Wie lange braucht ein Steak in der Heißluftfritteuse? Zeiten für den perfekten Genuss

Mario Wormuth
Erstellt von: Mario Wormuth
24 Minuten Lesezeit

Ein saftiges Steak, außen mit einer herrlichen Kruste und innen zartrosa – das ist für viele Fleischliebhaber der Inbegriff von Genuss. Lange Zeit war die Zubereitung eines perfekten Steaks eine Domäne von Grill und Pfanne. Doch die Heißluftfritteuse, oft auch Airfryer genannt, hat sich als überraschend vielseitiges Küchengerät entpuppt, das auch vor einem guten Stück Fleisch nicht Halt macht. Die Frage, die sich dabei unweigerlich stellt: Wie lange braucht ein Steak eigentlich in diesem modernen Küchenhelfer, um genau den gewünschten Garpunkt zu erreichen? Eine pauschale Antwort gibt es darauf nicht, denn die Garzeit ist ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Es ist ein bisschen wie das Dirigieren eines kleinen Orchesters: Jedes Instrument – in diesem Fall Steakdicke, Temperatur, Fleischsorte und Gerätetyp – muss harmonisch zusammenspielen, um am Ende ein überzeugendes Ergebnis zu liefern. Dieser Beitrag beleuchtet die Aspekte, die die Gardauer beeinflussen, gibt Richtwerte für verschiedene Garstufen und verrät, wie Vorbereitung und Nachbereitung zum Gelingen beitragen. Denn mit ein wenig Wissen und den richtigen Handgriffen wird das Steak aus der Heißluftfritteuse zu einer echten Alternative, die schnell, sauber und erstaunlich gut funktioniert.

Die Zubereitung im Airfryer bietet einige interessante Vorteile: Die zirkulierende heiße Luft sorgt für eine gleichmäßige Bräunung und eine knusprige Oberfläche, oft mit weniger Fett als in der Pfanne. Gleichzeitig ist die Methode relativ geruchsarm und die Reinigung gestaltet sich meist unkompliziert. Doch gerade weil die Hitze so intensiv und direkt wirkt, ist Präzision bei der Zeit gefragt. Wenige Minuten können hier den Unterschied zwischen einem perfekt gegarten Steak und einer zähen Enttäuschung ausmachen. Es lohnt sich also, die Eigenheiten des eigenen Geräts kennenzulernen und die Kerntemperatur des Fleisches im Auge zu behalten. So steht dem Steakgenuss aus der Heißluftfritteuse nichts mehr im Wege.

Das Wichtigste auf einen Blick

Die Garzeit eines Steaks in der Heißluftfritteuse hängt von mehreren Schlüsselfaktoren ab. Die Dicke des Steaks ist dabei ebenso entscheidend wie der gewünschte Garpunkt – von Rare bis Well-Done. Auch die Art des Fleisches und die Leistung des jeweiligen Airfryer-Modells spielen eine wichtige Rolle. Ein grundlegender Tipp ist das Vorheizen der Heißluftfritteuse, um eine gute Krustenbildung zu ermöglichen. Das Steak sollte zudem vor dem Garen Raumtemperatur annehmen können. Für ein gleichmäßiges Ergebnis ist das Wenden des Steaks während des Garvorgangs empfehlenswert. Die präziseste Methode zur Bestimmung des Garpunkts ist die Verwendung eines Fleischthermometers. Und ganz wichtig: Nach dem Garen benötigt das Steak eine Ruhezeit, damit es saftig bleibt.

  • Die Dicke des Steaks ist der Hauptfaktor für die Garzeit.
  • Der gewünschte Garpunkt (z.B. Medium Rare, Medium) bestimmt die Ziel-Kerntemperatur und somit die Zeit.
  • Das Vorheizen der Heißluftfritteuse ist für eine gute Kruste unerlässlich.
  • Das Steak sollte vor dem Garen auf Raumtemperatur gebracht werden.
  • Einmaliges Wenden des Steaks sorgt für gleichmäßige Bräunung.
  • Ein Fleischthermometer ist das zuverlässigste Werkzeug zur Garpunktbestimmung.
  • Die Ruhezeit nach dem Garen ist entscheidend für ein saftiges Ergebnis.

Steak in der Heißluftfritteuse

Zeiten für den perfekten Genuss (ca. 2,5 cm dick):

Rare (blutig) 5 – 8 Min.
Medium Rare (rosa) 9 – 12 Min.
Medium 10 – 14 Min.
Well Done (durch) 14 – 18 Min.

bei ca. 200°C im vorgeheizten Gerät

Profi-Tipps: Steak nach der Hälfte der Zeit wenden. Für exakte Ergebnisse ein Fleischthermometer verwenden. Nach dem Garen unbedingt 5-10 Minuten ruhen lassen!

Diese Faktoren beeinflussen die Garzeit deines Steaks im Airfryer

Die exakte Garzeit für ein Steak aus der Heißluftfritteuse lässt sich nicht in einer einzigen Zahl ausdrücken. Es ist ein bisschen wie beim Navigieren – das Ziel ist klar, aber die Route und die Ankunftszeit hängen von verschiedenen Bedingungen ab. Der wohl offensichtlichste Faktor ist die Dicke des Steaks. Ein dünnes Hüftsteak von vielleicht 1,5 Zentimetern ist naturgemäß schneller gar als ein stattliches, 3 Zentimeter dickes Ribeye. Aber auch die Fleischsorte selbst spielt eine Rolle: Ein mageres Filet verhält sich anders als ein stark marmoriertes Entrecôte, dessen Fettanteil die Wärme anders leitet und für zusätzliche Saftigkeit sorgt. Nicht zu unterschätzen ist die Ausgangstemperatur des Fleisches. Kommt das Steak direkt aus dem Kühlschrank, braucht es länger, um die gewünschte Kerntemperatur zu erreichen, als wenn es bereits Raumtemperatur angenommen hat. Und schließlich hat jede Heißluftfritteuse ihre Eigenheiten. Die Leistung des Geräts (angegeben in Watt) und wie effizient die heiße Luft zirkuliert, kann die Garzeiten von Modell zu Modell spürbar variieren lassen. Auch ob die Fritteuse ordentlich vorgeheizt wurde, macht einen Unterschied für die Krustenbildung und die Gesamtzeit.

  • Steakdicke: Je dicker das Steak, desto länger die Garzeit. Ein Zentimeter mehr kann die Zeit bereits um mehrere Minuten verlängern.
  • Steaksorte und Marmorierung: Mageres Fleisch wie Filet gart tendenziell schneller durch als stark marmoriertes Fleisch wie Ribeye oder Entrecôte. Fett isoliert und schmilzt, was den Garprozess beeinflusst.
  • Ausgangstemperatur des Fleisches: Ein eiskaltes Steak benötigt deutlich länger als eines, das bereits 30-60 Minuten bei Raumtemperatur lag.
  • Leistung und Modell der Heißluftfritteuse: Geräte mit höherer Wattzahl und besserer Luftzirkulation garen oft schneller und gleichmäßiger.
  • Vorheizen der Heißluftfritteuse: Eine vorgeheizte Fritteuse sorgt für eine sofortige Krustenbildung (Maillard-Reaktion) und verkürzt tendenziell die reine Garzeit im Gerät.
  • Menge im Garkorb: Wird der Korb überladen, kann die heiße Luft nicht mehr optimal zirkulieren. Das führt zu ungleichmäßigem Garen und längeren Zeiten.
  • Knochenanteil: Steaks mit Knochen (z.B. T-Bone) können etwas länger brauchen, da der Knochen die Hitze anders leitet als das Fleisch.

Man sieht also, es ist ein kleines Puzzle aus verschiedenen Teilen. Ein gutes Verständnis dieser Faktoren hilft enorm, die Garzeit besser einzuschätzen. Es empfiehlt sich, gerade bei den ersten Versuchen mit einem neuen Gerät oder einer unbekannten Steakdicke, lieber etwas vorsichtiger mit der Zeit zu sein und den Garpunkt gegebenenfalls mit einem Fleischthermometer zu überprüfen. Die gleichmäßige Luftzirkulation ist das A und O im Airfryer. Liegen die Steaks zu eng oder überlappen sie sich, wird das Ergebnis unbefriedigend. Es ist besser, bei Bedarf in mehreren kleineren Chargen zu arbeiten. Letztendlich spielt auch die persönliche Präferenz eine Rolle. Manche mögen ihr Steak außen sehr kross und innen noch sehr rot, andere bevorzugen eine durchgehendere Garung. Diese individuellen Vorlieben fließen natürlich auch in die „perfekte“ Garzeit mit ein.

Von Rare bis Well-Done: Empfohlene Garzeiten und Temperaturen

Die Frage nach dem perfekten Garpunkt eines Steaks ist oft eine Glaubensfrage. Von blutig (Rare) über zartrosa (Medium Rare, Medium) bis hin zu durchgebraten (Medium Well, Well-Done) reicht die Skala der Vorlieben. Jede dieser Stufen entspricht einer bestimmten Kerntemperatur im Inneren des Fleisches. Für die Zubereitung in der Heißluftfritteuse wird in der Regel eine Temperatur zwischen 180°C und 200°C gewählt. Eine höhere Temperatur begünstigt eine schöne Kruste, während eine etwas niedrigere Temperatur schonender gart, aber eventuell weniger Röstaromen entwickelt. Die Herausforderung im Airfryer ist es, eine Balance zu finden: Das Steak soll außen eine ansprechende Bräunung und Textur bekommen, ohne dass das Innere übergart oder austrocknet. Die zirkulierende Heißluft ist hierbei sehr effizient, was bedeutet, dass die Garzeiten oft kürzer sind als in einer Pfanne oder im Ofen bei gleicher Ziel-Kerntemperatur. Es ist daher besonders wichtig, die Zeit im Auge zu behalten und idealerweise mit einem Fleischthermometer zu arbeiten.

Garpunkt Kerntemperatur (°C) Empfohlene Garzeit (Minuten gesamt bei 200°C, für ein ca. 2-2,5 cm dickes Steak)*
Rare (stark blutig) 48-52°C 6-8 Minuten (wenden nach 3-4 Min.)
Medium Rare (blutig-rosa) 52-55°C 8-10 Minuten (wenden nach 4-5 Min.)
Medium (rosa) 55-60°C 10-12 Minuten (wenden nach 5-6 Min.)
Medium Well (leicht rosa Kern) 60-65°C 12-14 Minuten (wenden nach 6-7 Min.)
Well-Done (durchgebraten) >65°C 14-18+ Minuten (wenden nach 7-9 Min.)
*Hinweis: Dies sind Richtwerte. Die exakte Zeit hängt von Steakdicke, Gerät und Ausgangstemperatur ab. Unbedingt Kerntemperatur prüfen!

Die angegebenen Zeiten sind als Orientierung zu verstehen und können je nach Dicke des Steaks und der Leistungsfähigkeit der Heißluftfritteuse variieren. Es ist unerlässlich, das Steak etwa zur Hälfte der Garzeit zu wenden, um eine gleichmäßige Bräunung und Garung von beiden Seiten zu gewährleisten. Ein entscheidender Helfer für das perfekte Ergebnis ist ein Fleischthermometer. Damit lässt sich die Kerntemperatur exakt bestimmen und das Steak genau dann aus dem Airfryer nehmen, wenn es den gewünschten Garpunkt erreicht hat. Man sollte bedenken, dass die Temperatur im Inneren des Steaks während der anschließenden Ruhephase noch um einige Grad ansteigen kann (Carry-over-Cooking). Daher ist es ratsam, das Steak 2-3°C unter der eigentlichen Ziel-Kerntemperatur aus dem Gerät zu nehmen. Experimentieren mit dem eigenen Gerät und verschiedenen Steakdicken führt mit der Zeit zu einem guten Gefühl für die optimalen Einstellungen.

Vorbereitung ist alles: Steak und Heißluftfritteuse richtig startklar machen

Ein herausragendes Steak aus der Heißluftfritteuse beginnt nicht erst mit dem Einschalten des Geräts, sondern schon deutlich früher. Die richtige Vorbereitung von Fleisch und Fritteuse ist quasi die Ouvertüre zum Genuss. Einer der wichtigsten Schritte ist, das Steak rechtzeitig aus dem Kühlschrank zu nehmen. Idealerweise sollte es etwa 30 bis 60 Minuten vor der Zubereitung Raumtemperatur annehmen können. Warum? Ein gleichmäßig temperiertes Steak gart homogener, das heißt, es wird innen nicht kalt bleiben, während es außen schon perfekt gebräunt ist. Als Nächstes steht das Trockentupfen auf dem Programm. Mit Küchenpapier die Oberfläche des Steaks sorgfältig abtupfen. Feuchtigkeit ist der Feind einer guten Kruste, denn sie würde beim Erhitzen verdampfen und das Fleisch eher dämpfen als braten. Beim Würzen scheiden sich die Geister: Salz direkt vor dem Braten oder schon Stunden vorher (Dry Brining)? Pfeffer besser erst nach dem Garen, da er bei hohen Temperaturen verbrennen und bitter werden kann. Eine dünne Schicht Öl, direkt auf das Steak aufgetragen, hilft bei der Wärmeübertragung und fördert die Bräunung. Hier eignen sich hocherhitzbare Öle.

Checkliste Vorbereitung

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete für ein perfektes Steak aus der Heißluftfritteuse. Diese Schritte sollte man nicht überspringen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

  • Steak ca. 30-60 Minuten vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank nehmen, damit es Raumtemperatur annehmen kann.
  • Heißluftfritteuse auf die gewünschte Temperatur (meist 200°C) für etwa 3-5 Minuten vorheizen. Dies ist entscheidend für die Krustenbildung.
  • Steakoberfläche sehr gründlich mit Küchenpapier trockentupfen, um überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen.
  • Das Steak dünn mit einem hocherhitzbaren Öl (z.B. Rapsöl, Sonnenblumenöl High-Oleic, Avocadoöl) einreiben. Nicht den Korb ölen.
  • Steak nach Belieben würzen. Salz kann gerne schon etwas früher aufgetragen werden (Dry-Brining-Effekt), Pfeffer idealerweise erst nach dem Garen, um Verbrennen zu vermeiden.

Das Vorheizen der Heißluftfritteuse ist ein oft unterschätzter, aber kritischer Schritt. Man kann es sich vorstellen wie bei einer Pfanne: Ein kaltes Steak in eine kalte Pfanne zu legen, führt selten zu einer schönen Kruste. Ähnlich ist es im Airfryer. Die heiße, zirkulierende Luft muss sofort auf das Fleisch treffen können, um die sogenannte Maillard-Reaktion in Gang zu setzen. Diese chemische Reaktion zwischen Aminosäuren und reduzierenden Zuckern ist verantwortlich für die appetitliche Bräunung und die komplexen Röstaromen. Bezüglich des Öls sollte man auf Sorten mit einem hohen Rauchpunkt achten, wie Rapsöl, Avocadoöl oder geklärte Butter (Ghee). Natives Olivenöl extra ist aufgrund seines niedrigeren Rauchpunkts weniger ideal für die hohen Temperaturen im Airfryer. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, den Garkorb der Heißluftfritteuse nicht zu überladen. Die Luftzirkulation muss gewährleistet sein, damit jedes Steakstück gleichmäßig von der heißen Luft umströmt wird. Lieber in mehreren Durchgängen arbeiten, falls nötig, als ein suboptimales Ergebnis durch Überfüllung zu riskieren.

So erkennst du den idealen Garpunkt deines Steaks

Die Frage „Ist es schon fertig?“ ist wohl die spannendste beim Steakbraten. Sich allein auf Zeitangaben zu verlassen, ist bei der Zubereitung in der Heißluftfritteuse, wie auch bei anderen Methoden, ein gewisses Wagnis. Zu viele Variablen – Dicke, Ausgangstemperatur, Gerätetyp – spielen eine Rolle. Die mit Abstand zuverlässigste Methode, um den idealen Garpunkt zu treffen, ist die Messung der Kerntemperatur mit einem digitalen Fleischthermometer. Dieses kleine Werkzeug misst die Temperatur im Innersten des Steaks und gibt präzise Auskunft darüber, ob es Rare, Medium oder Well-Done ist. Zum Messen sticht man das Thermometer seitlich in die dickste Stelle des Steaks, ohne dabei einen Knochen zu berühren, falls vorhanden. Es gibt zwar auch traditionelle Methoden wie den Drucktest, bei dem die Festigkeit des Steaks mit der des eigenen Handballens verglichen wird, doch diese erfordert sehr viel Erfahrung und ist oft ungenau. Gerade im Airfryer, wo die Hitze intensiv wirkt, kann die äußere Bräunung manchmal schneller erreicht sein, als das Innere den gewünschten Garpunkt hat. Eine rein visuelle Kontrolle ist daher oft trügerisch.

Vorteile der Methoden zur Garpunktbestimmung

  • Fleischthermometer: Bietet die höchste Präzision und liefert konsistente, wiederholbare Ergebnisse. Für alle Garpunkte und Fleischsorten geeignet.
  • Drucktest (Handballenmethode): Benötigt keine zusätzlichen Werkzeuge und ist schnell durchführbar, wenn man geübt ist.
  • Zeitangaben als Richtwert: Geben eine erste Orientierung und sind ein guter Ausgangspunkt, besonders für Anfänger.
  • Beobachtung des Fleischsaftes: Die Farbe des austretenden Saftes kann Hinweise geben (klar = eher durch, rötlich = weniger durch).

Nachteile der Methoden zur Garpunktbestimmung

  • Fleischthermometer: Erfordert eine kleine Investition. Durch das Einstechen entweicht theoretisch minimal Fleischsaft, was bei korrekter Anwendung aber vernachlässigbar ist.
  • Drucktest (Handballenmethode): Ist sehr subjektiv, erfordert viel Übung und ist stark von der Steakdicke, -art und individuellen Empfindung abhängig. Hohe Fehlerquote.
  • Zeitangaben als Richtwert: Sind oft ungenau, da sie die vielen individuellen Faktoren (Gerät, Dicke, Ausgangstemperatur) nicht berücksichtigen können. Keine Garantie für den gewünschten Garpunkt.
  • Beobachtung des Fleischsaftes: Wenig präzise und schwer zu interpretieren, besonders bei unterschiedlichen Fleischqualitäten.

Ein digitales Sofortlese-Thermometer (Instant-Read-Thermometer) ist für die Bestimmung der Kerntemperatur besonders empfehlenswert, da es die Temperatur schnell und exakt anzeigt. Es ist ratsam, das Thermometer an mehreren Stellen zu prüfen, besonders bei dickeren oder ungleichmäßig geformten Steaks. Ein wichtiger Aspekt, der oft vergessen wird, ist das sogenannte „Carry-over-Cooking“. Nachdem das Steak aus der Heißluftfritteuse genommen wurde, gart es während der Ruhephase noch etwas nach. Die Kerntemperatur kann dabei um weitere 2-5°C ansteigen. Dies sollte man einkalkulieren und das Steak entsprechend etwas früher als bei Erreichen der exakten Zieltemperatur aus der Hitze nehmen. Der Drucktest, bei dem man die Festigkeit des Steaks mit verschiedenen Punkten des eigenen Handballens vergleicht (Daumen an Zeigefinger für Rare, Daumen an Mittelfinger für Medium etc.), ist zwar eine klassische Methode, aber für Ungeübte wirklich schwer zu meistern und führt leicht zu Enttäuschungen. Ein Thermometer nimmt hier das Rätselraten aus dem Prozess und führt verlässlich zum gewünschten Ergebnis.

Wichtig nach dem Garen: Die Ruhezeit für ein saftiges Steak

Das Steak ist aus der Heißluftfritteuse, duftet herrlich und die Kruste sieht fantastisch aus. Der erste Impuls ist oft, sofort das Messer anzusetzen und hineinzuschneiden. Doch genau hier ist Geduld gefragt! Ein entscheidender, oft unterschätzter Schritt für ein perfektes Steak ist die Ruhezeit nach dem Garen. Während des Erhitzens ziehen sich die Muskelfasern im Fleisch zusammen und pressen den Fleischsaft in Richtung Zentrum des Steaks. Würde man es nun direkt anschneiden, würde ein Großteil dieses kostbaren Saftes austreten und auf dem Teller landen – das Steak wäre deutlich trockener und weniger zart. Klingt nach einer kleinen Katastrophe für den Steakliebhaber, nicht wahr? Die Ruhezeit gibt den Muskelfasern die Möglichkeit, sich wieder zu entspannen. Dadurch kann sich der Fleischsaft gleichmäßig im gesamten Steak verteilen. Das Ergebnis ist ein spürbar saftigeres, zarteres und geschmackvolleres Stück Fleisch. Dieser Schritt ist also keinesfalls optional, sondern ein integraler Bestandteil des Garprozesses.

  • Das Steak aus der Heißluftfritteuse nehmen und auf ein Schneidebrett oder einen vorgewärmten Teller legen.
  • Das Steak locker mit einem Stück Alufolie abdecken. Wichtig ist „locker“, also nicht fest einwickeln, da sonst der Dampf die Kruste aufweichen könnte. Ein kleines Zelt aus Folie ist ideal.
  • Die empfohlene Ruhezeit beträgt etwa 5 bis 10 Minuten. Eine gute Faustregel ist, das Steak etwa halb so lange ruhen zu lassen, wie es gegart wurde. Für sehr dicke Steaks kann die Ruhezeit auch etwas länger sein.
  • Während dieser Zeit steigt die Kerntemperatur des Steaks noch um ca. 2-3°C an (Carry-over-Cooking). Dies sollte man bereits bei der Entnahme aus dem Airfryer berücksichtigen.
  • Erst nach der abgeschlossenen Ruhezeit das Steak quer zur Faser aufschneiden. Dies verkürzt die Muskelfasern und macht das Steak noch zarter im Biss.
  • Den Fleischsaft, der sich während der Ruhezeit auf dem Brett gesammelt hat, nicht wegwerfen! Er ist voller Geschmack und kann über die aufgeschnittenen Steaktranchen geträufelt oder als Basis für eine schnelle Sauce verwendet werden.
  • Einige Profis lassen das Steak auch unabgedeckt auf einem Gitter an einem warmen Ort ruhen, um die Kruste maximal knusprig zu halten. Dies erfordert jedoch etwas mehr Fingerspitzengefühl bezüglich der Umgebungstemperatur.

Die Physik hinter der Ruhezeit ist faszinierend: Durch den Druckausgleich im Inneren des Fleisches verteilt sich die Flüssigkeit wieder von der Mitte zu den Rändern. Man kann es sich ein wenig vorstellen wie bei einem Schwamm, der zusammengedrückt wurde und sich langsam wieder vollsaugt. Wenn man auf die Ruhezeit verzichtet, ist der Unterschied deutlich sichtbar und schmeckbar: Der Teller ist voller Saft, das Steak selbst aber merklich trockener. Das Abdecken mit Alufolie dient primär dazu, das Steak warm zu halten, ohne dass es zu stark nachgart oder die Kruste leidet. Das Aufschneiden quer zur Faserrichtung ist der letzte wichtige Handgriff vor dem Servieren. Die Muskelfasern im Fleisch verlaufen in eine bestimmte Richtung. Schneidet man parallel dazu, erhält man lange, zähe Fasern. Schneidet man hingegen quer dazu, werden die Fasern verkürzt, was das Kauen erleichtert und das Steak als zarter empfunden wird. Die Ruhezeit ist also keine verlorene Zeit, sondern eine Investition in den maximalen Genuss und die Saftigkeit des Steaks.

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