Es gibt Gerichte, die mehr sind als nur Nahrung. Sie sind Trost, Erinnerung und pure Gaumenfreude in einem. Das heutige Rezept, samtig zarte Pappardelle mit einem aromatischen Rotwein Ragout, gehört zweifellos in diese Kategorie. Es ist ein Klassiker der italienischen Küche, der Zeit und Hingabe erfordert, aber mit einem unvergleichlich tiefen und komplexen Geschmack belohnt. Der Duft, der während des stundenlangen Schmorens die Küche erfüllt, weckt Vorfreude und verspricht ein kulinarisches Erlebnis, das lange nachklingt. Dieses Ragù ist kein schnelles Abendessen für unter der Woche, sondern ein Festmahl, das zelebriert werden möchte – perfekt für ein gemütliches Wochenende, einen besonderen Anlass oder einfach, um sich selbst und seine Liebsten mit etwas wirklich Gutem zu verwöhnen. Die Kombination aus zart geschmortem Rindfleisch, der aromatischen Basis aus Gemüse, dem kräftigen Rotwein und den süßen Tomaten, vereint mit den breiten, seidigen Pappardelle-Nudeln, ist schlichtweg unwiderstehlich. Ein Gericht, das Geduld verlangt, aber jeden Moment der Zubereitung wert ist.

Samtig zarte Pappardelle mit aromatischem Rotwein Ragout
Zutaten
Für das Ragout:
- 500 g Rinderhackfleisch Alternativ: Rinderwade oder Schulter, fein gewürfelt
- 2 EL Olivenöl extra vergine
- 1 große Zwiebel fein gewürfelt
- 2 Karotten mittelgroß, fein gewürfelt
- 2 Stangen Staudensellerie fein gewürfelt
- 2 Zehen Knoblauch fein gehackt
- 250 ml kräftiger Rotwein z.B. Chianti, Merlot oder Barolo
- 400 g Passierte Tomaten Passata di Pomodoro
- 200 ml Rinderbrühe oder Gemüsebrühe
- 1 Lorbeerblatt
- 1 Zweig Rosmarin frisch
- Salz nach Geschmack
- Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack
Außerdem:
- 400 g Pappardelle frisch oder getrocknet
- 50 g Parmesan frisch gerieben, zum Servieren
Anleitungen
- Gemüse vorbereiten: Zwiebel, Karotten und Staudensellerie schälen bzw. putzen und in sehr feine Würfel schneiden (Mirepoix). Knoblauch ebenfalls fein hacken.
- Fleisch anbraten: Das Olivenöl in einem großen Schmortopf oder einer tiefen Pfanne bei mittlerer bis hoher Hitze erhitzen. Das Rinderhackfleisch (oder die Rindfleischwürfel) darin krümelig bzw. rundherum kräftig anbraten, bis es schön gebräunt ist. Mit Salz und Pfeffer würzen.
- Soffritto zubereiten: Die gewürfelten Zwiebeln, Karotten und Sellerie zum Fleisch geben und unter Rühren etwa 5-7 Minuten mitbraten, bis das Gemüse weich wird und leicht Farbe annimmt. Den gehackten Knoblauch hinzufügen und kurz (ca. 1 Minute) mitbraten, bis er duftet.
- Ablöschen und reduzieren: Mit dem Rotwein ablöschen. Die Hitze erhöhen und den Wein unter Rühren fast vollständig einkochen lassen, dabei den Bratensatz vom Topfboden lösen. Dieser Schritt intensiviert den Geschmack.
- Ragout ansetzen: Die passierten Tomaten, die Rinderbrühe, das Lorbeerblatt und den Rosmarinzweig hinzufügen. Alles gut vermischen und zum Kochen bringen.
- Schmoren lassen: Die Hitze auf die niedrigste Stufe reduzieren, den Topf abdecken (Deckel leicht schräg auflegen, damit Dampf entweichen kann) und das Ragout mindestens 2 Stunden, besser 2,5 bis 3 Stunden, sanft schmoren lassen. Gelegentlich umrühren und bei Bedarf etwas mehr Brühe oder Wasser hinzufügen, falls es zu trocken wird. Das Ragout ist fertig, wenn das Fleisch sehr zart ist und die Soße eine sämige, dicke Konsistenz hat. Lorbeerblatt und Rosmarinzweig entfernen und das Ragout abschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Pappardelle kochen: Gegen Ende der Schmorzeit reichlich Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und die Pappardelle nach Packungsanweisung al dente kochen (frische Pasta benötigt nur wenige Minuten).
- Servieren: Die Pappardelle abgießen, dabei etwas Kochwasser auffangen. Die Nudeln direkt zum Ragout in den Topf geben. Alles gut vermischen, bei Bedarf 1-2 Esslöffel vom aufgefangenen Pastawasser hinzufügen, um die Soße geschmeidiger zu machen. Die Pappardelle mit Rotwein Ragout auf vorgewärmten Tellern anrichten und großzügig mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen.
Notizen
Tipps und Variationen:
- Weinwahl: Verwenden Sie einen trockenen, kräftigen Rotwein, den Sie auch gerne trinken würden. Die Qualität des Weins beeinflusst maßgeblich den Geschmack des Ragouts.
- Fleischalternativen: Statt Rindfleisch können Sie auch Lammhackfleisch, Wildschwein oder eine Mischung aus Rind- und Schweinehack verwenden. Für eine besonders zarte Textur eignen sich Schmorstücke wie Rinderwade oder Ochsenbacke, die dann entsprechend länger geschmort werden müssen, bis sie zerfallen.
- Gemüse: Fügen Sie nach Belieben weiteres Gemüse hinzu, z.B. fein gewürfelte Pilze (Champignons oder Steinpilze), die mit dem Soffritto angebraten werden.
- Kräuter: Ein Zweig Thymian oder etwas Salbei passen ebenfalls gut zum Ragout.
- Vegetarische Variante: Für eine vegetarische Version ersetzen Sie das Fleisch durch eine Mischung aus gehackten Pilzen (z.B. Kräuterseitlinge, Champignons) und Linsen. Die Schmorzeit kann dann etwas verkürzt werden.
Vorbereitung und Aufbewahrung:
Das Ragout schmeckt am nächsten Tag oft noch besser, da die Aromen Zeit hatten, sich voll zu entfalten. Sie können es problemlos 1-2 Tage im Voraus zubereiten. Im Kühlschrank hält sich das fertige Ragout (ohne Pasta) luftdicht verschlossen bis zu 3-4 Tage. Es lässt sich auch sehr gut einfrieren.Serviervorschlag:
Servieren Sie dazu einen kräftigen italienischen Rotwein, der auch im Ragout verwendet wurde. Ein frischer grüner Salat rundet das Gericht ab.Das Wichtigste auf einen Blick
Dieses Pappardelle al Ragù ist ein authentisches italienisches Schmorgericht, das durch langsames Garen seinen tiefen Geschmack entwickelt. Hier sind die Kernpunkte für ein gelungenes Ergebnis:
- Geduld ist der Schlüssel: Das Ragout benötigt mindestens 2, besser 3 Stunden Schmorzeit bei niedriger Hitze, damit das Fleisch butterzart wird und die Aromen verschmelzen können.
- Qualität der Zutaten: Verwenden Sie gutes Rindfleisch (Hack oder Schmorstücke), einen kräftigen, trockenen Rotwein, den Sie auch trinken würden, und hochwertige passierte Tomaten (Passata).
- Die Basis – Soffritto: Das langsame Anschwitzen von Zwiebeln, Karotten und Sellerie (Mirepoix/Soffritto) bildet das unverzichtbare aromatische Fundament des Ragouts.
- Pasta-Wahl: Breite Nudeln wie Pappardelle oder Tagliatelle sind ideal, da sie die reichhaltige Sauce gut aufnehmen können. Kochen Sie die Pasta unbedingt al dente.
- Vorbereitung & Lagerung: Das Ragout schmeckt am nächsten Tag oft noch besser und lässt sich hervorragend vorbereiten und auch einfrieren.
Das Herzstück: Die Kunst des langsamen Schmorens für ein perfektes Ragù
Ein echtes italienisches Ragù unterscheidet sich fundamental von einer schnell zubereiteten Bolognese-Sauce. Sein Geheimnis und seine Seele liegen im langsamen Schmoren über mehrere Stunden bei niedriger Temperatur. Dieser Prozess, im Italienischen oft als „cottura lenta“ bezeichnet, ist entscheidend für die Entwicklung der tiefen, komplexen Aromen und die unvergleichlich zarte Textur des Fleisches. Während des langen Garens im geschlossenen Topf (mit leicht geöffnetem Deckel, damit Dampf entweichen kann und die Sauce eindickt) haben die Zutaten Zeit, sich harmonisch zu verbinden. Das Rindfleisch, insbesondere wenn man Schmorstücke wie Wade oder Schulter verwendet, profitiert enorm von dieser Methode. Das Bindegewebe und das Kollagen im Fleisch wandeln sich langsam in Gelatine um, was das Fleisch unglaublich mürbe macht und der Sauce eine seidige, vollmundige Konsistenz verleiht. Gleichzeitig intensivieren sich die Aromen von Wein, Tomaten, Gemüse und Kräutern, verschmelzen miteinander und bilden ein vielschichtiges Geschmacksprofil, das durch kurzes Kochen niemals erreicht werden könnte. Es erfordert Geduld, dem Ragù diese Zeit zu geben, doch die Belohnung ist eine Sauce von außergewöhnlicher Geschmacksentwicklung und Reichhaltigkeit. Das gelegentliche Umrühren wird zu einem Ritual, bei dem man die allmähliche Verwandlung der Zutaten beobachten und den sich intensivierenden Duft genießen kann.
Merkmal | Schnelle Sauce (z.B. einfache Bolognese) | Langsames Ragù |
---|---|---|
Kochzeit | ~30-60 Minuten | Mindestens 2-3 Stunden |
Fleischtextur | Eher krümelig (Hack) | Sehr zart, fast zerfallend |
Geschmackstiefe | Frisch, tomatenbetont | Tief, komplex, vielschichtig, umami |
Saucenkonsistenz | Eher flüssig oder stückig | Sämig, dick, konzentriert |
Das Warten lohnt sich also in jeder Hinsicht. Ein Ragù, das nur eine Stunde geköchelt hat, mag gut schmecken, aber es wird niemals die samtige Textur und die tiefgründigen Aromen eines Ragùs erreichen, das drei Stunden sanft vor sich hin blubbern durfte. Diese Hingabe an den Prozess ist es, was dieses Gericht von einer einfachen Mahlzeit zu einem kulinarischen Erlebnis macht. Es ist die Essenz der traditionellen italienischen Hausmannskost: einfache Zutaten, mit Zeit und Liebe zu etwas Besonderem verwandelt.
Qualität zählt: Die Wahl der richtigen Zutaten für Ihr Ragù
Wie bei vielen scheinbar einfachen Gerichten liegt der Schlüssel zu einem außergewöhnlichen Ergebnis in der Qualität der verwendeten Zutaten. Für unser Pappardelle al Ragù bedeutet das, bei den Hauptkomponenten keine Kompromisse einzugehen. Beginnen wir beim Fleisch: Während Rinderhackfleisch eine praktische und durchaus legitime Option ist, entfaltet ein Ragù mit fein gewürfelten Schmorstücken vom Rind, wie Rinderwade oder Schulter, eine noch tiefere Geschmacksdimension und eine wunderbar zarte Textur nach dem langen Garen. Diese Stücke enthalten mehr Bindegewebe, das, wie bereits erwähnt, beim Schmoren für Saftigkeit und eine tolle Konsistenz sorgt. Achten Sie auf eine gute Fleischqualität vom Metzger Ihres Vertrauens. Ebenso entscheidend ist der Rotwein. Finger weg von speziellen „Kochweinen“! Verwenden Sie einen trockenen, kräftigen Rotwein, den Sie auch gerne trinken würden – ein Chianti Classico, ein Merlot, ein Sangiovese oder sogar ein Barolo (wenn es besonders festlich sein soll) eignen sich hervorragend. Der Wein trägt maßgeblich zur Säurebalance und zur Komplexität des Ragouts bei. Bei den Tomaten ist eine hochwertige Passata di Pomodoro (passierte Tomaten) die beste Wahl für eine glatte, sämige Sauce. Achten Sie auf Produkte mit intensivem Tomatenaroma und wenig zugesetztem Zucker oder Säuerungsmitteln. Und nicht zuletzt: gutes Olivenöl extra vergine für das Anbraten und frische Kräuter (Rosmarin, Lorbeer) verleihen dem Gericht die authentischen mediterranen Noten.
- Fleisch: Für mehr Tiefe Rinderwade oder -schulter statt Hackfleisch wählen. Auf gute Marmorierung achten.
- Wein: Trockener, kräftiger Rotwein (z.B. Chianti, Merlot, Sangiovese). Die Qualität beeinflusst den Geschmack maßgeblich.
- Tomaten: Hochwertige Passata di Pomodoro für eine samtige Konsistenz und intensiven Geschmack. Alternativ gute stückige Tomaten aus der Dose (Pelati), die man dann zerkleinert.
- Brühe: Eine kräftige Rinderbrühe (selbstgemacht oder gute Qualität) unterstützt den Fleischgeschmack. Gemüsebrühe ist eine Alternative.
- Kräuter: Frischer Rosmarin und ein Lorbeerblatt geben ein besseres Aroma als getrocknete Varianten.
Jede einzelne Zutat trägt ihren Teil zum Gelingen bei. Die Summe hochwertiger Komponenten, kombiniert mit der richtigen Zubereitungstechnik, ergibt ein Ragù, das weit mehr ist als die bloße Addition seiner Teile. Es ist eine Investition in den Geschmack, die sich bei jedem Bissen auszahlt und den Unterschied zwischen einem guten und einem unvergesslichen Gericht ausmacht. Die Sorgfalt bei der Auswahl beginnt bereits beim Einkauf und legt den Grundstein für den späteren Genuss.
Soffritto: Das aromatische Fundament italienischer Saucen
Bevor das Fleisch oder der Wein ins Spiel kommen, beginnt die Magie vieler italienischer Schmorgerichte und Saucen mit dem sogenannten Soffritto. Es ist die heilige Dreifaltigkeit aus fein gewürfelten Zwiebeln, Karotten und Staudensellerie, die langsam in Olivenöl angeschwitzt wird, bis das Gemüse weich ist und seine Aromen freigibt. Diese Mischung, im Französischen als Mirepoix bekannt, bildet die unverzichtbare Geschmacksbasis des Ragouts. Das Geheimnis eines guten Soffritto liegt darin, dem Gemüse Zeit zu geben. Es soll nicht aggressiv gebräunt werden, sondern sanft bei mittlerer bis niedriger Hitze garen („soffriggere“ bedeutet sanft braten/schwitzen). Dabei werden die Zucker im Gemüse langsam karamellisiert, was eine subtile Süße und eine bemerkenswerte Geschmackstiefe entwickelt. Die Zwiebeln werden glasig und süßlich, die Karotten geben ebenfalls Süße und Farbe, und der Sellerie steuert eine leicht herbe, erdige Note bei. Erst gegen Ende dieser Phase wird der fein gehackte Knoblauch hinzugefügt und nur kurz mitgedünstet, bis er duftet. Fügt man ihn zu früh hinzu, besteht die Gefahr, dass er verbrennt und bitter schmeckt. Ein sorgfältig zubereitetes Soffritto ist keine Nebensache, sondern ein entscheidender Schritt, der die Komplexität und den runden Geschmack des fertigen Ragouts maßgeblich prägt. Es lohnt sich, die Gemüsewürfel sehr fein zu schneiden, damit sie später in der Sauce nahezu verschwinden und ihre Aromen optimal abgeben können.
- Fein würfeln: Je feiner das Gemüse geschnitten ist (ca. 3-5 mm Kantenlänge, auch „Brunoise“ genannt), desto besser verteilt es sich und gibt Geschmack ab.
- Sanfte Hitze: Beginnen Sie mit mittlerer Hitze und reduzieren Sie sie gegebenenfalls, damit das Gemüse langsam weich wird und nicht bräunt.
- Zeit lassen: Planen Sie mindestens 5-7 Minuten, oft auch 10 Minuten, für diesen Schritt ein. Das Gemüse soll weich und glasig werden.
- Knoblauch spät hinzufügen: Erst in der letzten Minute zugeben, um Verbrennen und Bitterkeit zu vermeiden.
- Gutes Olivenöl: Ein aromatisches Olivenöl unterstützt den Geschmack des Soffritto.
Man könnte versucht sein, diesen Schritt zu beschleunigen, aber die Geduld zahlt sich aus. Das Soffritto ist weit mehr als nur angebratenes Gemüse; es ist das aromatische Fundament, auf dem alle weiteren Geschmacksschichten des Ragouts aufgebaut werden. Es verleiht der Sauce eine grundlegende Süße und Tiefe, die durch keine andere Zutat oder Technik ersetzt werden kann. Es ist ein Paradebeispiel dafür, wie in der italienischen Küche einfache Zutaten durch sorgfältige Behandlung zu etwas Großartigem werden.

Pappardelle Perfektion: Warum diese Pasta ideal zum Ragù passt
Die Wahl der richtigen Pasta zu einer Sauce ist in Italien eine ernste Angelegenheit – und das aus gutem Grund. Die Form und Textur der Nudeln beeinflussen maßgeblich, wie gut sie die Sauce aufnehmen und transportieren. Für ein reichhaltiges, sämiges und oft auch stückiges Ragù wie unser Rotwein-Schmorgericht sind breite, flache Bandnudeln wie Pappardelle die ideale Wahl. Der Name leitet sich vermutlich vom italienischen Verb „pappare“ ab, was so viel wie „verschlingen“ oder „genüsslich essen“ bedeutet – und das trifft es perfekt! Die breite Oberfläche der Pappardelle (oft 2-3 cm) bietet viel Angriffsfläche für die dicke Sauce, sodass sich Nudel und Ragù optimal verbinden. Die Nudeln schmiegen sich förmlich an das zarte Fleisch und das Gemüse an und sorgen bei jedem Bissen für eine perfekte Balance. Ob man frische Pasta oder getrocknete verwendet, ist Geschmackssache. Frische Pappardelle haben oft eine etwas rauere Textur, die die Sauce noch besser hält, und eine kürzere Kochzeit. Getrocknete Pappardelle von guter Qualität sind jedoch eine hervorragende Alternative. Wichtig ist in jedem Fall, die Pasta in reichlich kochendem Salzwasser nur al dente zu garen – also mit leichtem Biss. Sie gart in der heißen Sauce noch etwas nach. Ein wertvoller Tipp: Heben Sie vor dem Abgießen eine Tasse des stärkehaltigen Pastawassers auf. Ein Schuss davon hilft, das Ragù und die Nudeln zu einer harmonischen Einheit zu verbinden und die Sauce bei Bedarf geschmeidiger zu machen.
Pastaform | Ideal für Saucenart |
---|---|
Pappardelle, Tagliatelle (breite Bandnudeln) | Reichhaltige, sämige, stückige Saucen (Ragù, Wildsaucen, Pilzsaucen) |
Spaghetti, Linguine (lange, dünne Nudeln) | Leichtere Öl- oder Tomatensaucen, Meeresfrüchtesaucen |
Penne, Rigatoni (kurze Röhrennudeln) | Stückige Gemüsesaucen, dickere Käsesaucen, Aufläufe (Sauce kann sich in den Röhren fangen) |
Fusilli, Farfalle (kurze, gedrehte/geformte Nudeln) | Pesto, leichtere Saucen, Nudelsalate (Sauce haftet gut in den Windungen/Formen) |
Während Pappardelle die klassische und oft bevorzugte Wahl für dieses Ragù sind, funktionieren auch andere breite Bandnudeln wie Tagliatelle sehr gut. Selbst robuste Röhrennudeln wie Rigatoni oder Paccheri können eine gute Alternative sein, wenn keine Bandnudeln zur Hand sind. Die Hauptsache ist, dass die Pasta der Reichhaltigkeit des Ragouts standhalten kann und eine gute Verbindung mit der Sauce eingeht. Die perfekte Symbiose aus Pasta und Ragù ist der krönende Abschluss dieses Gerichts.
Der letzte Schliff: Anrichten und Weinbegleitung zum Ragù
Nachdem das Ragù stundenlang geschmort hat und die Pappardelle perfekt al dente gekocht sind, kommt der Moment des Genusses. Doch auch das Anrichten und die Wahl der richtigen Begleitung tragen zum Gesamterlebnis bei. Wärmen Sie die Teller unbedingt vor – kalte Teller kühlen das Gericht zu schnell ab und mindern den Genuss. Geben Sie die abgetropften Pappardelle direkt zum Ragù in den Topf und vermischen Sie alles gut, eventuell unter Zugabe von etwas aufgefangenem Pastawasser, um eine cremige Emulsion zu erzeugen. Richten Sie die Pasta auf den vorgewärmten Tellern an und seien Sie großzügig mit frisch geriebenem Parmesan. Echter Parmigiano Reggiano mit seiner nussigen Salzigkeit ist hier unverzichtbar und rundet den Geschmack perfekt ab. Ein kleines Blatt frisches Basilikum oder etwas gehackte Petersilie können für einen Farbtupfer sorgen, sind aber optional. Was die Weinbegleitung betrifft, so liegt man selten falsch, wenn man einen Wein serviert, der dem im Ragù verwendeten ähnelt oder sogar derselbe ist. Ein kräftiger italienischer Rotwein harmoniert wunderbar mit der Reichhaltigkeit des Gerichts. Ein Chianti Classico, ein Barbera d’Alba, ein Valpolicella Ripasso oder, für besondere Anlässe, ein Barolo oder Brunello di Montalcino sind exzellente Partner. Ihre Struktur, Frucht und Säure können gut mit dem Fett und dem Umami des Ragouts mithalten und ergänzen die Aromen, ohne sie zu überdecken.
- Servier-Checkliste:
- Vorgewärmte tiefe Teller verwenden.
- Pasta direkt im Ragù-Topf schwenken (ggf. mit Pastawasser).
- Großzügig mit frisch geriebenem Parmigiano Reggiano bestreuen.
- Optional: Kleiner Klecks Olivenöl extra vergine, frische Kräuter (Basilikum/Petersilie).
- Weinempfehlungen:
- Italienische Rotweine mit guter Struktur und Säure.
- Mittelkräftig bis kräftig: Chianti Classico, Barbera, Sangiovese, Montepulciano d’Abruzzo.
- Besonders festlich: Valpolicella Ripasso, Barolo, Brunello di Montalcino, Amarone.
Ein einfacher grüner Salat mit einer leichten Vinaigrette kann als Beilage dienen, um einen frischen Kontrapunkt zur Reichhaltigkeit des Hauptgerichts zu setzen. Mehr braucht es meist nicht. Das sorgfältige Anrichten und die passende Weinwahl sind der letzte Akt der Wertschätzung für die Zeit und Mühe, die in die Zubereitung dieses wunderbaren Gerichts geflossen sind. Sie heben das Essen von einer reinen Mahlzeit zu einem besonderen Moment des Genusses und der Geselligkeit.
Meistertipps und Variationen: So gelingt das Ragù immer
Ein gutes Ragù-Rezept ist eine wunderbare Basis, aber ein paar zusätzliche Tipps und Tricks können helfen, es jedes Mal perfekt gelingen zu lassen und es sogar an den eigenen Geschmack anzupassen. Einer der wichtigsten Tipps betrifft die Vorbereitung: Ragù schmeckt oft am nächsten Tag noch besser! Die Aromen haben dann noch mehr Zeit, sich zu verbinden und zu vertiefen. Es eignet sich also hervorragend, um es am Vortag zuzubereiten und vor dem Servieren nur noch sanft zu erwärmen. Das reduziert den Stress am Tag des Essens erheblich. Auch das Einfrieren ist problemlos möglich. Lassen Sie das Ragù vollständig abkühlen und frieren Sie es portionsweise ein. So haben Sie immer eine köstliche, hausgemachte Sauce zur Hand. Zum Auftauen am besten langsam im Kühlschrank oder schonend bei niedriger Hitze im Topf erwärmen. Sollte das Ragù während des Schmorens zu trocken werden, einfach etwas mehr Brühe oder heißes Wasser hinzufügen. Ist es am Ende zu flüssig, den Deckel abnehmen und bei etwas höherer Hitze einkochen lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Für Variationen gibt es viele Möglichkeiten: Fügen Sie zu Beginn zusammen mit dem Soffritto etwas gewürfelten Pancetta oder Guanciale hinzu, um eine zusätzliche rauchige, salzige Note zu erhalten. Auch fein gewürfelte Pilze (z.B. Champignons oder Steinpilze) passen hervorragend und können mit dem Gemüse angeschwitzt werden. Wer es mag, kann mit einer Prise Chiliflocken für etwas Schärfe sorgen oder am Ende einen kleinen Schuss Sahne oder Milch unterrühren, um die Sauce noch milder und cremiger zu machen (obwohl dies nicht streng traditionell ist). Die Verwendung von Rinderwade statt Hackfleisch sorgt, wie bereits erwähnt, für eine noch größere Geschmacksintensität und Zartheit.
- Make-Ahead: Ragù am Vortag kochen – der Geschmack intensiviert sich.
- Einfrieren: Abgekühltes Ragù portionsweise einfrieren (hält ca. 3 Monate). Langsam auftauen.
- Konsistenz anpassen: Zu trocken? Mehr Brühe/Wasser. Zu flüssig? Ohne Deckel einkochen lassen.
- Troubleshooting: Sauce zu sauer? Eine Prise Zucker oder etwas länger köcheln lassen. Fleisch nicht zart? Länger schmoren lassen bei niedriger Hitze.
- Variationen: Pancetta, Pilze, eine Prise Chili, ein Schuss Milch/Sahne am Ende, andere Kräuter (Thymian, Oregano).