Kohlrabi – dieses knackige, oft blassgrüne oder violette Gemüse ist ein echter Allrounder in der Küche. Ob roh als Snack, gedünstet als feine Beilage, in cremigen Suppen oder herzhaften Eintöpfen, seine milde Süße und der angenehme Biss machen ihn beliebt. Doch wie so oft bei saisonalem Gemüse stellt sich die Frage: Was tun, wenn die Ernte üppig ausfällt oder man einfach einen Vorrat für später anlegen möchte? Die Lösung liegt oft näher als gedacht: Einfrieren. Aber geht das bei Kohlrabi überhaupt so einfach? Verliert er nicht seine typische Konsistenz oder seinen Geschmack? Die gute Nachricht vorweg: Ja, man kann Kohlrabi einfrieren! Und mit der richtigen Technik bleibt er erstaunlich frisch und vielseitig einsetzbar. Es ist kein Hexenwerk, sondern erfordert lediglich ein paar gut durchdachte Schritte. Wer diese beachtet, kann auch außerhalb der Saison auf den heimischen Kohlrabi-Vorrat zurückgreifen und so nicht nur Lebensmittelverschwendung vorbeugen, sondern auch Zeit und Geld sparen. Dieser Beitrag führt durch den gesamten Prozess, von der Auswahl der richtigen Knollen über die optimale Vorbereitung bis hin zur späteren Verwendung des gefrorenen Gemüses. So steht dem Genuss von Kohlrabi das ganze Jahr über nichts mehr im Wege.
Das Wichtigste auf einen Blick
Kohlrabi lässt sich hervorragend einfrieren, wenn man einige grundlegende Dinge beachtet. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Blanchieren vor dem Gefriervorgang. Dieser Schritt deaktiviert Enzyme, die sonst zu Geschmacks- und Texturverlust führen würden. Richtig vorbereitet und luftdicht verpackt, behält Kohlrabi im Gefrierschrank für viele Monate seine Qualität und einen Großteil seiner wertvollen Nährstoffe. So wird aus dem saisonalen Gemüse ein ganzjährig verfügbarer Küchenhelfer, der hilft, Lebensmittelabfälle zu reduzieren und Mahlzeiten flexibel zu gestalten. Das Einfrieren ist eine einfache und effektive Methode, um die Kohlrabi-Saison zu verlängern und immer eine gesunde Zutat zur Hand zu haben.
- Kohlrabi ist sehr gut zum Einfrieren geeignet.
- Blanchieren vor dem Einfrieren ist entscheidend für den Qualitätserhalt.
- Eine luftdichte Verpackung verhindert Gefrierbrand und Aromaverlust.
- Eingefrorener Kohlrabi ist bei -18°C etwa 8 bis 12 Monate haltbar.
- Aromen und viele Nährstoffe bleiben bei korrekter Vorgehensweise gut erhalten.
- Ideal für die Zubereitung in Suppen, Eintöpfen, als Püree oder gedünstete Beilage.
- Das Auftauen ist oft nicht notwendig; der Kohlrabi kann meist direkt gefroren verarbeitet werden.
Kann man Kohlrabi wirklich einfrieren?
Die direkte Antwort lautet: Ja, absolut! Kohlrabi gehört zu den Gemüsesorten, die sich gut für die Konservierung im Gefrierschrank eignen. Viele zögern vielleicht, weil sie befürchten, das Gemüse könnte nach dem Auftauen matschig werden oder seinen charakteristischen, leicht süßlichen Geschmack einbüßen. Und es stimmt, eine kleine Veränderung in der Textur ist kaum zu vermeiden – roher, knackiger Genuss wie frisch vom Feld ist nach dem Einfrieren und Auftauen nicht mehr ganz gegeben. Die Zellstruktur des Gemüses wird durch die Bildung von Eiskristallen leicht beeinflusst. Aber keine Sorge: Für die meisten Kochanwendungen, wie Suppen, Eintöpfe, Pürees oder als gedünstete Beilage, ist diese Veränderung minimal und der Kohlrabi bleibt wunderbar schmackhaft. Entscheidend für ein gutes Ergebnis ist die richtige Vorbereitung, insbesondere das Blanchieren. Das Einfrieren von rohem Kohlrabi ist nicht empfehlenswert, da bestimmte Enzyme weiterhin aktiv bleiben und mit der Zeit zu unerwünschten Veränderungen in Geschmack, Farbe und Textur führen können. Mit der richtigen Methode wird der gefrorene Kohlrabi aber zu einer wertvollen Zutat in der Vorratskammer.
Vorteile
- Deutliche Verlängerung der Haltbarkeit über die Saison hinaus.
- Reduzierung von Lebensmittelverschwendung bei Ernteüberschuss oder Großeinkauf.
- Kohlrabi ist auch außerhalb der Saison verfügbar.
- Zeitersparnis bei der späteren Zubereitung, da bereits geputzt und geschnitten.
- Nährstoffe und Vitamine bleiben bei korrektem Blanchieren und Einfrieren weitgehend erhalten.
- Kosteneffizienz durch Einkauf größerer Mengen zur Haupterntezeit.
Nachteile
- Leichte Veränderung der Textur; wird tendenziell etwas weicher.
- Geringfügiger Geschmacksverlust möglich, insbesondere wenn nicht optimal blanchiert.
- Vorbereitungsaufwand für Putzen, Schneiden und Blanchieren.
- Benötigt ausreichend Platz im Gefrierschrank.
- Nach dem Auftauen nicht mehr ideal für den Rohverzehr in Salaten geeignet.
- Gefahr von Gefrierbrand bei unsachgemäßer Verpackung.
Die leichte Texturveränderung ist darauf zurückzuführen, dass das Wasser in den Pflanzenzellen beim Gefrieren zu Eiskristallen wird. Diese können die Zellwände ein wenig dehnen oder beschädigen. Für Gerichte, in denen der Kohlrabi ohnehin gekocht oder gedünstet wird, spielt dies jedoch kaum eine Rolle. Wichtig ist, für das Einfrieren möglichst frische, feste Knollen ohne Druckstellen oder holzige Partien auszuwählen. Je besser die Ausgangsqualität, desto besser das Ergebnis nach dem Gefrieren. Übrigens: Nicht nur die Knolle, auch die zarten Herzblätter des Kohlrabis lassen sich, separat blanchiert und gehackt, wunderbar einfrieren und später für Suppen oder Smoothies verwenden. Die etwas größeren, äußeren Blätter sind oft zäh, aber die inneren, jungen Blätter sind eine Delikatesse. So wird wirklich fast die ganze Pflanze verwertet – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.
Warum du Kohlrabi einfrieren solltest: Vorteile auf einen Blick
Kohlrabi einzufrieren ist eine clevere Methode, um dieses vielseitige Gemüse optimal zu nutzen und seine Vorzüge über einen längeren Zeitraum zu genießen. Einer der offensichtlichsten Vorteile ist die Möglichkeit, die Kohlrabi-Saison quasi zu verlängern. Wenn im späten Frühling und Sommer die Knollen erntereif sind und vielleicht sogar im eigenen Garten im Überfluss wachsen, bietet das Einfrieren eine perfekte Lösung, um den Genuss bis in den Herbst und Winter hinein zu sichern. Das ist nicht nur praktisch, sondern hilft auch aktiv dabei, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Anstatt zuzusehen, wie eine nicht rechtzeitig verbrauchte Knolle im Gemüsefach langsam schrumpelig wird, kann man sie rechtzeitig verarbeiten und einfrieren. Ein weiterer Pluspunkt ist die Zeitersparnis. Ist der Kohlrabi erst einmal geputzt, geschnitten und blanchiert eingefroren, steht er für schnelle Mahlzeiten quasi auf Abruf bereit. Ein Griff in den Gefrierschrank, und schon hat man eine gesunde Komponente für Suppen, Eintöpfe oder als Gemüsebeilage, ohne jedes Mal von Neuem schnippeln zu müssen. Das ist besonders im hektischen Alltag ein echter Gewinn.
- Saisonale Unabhängigkeit: Genieße den Geschmack von Kohlrabi das ganze Jahr über, unabhängig von der Erntezeit.
- Effektive Vorratshaltung: Baue einen gesunden und vielseitigen Vorrat an Gemüse auf, der jederzeit verfügbar ist.
- Erhebliche Zeitersparnis: Der Kohlrabi ist bereits geputzt, geschnitten und blanchiert, was die Zubereitungszeit späterer Mahlzeiten deutlich verkürzt.
- Guter Nährstofferhalt: Durch das schnelle Blanchieren und Einfrieren bleiben viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe gut konserviert.
- Reduzierung von Lebensmittelabfällen: Überschüssiger Kohlrabi aus dem Garten oder günstige Angebote können sinnvoll verwertet werden, bevor sie verderben.
- Wirtschaftlichkeit und Kosteneffizienz: Kaufe Kohlrabi, wenn er in Saison und somit oft günstiger ist, und profitiere von den Ersparnissen.
- Flexibilität in der modernen Küche: Immer eine gesunde und schmackhafte Zutat für spontane Suppen, Eintöpfe, Gemüsepfannen oder als Beilage parat haben.
Neben diesen praktischen Aspekten spielt auch der Erhalt von Nährstoffen eine Rolle. Durch das Blanchieren werden Enzyme deaktiviert, die sonst für den Abbau von Vitaminen verantwortlich wären. Richtig durchgeführt, ist das Einfrieren eine schonende Konservierungsmethode. Natürlich ist frisch geerntetes Gemüse unschlagbar, aber gefrorener Kohlrabi ist eine hervorragende Alternative zu Konserven oder weit gereistem Importgemüse außerhalb der Saison. Für alle, die gerne Mahlzeiten vorbereiten (Meal Prepping), ist gefrorener Kohlrabi ebenfalls ein Segen. Man kann größere Mengen vorbereiten und hat dann für mehrere Gerichte eine Basis. Ob für ein schnelles Mittagessen oder ein gesundes Abendessen – der Griff in den Gefrierschrank erleichtert die Planung ungemein. Und nicht zuletzt ist es einfach ein gutes Gefühl, zu wissen, dass man einen kleinen Vorrat an gesundem Gemüse im Haus hat, der die Küchenarbeit erleichtert und gleichzeitig den Geldbeutel und die Umwelt schont.
Vorbereitung ist alles: Kohlrabi putzen, schneiden und blanchieren
Die Qualität des eingefrorenen Kohlrabis steht und fällt mit der Sorgfalt bei der Vorbereitung. Es ist ein bisschen wie beim Kochen selbst: Gute Zutaten und eine saubere Verarbeitung sind die halbe Miete. Beginnen sollte man mit der Auswahl der Kohlrabiknollen. Ideal sind junge, zarte Exemplare ohne Risse, Druckstellen oder bereits holzige Bereiche. Frische, grüne Blätter sind oft ein gutes Zeichen für eine frische Knolle. Zunächst wird der Kohlrabi gründlich unter fließendem Wasser gewaschen, um Erd- und Sandreste zu entfernen. Die Blätter und der harte Strunkansatz werden abgeschnitten. Die zarten Herzblätter kann man übrigens separat für später aufbewahren und ebenfalls blanchieren und einfrieren. Anschließend muss der Kohlrabi geschält werden. Hier sollte man nicht zu sparsam sein, denn besonders an der Basis und bei größeren Knollen kann die Schale schnell holzig und faserig sein. Eine glatte, helle Oberfläche sollte nach dem Schälen zum Vorschein kommen. Nun geht es ans Schneiden: Ob in Würfel, Stifte oder Scheiben, hängt von der geplanten späteren Verwendung ab. Wichtig ist, dass die Stücke eine möglichst gleichmäßige Größe haben, damit sie beim Blanchieren und später beim Garen gleichmäßig fertig werden.
Schritt | Beschreibung / Wichtige Hinweise |
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1. Kohlrabi auswählen und waschen | Frische, feste Knollen ohne holzige Stellen verwenden. Gründlich waschen. |
2. Blätter und Strunk entfernen | Blätter (zarte können mitverwendet werden) und holzigen Strunkansatz abschneiden. |
3. Schälen | Großzügig schälen, um alle faserigen und holzigen Teile zu entfernen. |
4. Schneiden | In gleichmäßige Würfel (ca. 1-2 cm), Stifte oder Scheiben (ca. 0,5 cm dick) schneiden. |
5. Wasser aufkochen | Einen großen Topf mit reichlich Wasser (ohne Salz) zum sprudelnden Kochen bringen. |
6. Blanchieren | Kohlrabistücke portionsweise für 2-3 Minuten (je nach Größe) ins kochende Wasser geben. Das Wasser sollte weiterkochen. |
7. Abschrecken (Eisbad) | Mit einer Schaumkelle entnehmen und sofort in eine Schüssel mit Eiswasser geben, um den Garprozess zu stoppen (ca. 2-3 Minuten). |
8. Abtropfen und Trocknen | Kohlrabi gründlich abtropfen lassen, am besten auf einem sauberen Küchentuch ausbreiten und gut trocknen lassen (ggf. vorsichtig trocken tupfen). |
Der entscheidende Schritt für ein gutes Gefrierergebnis ist das Blanchieren. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Blanchieren bedeutet, das Gemüse kurz in kochendem Wasser zu garen und anschließend sofort in Eiswasser abzuschrecken. Dieser Prozess hat mehrere wichtige Funktionen: Er deaktiviert Enzyme, die sonst auch bei Gefriertemperaturen langsam weiterarbeiten und zu Qualitätsverlusten (Geschmack, Farbe, Textur, Nährstoffe) führen würden. Zudem werden Keime auf der Oberfläche reduziert, die Farbe des Kohlrabis wird intensiviert und bleibt besser erhalten. Für das Blanchieren gibt man die Kohlrabistücke für etwa 2-3 Minuten in sprudelnd kochendes Wasser. Die genaue Zeit hängt von der Größe der Stücke ab. Direkt danach kommen sie mit einer Schaumkelle in eine Schüssel mit Eiswasser. Dieser Kälteschock stoppt den Garprozess abrupt. Nach einigen Minuten im Eisbad wird der Kohlrabi herausgenommen und muss sehr gut abtropfen und trocknen, bevor er eingefroren wird. Restfeuchtigkeit würde zu größeren Eiskristallen und somit zu matschigerem Gemüse führen.
Die Anleitung zum Erfolg: Kohlrabi richtig einfrieren Schritt für Schritt
Nachdem der Kohlrabi sorgfältig geputzt, geschnitten, blanchiert und vor allem gründlich getrocknet wurde, steht dem eigentlichen Einfrieren nichts mehr im Wege. Dieser letzte Abschnitt der Vorbereitung ist ebenso wichtig, um sicherzustellen, dass der Kohlrabi seine Qualität bestmöglich behält und später einfach zu handhaben ist. Ein kleiner, aber feiner Tipp ist das sogenannte Vorfrieren oder Schockfrosten auf einem Tablett. Dabei werden die einzelnen Kohlrabistücke so auf einem Backblech oder einem großen Teller ausgebreitet, dass sie sich nicht berühren, und für etwa ein bis zwei Stunden in den Gefrierschrank gestellt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Stücke einzeln gefrieren und später im Gefrierbeutel nicht zu einem großen Klumpen zusammenfrieren. So kann man bei Bedarf auch kleinere Mengen entnehmen, ohne den gesamten Inhalt antauen zu müssen. Das ist besonders praktisch, wenn man nicht immer die gleiche Menge benötigt. Dieser Schritt ist optional, aber sehr empfehlenswert für maximalen Komfort.
- 1. Vorbereiteten Kohlrabi trocknen: Sicherstellen, dass der blanchierte und abgeschreckte Kohlrabi vollständig trocken ist. Überschüssiges Wasser mit einem sauberen Küchentuch oder Küchenpapier abtupfen.
- 2. (Optional, aber empfohlen) Vorfrieren: Die trockenen Kohlrabistücke einzeln auf einem mit Backpapier ausgelegten Tablett oder Backblech verteilen, sodass sie sich nicht berühren. Für 1-2 Stunden im Gefrierschrank anfrieren lassen.
- 3. Portionieren: Den (vor-)gefrorenen Kohlrabi in gewünschte Portionsgrößen aufteilen, die dem späteren Verwendungszweck entsprechen (z.B. für eine Mahlzeit).
- 4. Luftdicht verpacken: Die portionierten Kohlrabistücke in geeignete Gefrierbeutel oder gefrierfeste Dosen füllen. Bei Gefrierbeuteln so viel Luft wie möglich herausdrücken, bevor sie verschlossen werden. Vakuumieren ist hier ideal.
- 5. Beschriften: Die Verpackungen deutlich mit Inhalt („Kohlrabi, gewürfelt/in Scheiben“) und dem Einfrierdatum versehen. So behält man den Überblick über die Vorräte.
- 6. Schnell einfrieren: Die verpackten Kohlrabiportionen zügig in den Gefrierschrank bei einer Temperatur von mindestens -18°C (oder kälter) legen. Idealerweise nicht zu viel auf einmal ungefrorenes Gut einlagern, um die Temperatur nicht zu stark ansteigen zu lassen.
- 7. Optimale Lagerung: Den gefrorenen Kohlrabi möglichst im Hauptfach des Gefrierschranks lagern, nicht in der Tür, da dort die Temperatur stärker schwankt.
Die Wahl der richtigen Verpackung ist entscheidend, um den Kohlrabi vor Gefrierbrand zu schützen. Gefrierbrand entsteht, wenn das Gefriergut an der Oberfläche austrocknet, was zu zähen, verfärbten und geschmacklich beeinträchtigten Stellen führt. Gut schließende Gefrierbeutel, aus denen man die Luft vor dem Verschließen sorgfältig herausstreicht, oder noch besser, Vakuumierbeutel, sind hierfür optimal. Auch gefriergeeignete Kunststoffdosen mit dicht schließendem Deckel leisten gute Dienste. Wichtig ist, dass die Verpackung für Lebensmittel und für Tiefkühltemperaturen geeignet ist. Die Beschriftung mit Inhalt und Datum mag banal klingen, ist aber Gold wert, wenn der Gefrierschrank gut gefüllt ist. So weiß man immer, was man hat und wie lange es schon lagert. Gut eingefrorener Kohlrabi hält sich bei konstanten -18°C problemlos 8 bis 12 Monate, ohne nennenswerte Qualitätseinbußen. Ein schneller Einfrierprozess, bei dem die Temperatur des Gemüses rasch absinkt, fördert die Bildung kleinerer Eiskristalle, was wiederum der Textur zugutekommt.
Vom Eis auf den Teller: Gefrorenen Kohlrabi auftauen und zubereiten
Der Moment ist gekommen: Der sorgfältig eingefrorene Kohlrabi soll nun seinen Weg in ein leckeres Gericht finden. Die gute Nachricht ist, dass die Verwendung von gefrorenem Kohlrabi denkbar unkompliziert ist. In den meisten Fällen muss er nämlich gar nicht extra aufgetaut werden. Das spart nicht nur Zeit, sondern ist oft auch besser für die Konsistenz. Man kann die gefrorenen Kohlrabistücke oder -scheiben direkt in kochendes Wasser, Brühe für eine Suppe oder in einen Topf zum Dünsten geben. Die Garzeit ist dabei in der Regel etwas kürzer als bei frischem Kohlrabi, da er ja bereits blanchiert wurde. Man sollte also zwischendurch die Konsistenz prüfen. Für Gerichte wie Aufläufe oder Gratins, bei denen überschüssige Flüssigkeit stören könnte, kann es sinnvoll sein, den Kohlrabi kurz antauen zu lassen und eventuell austretendes Wasser abzugießen. Ein vollständiges Auftauen bei Raumtemperatur ist jedoch nicht empfehlenswert, da sich hierbei unerwünschte Keime vermehren könnten und das Gemüse an Knackigkeit verliert.
So gelingt die Zubereitung
Gefrorener Kohlrabi ist ein wahrer Verwandlungskünstler in der Küche und lässt sich für viele Gerichte verwenden. Die direkte Verarbeitung aus dem gefrorenen Zustand ist meist die beste Methode, um Geschmack und eine angenehme Textur zu bewahren. Da der Kohlrabi bereits blanchiert ist, verkürzt sich die Garzeit im Vergleich zu frischem Gemüse. Ein wenig Fingerspitzengefühl bei der Zubereitung sorgt dafür, dass er nicht zu weich wird.
- Für Suppen und Eintöpfe: Den gefrorenen Kohlrabi direkt in die kochende Flüssigkeit geben und mitgaren, bis er die gewünschte Weichheit erreicht hat.
- Als gedünstete Beilage: Gefrorene Kohlrabistücke in wenig kochendes Salzwasser oder Gemüsebrühe geben und zugedeckt einige Minuten dünsten. Alternativ im Dampfgarer zubereiten.
- Für Aufläufe und Gratins: Kann direkt gefroren verwendet werden. Um eine zu wässrige Konsistenz zu vermeiden, eventuell kurz antauen lassen und überschüssiges Wasser abtupfen oder abgießen.
- Für Pürees: Gefrorenen Kohlrabi garen, bis er sehr weich ist, dann abgießen und pürieren – lecker allein oder gemischt mit Kartoffeln.
- Nicht für Rohkost: Die Textur von aufgetautem Kohlrabi ist weicher und eignet sich nicht mehr für knackige Rohkostsalate.
- Garzeit beachten: Die Garzeit ist aufgrund des Blanchierens kürzer als bei frischem Kohlrabi. Regelmäßig testen!
Wenn ein Auftauen doch gewünscht oder notwendig ist, sollte dies schonend im Kühlschrank erfolgen. Das dauert zwar einige Stunden, ist aber die beste Methode, um die Qualität zu erhalten. Für eine schnellere Variante kann man den Kohlrabi im verschlossenen Gefrierbeutel unter kaltes, fließendes Wasser halten oder in eine Schüssel mit kaltem Wasser legen – dann aber direkt im Anschluss verarbeiten. Die Mikrowelle ist zum Auftauen weniger geeignet, da der Kohlrabi hier leicht ungleichmäßig gart und matschig werden kann. Bei der Zubereitung selbst sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt: Ob als klassische Gemüsebeilage mit etwas Butter und Muskat, in einer cremigen Kohlrabisuppe, als Teil eines bunten Gemüsecurrys oder in einem herzhaften Kartoffel-Kohlrabi-Gratin – der gefrorene Kohlrabi macht eine gute Figur. Man sollte lediglich bedenken, dass er nach dem Auftauen und Garen nicht mehr die ganz feste, knackige Konsistenz von rohem Kohlrabi hat, sondern eher zart und weich wird, was für viele warme Gerichte aber genau richtig ist.
Häufige Fragen und clevere Tipps rund ums Kohlrabi Einfrieren
Auch wenn das Einfrieren von Kohlrabi im Grunde unkompliziert ist, tauchen doch immer wieder spezifische Fragen auf. Zum Beispiel, was mit den Kohlrabiblättern passiert. Die zarten, inneren Blätter sind viel zu schade zum Wegwerfen! Man kann sie ebenfalls waschen, kurz blanchieren (etwa 1-2 Minuten), hacken und einfrieren. Sie eignen sich hervorragend für Suppen, grüne Smoothies oder als würzige Zutat in Gemüsepfannen. Eine andere häufige Sorge betrifft leicht holzige Knollen. Hier gilt: Vor dem Blanchieren und Einfrieren besonders großzügig schälen und alle holzigen Stellen entfernen. Was nicht schon frisch gut schmeckt, wird durch das Einfrieren nicht besser. Und was, wenn der gefrorene Kohlrabi nach dem Auftauen doch mal eine gräuliche oder bräunliche Verfärbung zeigt? Das ist meist ein Zeichen dafür, dass er entweder nicht oder nicht lange genug blanchiert wurde, oder dass die Verpackung nicht luftdicht war und es zu Oxidation oder Gefrierbrand kam. In solchen Fällen ist es besser, die betroffenen Stellen großzügig zu entfernen oder das Gemüse im Zweifel nicht mehr zu verwenden, wenn es auch unangenehm riecht.
- Kann ich Kohlrabi roh einfrieren? Davon ist abzuraten. Ohne Blanchieren arbeiten Enzyme weiter, die Geschmack, Farbe und Textur negativ beeinflussen und zu einem minderwertigen Ergebnis führen.
- Wie lange hält sich gefrorener Kohlrabi genau? Bei einer konstanten Temperatur von -18°C oder kälter ist er etwa 8 bis 12 Monate haltbar. Danach kann die Qualität langsam nachlassen.
- Muss ich Kohlrabi vor dem Kochen immer auftauen? Nein, meistens nicht. Für die meisten warmen Gerichte kann er direkt gefroren verwendet werden, was Zeit spart und oft die bessere Textur ergibt.
- Was tun bei Gefrierbrand? Kleine, oberflächliche Stellen können großzügig weggeschnitten werden. Ist der Gefrierbrand stark ausgeprägt, leidet der Geschmack erheblich. Vorbeugung durch luftdichte Verpackung ist der beste Schutz.
- Hilft Vakuumieren wirklich? Ja, das Vakuumieren ist eine exzellente Methode. Es entzieht fast die gesamte Luft, minimiert so das Risiko von Gefrierbrand und kann die Haltbarkeit und Frische des Kohlrabis noch besser bewahren.
- Kann ich auch bereits gekochten Kohlrabi einfrieren? Ja, Reste von gekochtem Kohlrabi (z.B. als Beilage oder in einer Suppe) lassen sich ebenfalls gut einfrieren. Am besten in einem geeigneten Behälter für 2-3 Monate.
- Kleine Mengen oder Reste einfrieren – lohnt sich das? Auf jeden Fall! Auch kleine Portionen sind wertvoll und können später eine Mahlzeit ergänzen oder als Basis für eine schnelle Sauce dienen.
Ein paar zusätzliche clevere Tipps können den Prozess weiter optimieren. Wer einen Vakuumierer besitzt, sollte diesen unbedingt nutzen. Die nahezu luftfreie Umgebung schützt den Kohlrabi optimal. Für Babynahrung oder als Basis für cremige Suppen kann man Kohlrabi auch bereits als Püree einfrieren. Dafür den Kohlrabi nach dem Blanchieren weich kochen, pürieren, abkühlen lassen und dann portionsweise, zum Beispiel in Eiswürfelbehältern, einfrieren. Die gefrorenen Püree-Würfel lassen sich dann einfach in Gefrierbeutel umfüllen. Eine gute Idee ist auch, gemischte Gemüseportionen einzufrieren: Kombiniere blanchierten Kohlrabi mit Karotten, Erbsen oder Brokkoli für eine fertige Mischung für Pfannengerichte oder Beilagen. Und der vielleicht wichtigste Tipp, der sich durch den gesamten Prozess zieht: Arbeite immer mit frischen, qualitativ hochwertigen Kohlrabiknollen. Die Qualität des Ausgangsprodukts bestimmt maßgeblich das Endergebnis. Ein einmal aufgetauter Kohlrabi sollte übrigens nicht erneut eingefroren werden, es sei denn, er wurde zwischenzeitlich zu einem neuen Gericht weiterverarbeitet und durchgegart.