Ein saftiges Flanksteak, auf den Punkt gegrillt und mit einer würzigen Chimichurri Verde serviert, ist ein Gericht von beeindruckender Einfachheit und intensivem Geschmack. Dieses Rezept konzentriert sich auf die wesentlichen Techniken, die ein gutes Steak zu einem herausragenden machen. Du lernst hier nicht nur, wie man ein Flanksteak perfekt zubereitet, sondern auch, wie die frische, säurebetonte Kräutersauce das reiche Fleischaroma optimal ergänzt. Wir behandeln die entscheidenden Schritte – von der Auswahl des richtigen Fleischstücks über die korrekte Grilltechnik bis hin zum unverzichtbaren Ruhen und dem richtigen Aufschneiden. Dieser Beitrag liefert dir das fundierte Wissen, um dieses argentinisch inspirierte Gericht präzise und wiederholbar zu meistern und die physikalischen Prozesse hinter jedem Schritt zu verstehen.

Saftiges Flanksteak mit würzigem Chimichurri Verde
Kochutensilien
- 1 Grill oder gusseiserne Grillpfanne
- 1 Scharfes Kochmesser
- 1 Mittelgroße Schüssel
Zutaten
Für das Chimichurri Verde
- 1 Bund glatte Petersilie, fein gehackt (ca. 60g)
- 2 EL frische Oreganoblätter, fein gehackt Alternativ 2 TL getrockneter Oregano
- 3-4 Knoblauchzehen, sehr fein gehackt oder gepresst
- 1 kleine Schalotte, sehr fein gewürfelt
- 1 TL rote Chiliflocken Menge nach gewünschter Schärfe anpassen
- 80 ml hochwertiges Olivenöl extra vergine
- 3 EL Rotweinessig
Für das Steak
- 800 g Flanksteak am Stück Alternativ Rinderhüfte oder Skirt Steak
- 1 EL grobes Meersalz
- 1 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Anleitungen
- Chimichurri vorbereiten: In einer mittelgroßen Schüssel die fein gehackte Petersilie, Oregano, Knoblauch, Schalottenwürfel und Chiliflocken vermischen. Den Rotweinessig hinzufügen und unterrühren. Langsam das Olivenöl einfließen lassen und dabei stetig rühren, bis eine emulgierte Sauce entsteht. Mit einer Prise Salz abschmecken und für mindestens 15-20 Minuten (oder länger im Kühlschrank) ziehen lassen, damit sich die Aromen verbinden.
- Steak vorbereiten: Das Flanksteak etwa 30 Minuten vor dem Grillen aus dem Kühlschrank nehmen, damit es Raumtemperatur annehmen kann. Mit Küchenpapier gründlich trocken tupfen. Großzügig von beiden Seiten mit grobem Meersalz und frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer einreiben.
- Steak grillen: Den Grill oder die Grillpfanne auf hohe Hitze vorheizen. Das Steak auf den heißen Rost legen und für ca. 4-6 Minuten pro Seite grillen für einen rosa Kern (medium rare). Die genaue Zeit hängt von der Dicke des Steaks und der Hitze des Grills ab. Wenden Sie das Steak nur einmal, um eine schöne Kruste zu erhalten.
- Steak ruhen lassen: Das gegrillte Steak vom Grill nehmen und auf ein Schneidebrett legen. Locker mit Alufolie abdecken und für 10 Minuten ruhen lassen. Dieser Schritt ist entscheidend, damit sich die Fleischsäfte wieder im Muskel verteilen und das Steak saftig bleibt.
- Aufschneiden und servieren: Das geruhte Steak mit einem scharfen Messer quer zur Faser in dünne Tranchen schneiden. Die Steaktranchen auf einer Servierplatte anrichten und großzügig mit dem vorbereiteten Chimichurri Verde beträufeln. Sofort servieren.
Notizen
- Fleischauswahl: Anstelle von Flanksteak eignen sich auch Skirt Steak, Sirloin oder ein dünn geschnittenes Rumpsteak hervorragend für dieses Rezept. Achten Sie auf eine gute Marmorierung.
- Chimichurri im Voraus: Die Chimichurri-Sauce schmeckt noch aromatischer, wenn sie 1-2 Stunden oder sogar über Nacht im Kühlschrank durchzieht. Nehmen Sie sie ca. 30 Minuten vor dem Servieren aus dem Kühlschrank.
- Garpunkt bestimmen: Für ein präzises Ergebnis empfiehlt sich ein Fleischthermometer. Für Medium Rare streben Sie eine Kerntemperatur von 54-56°C an.
- Richtig schneiden: Das Schneiden quer zur Faser ist bei Flanksteak besonders wichtig, um die langen Muskelfasern zu durchbrechen und ein zartes Esserlebnis zu garantieren.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Schwierigkeit: Mittel
- Ideal für: Grillabende & Liebhaber von kräftigen Aromen
- Besonderheit: Intensiver Fleischgeschmack trifft auf frische, säurebetonte Kräutersauce
- Schlüssel-Tipp: Das Steak unbedingt quer zur Faser aufschneiden, um die Zartheit zu garantieren.
Warum Flanksteak und Chimichurri die perfekte Kombination sind
Die Verbindung von gegrilltem Flanksteak und Chimichurri Verde ist ein Paradebeispiel für kulinarische Harmonie. Das Flanksteak, ein magerer, aber geschmacksintensiver Cut aus dem Bauchmuskel des Rindes, besitzt eine feste Textur und ein ausgeprägtes Rindfleischaroma. Die Herausforderung bei diesem Stück liegt in seiner langen Faserstruktur, die bei falscher Zubereitung zu einem zähen Ergebnis führen kann.
Hier kommt das Chimichurri ins Spiel. Die Sauce basiert auf frischen Kräutern, Knoblauch, hochwertigem Olivenöl und einem entscheidenden Element: Rotweinessig. Die Säure des Essigs erfüllt eine doppelte Funktion: Sie durchdringt die Dichte des Fleisches, wirkt als natürlicher Geschmacksverstärker und sorgt für eine erfrischende Balance zum reichen, durch die Maillard-Reaktion entstandenen Röstaroma des Steaks. Das Olivenöl und die Kräuter fügen eine komplexe, würzige Note hinzu, die das Geschmacksprofil abrundet, ohne das Fleischaroma zu überdecken.
Zutatenqualität als Fundament: Die Wahl von Fleisch und Kräutern
Bei einem Rezept mit wenigen, aber prägnanten Zutaten ist deren Qualität nicht nur wünschenswert, sondern entscheidend für das Endergebnis. Jeder Bestandteil hat eine spezifische Funktion, und minderwertige Produkte können das gesamte Gericht beeinträchtigen.
Das Flanksteak – mehr als nur ein Stück Fleisch
Das Flanksteak (franz. Bavette) ist ein Muskel, der viel arbeitet und daher stark durchblutet ist. Das Resultat ist ein intensiver, eisenhaltiger Geschmack, aber auch eine grobe Faserstruktur. Die Qualität des Fleisches, insbesondere die Reifung (Dry-Aged oder Wet-Aged), hat direkten Einfluss auf Zartheit und Aroma.
Wenn Flanksteak nicht verfügbar ist, gibt es Alternativen, die jedoch unterschiedliche Eigenschaften aufweisen:
| Fleisch-Cut | Eigenschaften | Zubereitungshinweis |
|---|---|---|
| Flanksteak (Bavette) | Mager, sehr geschmacksintensiv, lange, klare Fasern. | Heiß und schnell grillen (medium rare). Unbedingt quer zur Faser schneiden. |
| Skirt Steak (Saumfleisch) | Fettiger, noch intensiver im Geschmack, sehr grobfaserig. | Noch heißer und kürzer grillen. Eignet sich hervorragend zum Marinieren. |
| Rinderhüfte (Sirloin) | Zarter und magerer als Flank, aber auch milder im Geschmack. | Kann etwas länger gegrillt werden, verzeiht mehr als Flank. |
Das Herz des Chimichurri – Frische Kräuter und hochwertiges Öl
Ein authentisches Chimichurri Verde lebt von der Frische seiner Komponenten. Die Verwendung von getrockneten Kräutern ist hier keine adäquate Alternative für die Petersilie, da die ätherischen Öle und die frische Textur verloren gehen. Beim Oregano ist frischer ebenfalls vorzuziehen, getrockneter ist aber eine akzeptable Notlösung.
- Glatte Petersilie: Sie ist die Basis und liefert ein frisches, leicht pfeffriges Aroma. Krauspetersilie hat eine andere Textur und ein weniger intensives Aroma und ist daher weniger geeignet.
- Hochwertiges Olivenöl extra vergine: Es dient nicht nur als Emulgator, sondern ist ein zentraler Geschmacksträger. Ein fruchtiges, leicht bitteres Öl ergänzt die Kräuter ideal. Ein minderwertiges Öl kann einen ranzigen oder faden Beigeschmack hinterlassen.
- Rotweinessig: Er liefert die notwendige Säure, um die Fettigkeit des Öls und den Reichtum des Fleisches auszugleichen. Die Qualität des Essigs ist entscheidend; ein billiger, scharfer Essig würde die feinen Kräuteraromen dominieren.
Die entscheidenden Techniken für ein perfektes Flanksteak
Die Zubereitung eines Flanksteaks ist ein Prozess, bei dem drei Phasen über Erfolg oder Misserfolg entscheiden: die Vorbereitung, der Grillvorgang und die Ruhephase.
Die richtige Vorbereitung: Raumtemperatur und Trockenheit
Das Steak 30 Minuten vor dem Grillen aus dem Kühlschrank zu nehmen, ist kein Mythos. Ein kaltes Steak gart ungleichmäßig. Die Hitze muss zuerst den kalten Kern durchdringen, was dazu führt, dass die äußeren Schichten bereits übergaren, während die Mitte noch roh ist. Ein Steak mit Raumtemperatur gart schneller und gleichmäßiger.
Das gründliche Trockentupfen der Oberfläche ist ebenso kritisch. Feuchtigkeit ist der Feind einer guten Kruste. Wasser auf der Oberfläche verdampft bei Hitze und kühlt das Fleisch lokal ab (Verdunstungskälte). Dies verhindert die für Geschmack und Textur essenzielle Maillard-Reaktion – die chemische Reaktion zwischen Aminosäuren und reduzierenden Zuckern, die die braune Kruste und die Röstaromen erzeugt. Eine trockene Oberfläche ist die Voraussetzung für eine perfekte Kruste.
Profi-Tipp
Salze das Flanksteak großzügig direkt vor dem Grillen. Wenn du es zu früh salzt (z.B. Stunden vorher), entzieht das Salz durch Osmose zu viel Wasser von der Oberfläche, was zwar eine trockene Oberfläche begünstigt, aber auch die Fleischstruktur verändern kann. Für diesen schnellen Grillprozess ist das Salzen kurz vorher optimal.
Der Grillprozess: Hohe Hitze für maximale Röstaromen
Ein Flanksteak profitiert von hoher, direkter Hitze. Ziel ist es, in kurzer Zeit eine kräftige Kruste zu erzeugen, während der Kern rosa und saftig (medium rare, ca. 54-56°C Kerntemperatur) bleibt. Langes Garen bei niedriger Temperatur würde die Muskelfasern austrocknen und das Steak zäh machen. Wende das Steak nur einmal. Ständiges Wenden verhindert, dass sich eine durchgehende, gleichmäßige Kruste bilden kann, da die Oberfläche immer wieder von der Hitzequelle entfernt wird.
Das Geheimnis der Saftigkeit: Die Ruhephase ist Pflicht
Dieser Schritt ist der am häufigsten unterschätzte und doch einer der wichtigsten. Während des Grillens ziehen sich die Muskelfasern durch die Hitze zusammen und pressen den Fleischsaft in die Mitte des Steaks.
Wichtiger Hinweis
Schneidest du das Steak direkt nach dem Grillen an, tritt der unter Druck stehende Saft sofort aus und das Ergebnis ist ein trockenes Stück Fleisch auf einem nassen Schneidebrett. Während der 10-minütigen Ruhephase entspannen sich die Muskelfasern wieder und die Säfte können sich gleichmäßig im gesamten Steak verteilen. Das Steak locker mit Alufolie abzudecken, hält es warm, ohne dass sich Kondenswasser bildet und die Kruste aufweicht.
Anpassungen, Lagerung und Meal-Prep für dein Flanksteak
Ein gutes Rezept bietet auch Flexibilität. Sowohl das Chimichurri als auch das Steak lassen sich anpassen und Reste intelligent weiterverwenden.
Mögliche Variationen
- Chimichurri anpassen: Füge für eine zusätzliche frische Note einen halben Bund gehackten Koriander hinzu. Für eine rauchigere, tiefere Variante kannst du eine Prise geräuchertes Paprikapulver (Pimentón de la Vera) ergänzen.
- Andere Garmethoden: Wenn kein Grill verfügbar ist, leistet eine schwere Gusseisenpfanne exzellente Dienste. Erhitze sie stark mit etwas hoch erhitzbarem Öl (z.B. Raps- oder Sonnenblumenöl) und brate das Steak scharf von beiden Seiten an.
- Marinieren: Obwohl dieses Rezept auf den reinen Fleischgeschmack setzt, kann Flanksteak von einer Marinade profitieren. Eine einfache Marinade aus einem Teil des Chimichurri, in der das Steak 1-2 Stunden liegt, macht es noch aromatischer.
Aufbewahren, Aufwärmen & Einfrieren
Reste von Flanksteak sind vielseitig einsetzbar, erfordern aber die richtige Handhabung, um die Qualität zu erhalten.
- Aufbewahren: Lagere das aufgeschnittene Steak und das Chimichurri immer getrennt in luftdichten Behältern im Kühlschrank. So bleibt das Steak fest und die Sauce frisch. Haltbarkeit: ca. 2-3 Tage.
- Aufwärmen: Erhitze die dünnen Steaktranchen niemals in der Mikrowelle, da sie dadurch gummiartig und durchgegart werden. Die beste Methode ist, sie kurz in einer heißen Pfanne mit einem Tropfen Öl oder Butter zu schwenken oder sie kalt zu verwenden, zum Beispiel in einem Salat oder auf einem Sandwich.
- Einfrieren: Chimichurri lässt sich hervorragend einfrieren, zum Beispiel in Eiswürfelformen für eine einfache Portionierung. Gekochtes Steak einzufrieren ist möglich, aber nicht ideal. Beim Auftauen verliert es an Saftigkeit und die Textur leidet. Wenn du es dennoch tust, taue es langsam im Kühlschrank auf.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie erkenne ich, dass mein Flanksteak gar ist?
Die exakte Grillzeit hängt von der Dicke des Steaks und der Hitze deines Grills ab. Verlasse dich nicht nur auf die Uhr. Die zuverlässigste Methode ist die Verwendung eines Fleischthermometers. Für ein rosa Ergebnis (medium rare) zielst du auf eine Kerntemperatur von 54-56 °C. Alternativ kannst du den Drucktest anwenden: Fühlt sich das Steak so fest an wie der Muskelballen deines Daumens, wenn du Daumen und Mittelfinger zusammenführst, ist es medium rare.
Was bedeutet „quer zur Faser schneiden“ und warum ist das so wichtig?
Beim Flanksteak verlaufen die Muskelfasern deutlich sichtbar in Längsrichtung. „Quer zur Faser schneiden“ bedeutet, dass du dein Messer im 90-Grad-Winkel zu diesen Linien ansetzt. Dadurch zerteilst du die langen, potenziell zähen Muskelfasern in kurze Stücke. Das macht das Kauen erheblich einfacher und sorgt für ein zartes Mundgefühl. Würdest du mit der Faser schneiden, müsstest du mit den Zähnen ganze Faserbündel durchtrennen, was das Steak als zäh erscheinen lässt.
Kann ich Chimichurri auch für andere Gerichte verwenden?
Absolut. Chimichurri ist extrem vielseitig. Es passt hervorragend zu anderem gegrillten Fleisch wie Hähnchen, Schwein oder Lamm. Es ist ebenfalls eine exzellente Sauce für gegrillten Fisch (z.B. Schwertfisch), geröstetes Gemüse, Kartoffeln oder sogar als Dressing für einen kräftigen Bohnensalat. Du kannst es auch mit Joghurt oder Sauerrahm mischen, um einen schnellen, würzigen Dip herzustellen.
Mein Chimichurri schmeckt bitter. Was habe ich falsch gemacht?
Bitterkeit im Chimichurri kann zwei Hauptursachen haben. Erstens: ein sehr bitteres oder minderwertiges Olivenöl. Zweitens, und das ist häufiger der Fall: Du hast die Kräuter in einem Mixer zu stark püriert. Durch die hohe Geschwindigkeit der Klingen werden die Chlorophyll-Zellen in den Kräutern zerstört, was bittere Stoffe freisetzt. Die beste Methode ist das feine Hacken von Hand. Das bewahrt die frische, reine Aromatik der Kräuter.
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