ersetze den Gin durch einen hochwertigen alkoholfreien Gin-Ersatz und den Prosecco durch alkoholfreien Sekt oder hochwertiges Tonic Water. Alle anderen Schritte bleiben identisch.
Aufbewahren und Vorbereiten
Der fertig gemixte Zitronen Holunder Gin Spritz sollte immer frisch zubereitet und sofort serviert werden. Eine Lagerung ist nicht möglich, da die Kohlensäure entweicht und die Textur durch das schmelzende Eis zerstört würde. Du kannst jedoch Komponenten vorbereiten, um bei Bedarf schnell zu sein:
- Rosmarinsirup: Wie oben beschrieben, kannst Du den Sirup bis zu 3 Wochen im Kühlschrank lagern.
- Zitronensaft: Presse den Saft maximal ein paar Stunden im Voraus und lagere ihn luftdicht verschlossen im Kühlschrank. Für das beste Aroma ist das Pressen direkt vor der Zubereitung jedoch unübertroffen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kann ich auch gekauften Rosmarinsirup verwenden?
Ja, das ist grundsätzlich möglich, um Zeit zu sparen. Du solltest Dir jedoch bewusst sein, dass gekaufte Sirups oft ein weniger intensives und natürliches Aroma haben als ein frisch zubereiteter. Der hausgemachte Sirup ist der Schlüssel zur besonderen Komplexität dieses Cocktails. Wenn Du gekauften Sirup verwendest, schmecke die Mischung vor dem Aufgießen mit Prosecco ab und passe die Menge gegebenenfalls an.
Welcher Gin eignet sich am besten für diesen Spritz?
Ein klassischer London Dry Gin ist die beste Wahl. Marken wie Tanqueray, Beefeater oder Bombay Sapphire bieten das nötige Wacholder-Rückgrat, ohne den Drink mit anderen Aromen zu überladen. Vermeide stark aromatisierte oder gesüßte Gins („Flavoured Gins“), da diese die feine Balance zwischen Holunder, Zitrone und Rosmarin stören würden.
Mein Cocktail ist nicht kalt genug. Was habe ich falsch gemacht?
Die Temperatur ist entscheidend für einen erfrischenden Spritz. Wenn Dein Drink zu warm ist, liegt es wahrscheinlich an einem dieser Punkte: 1. Die Gläser wurden nicht vorgekühlt. Ein warmes Glas erwärmt den Drink sofort. 2. Die Zutaten (Gin, Prosecco) waren nicht kalt genug. Lagere sie vor der Verwendung mehrere Stunden im Kühlschrank. 3. Du hast zu wenig Eis im Shaker verwendet oder nicht lange genug geschüttelt. Der Shaker muss zu mindestens zwei Dritteln mit Eis gefüllt sein und so lange geschüttelt werden, bis die Außenseite eiskalt und beschlagen ist.
Kann ich den Cocktail auch alkoholfrei zubereiten?
Ja, eine alkoholfreie Variante dieses Cocktails ist problemlos möglich und schmeckt ebenfalls hervorragend. Ersetze dafür den Dry Gin durch eine alkoholfreie Gin-Alternative und den Prosecco durch einen guten alkoholfreien Sekt. Die Mengenverhältnisse und Zubereitungsschritte für Sirup, Zitronensaft und das Shaken bleiben exakt gleich. So erhältst Du einen ebenso komplexen und erfrischenden Drink ohne Alkohol.