Gefrorenen Tintenfisch zubereiten: So wird er zart und lecker

Mario Wormuth
Erstellt von: Mario Wormuth
21 Minuten Lesezeit

Tintenfisch – für die einen eine Delikatesse aus dem letzten Mittelmeerurlaub, für die anderen eine kulinarische Herausforderung. Besonders gefrorener Tintenfisch landet häufig im Einkaufswagen, denn er ist praktisch, gut verfügbar und oft von erstaunlich guter Qualität. Doch die Zubereitung birgt eine Tücke, die viele schon erlebt haben: Statt zarter Ringe oder Tuben landet ein gummiartiges Etwas auf dem Teller. Das muss aber nicht sein! Die richtige Handhabung von gefrorenem Tintenfisch, vom Auftauen bis zum Garen, ist der Schlüssel zum Erfolg. Es ist weniger kompliziert, als es vielleicht klingt, erfordert aber ein wenig Wissen und Sorgfalt. Dieser Beitrag führt Schritt für Schritt durch den Prozess und erklärt, wie gefrorener Tintenfisch zuverlässig zart und schmackhaft wird. Wir schauen uns an, warum das Auftauen so wichtig ist, wie der Tintenfisch küchenfertig gemacht wird und welche Garmethoden zum gewünschten Ergebnis führen. Mit ein paar einfachen Regeln und Tipps gelingt die Zubereitung garantiert, sodass der Tintenfisch seine feinen Aromen entfalten kann und eine angenehme Textur behält – ganz ohne an Schuhsohlen zu erinnern. Vergessen sind die zähen Exemplare, willkommen der zarte Genuss!

Das Wichtigste auf einen Blick

Gefrorener Tintenfisch kann eine hervorragende Basis für viele Gerichte sein, wenn man einige Grundregeln beachtet. Entscheidend für ein zartes Ergebnis sind das richtige, langsame Auftauen und die passende Garmethode. Entweder wird Tintenfisch sehr kurz bei starker Hitze gegart oder sehr lange bei milder Hitze geschmort. Die Zeit dazwischen sollte unbedingt vermieden werden, da der Tintenfisch sonst zäh wird. Eine sorgfältige Vorbereitung nach dem Auftauen, inklusive Reinigung und eventuellem Entfernen der Haut, trägt ebenfalls maßgeblich zur Qualität bei. Mit etwas Geduld und dem richtigen Know-how verwandelt sich gefrorener Tintenfisch in eine köstliche Mahlzeit.

  • Langsames Auftauen: Am besten über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen.
  • Gründliche Reinigung: Nach dem Auftauen innen und außen gut abspülen, Innereien und Chitin-Schulp entfernen.
  • Haut entfernen: Meist empfehlenswert für eine bessere Textur, besonders beim Kurzbraten.
  • Zwei Garmethoden: Entweder sehr kurz (1-3 Minuten) bei hoher Hitze ODER sehr lang (mind. 45-60 Minuten) bei niedriger Hitze.
  • Die „Gummi-Zone“ meiden: Garzeiten zwischen 5 und 40 Minuten führen fast immer zu zähem Tintenfisch.
  • Vorbereitung optimieren: Trockentupfen vor dem Braten, eventuell Oberfläche einschneiden.
  • Qualität zählt: Auf gute Qualität der Tiefkühlware achten, Gefrierbrand vermeiden.

Gefrorenen Tintenfisch richtig auftauen: Darauf kommt es an

Der erste Schritt zur gelungenen Tintenfischzubereitung beginnt lange vor Pfanne oder Topf: beim Auftauen. Dieser Prozess ist entscheidender, als viele annehmen. Wird der Tintenfisch zu schnell oder bei zu hoher Temperatur aufgetaut, leidet die empfindliche Zellstruktur des Fleisches. Das Ergebnis? Schon vor dem eigentlichen Kochen kann die Textur negativ beeinflusst werden, was die Gefahr von zähem Tintenfisch erhöht. Methoden wie das Auftauen in der Mikrowelle oder unter heißem Wasser sind daher nicht ideal. Sie erwärmen den Tintenfisch ungleichmäßig, die Ränder beginnen vielleicht schon zu garen, während der Kern noch gefroren ist. Zudem bietet warmes Wasser einen Nährboden für unerwünschte Bakterien. Die beste Methode erfordert etwas Planung und Geduld: das langsame Auftauen im Kühlschrank. Das dauert zwar am längsten, schont aber die Struktur des Tintenfischs am besten und ist die sicherste Variante in Bezug auf Lebensmittelhygiene. Man kann es sich vorstellen wie bei einem guten Stück Fleisch – auch das profitiert von einem sanften Übergang von gefroren zu gekühlt. Wer hier Sorgfalt walten lässt, legt den Grundstein für ein zartes Endprodukt.

Auftaumethode Ungefähre Dauer Qualitätsergebnis Hygienische Sicherheit Empfehlung
Kühlschrank 12-24 Stunden Sehr gut (schonend) Sehr hoch Beste Methode
Kaltes Wasserbad 1-2 Stunden Gut Hoch (Wasser regelmäßig wechseln!) Gute Alternative für Eilige
Mikrowelle (Auftaustufe) Minuten Mäßig bis schlecht (ungleichmäßig, teilweises Garen) Mittel Nur im absoluten Notfall
Raumtemperatur Mehrere Stunden Schlecht (Bakterienrisiko, Qualitätsverlust) Gering Nicht empfohlen
Direkt gefroren Garen Schlecht (ungleichmäßiges Garen, zäh) Mittel Nicht empfohlen

Für das optimale Auftauen im Kühlschrank nimmt man den gefrorenen Tintenfisch aus der Verpackung, legt ihn in eine Schüssel oder auf einen tiefen Teller und deckt ihn locker ab (z.B. mit Frischhaltefolie). Wichtig ist, dass das Tauwasser ablaufen kann oder aufgefangen wird, damit der Tintenfisch nicht darin liegt. Je nach Größe dauert das 12 bis 24 Stunden. Wenn es schneller gehen muss, ist das kalte Wasserbad eine Option: Den Tintenfisch in einen wasserdichten Beutel geben (oder in der Originalverpackung lassen, falls dicht) und in eine Schüssel mit kaltem Wasser legen. Das Wasser sollte alle 30 Minuten gewechselt werden, damit es kalt bleibt. So taut der Tintenfisch in 1-2 Stunden auf. Auf keinen Fall sollte Tintenfisch bei Raumtemperatur aufgetaut werden, da sich hier Bakterien rasant vermehren können. Achten Sie auch auf Anzeichen von Gefrierbrand (trockene, weißlich-graue Stellen), der die Qualität mindert. Einmal aufgetauter Tintenfisch sollte rasch verarbeitet und nicht wieder eingefroren werden, um Qualitätsverluste und hygienische Risiken zu vermeiden.

Nach dem Auftauen: Tintenfisch vorbereiten und küchenfertig machen

Sobald der Tintenfisch aufgetaut ist, steht die Vorbereitung an. Dieser Schritt ist unerlässlich, um ihn küchenfertig zu machen und sicherzustellen, dass keine unerwünschten Teile im Gericht landen. Auch wenn viele gefrorene Tintenfischprodukte bereits als „küchenfertig“ verkauft werden, ist eine gründliche Inspektion und Reinigung immer ratsam. Zuerst wird der Tintenfisch unter fließendem, kaltem Wasser gut abgespült, sowohl außen als auch innen (bei Tuben). Dabei sollten eventuell verbliebene Reste von Innereien entfernt werden. Ein wichtiger Punkt ist der Chitin-Schulp, eine durchsichtige, flexible Struktur, die oft als „Gladiole“ oder „Feder“ bezeichnet wird und sich im Inneren des Mantels (der Tube) befindet. Dieser muss unbedingt herausgezogen werden, da er ungenießbar ist. Bei ganzen Tintenfischen oder Sepien sind oft auch noch die Tentakel und der Kopf vorhanden, die ebenfalls geprüft und gesäubert werden müssen. Das sogenannte „Auge“ oder der harte „Schnabel“ in der Mitte der Tentakelbasis wird meist entfernt. Die Frage, ob die Haut abgezogen werden soll, hängt von der Tintenfischart und dem geplanten Rezept ab, wird aber für zartere Ergebnisse oft empfohlen.

  • Gründlich Abspülen: Den aufgetauten Tintenfisch unter kaltem, fließendem Wasser innen und außen sorgfältig waschen.
  • Innereien entfernen: Sicherstellen, dass keine Reste von Organen im Mantel (Tube) verblieben sind.
  • Chitin-Schulp ziehen: Den durchsichtigen, länglichen Schulp aus dem Inneren des Mantels vollständig herausziehen. Er fühlt sich ein wenig wie Plastik an.
  • Haut abziehen: Die dünne, oft farbige Außenhaut (meist lila oder gesprenkelt) mit den Fingern oder einem kleinen Messer greifen und abziehen. Das geht meist recht einfach und verbessert die Textur beim Garen.
  • Tentakel prüfen: Bei vorhandenen Tentakeln den harten „Schnabel“ (Mundwerkzeug) in der Mitte entfernen, falls noch vorhanden.
  • Zuschneiden: Den Tintenfischmantel nach Bedarf zubereiten: als ganze Tube (z.B. zum Füllen), in Ringe oder Streifen schneiden.
  • Sehr wichtig: Trocken tupfen! Den vorbereiteten Tintenfisch mit Küchenpapier sehr gründlich abtrocknen. Feuchtigkeit verhindert Röstaromen und führt eher zum Kochen als zum Braten.
  • Geruchsprobe: Ein kurzer Check auf Frische schadet nie. Aufgetauter Tintenfisch sollte frisch und nach Meer riechen, nicht unangenehm fischig oder gar stechend.

Das gründliche Trockentupfen ist ein oft unterschätzter, aber entscheidender Schritt, besonders wenn der Tintenfisch kurz und heiß angebraten oder gegrillt werden soll. Ist der Tintenfisch noch nass, kühlt er die Pfanne oder den Grillrost zu stark ab, das Wasser verdampft und der Tintenfisch „kocht“ im eigenen Saft, statt schöne Röstaromen zu entwickeln. Das Ergebnis ist oft blass und weniger schmackhaft. Die Haut kann bei sehr kleinen Tintenfischen oder beim langen Schmoren manchmal dranbleiben, da sie weich wird. Beim Kurzbraten oder Grillen neigt sie jedoch dazu, sich unschön zusammenzuziehen und kann etwas zäh wirken, daher ist das Entfernen meist die bessere Wahl. Falls der Tintenbeutel noch vorhanden ist und man die Tinte verwenden möchte (z.B. für schwarze Pasta oder Risotto), sollte dieser vorsichtig entfernt und die Tinte in etwas Wasser oder Wein aufgelöst werden. Ansonsten wird der Beutel einfach mit den Innereien entsorgt. Ein scharfes Messer erleichtert das Zuschneiden in gleichmäßige Ringe oder Streifen. Die richtige Vorbereitung ist also keine Hexerei, aber sie macht einen deutlichen Unterschied im Endergebnis.

Zubereitung in Pfanne, Topf oder auf dem Grill: So gelingt Tintenfisch

Ist der Tintenfisch aufgetaut und vorbereitet, stellt sich die Frage nach der besten Zubereitungsmethode. Pfanne, Topf oder Grill – jede Option hat ihre Vorzüge und eignet sich für unterschiedliche Gerichte und gewünschte Texturen. Die goldene Regel, die man sich merken sollte, lautet: Tintenfisch braucht entweder eine sehr kurze Garzeit bei hoher Hitze oder eine sehr lange Garzeit bei niedriger Hitze. Alles dazwischen, also ein mittleres Garen über einige Minuten, führt fast unweigerlich in die gefürchtete „Gummi-Zone“. Kurzbraten in der heißen Pfanne (1-3 Minuten) ist ideal für Tintenfischringe oder -streifen, die zum Beispiel in Salaten, auf Pasta oder als schnelle Vorspeise serviert werden. Langes Schmoren im Topf (mindestens 45-60 Minuten) in einer aromatischen Flüssigkeit wie Tomatensauce oder Wein verwandelt auch größere Stücke oder zähere Exemplare in butterzarte Leckerbissen, perfekt für Ragouts oder Eintöpfe. Der Grill verleiht dem Tintenfisch ein herrliches Raucharoma und ist perfekt für sommerliche Gerichte, erfordert aber ebenfalls eine kurze Garzeit bei direkter Hitze oder eine längere bei indirekter Hitze, je nach Größe der Stücke. Auch das Frittieren (Calamari Fritti) folgt dem Prinzip des Kurzgarens bei hoher Temperatur.

Vorteile der Garmethoden

  • Pfanne (Kurzbraten): Sehr schnell zubereitet; ermöglicht die Entwicklung von Röstaromen; vielseitig einsetzbar für Salate, Pasta, Vorspeisen.
  • Topf (Schmoren/Köcheln): Garantiert ein sehr zartes Ergebnis, auch bei größeren Stücken; ideal für geschmacksintensive Saucen und Eintöpfe; wenig aktive Kochzeit nötig.
  • Grill: Verleiht ein attraktives Raucharoma und Grillmuster; ideal für Marinaden; perfekt für sommerliche Grillpartys.
  • Fritteuse/Topf (Frittieren): Ergibt die beliebten knusprigen Calamari Fritti; schnelle Garmethode.

Nachteile der Garmethoden

  • Pfanne (Kurzbraten): Hohes Risiko des Übergarens (wird schnell gummiartig); erfordert hohe Hitze und ständige Aufmerksamkeit; Pfanne darf nicht überladen werden.
  • Topf (Schmoren/Köcheln): Sehr lange Garzeit (mindestens 45-60 Minuten); keine Röstaromenbildung; weniger geeignet für leichte Gerichte.
  • Grill: Tintenfisch kann leicht trocken werden oder anbrennen; Marinade oder Öl sind fast Pflicht; kleinere Stücke können durch den Rost fallen.
  • Fritteuse/Topf (Frittieren): Gericht wird relativ fettig; erfordert eine Fritteuse oder eine größere Menge heißen Öls.

Für das Gelingen in der Praxis hier ein paar konkrete Hinweise: Beim Kurzbraten in der Pfanne das Öl (hitzebeständiges Olivenöl, Rapsöl) sehr heiß werden lassen. Den gut abgetrockneten Tintenfisch hineingeben und bei starker Hitze nur 1 bis maximal 3 Minuten unter gelegentlichem Wenden braten, bis er gerade eben nicht mehr glasig (opak) ist und sich leicht zusammenzieht. Die Pfanne dabei nicht überfüllen, lieber portionsweise arbeiten, damit die Temperatur hoch bleibt. Beim Schmoren den Tintenfisch eventuell kurz anbraten, dann mit Flüssigkeit (z.B. Weißwein, Fischfond, passierte Tomaten) ablöschen und bedecken. Zugedeckt bei sehr milder Hitze (leicht köchelnd) für mindestens 45 bis 60 Minuten, manchmal auch länger, schmoren lassen, bis er sehr zart ist. Auf dem Grill empfiehlt es sich, den Tintenfisch vorher zu marinieren. Kleinere Stücke oder Ringe am besten auf Spieße stecken. Bei hoher direkter Hitze nur wenige Minuten pro Seite grillen. Größere Tuben können auch bei indirekter Hitze länger gegart werden. Für Calamari Fritti die Ringe mehlieren oder in einen Backteig tauchen und in ca. 175°C heißem Fett wenige Minuten goldbraun und knusprig frittieren.

Zarter Tintenfisch statt Gummi: Wichtige Tipps für die Zubereitung

Wer schon einmal enttäuscht auf einem zähen Tintenfischring herumgekaut hat, weiß: Die richtige Textur ist alles. Doch warum wird Tintenfisch überhaupt so leicht gummiartig? Der Grund liegt in seiner speziellen Muskelstruktur. Tintenfischfleisch besteht aus kurzen Muskelfasern und relativ viel Bindegewebe, insbesondere Kollagen. Dieses Kollagen reagiert sehr empfindlich auf Hitze und Garzeit. Bei sehr kurzer, intensiver Hitze (wie beim Anbraten oder Frittieren für 1-3 Minuten) ziehen sich die Muskelfasern zwar schnell zusammen, das Kollagen hat aber keine Zeit, zäh zu werden. Das Ergebnis ist ein relativ zarter Biss. Lässt man den Tintenfisch jedoch länger garen, sagen wir zwischen 5 und etwa 40 Minuten, zieht sich das Kollagen immer weiter zusammen und wird fest und gummiartig – das ist die gefürchtete „Gummi-Zone“. Erst wenn man die Garzeit deutlich verlängert (über 45-60 Minuten bei niedriger Temperatur, wie beim Schmoren), beginnt das zähe Kollagen, sich in weiche Gelatine umzuwandeln. Dann wird der Tintenfisch wieder wunderbar zart, fast butterweich. Dieses Wissen um das Verhalten des Kollagens ist der Schlüssel, um die Gummifalle zu umgehen.

Merke: Die goldenen Regeln für zarten Tintenfisch

Die Textur von Tintenfisch hängt entscheidend von der richtigen Garzeit und -temperatur ab. Es gibt zwei Hauptwege zum Erfolg, alles dazwischen führt oft zu einem zähen Ergebnis. Das Verständnis der Reaktion des Kollagens im Muskelgewebe ist hierbei zentral.

  • Regel 1: Kurz & Heiß: Maximal 2-3 Minuten bei sehr hoher Hitze (Pfanne, Grill, Fritteuse) garen. Die Muskelfasern ziehen sich zusammen, aber das Kollagen wird nicht zäh.
  • Regel 2: Lang & Sanft: Mindestens 45-60 Minuten (oft länger) bei niedriger Temperatur (Schmoren, Köcheln) garen. Das Kollagen wandelt sich in weiche Gelatine um.
  • Vermeiden: Unbedingt Garzeiten zwischen etwa 5 und 40 Minuten meiden – hier wird das Kollagen am zähesten.
  • Vorbereitung optimieren: Das Entfernen der Haut und das leichte Einschneiden der Oberfläche (z.B. Rautenmuster bei Tuben) kann helfen, die Zartheit zu fördern und das Zusammenziehen zu kontrollieren.
  • Marinieren als Helfer: Säurehaltige Zutaten (Zitronensaft, Essig) oder Enzyme (in Maßen!) in Marinaden können das Bindegewebe leicht anlösen. Auch Milchprodukte (Milch, Joghurt) sollen helfen, den Tintenfisch zarter zu machen. Marinierzeit bei Säure kurz halten (15-30 Min.).
  • Hitze konstant halten: Beim Kurzbraten die Pfanne oder den Grill nicht überladen, damit die Temperatur nicht zu stark abfällt.

Neben den beiden Hauptgarmethoden gibt es noch weitere Kniffe. Das bereits erwähnte leichte Einschneiden der Oberfläche von Tintenfischtuben (nur die Innenseite oder beide Seiten, je nach Dicke) im Rautenmuster sieht nicht nur dekorativ aus, es vergrößert auch die Oberfläche, lässt Hitze schneller eindringen und verhindert, dass sich die Tube zu stark zusammenrollt. Marinaden können ebenfalls einen Beitrag leisten. Zutaten wie Zitronensaft, Essig oder Wein enthalten Säure, die das Bindegewebe leicht angreift und den Tintenfisch zarter machen kann. Aber Vorsicht: Zu langes Marinieren in Säure kann den Tintenfisch „kochen“ und ihm eine matschige Textur verleihen – meist reichen 15 bis 30 Minuten. Auch das Einlegen in Milch oder Joghurt wird oft als Tipp genannt, um die Zartheit zu fördern. Eine weitere, wenn auch etwas umstrittene Technik, ist das Blanchieren: Den Tintenfisch für wenige Sekunden (ca. 30 Sekunden) in kochendes Wasser tauchen und sofort in Eiswasser abschrecken. Dies soll die Muskeln entspannen. Letztlich spielt aber auch die Qualität des Ausgangsprodukts eine Rolle. Ein hochwertiger, gut gefrorener Tintenfisch hat bessere Chancen, zart zu werden, als Ware mit Gefrierbrand oder von minderer Qualität.

Passende Beilagen und einfache Rezeptideen mit Tintenfisch

Der Tintenfisch ist perfekt gegart – zart, nicht gummiartig, einfach köstlich. Doch was serviert man dazu? Glücklicherweise ist Tintenfisch ein sehr vielseitiger Begleiter, der sich mit vielen Aromen und Beilagen gut versteht. Sein Eigengeschmack ist eher mild und leicht süßlich-salzig, was ihn zu einer hervorragenden Leinwand für Gewürze, Kräuter und Saucen macht. Ganz klassisch und fast immer passend sind mediterrane Aromen: Viel Knoblauch, frische Zitrone, gutes Olivenöl und gehackte Kräuter wie Petersilie oder Oregano harmonieren wunderbar, besonders mit kurz gebratenem oder gegrilltem Tintenfisch. Geschmorter Tintenfisch fühlt sich in einer kräftigen Tomatensauce, vielleicht mit Oliven und Kapern, besonders wohl. Aber auch die asiatische Küche bietet tolle Kombinationen, etwa mit Sojasauce, Ingwer, Chili und Koriander, serviert mit Reis oder Nudeln. Wichtig ist, dass die Beilage den feinen Geschmack des Tintenfischs unterstützt und nicht komplett überdeckt. Einfache, frische Komponenten sind oft die beste Wahl.

  • Klassisch Mediterran:
    • Aromaten: Knoblauch, Zitrone, Petersilie, Oregano, Thymian, Chili
    • Saucen: Tomatensauce, Weißweinsauce, einfache Vinaigrette
    • Gemüse: Geröstete Paprika, Zucchini, Auberginen, Fenchel, Oliven, Kapern
    • Kohlenhydrate: Frisches Weißbrot/Baguette, Pasta (z.B. Spaghetti, Linguine), Risotto, Polenta
    • Salate: Einfache Blattsalate, Tomatensalat, Fenchelsalat
  • Asiatisch Inspiriert:
    • Aromaten: Sojasauce, Ingwer, Knoblauch, Chili, Limette, Koriander, Sesamöl
    • Gemüse: Brokkoli, Pak Choi, Karotten, Zuckerschoten, Frühlingszwiebeln
    • Kohlenhydrate: Jasminreis, Basmatireis, Glasnudeln, Reisnudeln
  • Weitere Ideen:
    • Kartoffeln: Salzkartoffeln, Rosmarinkartoffeln, Bratkartoffeln, Kartoffelpüree
    • Hülsenfrüchte: Kichererbsen (z.B. im Salat), weiße Bohnen (z.B. im Eintopf)
    • Getreide: Couscous, Quinoa

Zur Inspiration hier ein paar einfache Rezeptideen, die leicht gelingen: Der Klassiker Calamari Fritti – Tintenfischringe in Mehl wenden oder durch einen einfachen Backteig ziehen und kurz in heißem Öl knusprig frittieren, serviert mit Zitronenspalten und einer Knoblauch-Mayonnaise (Aioli). Oder wie wäre es mit schnell gebratenen Tintenfischringen? Einfach Ringe in sehr heißem Olivenöl mit Knoblauchscheiben und Chiliflocken 1-2 Minuten scharf anbraten, mit gehackter Petersilie bestreuen und auf einem Rucolasalat oder zu Baguette servieren. Für ein gemütliches Essen eignet sich geschmorter Tintenfisch in Tomatensauce: Tintenfischstücke (Ringe oder Tuben) kurz anbraten, Zwiebeln und Knoblauch dazu, mit Weißwein ablöschen, passierte Tomaten, Kräuter (Oregano, Thymian), Oliven und Kapern hinzufügen und alles bei milder Hitze mindestens eine Stunde köcheln lassen, bis der Tintenfisch butterzart ist – perfekt zu Pasta oder Polenta. Gegrillte, marinierte Tintenfischtuben sind im Sommer ein Hit. Der milde Geschmack des Tintenfischs lädt zum Experimentieren ein – also ruhig mal neue Gewürze und Kombinationen ausprobieren!

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Wir sind leidenschaftliche Pasta-Liebhaber und teilen hier unsere besten Rezepte, Kochtechniken und Tipps rund um die italienische Küche. Mit einer Liebe zu frischen Zutaten und traditionellen Zubereitungen bringen wir euch die Vielfalt der Pastagerichte direkt auf den Teller. Unser Ziel ist es, euch zu inspirieren, die italienische Küche zu Hause auf einfache Weise nachzukochen und zu genießen. Neben unserer Leidenschaft für Pasta betreiben wir auch weitere Blogs: Auf unserem Hunde-Blog teilen wir Tipps zur Pflege, Ernährung und dem Zusammenleben mit Hunden. Unser Liebe & Esoterik Blog bietet Einblicke in Beziehungen, Astrologie und spirituelle Themen. Für alle Pferdefreunde gibt es unseren Pferde-Blog, wo wir Wissen und Erfahrungsberichte rund um Reiten, Pferdehaltung und Training veröffentlichen. Egal, ob du auf der Suche nach neuen Rezepten bist oder dich für andere Themen interessierst – bei uns findest du spannende Artikel und wertvolle Tipps. Buon Appetito!
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