Rotes Pesto vs. Basilikum Pesto: Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick

Mario Wormuth
Erstellt von: Mario Wormuth
23 Minuten Lesezeit

Pesto – schon das Wort allein lässt vielen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Diese aromatische Paste, die ihren Ursprung in Italien hat, ist ein wahrer Verwandlungskünstler in der Küche. Ob zu Pasta, auf Brot, als Dip oder zum Verfeinern von Saucen und Dressings, Pesto verleiht Gerichten im Handumdrehen eine besondere Note. Doch Pesto ist nicht gleich Pesto. Die beiden bekanntesten Varianten, das leuchtend grüne Basilikum Pesto und das kräftig rote Pesto, könnten auf den ersten Blick kaum unterschiedlicher sein. Während das eine mit der Frische von Basilikum lockt, besticht das andere durch die intensive Süße und Würze sonnengetrockneter Tomaten. Diese Unterschiede gehen weit über die reine Farbgebung hinaus und prägen maßgeblich den Geschmack, die Textur und somit auch die idealen Einsatzmöglichkeiten. Es geht hier nicht um ein „besser“ oder „schlechter“, sondern vielmehr um das Verständnis der jeweiligen Charakteristika, um das passende Pesto für das gewünschte Gericht und den persönlichen Geschmack auswählen zu können. Die Reise durch die Welt dieser beiden Pesto-Sorten offenbart eine faszinierende Vielfalt an Aromen und Texturen, die beide ihre Berechtigung und ihre Liebhaber haben. Von den traditionellen Zutaten bis hin zu modernen Abwandlungen – es gibt viel zu entdecken.

Das Wichtigste auf einen Blick

Der fundamentale Unterschied zwischen rotem und Basilikum Pesto liegt in ihren Hauptzutaten und dem daraus resultierenden Geschmacksprofil. Basilikum Pesto, oft als Pesto alla Genovese bekannt, basiert auf frischem Basilikum, Pinienkernen, Knoblauch, Hartkäse (wie Parmesan) und Olivenöl, was ihm eine frische, kräuterige und nussige Note verleiht. Rotes Pesto, oder Pesto Rosso, verdankt seine Farbe und seinen charakteristischen Geschmack primär sonnengetrockneten Tomaten. Es enthält oft Mandeln anstelle von Pinienkernen und kann durch Zutaten wie Paprika oder Chili ergänzt werden, was zu einem süßeren, fruchtigeren und oft intensiveren Umami-Geschmack führt. Während grünes Pesto für seine lebendige Frische geschätzt wird, punktet rotes Pesto mit einer tiefen, komplexen Würze. Die Wahl hängt also stark vom gewünschten Aroma und dem Gericht ab, das verfeinert werden soll.

  • Hauptzutat Grün: Frisches Basilikum
  • Hauptzutat Rot: Getrocknete Tomaten
  • Farbe: Leuchtendes Grün vs. intensives Rot/Orange
  • Geschmacksprofil Grün: Frisch, kräuterig, nussig, käsig
  • Geschmacksprofil Rot: Süßlich, fruchtig, umami, oft leicht rauchig oder pikant
  • Typische Nüsse: Pinienkerne (klassisch grün) vs. Mandeln/Cashews (oft rot)
  • Optimale Verwendung: Grün ideal für leichte Pasta, helles Fleisch, Fisch und Gemüse; Rot gut für kräftige Gerichte, als Brotaufstrich oder Dip.

Basilikum Pesto: Die Zutaten des grünen Klassikers

Das wohl bekannteste Pesto weltweit ist das Pesto alla Genovese, der grüne Klassiker aus Ligurien. Sein Name verrät bereits die Hauptzutat: frisches Basilikum, idealerweise die kleinblättrige Sorte „Basilico Genovese D.O.P.“ mit ihrem intensiven, leicht pfeffrigen Aroma ohne Minznoten. Traditionell werden die Basilikumblätter zusammen mit Pinienkernen, Knoblauchzehen, grobem Meersalz und Hartkäse – typischerweise Parmigiano Reggiano und/oder Pecorino Sardo – im Mörser zerstoßen. Erst zum Schluss wird hochwertiges, natives Olivenöl extra hinzugefügt, das die Zutaten bindet und dem Pesto seine sämige Konsistenz verleiht. Jede Zutat spielt eine entscheidende Rolle: Das Basilikum liefert die frische, aromatische Basis, die Pinienkerne sorgen für eine buttrige Textur und milde Süße, Knoblauch steuert eine angenehme Schärfe bei, der Käse bringt Salzigkeit und Umami, und das Olivenöl rundet das Geschmackserlebnis ab und konserviert die Aromen. Die Qualität der einzelnen Komponenten ist hierbei absolut entscheidend für ein erstklassiges Ergebnis. Ein gutes Basilikum Pesto schmeckt nicht nur intensiv nach Basilikum, sondern präsentiert eine harmonische Balance aller Zutaten.

  • Genoveser Basilikum: Das Herzstück, bekannt für sein intensives, leicht pfeffriges Aroma ohne Minznoten. Die Frische ist hier das A und O.
  • Pinienkerne: Liefern eine buttrige Textur und einen milden, leicht harzigen Geschmack. Sie werden oft vor der Verarbeitung leicht angeröstet, um ihr Aroma zu intensivieren.
  • Knoblauch: Sorgt für eine pikante Würze; die Menge kann je nach persönlicher Vorliebe und der Schärfe der Knoblauchzehen angepasst werden.
  • Parmigiano Reggiano: Ein lang gereifter Hartkäse aus Kuhmilch, der für seine salzigen, nussigen und komplexen Umami-Noten geschätzt wird.
  • Pecorino Sardo (optional aber traditionell): Ein Schafskäse aus Sardinien, der eine zusätzliche, oft intensivere und leicht pikante Würze beisteuert.
  • Natives Olivenöl Extra: Bindet nicht nur die Zutaten, sondern verleiht auch Geschmeidigkeit und trägt mit seinen fruchtigen und manchmal leicht pfeffrigen Noten zum Gesamtgeschmack bei.
  • Grobkörniges Meersalz: Hilft nicht nur beim Würzen, sondern auch beim Zerkleinern der Zutaten im Mörser, da es wie ein Schleifmittel wirkt.

Obwohl die traditionelle Zubereitung im Mörser für die beste Textur und Aromaentfaltung sorgt – die Zutaten werden zerdrückt und nicht zerschnitten, was die ätherischen Öle schonender freisetzt – greifen viele heute aus Zeitgründen zum Mixer oder Food Processor. Wichtig ist dabei, nicht zu lange zu mixen, um eine Überhitzung des Basilikums und damit einen Farb- und Geschmacksverlust zu vermeiden. Ein Trick ist, die Messerschale des Mixers kurz im Gefrierfach zu kühlen. Die Konsistenz sollte idealerweise leicht körnig bleiben und keine homogene, glatte Paste sein. Variationen des klassischen Rezepts gibt es durchaus: Manchmal werden Walnüsse oder Cashewkerne anstelle der teureren Pinienkerne verwendet, was den Geschmack leicht verändert. Auch bei den Käsesorten gibt es Spielraum, obwohl Parmesan und Pecorino die authentischste Wahl darstellen. Die Farbe eines frischen Basilikum Pestos ist ein leuchtendes, sattes Grün – ein Zeichen für frische Zutaten und eine schonende Verarbeitung.

Rotes Pesto: Was ihm seine Farbe und seinen charakteristischen Geschmack gibt

Im Gegensatz zum leuchtend grünen Basilikum Pesto präsentiert sich das Pesto Rosso, also rotes Pesto, in warmen Rot- bis Orangetönen. Diese charakteristische Farbe und sein intensiver, oft süßlich-würziger Geschmack stammen hauptsächlich von seiner Hauptzutat: sonnengetrockneten Tomaten. Diese Tomaten, die durch Trocknung an der Sonne oder im Ofen ihr Wasser verlieren, konzentrieren ihren Zuckergehalt und ihre Aromen, was zu einer unglaublichen Geschmacksdichte führt. Sie bringen eine natürliche Süße, eine angenehme Säure und vor allem eine tiefe Umami-Note ins Pesto. Neben den getrockneten Tomaten (oft in Öl eingelegt, was sie weicher macht und zusätzlich aromatisiert) finden sich in vielen Rezepten für Pesto Rosso auch Mandeln oder Cashewkerne anstelle der Pinienkerne des grünen Pendants. Diese Nüsse steuern eine andere Textur und ein anderes nussiges Profil bei. Knoblauch, Olivenöl und Hartkäse wie Parmesan sind ebenfalls häufige Bestandteile, ähnlich wie beim grünen Pesto. Was Pesto Rosso aber besonders variabel macht, sind optionale Zutaten wie geröstete rote Paprika, die zusätzliche Süße und eine leicht rauchige Note einbringen können, ein Hauch Chili für Schärfe, oder Kräuter wie Rosmarin oder Oregano, die mediterrane Akzente setzen.

Hauptakteure im Roten Pesto

Die charakteristische rote Farbe und der tiefgründige Geschmack des Pesto Rosso stammen primär von konzentrierten Tomatenaromen. Anders als beim grünen Pesto, wo frisches Basilikum dominiert, sind es hier die sonnengetrockneten Tomaten, die den Ton angeben. Diese bringen eine natürliche Süße, eine angenehme Säure und viel Umami mit, was dem Pesto eine ganz andere Richtung gibt als seinem grünen Verwandten.

  • Sonnengetrocknete Tomaten: Liefern die typische rote Farbe, intensive Süße und komplexe Umami-Noten. Ihre Qualität ist entscheidend für den Endgeschmack.
  • Nüsse (oft Mandeln/Cashews): Sorgen für Textur und eine andere nussige Note als Pinienkerne. Mandeln geben beispielsweise einen kräftigeren Biss.
  • Käse (z.B. Parmesan): Fügt Salzigkeit und weitere Umami-Tiefe hinzu, ähnlich wie im grünen Pesto, harmoniert hier aber mit den dominanten Tomatenaromen.
  • Olivenöl: Dient als Bindemittel und Geschmacksträger, verbindet die intensiven Aromen der Tomaten und anderer Zutaten.
  • Optionale Zusätze: Geröstete Paprika, Chili, Balsamico-Essig oder mediterrane Kräuter wie Oregano und Rosmarin können das Profil erweitern und individualisieren.

Die Herstellung von Pesto Rosso ähnelt der des grünen Pestos; die Zutaten werden zerkleinert und vermischt, bis eine Paste entsteht. Auch hier kann die Konsistenz variieren, von einer relativ glatten Creme bis hin zu einem stückigeren Pesto, bei dem die einzelnen Komponenten noch erkennbar sind. Der Geschmack von rotem Pesto ist deutlich anders als der von Basilikum Pesto: Er ist weniger von frischen Kräuternoten geprägt, sondern vielmehr von der intensiven Fruchtigkeit und Süße der Tomaten, oft ergänzt durch eine herzhafte Würze und manchmal eine leichte Schärfe oder Rauchigkeit. Es ist tendenziell ein kräftigeres Pesto, das auch gut zu intensiveren Aromen passt. Da es keine frischen, empfindlichen Kräuter wie Basilikum als Hauptbestandteil hat, ist Pesto Rosso im geöffneten Zustand, gut mit Öl bedeckt und gekühlt, oft etwas länger haltbar. Die Vielfalt der Rezepte für Pesto Rosso ist größer als beim strenger definierten Pesto alla Genovese, was viel Raum für kreative Abwandlungen lässt und es zu einer spannenden Alternative macht.

Zutaten im Fokus: Der direkte Vergleich von Rot und Grün

Stellt man die Zutatenlisten von klassischem Basilikum Pesto und typischem roten Pesto nebeneinander, werden die Kernunterschiede schnell deutlich. Der offensichtlichste ist die primäre Geschmacks- und Farbquelle: Beim grünen Pesto ist es das frische Basilikum, ein aromatisches Kraut, das für die typische grüne Farbe und den frischen, leicht pfeffrigen Geschmack sorgt. Beim roten Pesto hingegen sind es sonnengetrocknete Tomaten, ein konzentriertes Gemüseprodukt, das eine intensive Süße, Fruchtigkeit und eine tiefrote Farbe beisteuert. Dieser grundlegende Unterschied – Kraut versus konzentriertes Gemüse – prägt alle weiteren Aspekte. Bei den Nüssen gibt es ebenfalls eine typische Unterscheidung: Das Pesto alla Genovese setzt traditionell auf Pinienkerne, die für ihre buttrige Weichheit und ihren dezenten Geschmack bekannt sind. Pesto Rosso verwendet häufiger Mandeln oder Cashewkerne, die eine festere Textur und ein anderes, oft kräftigeres Nussaroma mitbringen. Knoblauch und hochwertiges Olivenöl sind in beiden Varianten unverzichtbare Bestandteile, die als Aromaträger und Bindemittel fungieren. Auch Hartkäse, meist Parmesan oder eine Mischung mit Pecorino, findet sich in beiden Pestosorten, um Salzigkeit und Umami-Tiefe zu liefern.

Merkmal Basilikum Pesto (Pesto alla Genovese) Rotes Pesto (Pesto Rosso)
Primäre Geschmacksgeber Frisches Basilikum, Pinienkerne, Knoblauch, Parmesan/Pecorino Sonnengetrocknete Tomaten, oft Mandeln/Cashews, Knoblauch, Parmesan
Farbgebende Zutat Chlorophyll aus Basilikum (grün) Lycopin/Carotinoide aus Tomaten (rot/orange)
Typische Nüsse Pinienkerne Mandeln, Cashewkerne, seltener Walnüsse
Käsesorten (typisch) Parmigiano Reggiano, Pecorino Sardo Parmigiano Reggiano, Grana Padano
Charakteristische Aromen Frisch, intensiv kräuterig, leicht pfeffrig, nussig, käsig Süßlich, fruchtig, intensiv tomatig, umami, oft würziger, manchmal rauchig oder pikant
Zusätzliche typische Zutaten Salz Geröstete Paprika, Chili, Balsamico-Essig, andere Kräuter (z.B. Rosmarin, Oregano)

Die Wahl der Zutaten ist nicht zufällig, sondern zielt auf ein spezifisches Geschmackserlebnis ab. Die Frische des Basilikums im grünen Pesto harmoniert perfekt mit der Milde der Pinienkerne und der Würze des Knoblauchs und Käses, was ein sehr ausbalanciertes, aber dennoch lebendiges Aroma ergibt. Beim roten Pesto hingegen wird die intensive Süße und Säure der getrockneten Tomaten oft durch robustere Nüsse wie Mandeln ergänzt, die dieser Intensität standhalten können. Zusätzliche Zutaten wie geröstete Paprika oder Chili im Pesto Rosso dienen dazu, das Geschmacksprofil weiter zu vertiefen und ihm zusätzliche Komplexität zu verleihen – eine Komplexität, die beim grünen Pesto eher durch die hohe Qualität und Frische der wenigen Grundzutaten erreicht wird. Auch wenn beide als „Pesto“ bezeichnet werden – was sich vom italienischen „pestare“ (zerstampfen, zerstoßen) ableitet und die ursprüngliche Herstellungsmethode beschreibt – sind sie doch zwei eigenständige Saucen mit ganz unterschiedlichen sensorischen Eigenschaften und somit auch unterschiedlichen idealen Anwendungsbereichen in der Küche.

Geschmack, Farbe, Konsistenz: So unterscheiden sie sich im Detail

Die Unterschiede zwischen rotem und grünem Pesto manifestieren sich deutlich in Geschmack, Farbe und Konsistenz, den drei wichtigsten sensorischen Merkmalen. Beim Geschmack bietet Basilikum Pesto ein Bouquet aus frischen, kräuterigen Noten, dominiert vom unverkennbaren Aroma des Basilikums, das oft als leicht pfeffrig, manchmal sogar mit Anklängen von Anis oder Minze (je nach Basilikumsorte) beschrieben wird. Dazu gesellen sich die buttrig-nussigen Töne der Pinienkerne, die pikante Schärfe des Knoblauchs und die salzig-würzige Tiefe des Käses. Es ist ein heller, lebendiger Geschmack. Rotes Pesto hingegen entfaltet einen süßlich-fruchtigen und gleichzeitig herzhaften Geschmack, der von den konzentrierten Aromen der sonnengetrockneten Tomaten stammt. Es hat oft eine ausgeprägte Umami-Komponente, kann durch Zutaten wie geröstete Paprika eine leicht rauchige Note oder durch Chili eine angenehme Schärfe erhalten. Der Geschmack ist tendenziell intensiver, runder und weniger spitz als beim grünen Pendant. Die Farbe ist der offensichtlichste Unterschied: Das leuchtende, satte Grün des Basilikum Pestos, ein direktes Ergebnis des Chlorophylls in den frischen Blättern, steht im Kontrast zum warmen Rot bis Orangerot des Pesto Rosso, das von den Carotinoiden und dem Lycopin der Tomaten (und gegebenenfalls Paprika) herrührt. Bei der Konsistenz zeigt sich Basilikum Pesto oft etwas körniger, besonders wenn es traditionell im Mörser hergestellt wurde, wobei die einzelnen Bestandteile noch leicht spürbar sind. Pesto Rosso kann eine größere Bandbreite aufweisen: von einer feineren, fast cremigen Paste bis hin zu einer deutlich stückigeren Variante, wenn beispielsweise größere Tomaten- oder Paprikastücke enthalten sind oder härtere Nüsse wie Mandeln verwendet werden.

Stärken von Basilikum Pesto

  • Unvergleichliche Frische: Sein lebendiges, kräuteriges Aroma ist ideal für leichte, sommerliche Gerichte und bringt eine helle Note.
  • Klares, definiertes Aromaprofil: Der Basilikumgeschmack steht klar im Vordergrund und wird von den anderen Zutaten elegant unterstützt.
  • Vielseitig für Gemüse und helle Proteine: Passt hervorragend zu gedünstetem oder gegrilltem Gemüse, Fisch und Hühnchen.
  • Klassische Eleganz: Als Pesto alla Genovese ist es ein zeitloser Favorit, der für Qualität und traditionellen Genuss steht.
  • Helle, ansprechende Farbe: Das leuchtende Grün macht Gerichte optisch sehr attraktiv und frisch.

Stärken von Rotem Pesto

  • Intensive Umami-Tiefe: Verleiht Gerichten einen komplexen, herzhaften und oft süßlichen Geschmack, der lange nachklingt.
  • Fruchtige Komplexität: Bietet eine interessante Alternative zu rein kräuterigen Aromen, mit Noten von reifen Tomaten.
  • Robuster Geschmack: Kann sich gut gegen kräftigere Zutaten behaupten und passt daher auch zu dunklem Fleisch oder würzigen Komponenten.
  • Gute Haltbarkeit (oft): Durch die konservierende Wirkung der (oft in Öl eingelegten) getrockneten Tomaten.
  • Warme, einladende Farbe: Die rote bis orange Farbe bringt eine appetitliche und herzhafte Optik auf den Teller.

Das Mundgefühl unterscheidet sich ebenfalls. Basilikum Pesto kann, je nach Ölmenge und Zerkleinerungsgrad, eine fast seidige Textur haben, die von den kleinen Stückchen der Nüsse und des Käses unterbrochen wird. Es fühlt sich oft leichter an. Rotes Pesto wirkt häufig dichter und reichhaltiger, was an den pürierten Tomaten und den oft öligeren getrockneten Tomaten liegt. Der Fettgehalt, primär durch Olivenöl und Nüsse bestimmt, spielt bei beiden eine Rolle für die Geschmeidigkeit und als Geschmacksträger. Auch der Säuregehalt, beim roten Pesto natürlicherweise durch die Tomaten gegeben oder manchmal durch einen Schuss Balsamico-Essig ergänzt, beeinflusst die Geschmackswahrnehmung und sorgt für Balance zur Süße. Letztendlich ist die Präferenz für die eine oder andere Variante oft sehr persönlich und situationsabhängig. Es gibt kein „besseres“ Pesto, sondern zwei unterschiedliche Geschmackswelten, die beide ihre Berechtigung und ihren Reiz haben. Die Kunst liegt darin, ihre jeweiligen Stärken zu kennen und gezielt einzusetzen.

Welches Pesto für welches Gericht? Tipps zur passenden Wahl

Die Frage, welches Pesto – rot oder grün – zu welchem Gericht am besten passt, lässt sich nicht mit einer starren Regel beantworten, aber es gibt durchaus bewährte Kombinationen und Richtlinien. Generell harmoniert das frische, kräuterige Basilikum Pesto hervorragend mit leichteren Speisen. Es ist der Klassiker zu vielen Pastasorten, insbesondere zu ligurischen Formen wie Trenette oder Trofie, aber auch Spaghetti oder Linguine. Darüber hinaus veredelt es Gerichte mit hellem Fleisch wie Hühnchen oder Pute und ist ein exzellenter Begleiter zu Fisch und Meeresfrüchten, speziell zu Weißfisch oder Garnelen. Ein Klecks grünes Pesto auf einer Minestrone, als Dressing für einen Caprese-Salat oder einfach auf geröstetem Weißbrot mit frischen Tomaten – die Möglichkeiten sind vielfältig. Auch zu gedünstetem oder gegrilltem Gemüse wie Zucchini, grünen Bohnen, Spargel oder jungen Kartoffeln entfaltet es sein volles Aroma. Seine Stärke liegt darin, die Frische der Zutaten zu unterstreichen. Das rote Pesto mit seinem intensiveren, süßlich-würzigen und oft leicht rauchigen Geschmacksprofil verträgt sich hingegen sehr gut mit kräftigeren Aromen. Es passt ausgezeichnet zu rustikaleren Pastagerichten, auch mit Vollkornnudeln, und macht sich hervorragend als Aufstrich auf kräftigem Bauernbrot, Bruschetta oder in Sandwiches mit gegrilltem Gemüse, Käse oder Wurstwaren. Es kann Saucen und Eintöpfen eine wunderbare Tiefe und Komplexität verleihen oder als Dip für Gemüsesticks und Grissini dienen. Zu gegrilltem dunklem Fleisch wie Rind oder Lamm, aber auch zu würzigen Würstchen ist es eine spannende Alternative. Geröstetes Gemüse wie Auberginen, Paprika oder Pilze profitiert ebenfalls von seiner intensiven Würze.

  • Basilikum Pesto (Grünes Pesto):
    • Pasta: Perfekt zu Trenette, Trofie, Spaghetti, Linguine. Auch in grüner Lasagne oder zu Gnocchi ein Genuss. Die Faustregel: Je delikater die Pasta, desto besser passt das frische Grün.
    • Geflügel und Fisch: Begleitet hervorragend pochierte oder gegrillte Hähnchenbrust, Lachsfilet oder zarten Weißfisch wie Kabeljau oder Seelachs.
    • Gemüse: Ideal zu gekochten neuen Kartoffeln, gedämpften grünen Bohnen, gebratenen Zucchinischeiben oder frischem Spargel.
    • Salate: Als aromatisches Dressing für Nudel- oder Kartoffelsalate, oder ein geschmackvoller Klecks auf einem klassischen Tomate-Mozzarella-Salat (Caprese).
    • Brot & Pizza: Auf geröstetem Ciabatta, als Füllung für Blätterteigschnecken oder als Finish auf einer Pizza Margherita (nach dem Backen aufgetragen).
  • Rotes Pesto (Pesto Rosso):
    • Pasta: Gut mit robusteren Nudelsorten wie Penne, Fusilli, Rigatoni, auch ideal für Vollkornvarianten oder Pasta mit Hülsenfrüchten.
    • Brot & Sandwiches: Als herzhafter Aufstrich für Bruschetta, in Paninis mit Prosciutto und Rucola oder als Basis für Wraps mit Falafel oder Halloumi.
    • Fleisch & Wurst: Zu gegrilltem Steak, Lammkoteletts, als Würze für Hackfleischbällchen oder zum Verfeinern von Bratensaucen.
    • Dips & Saucen: Als Dip für Rohkost, Cracker, Tortilla-Chips oder zum Anreichern von Tomatensaucen, Suppen und Eintöpfen.
    • Käseplatten & Antipasti: Eine interessante und farbenfrohe Ergänzung zu verschiedenen Käsesorten, Oliven und eingelegtem Gemüse.
  • Kreative Experimente (beide Sorten):
    • Ein Löffel Pesto in Rührei oder Omelett für einen Geschmacks-Kick.
    • Mit Frischkäse, Schmand oder griechischem Joghurt vermischt als schneller, aromatischer Dip.
    • Zum Füllen von Hähnchenbrusttaschen, Champignons oder Paprika vor dem Überbacken.

Letztendlich sind diese Empfehlungen als Inspiration gedacht, denn die persönliche Vorliebe spielt die größte Rolle. Es lohnt sich, zu experimentieren und auch einmal unkonventionelle Wege zu gehen. Vielleicht schmeckt das rote Pesto ja doch überraschend gut zu einem leichten Fischgericht, oder das grüne Pesto verleiht einer kräftigen Linsensuppe den letzten Pfiff. Die Saisonalität kann ebenfalls ein Anhaltspunkt sein: Basilikum Pesto mit seiner frischen Note passt wunderbar in den Frühling und Sommer, während das gehaltvollere rote Pesto mit seinen konservierten Tomaten auch in der kühleren Jahreszeit eine gute Figur macht. Wichtig ist vor allem die Qualität des Pestos selbst. Ein hochwertiges, aromatisches Pesto, egal ob rot oder grün, kann aus einem einfachen Gericht etwas Besonderes machen. Die Wahl hängt also vom gewünschten Geschmackserlebnis, den Begleitzutaten und nicht zuletzt vom eigenen Gusto ab. Beide Pestosorten sind eine Bereicherung für jede Küche und bieten eine schnelle Möglichkeit, Gerichten eine intensive und köstliche Aromatik zu verleihen.

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