Rezept: Samtig feine zitronige Hollandaise Sauce – Der Klassiker gekonnt selbstgemacht

Mario Wormuth
Erstellt von: Mario Wormuth
24 Minuten Lesezeit





Samtige Zitronen-Hollandaise: Den Saucenklassiker meisterhaft selber machen


Es gibt Saucen, die ein Gericht nicht nur begleiten, sondern es definieren. Die Sauce Hollandaise gehört zweifellos zu dieser Kategorie. Ihr Name allein weckt Assoziationen an feine Spargelgerichte, perfekt pochierte Eier Benedict oder zart gegarten Fisch. Diese goldgelbe, cremige Emulsion aus Butter, Eigelb und Zitrone ist ein Eckpfeiler der klassischen französischen Küche und gilt oft als eine kleine Herausforderung in der Zubereitung. Doch die Mühe lohnt sich vielfach: Eine selbstgemachte Hollandaise übertrifft jedes Fertigprodukt um Längen in Geschmack, Textur und Finesse. Ihre samtige Konsistenz umschmeichelt den Gaumen, die feine Säure der Zitrone sorgt für eine angenehme Frische und die Reichhaltigkeit der Butter verleiht Tiefe. Dieses Rezept führt Schritt für Schritt durch den Prozess, entmystifiziert die Technik und zeigt, wie mit etwas Geduld und den richtigen Handgriffen dieser Saucenklassiker auch in der heimischen Küche meisterhaft gelingt. Ein kleines Küchenabenteuer, das mit einem unvergleichlichen Geschmackserlebnis belohnt wird und jedem Gericht eine luxuriöse Note verleiht.

Samtig feine zitronige Hollandaise Sauce – Der Klassiker gekonnt selbstgemacht

Zaubern Sie eine unwiderstehlich cremige, butterzarte Hollandaise mit feiner Zitronennote. Diese klassische französische Sauce adelt Spargel, pochiertes Ei oder Fisch und gelingt mit dieser Anleitung auch zu Hause.
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Vorbereitungszeit 5 Minuten
Zubereitungszeit 10 Minuten
Gesamtzeit 15 Minuten
Portionen 4 Portionen

Zutaten
  

Zutaten

  • 3 große Eigelb möglichst frisch, Größe L
  • 150 g Butter gute Qualität
  • 2-3 EL Zitronensaft frisch gepresst
  • 1 EL kaltes Wasser
  • 1 EL trockener Weißwein optional, für mehr Geschmackstiefe
  • 1/2 TL Salz fein
  • 1 Prise weißer Pfeffer frisch gemahlen
  • 1 Prise Cayennepfeffer optional, für eine leichte Schärfe
  • 1 Prise Zucker optional, zum Abrunden der Säure

Anleitungen
 

  • Butter klären: Die Butter in einem kleinen Topf bei schwacher Hitze langsam schmelzen lassen. Nicht bräunen! Den entstehenden weißen Schaum von der Oberfläche abschöpfen. Die geklärte, goldgelbe Butter vorsichtig abgießen, sodass der milchige Bodensatz im Topf zurückbleibt. Die geklärte Butter warm halten (nicht heiß!).
  • Wasserbad vorbereiten: Einen Topf etwa 2-3 cm hoch mit Wasser füllen und zum leichten Köcheln bringen (nicht sprudelnd kochen lassen!). Eine passende hitzebeständige Metall- oder Glasschüssel bereitstellen, die gut auf den Topf passt, ohne das Wasser zu berühren.
  • Eigelb-Mischung anrühren: In der Schüssel die Eigelbe mit dem kalten Wasser, dem Zitronensaft und optional dem Weißwein mit einem Schneebesen kurz verquirlen.
  • Über dem Wasserbad aufschlagen: Die Schüssel auf den Topf mit dem siedenden Wasser setzen. Die Eigelb-Mischung nun unter ständigem Schlagen mit dem Schneebesen cremig und hell aufschlagen. Dabei darauf achten, dass die Masse nicht zu heiß wird (sie sollte andicken, aber nicht gerinnen – die Konsistenz ähnelt einer Zabaglione). Dies dauert ca. 3-5 Minuten.
  • Butter einarbeiten (Emulsion herstellen): Die Schüssel vom Wasserbad nehmen. Nun die warme, geklärte Butter zuerst tröpfchenweise, dann in einem dünnen Strahl unter konstantem, kräftigem Schlagen zur Eigelbcreme geben. So lange schlagen, bis eine homogene, cremige und stabile Emulsion entstanden ist.
  • Abschmecken: Die fertige Hollandaise mit Salz, weißem Pfeffer und optional einer Prise Cayennepfeffer sowie einer Prise Zucker abschmecken. Bei Bedarf noch etwas Zitronensaft hinzufügen.
  • Konsistenz prüfen und Servieren: Sollte die Sauce zu dick sein, vorsichtig 1-2 Teelöffel warmes Wasser unterrühren. Die Hollandaise sofort servieren, da sie beim Abkühlen fest wird und sich nur schwer wieder erwärmen lässt.

Notizen

Wichtige Tipps für eine gelingsichere Hollandaise:

  • Temperaturkontrolle: Das A und O! Das Wasserbad darf nicht zu heiß sein, sonst gerinnt das Eigelb. Die Butter sollte warm, aber nicht kochend heiß sein.
  • Ständiges Schlagen: Besonders beim Aufschlagen über dem Wasserbad und beim Einarbeiten der Butter ist kontinuierliches Schlagen entscheidend für die Emulsion.
  • Frische Zutaten: Verwenden Sie möglichst frische Eier und gute Butter für das beste Aroma.

Was tun, wenn die Sauce gerinnt? (Rettungsversuche)

  • Kaltes Wasser: Sofort die Schüssel vom Wasserbad nehmen. 1 Teelöffel eiskaltes Wasser zugeben und kräftig unterschlagen. Manchmal lässt sich die Emulsion so wiederherstellen.
  • Neues Eigelb: Ein frisches Eigelb in einer sauberen Schüssel verquirlen. Die geronnene Sauce langsam tröpfchenweise unter ständigem Schlagen zum Eigelb geben, bis sich wieder eine Emulsion bildet.

Variationen:

  • Sauce Béarnaise: Reduzieren Sie gehackte Schalotten, Estragon und Kerbel mit Weißwein und Essig. Sieben Sie die Reduktion ab und fügen Sie diese zur Eigelb-Mischung hinzu, bevor Sie sie aufschlagen. Am Ende frische Estragonblätter unterheben.
  • Maltaise Sauce: Fügen Sie am Ende etwas Abrieb und Saft von einer Bio-Blutorange hinzu.

Aufbewahrung:

Sauce Hollandaise ist frisch zubereitet am besten. Sie lässt sich nur sehr schlecht aufbewahren oder aufwärmen, da die Emulsion leicht bricht. Reste eventuell kurz vor dem Servieren vorsichtig über einem lauwarmen Wasserbad unter ständigem Rühren erwärmen, aber die Konsistenz leidet oft.
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Das Wichtigste auf einen Blick

Die Zubereitung einer klassischen Sauce Hollandaise erfordert Sorgfalt, aber mit dem richtigen Wissen ist sie gut machbar. Entscheidend sind hochwertige Zutaten und die präzise Temperaturkontrolle. Das Geheimnis liegt in der stabilen Emulsion aus Eigelb und geklärter Butter, die über einem sanften Wasserbad aufgeschlagen wird. Geduld beim Einarbeiten der Butter und ständiges Rühren sind unerlässlich, um ein Gerinnen des Eigelbs zu verhindern. Frischer Zitronensaft sorgt für die charakteristische Säure und Balance. Eine selbstgemachte Hollandaise sollte idealerweise sofort serviert werden, da sie beim Abkühlen an Konsistenz verliert und sich nur schwer wieder erwärmen lässt. Mit diesen Kernpunkten im Hinterkopf steht dem Genuss einer perfekten, hausgemachten Hollandaise nichts mehr im Wege.

  • Qualität der Zutaten: Frische Eigelbe (Größe L) und hochwertige Butter sind essenziell für Geschmack und Konsistenz.
  • Butter klären: Das Entfernen von Wasser und Milcheiweiß aus der Butter verhindert das Gerinnen und sorgt für eine reinere Sauce.
  • Temperaturkontrolle: Das Wasserbad darf nicht kochen, nur simmern, um das Eigelb sanft zu garen und eine cremige Basis zu schaffen.
  • Langsame Emulsion: Die geklärte Butter muss langsam (erst tröpfchenweise, dann im dünnen Strahl) unter ständigem Schlagen zugegeben werden.
  • Sofortiger Genuss: Hollandaise ist am besten frisch zubereitet und warm. Sie eignet sich nicht gut zum Aufbewahren oder Wiedererwärmen.

Die Magie der Emulsion: Das Geheimnis hinter der Cremigkeit

Was macht eine Sauce Hollandaise so unwiderstehlich samtig und cremig? Die Antwort liegt in einem faszinierenden küchentechnischen Prozess: der Herstellung einer Emulsion. Eine Emulsion ist eine stabile Mischung aus zwei Flüssigkeiten, die sich normalerweise nicht miteinander verbinden lassen, wie zum Beispiel Fett (die geklärte Butter) und Wasser (im Zitronensaft und Eigelb enthalten). Der Schlüssel zur Verbindung dieser beiden Gegenspieler liegt im Eigelb. Es enthält natürliche Emulgatoren, allen voran das Lecithin. Diese Moleküle haben eine besondere Eigenschaft: Sie besitzen ein fettliebendes (lipophiles) und ein wasserliebendes (hydrophiles) Ende. Beim Aufschlagen der Eigelbe über dem Wasserbad und der langsamen Zugabe der warmen Butter umschließen die Lecithin-Moleküle die feinen Buttertröpfchen und ermöglichen es ihnen, sich gleichmäßig in der wässrigen Phase zu verteilen, ohne sich wieder abzusetzen. Das Ergebnis ist eine homogene, stabile und wunderbar cremige Sauce. Das ständige, kräftige Schlagen ist dabei entscheidend, um die Butter in kleinste Tröpfchen zu zerteilen und die Emulsion aufzubauen. Wird die Butter zu schnell hinzugefügt oder ist die Temperatur zu hoch oder zu niedrig, kann die Bindung gestört werden und die Sauce gerinnt oder trennt sich. Die Kunst liegt also darin, die richtigen Bedingungen für diese feine Balance zu schaffen.

  • Emulgator: Lecithin im Eigelb verbindet Fett und Wasser.
  • Technik: Langsames Einrühren der Butter unter ständigem Schlagen ist entscheidend.
  • Temperatur: Die richtige Wärme unterstützt die Emulsionsbildung, zu viel Hitze zerstört sie.
  • Ergebnis: Eine stabile Mischung, die für die samtige Textur sorgt.

Das Verständnis dieses Prinzips hilft enorm dabei, die einzelnen Schritte der Zubereitung nachzuvollziehen und mögliche Fehlerquellen zu erkennen. Es ist keine Hexerei, sondern angewandte Küchenphysik, die zu einem himmlischen Ergebnis führt. Die Geduld beim langsamen Hinzufügen der geklärten Butter ist der vielleicht wichtigste Faktor für den Erfolg.

Butter klären – Warum das „flüssige Gold“ entscheidend ist

Ein oft übersehener, aber entscheidender Schritt zur Perfektionierung der Hollandaise ist das Klären der Butter. Einfach nur geschmolzene Butter zu verwenden, führt oft zu einer weniger stabilen und geschmacklich nicht ganz so reinen Sauce. Doch was bedeutet Butter klären genau und warum ist es so wichtig? Herkömmliche Butter besteht nicht nur aus reinem Fett, sondern enthält auch Wasser (ca. 15-18%) und Milcheiweiß. Beim langsamen Erhitzen der Butter trennen sich diese Komponenten: Das Wasser verdampft teilweise, das Milcheiweiß setzt sich als Bodensatz ab oder sammelt sich als Schaum an der Oberfläche. Die geklärte Butter, auch Butterschmalz oder Ghee genannt, ist das reine, goldgelbe Fett, das übrig bleibt. Für die Hollandaise hat das mehrere Vorteile: Erstens wird durch das Entfernen des Wassers das Risiko minimiert, dass die Emulsion später durch überschüssige Flüssigkeit instabil wird oder „wässrig“ schmeckt. Zweitens verbrennt das Milcheiweiß bei höheren Temperaturen leicht und kann einen unerwünschten, leicht bitteren Geschmack verursachen. Durch das Klären erhält man ein reines, klares Fett mit einem höheren Rauchpunkt und einem konzentrierteren, feineren Buttergeschmack. Die Herstellung ist einfach: Butter langsam schmelzen, Schaum abschöpfen, das klare Fett vorsichtig abgießen und den milchigen Bodensatz zurücklassen. Diese reine Fettbasis ist ideal für die Emulsion mit dem Eigelb.

Vorteile geklärter Butter Nachteile ungeläuterter Butter
Höhere Stabilität der Emulsion (weniger Wasser) Höheres Risiko des Trennens der Sauce
Reinerer, feinerer Buttergeschmack Kann leicht brandig schmecken (Milcheiweiß)
Höherer Rauchpunkt (weniger relevant hier, aber generell) Kann die Textur „wässriger“ machen
Klarere, goldgelbe Farbe der Sauce Kann zu einer trüberen Sauce führen

Der kleine Mehraufwand des Klärens zahlt sich also durch eine stabilere, geschmacklich reinere und optisch ansprechendere Sauce Hollandaise aus. Es ist ein Detail, das den Unterschied zwischen einer guten und einer exzellenten Hollandaise ausmachen kann und die Geschmacksreinheit des Endprodukts sicherstellt.

Das Wasserbad: Sanfte Hitze für perfekte Konsistenz

Die Zubereitung einer Hollandaise über dem Wasserbad, auch bekannt als Bain-Marie, ist keine Schikane, sondern eine essenzielle Technik, um das empfindliche Eigelb perfekt zu garen, ohne dass es gerinnt. Eigelb beginnt bereits bei Temperaturen knapp über 60°C zu stocken und würde bei direkter Hitze auf dem Herd schnell zu Rührei werden. Das Wasserbad sorgt für eine sanfte, indirekte Hitze. Der Topf mit dem leicht siedenden (nicht kochenden!) Wasser erhitzt die darüber platzierte Schüssel gleichmäßig und kontrolliert. Das Ziel ist es, die Eigelbmasse langsam auf eine Temperatur zu bringen, bei der sie andickt und cremig wird – ähnlich einer Zabaglione. Diese Wärme ist notwendig, damit das Eigelb später die warme geklärte Butter aufnehmen und eine stabile Emulsion bilden kann. Gleichzeitig verhindert die sanfte Hitze das Überschreiten der kritischen Temperatur, bei der das Eiweiß im Eigelb denaturiert und fest wird (Gerinnung). Die richtige Temperaturkontrolle ist hier das A und O. Das Wasser im unteren Topf sollte nur leicht simmern, der Boden der Schüssel darf das Wasser nicht berühren, um eine zu direkte Hitzeübertragung zu vermeiden. Ständiges Schlagen mit dem Schneebesen sorgt nicht nur für die Cremigkeit, sondern verteilt auch die Hitze gleichmäßig und beugt der Gerinnungsgefahr an heißen Stellen am Schüsselboden vor. Man merkt, dass die Masse fertig aufgeschlagen ist, wenn sie heller, luftiger und deutlich eingedickt ist und der Schneebesen Spuren hinterlässt.

  • Zweck: Sanftes Erhitzen des Eigelbs ohne Gerinnen.
  • Setup: Topf mit simmerndem Wasser, passende Schüssel darüber (ohne Wasserkontakt).
  • Temperatur: Wasser nur leicht siedend, nicht sprudelnd kochend.
  • Technik: Ständiges Schlagen für gleichmäßige Hitzeverteilung und Cremigkeit.
  • Ziel: Eine angedickte, cremige Eigelbmasse als Basis für die Emulsion.

Diese Methode erfordert etwas Aufmerksamkeit, ist aber der sicherste Weg zu einer gelungenen Hollandaise. Sie erlaubt es, die Eigelbmasse präzise auf die benötigte Konsistenz zu bringen, bevor die entscheidende Phase – das Einarbeiten der Butter – beginnt.

Zutaten im Fokus: Qualität, die man schmeckt

Bei einem Gericht wie der Sauce Hollandaise, das aus nur wenigen Grundzutaten besteht, spielt deren Qualität eine herausragende Rolle für das Endergebnis. Jede Komponente trägt maßgeblich zum Geschmack und zur Textur bei. Beginnen wir mit den Eigelben: Sie sollten möglichst frisch sein und idealerweise von Eiern der Größe L stammen. Frische Eigelbe haben eine stärkere Bindekraft (mehr intaktes Lecithin) und verleihen der Sauce eine schöne, satte Farbe und einen reichen Geschmack. Die Butter ist die Seele der Hollandaise. Hier lohnt es sich, zu einer hochwertigen Butter zu greifen, idealerweise eine gute Markenbutter oder Sauerrahmbutter für eine zusätzliche feine Geschmacksnuance. Ihr Aroma prägt die Sauce maßgeblich. Wie bereits erwähnt, ist das Klären der Butter für eine optimale Konsistenz und Reinheit empfehlenswert. Der Zitronensaft sorgt für die unverzichtbare Säure, die die Reichhaltigkeit der Butter ausbalanciert und der Sauce ihre charakteristische Frische verleiht. Unbedingt frisch gepressten Saft verwenden! Der Geschmack ist unvergleichlich besser als der von Konzentrat aus der Flasche. Die Menge kann je nach persönlicher Vorliebe und Säuregrad der Zitrone leicht angepasst werden. Optional kann ein Esslöffel trockener Weißwein hinzugefügt werden, der für zusätzliche Komplexität und Geschmackstiefe sorgt. Fein gemahlenes Salz und frisch gemahlener weißer Pfeffer (er ist dezenter als schwarzer und stört die helle Farbe nicht) sind für die Würze unerlässlich. Eine winzige Prise Cayennepfeffer kann eine interessante, leichte Schärfe hinzufügen, während eine Prise Zucker die Säure abrunden kann. Die sorgfältige Auswahl dieser Basiszutaten legt den Grundstein für eine Hollandaise, die begeistert.

Zutat Worauf achten?
Eigelb Möglichst frisch, Größe L, Bio-Qualität bevorzugt.
Butter Hohe Qualität (z.B. Markenbutter, Sauerrahmbutter), geklärt verwenden.
Zitronensaft Unbedingt frisch gepresst, Menge nach Geschmack anpassen.
Weißwein (optional) Trocken, kein süßer Wein. Gibt zusätzliche Tiefe.
Gewürze Feines Salz, frisch gemahlener weißer Pfeffer, optional Cayennepfeffer/Zucker.

Man schmeckt den Unterschied, den hochwertige Butter und frischer Zitronensaft machen. Es sind diese Details, die eine hausgemachte Sauce von einer durchschnittlichen unterscheiden und sie zu einem echten Genussmoment erheben.

Pannenhilfe: Wenn die Hollandaise gerinnt oder trennt

Trotz aller Sorgfalt kann es passieren: Die Sauce Hollandaise gerinnt, das Eigelb flockt aus, oder die Emulsion trennt sich wieder in ihre Bestandteile, Fett und wässrige Phase. Das ist ärgerlich, aber oft kein Grund zur Verzweiflung, denn häufig lässt sich die Sauce noch retten. Der häufigste Grund für das Gerinnen ist eine zu hohe Temperatur beim Aufschlagen über dem Wasserbad. Das Eigelb gart zu schnell und wird fest. Wenn die Sauce sich trennt (das Fett setzt sich ab), war entweder die Butter zu heiß oder zu kalt, sie wurde zu schnell hinzugefügt, oder das Verhältnis von Fett zu Eigelb ist nicht optimal. Was also tun? Bei einer leicht geronnenen Hollandaise (beginnende Flockenbildung) hilft oft ein kleiner Temperaturschock: Die Schüssel sofort vom Wasserbad nehmen und ein bis zwei Teelöffel eiskaltes Wasser oder einen kleinen Eiswürfel unter kräftigem Rühren hinzufügen. Das senkt die Temperatur schnell und kann die Emulsion wieder stabilisieren. Hat sich die Sauce bereits deutlich getrennt, ist die sicherste Methode, neu zu beginnen – aber nicht komplett! Man nimmt ein frisches Eigelb in eine saubere Schüssel, verquirlt es mit einem Teelöffel kaltem Wasser und schlägt dann die getrennte Sauce ganz langsam, erst tröpfchenweise, dann im dünnen Strahl, unter ständigem Rühren unter das frische Eigelb. Das neue Eigelb wirkt als frischer Emulgator und kann die getrennte Mischung oft wieder zu einer homogenen Sauce binden. Wichtig ist Geduld und sehr langsames Zugeben der alten Masse. Diese Rettungsaktionen funktionieren erstaunlich oft und bewahren davor, wertvolle Zutaten wegwerfen zu müssen.

  • Problem: Gerinnen (Flockenbildung): Sofort vom Wasserbad nehmen, 1-2 TL eiskaltes Wasser oder Eiswürfel energisch unterschlagen.
  • Problem: Trennung (Fett setzt sich ab): 1 frisches Eigelb mit 1 TL kaltem Wasser in sauberer Schüssel verquirlen. Die getrennte Sauce langsam (Tröpfchen!) unter ständigem Schlagen zugeben.
  • Ursache Gerinnen: Meist zu hohe Hitze beim Aufschlagen des Eigelbs.
  • Ursache Trennung: Butter zu heiß/kalt, zu schnelles Zugeben der Butter, falsches Verhältnis.
  • Prävention: Genaue Temperaturkontrolle, langsames Emulgieren.

Das Wissen um diese Tricks zur Rettung einer misslungenen Emulsion nimmt viel von dem Schrecken, der die Zubereitung einer Hollandaise oft umgibt. Mit etwas Übung und diesen Notfallplänen im Hinterkopf gelingt die Sauce Hollandaise immer zuverlässiger.

Serviervorschläge & Begleiter: Ein Klassiker neu entdeckt

Die Sauce Hollandaise ist untrennbar mit weißem Spargel verbunden – eine klassische und zweifellos köstliche Kombination. Doch das Potenzial dieser vielseitigen Sauce reicht weit darüber hinaus. Ihre cremige Textur und der feine, zitronige Geschmack harmonieren wunderbar mit einer Vielzahl von Gerichten und können diese auf ein neues Level heben. Ein absoluter Favorit sind natürlich pochierte Eier. Ob als Eggs Benedict auf englischem Muffin mit Schinken, als Eggs Florentine mit Spinat oder als Eggs Royale mit Räucherlachs – die Hollandaise ist hier das krönende Element. Auch zu gedünstetem oder gebratenem Fisch, insbesondere zu zarten Sorten wie Lachs, Zander, Kabeljau oder Seezunge, passt sie hervorragend. Die Säure der Zitrone ergänzt den Fischgeschmack perfekt. Aber auch Gemüse profitiert von der edlen Sauce: Probieren Sie sie zu gedünstetem Brokkoli, grünen Bohnen, Blumenkohl oder Artischockenböden. Selbst zu einfachen Salzkartoffeln oder jungen Pellkartoffeln ist sie ein Genuss. Wer es etwas kräftiger mag, kann eine gut gemachte Hollandaise sogar zu einem gegrillten Steak servieren, als Alternative zur klassischen Béarnaise (die ja eine nahe Verwandte ist). Die Möglichkeiten sind vielfältig und laden zum Experimentieren ein. Eine frische Hollandaise kann ein einfaches Gericht in etwas Besonderes verwandeln und zeigt die Wandlungsfähigkeit dieses Saucenklassikers.

Klassische Paarungen Kreative Ideen
Weißer oder grüner Spargel Gegrilltes Hähnchen oder Pute
Pochierte Eier (Eggs Benedict etc.) Gedünsteter Lauch oder Fenchel
Gedünsteter oder gebratener Fisch (Lachs, Zander) Überbackene Gerichte (Gratins mit Gemüse)
Gekochte Kartoffeln Garnelen oder Jakobsmuscheln
Gedünstetes Gemüse (Brokkoli, Blumenkohl) Als Dip für Artischockenblätter

Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und entdecken Sie neue Lieblingskombinationen. Die samtige Textur und der ausgewogene Geschmack machen die Hollandaise zu einem wahren Allrounder in der feinen Küche, weit über die Spargelsaison hinaus.

Kleine Geschichte, großer Geschmack: Die Herkunft der Hollandaise

Trotz ihres Namens, der auf eine niederländische Herkunft schließen lässt, ist die Sauce Hollandaise höchstwahrscheinlich eine Erfindung der französischen Küche. Die genauen Ursprünge sind, wie so oft bei kulinarischen Klassikern, nicht eindeutig dokumentiert und von Legenden umrankt. Eine populäre Theorie besagt, dass der Name während des Französisch-Niederländischen Krieges im 17. Jahrhundert entstand oder dass Hugenotten, die aus Frankreich flohen, ein ähnliches Rezept in die Niederlande brachten, welches später wieder nach Frankreich zurückfand und dort verfeinert wurde. Eine andere Erklärung verweist auf die Normandie, eine Region Frankreichs, die für ihre exzellente Butter bekannt ist. Möglicherweise war „Sauce Isigny“ (nach der Stadt Isigny-sur-Mer in der Normandie) ein früherer Name, der später zu „Hollandaise“ wurde, vielleicht als Hommage an die ebenfalls hochwertige niederländische Butter oder um eine exotische Note zu verleihen. Was feststeht, ist, dass die Sauce in der klassischen französischen Küche des 19. Jahrhunderts, maßgeblich geprägt durch Köche wie Marie-Antoine Carême und später Auguste Escoffier, fest etabliert und als eine der fünf französischen Muttersoßen (neben Béchamel, Velouté, Espagnole und Tomatensauce) kanonisiert wurde. Escoffier standardisierte das Rezept in seinem berühmten Kochbuch „Le Guide Culinaire. Unabhängig von ihrer exakten Küchengeschichte hat sich die Hollandaise als eine der elegantesten und beliebtesten klassischen Saucen weltweit durchgesetzt, ein Beweis für ihren zeitlosen Geschmack und ihre kulinarische Bedeutung. Ihr Name mag geografisch irreführend sein, doch ihr Geschmack ist universell verständlich und geschätzt.

  • Wahrscheinlicher Ursprung: Frankreich, trotz des Namens.
  • Theorien: Verbindung zur Normandie (Butterqualität), Hugenotten, Französisch-Niederländischer
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Mario Wormuth
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